Spectrum_3_2020
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recyclebar wäre. Neben dem CO2-Ausstoss
belastet auch die Produktion von neuem
Kunststoff aus Erdöl und -gas die Umwelt.
Dass Plastik aber ein Wertstoff und kein
reiner Abfall ist, erkannte das Unternehmen
InnoRecycling AG. Dieses sammelt mit dem
Projekt sammelsack.ch Plastikabfälle von
Privathaushalten und verarbeitet diese
weiter. «Wir sind das einzige Kunststoffrecyclingwerk
in der Schweiz, das seit zwanzig
Jahren aus Kunststoff und Restposten
Regranulat herstellt. Neu verarbeiten wir
seit fünf Jahren auch gebrauchte und verschmutzte
PE- und PP-Haushaltskunststoffverpackungen
weiter», gibt der Projektberater
Hanspeter Hösli an. Bei der Sammlung
arbeitet das Unternehmen entweder direkt
mit einer Stadt oder Gemeinde zusammen,
manchmal aber auch mit privaten Recyclingbetrieben.
Privathaushalte können alle
Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff,
Folien, Plastikflaschen jeglicher Art und
Tiefziehschalen in den Säcken entsorgen
und diese zur nächstgelegenen Sammelstelle
bringen. Die verschiedenen Logistikpartner
bringen diese dann zum Firmenstandort in
Eschlikon. Da es in der Schweiz noch keine
Kunststoffsortierungsanalgen gibt, lässt
InnoRecycling das Plastik in Österreich
und Deutschland sortieren. Die sortierten
Diese wiederum brachten gesundheitliche
Folgen für die Anwohner*innen mit sich.
Beispielsweise stieg das Risiko, an Krebs
zu erkranken, um ein Vierfaches. Auf die
Proteste der Bewohner*innen reagierte die
malaysische Regierung erst Wochen später:
«In den nächsten
Monaten werden
es schweizweit
über 250 Städte
und Gemeinden
sein, die bei der
Plastiksammlung
mitmachen.»
Sie versuchte, möglichst viele der illegalen
Fabriken zu schliessen. Während Aktivist*innen
zudem ein Verbot für den Import
von ausländischen Kunststoffabfällen fordern,
will die Regierung die Industrie weiterhin
fördern. Allerdings verspricht sie,
die Qualität des importierten Plastikmülls
zu überprüfen, damit keine minderwertigen
Produkte in Malaysia weiterverarbeitet
werden.
Unternehmer Robert Bezeau oder auch die
Organisation Project Wings zeigen, dass es
auch andere Möglichkeiten gibt, mit dem
Plastikmüll umzugehen. Bezeau startete
2015 das Projekt «Plastic Bottle Village»
in Panama. Wie der Name bereits preisgibt,
bestehen alle Häuser im Dorf aus
Plastikflaschen. Auch Project Wings will
aus über 250 Tonnen gesammelten Plastikmülls
das weltweit grösste Recycling-Dorf
im indonesischen Regenwald aufbauen.
Einheimische sammeln und säubern den
Plastikmüll, um ihn anschliessend in grosse
Plastikflaschen zu stopfen, in sogenannte
Ecobricks. Diese werden für den Bau der
Häuser verwendet und können von den
Einheimischen gegen Geld eingetauscht
werden.
Recycling statt Entsorgung
Auch auf nationaler Ebene wird unser
Umgang mit Kunststoffabfällen diskutiert.
Rund achzig Prozent des Plastikmülls werden
in der Schweiz in Kehrichtverbrennungsanalgen
verbrannt und somit zerstört.
Pro Kilogramm Kunststoff entstehen so
zwischen zweieinhalb und drei Kilogramm
CO2, obwohl das Material grundsätzlich
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