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Uitgave 4/2009 - merenpoortclub

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Diesmal misslingt es, da Grautvornix nicht auf Rückwärtsfahrt reagiert, sondern<br />

einen Satz nach vorne macht. Jetzt geht alles sehr schnell: Peter versucht das<br />

Schiff mit der Achterleine in seiner Hand zu bremsen, befiehlt Gaby sofort an<br />

Bord zurück zu kommen. Diese hat zwar die Sachlage noch nicht begriffen, 26<br />

Jahre gemeinsames Segeln haben aber beide geschult: Es gibt nur einen Kapitän<br />

und der hat das Sagen, Diskussionsrunden werden erst am Liegeplatz eröffnet.<br />

Also hangelt sich Gaby zurück an Bord (ein Hoch auf unsere feste Reling),<br />

sammelt die jetzt nachschleifende Vorleine aus den Kanal, geht nach achtern auf<br />

dem sich jetzt wieder verlangsamten, gegen den Wind fahrenden Schiff. Erster<br />

Blick in das Gesicht des Kapitäns: Leichenblass. Zweiter Blick auf die<br />

entgegengehaltene linke Handinnenfläche: dicke Brandblasen an allen<br />

Fingerinnenseiten, am Ringfinger eine aufgerissene Blase, gut 6x 3 cm<br />

Durchmesser „rohes Fleisch“. Dritter Blick: 15 m Achterleine schwimmen noch<br />

hinter uns her. Erst das Schiff!!<br />

Dann sauberes Küchenhandtuch um die Verletzung.<br />

Dann langsam gegen den Wind dieselnd Lagebesprechung: Grund für das<br />

Geschehen, das ist klar, ist unser gerade reparierter Umstellpropeller. Wir können<br />

zwar prima vorwärts fahren, aber nicht rückwärts („Vorwärts immer, rückwärts<br />

nimmer“, der Wahlspruch der DDR<br />

wird zum Thema unseres Urlaubes).<br />

Nach Telefonat via Handy mit dem<br />

Schleusenmeister von Kiel Holtenau<br />

fahren wir wieder 1 sm zurück zu<br />

einer am Kanal liegenden Werft.<br />

Nachdem wir dort endlich fest liegen<br />

(sehr ungemütliches Anlegen da hohe<br />

Spundwand und unruhig kabbeliges<br />

Kanalwasser), verarztet Gaby die<br />

verletzte Hand von Peter. Dann der<br />

Versuch, Kontakt mit den Werftleuten<br />

aufzunehmen. Dies erweist sich als<br />

schwierig, da die einzig klare Antwort<br />

immer ist: „Aber es ist jetzt Kieler<br />

Woche“.<br />

(wird fortgesetzt)<br />

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