D'HANDWIERK JANUAR 2020
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
MAGAZINE<br />
THÉMATIQUE<br />
jedoch erst rund die Hälfte installiert. Entsprechend muss man<br />
weiterhin konsequent die nötigen Infrastrukturen schaffen, was<br />
auch Schnellladestationen beinhaltet, damit Elektroautos auch<br />
sinnvoll eingesetzt werden können. Solange das nicht der<br />
Fall ist, ist es nicht verwunderlich, dass Autofahrer weiterhin<br />
oft auf Verbrennungsmotoren setzen.<br />
Allerdings spielt nicht nur der Faktor der verfügbaren Ladestationen<br />
eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung des<br />
Kunden für oder doch gegen einen Wagen mit elektronischem<br />
Antrieb. Auch der Kostenpunkt ist ein entscheidender.<br />
„Rund 30 Prozent der Wagen auf Luxemburgs Straßen<br />
sind Firmenwagen. Blickt man auf die Neuanmeldungen<br />
2019, liegt der Anteil sogar bei 47 Prozent.“<br />
Hier dürften <strong>2020</strong> und 2021 interessante neue Modelle zu<br />
einem erschwinglicheren Preis bereithalten. Entsprechend<br />
lohnt es sich, sich während des Autofestivals bei den jeweiligen<br />
Autohändlern und Marken zu informieren.<br />
Die Rolle von Unternehmen<br />
Laut Mersch gebe es vor allem auf Seiten der Unternehmen ein<br />
großes Potenzial, um durch den Einsatz emissionsarmer Autos<br />
einen großen Teil zur Reduktion von CO 2 beizutragen, denn:<br />
„Rund 30 Prozent der Wagen auf Luxemburgs Straßen sind<br />
Firmenwagen. Blickt man auf die Neuanmeldungen 2019, liegt<br />
der Anteil sogar bei 47 Prozent.“ Würden die Unternehmen,<br />
von denen viele immer wieder betonen, wie wichtig ihnen<br />
Nachhaltigkeit ist, ihren Fuhrpark auf Hybrid- oder E-Autos<br />
umstellen, dann würde der Umbruch hin zu einem emissionsarmen<br />
Straßenverkehr wesentlich schneller vollzogen. Aktuell<br />
liegt der Anteil von elektrifizierten Autos in Luxemburg bei<br />
sieben Prozent. Dazu zählen sowohl vollwertige E-Autos als auch<br />
Hybrid-Wagen und Plug-in Hybriden. Wichtig hier ist aber die<br />
steuerliche Last und deren Übersichtlichkeit in naher Zukunft.<br />
Steigende Steuern<br />
Eine Änderung, die dieses Jahr die Autobranche nämlich<br />
beschäftigen wird, ist die Anpassung der Steuerberechnung von<br />
Pkws an das Worldwide harmonized Light vehicles Test<br />
Procedure (WLTP). „Hierbei handelt es sich um einen Homologationsprozess<br />
für Neuwagen, dessen Testergebnisse näher<br />
an der Realität sind, als bisherige Testverfahren zur Ermittlung<br />
von Verbrauch und somit auch von Abgasen.“ Das bedeutet,<br />
dass der Verbrauch, der am Ende herauskommt, höher ist,<br />
als es bislang der Fall war.<br />
Das gibt zwar auf der einen Seite dem Kunden mehr Klarheit<br />
über den tatsächlichen Verbrauch des Wagens, jedoch hat der<br />
höhere Wert wiederum Auswirkungen auf die zu bezahlenden<br />
Autosteuern. Denn diese wird ab dem 1. März für Neuwagen<br />
entsprechend des WLTP-Abgastests berechnet. Da laut Mersch<br />
der Abgaswert im Vergleich zu vorher um 20 bis 30 Prozent<br />
steigen wird, könnte das für den Einzelnen eine deftige<br />
Steuererhöhung bedeuten. „Ich möchte jedoch betonen, dass<br />
das nur Neuwagen ab dem 1. März betrifft. Wagen, die vorher<br />
angemeldet oder als Gebrauchtwagen neuangemeldet werden,<br />
sind hiervon nicht betroffen.“ Ob das jetzt zu einer Erneuerung<br />
des Fuhrparks, also zu "sauberen Fahrzeugen" verhilft,<br />
sei dahin gestellt.<br />
Hinzu kommt allerdings, dass dieses Jahr auch eine Erhöhung<br />
der Verbrauchersteuern um drei bis fünf Cent pro Liter Diesel<br />
sowie um ein bis drei Cent pro Liter Benzin folgen wird. Die<br />
Steigerungen werden voraussichtlich zwischen Februar und<br />
April <strong>2020</strong> in Kraft treten. Außerdem soll 2021 eine CO 2 -Steuer<br />
eingeführt werden. Ab dann müssen 20 Euro pro Tonne CO 2<br />
bezahlt werden. 2022 und 2023 kommen jeweils fünf Euro<br />
pro Tonne dazu. „Angesichts dieser Veränderungen fordern<br />
wir Klarheit für den Kunden, dass dieser weiß was der<br />
Kauf eines Autos auch langfristig mit sich bringt. Schließlich<br />
ist ein Autokauf immer noch ein großes Investment“, betont<br />
Mersch. Und die mit diesen Maßnahmen verbundene<br />
Verunsicherung ist nicht wirklich förderlich für den Verkauf<br />
von Autos.<br />
Eines ist jedoch klar. Ob nun Verbrennungsmotor oder E-Auto:<br />
Ein neuer Wagen ist immer sauberer als ein alter. Auch wenn<br />
mit der neuen WLTP-Norm das nicht direkt ersichtlich sein<br />
wird.<br />
FEDAMO<br />
f.lentz@fda.lu<br />
+352 42 45 11 - 32<br />
/01/<strong>2020</strong><br />
42