Cruiser im April 2012
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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Dieses Magazin ist schwul<br />
Photographer Anthony Mangham<br />
Aids-Hilfe Schweiz, Regenbogenfamilien, Mr. Gay World,<br />
Adele, Breake The Chain, T<strong>im</strong> Fischer, Michael Fassbender,<br />
Stephanie Heinzmann, Nana Mouskouri, Kino <strong>im</strong> <strong>April</strong>, Gay Birma
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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Bei der Aids-Hilfe Schweiz herrscht Nervosität. Die Honorarforderung der neuen Präsidentin hat<br />
uns veranlasst, zu recherchieren, wie die Aids-Hilfe Schweiz finanziell dasteht, was sie in den<br />
vergangenen Jahren mit dem Geld gemacht hat. Wir beleuchten das Thema und lassen auch den<br />
Geschäftsführer zu Worte kommen. Unser Ausland-Korrespondent berichtet über das schwule Leben<br />
in Birma. Ausserdem nehmen wir Stellung zu einem unsäglichen Weltwoche-Artikel. Branko<br />
B. Gabriel traf den Chansonier T<strong>im</strong> Fischer. Und es gibt wie <strong>im</strong>mer Musik- und Kultur-Tipps und<br />
zusätzlich eine Reihe von Kino-Empfehlungen.<br />
Martin Ender, Verleger<br />
6<br />
Das Geschäft mit Aids<br />
Oder wer schenkt wem was?!<br />
10<br />
Statement der Aids-Hilfe Schweiz<br />
Die neue Geschäftsleitung n<strong>im</strong>mt Stellung<br />
14<br />
Regenbogenfamilien sind eine Realität<br />
Die Weltwoche opponiert<br />
18<br />
Branko B. Gabriel trifft...<br />
Chansonier T<strong>im</strong> Fischer<br />
23<br />
Anthony Mangham<br />
Photographer<br />
30<br />
Zurück in die Zukunft<br />
<strong>2012</strong> wird die Kinoleinwand zum Zeitfenster<br />
News 4 • Dr. Martin Lehner 9 • Prominent 12 • News Schweiz 16<br />
Szene 20 • Michael Fassbender 22 • Kultur 28 • Hot 4 You 32<br />
Kolumne 35 • Gay Birma 36 • Musik 38 • Dr. Gay 41 • Pia 41 • Agenda 42<br />
3
News CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Russland<br />
St. Petersburg verabschiedet<br />
ein Verbot der «Werbung» für<br />
Homosexualität.<br />
Mitte März trat in St. Petersburg ein Gesetz in<br />
Kraft, das «Werbung» für Homosexualität verbietet.<br />
Weitere russische Regionen planen die<br />
Umsetzung des Verbots. Internationale Proteste<br />
waren die Folge, jedoch ohne Erfolg. Nun organisieren<br />
LGBT-Organisationen ihrerseits Massnahmen.<br />
Unternehmen wie Pepsi und Mercedes<br />
sollen das internationale Wirtschaftsforum in<br />
St. Petersburg <strong>im</strong> Juni boykottieren. Auch soll<br />
Sängerin Madonna ihr Konzert <strong>im</strong> August absagen.<br />
Der russische Außenminister Sergej<br />
Lawrow lässt sich davon nicht beirren. Gegenüber<br />
der Presse liess er verlauten, dass der überwältigende<br />
Teil der Bevölkerung Homosexuellen<br />
ablehnend gegenüberstehe und gläubig sei.<br />
So hat sich auch die russisch-orthodoxe Kirche<br />
erneut lautstark für ein Verbot ausgesprochen.<br />
Die Diskussion ist <strong>im</strong> vollen Gang. Das CR-Magazin<br />
berichtet in der Mai-Ausgabe ausführlich<br />
über die Lage in Russland.<br />
Berlin<br />
Aidshilfe gegen Verfolgung<br />
HIV-Positiver<br />
Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) fordert ein Ende<br />
der strafrechtlichen Verfolgung von Menschen<br />
mit HIV, die ihren Sexpartner mit dem Aidsvirus<br />
infiziert haben. Es könne sogar zu einer<br />
Verurteilung kommen, wenn gar keine Übertragung<br />
stattgefunden habe, rügte die DAH in<br />
ihrem Mitte März vorgestellten Positionspapier<br />
mit dem Titel «Keine Kr<strong>im</strong>inalisierung von Menschen<br />
mit HIV!». «Die strafrechtliche Sanktionierung<br />
der sexuellen HIV-Übertragung bürdet<br />
Menschen mit HIV einseitig die Verantwortung<br />
auf und schadet der HIV-Prävention», sagte DAH-<br />
Vorstandsmitglied Carsten Schatz. Die Strafbarkeit<br />
verhindere keine Infektionen, sondern<br />
begünstige sie durch die Suggestion, dass allein<br />
HIV-Positive für den Schutz zuständig seien.<br />
Berlin<br />
Bundeswehr für Vielfalt<br />
Deutschlands Armee hat die «Charta der Vielfalt»<br />
unterzeichnet. Damit verpflichtet sich die<br />
Bundeswehr, ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld<br />
zu schaffen: «Auch in der Bundeswehr spiegelt<br />
sich die Vielfalt der Gesellschaft in grossen<br />
Teilen wider», erklärte Verteidigungsstaatssekretär<br />
Thomas Kossendey (CDU). In der Charta<br />
verpflichten sich Unternehmen und Organisationen<br />
zur Gleichbehandlung aller Mitarbeiter,<br />
«unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer<br />
Herkunft, Religion oder Weltanschauung,<br />
Behinderung, Alter, sexueller Orientierung<br />
und Identität.» Ein jährlicher Bericht soll<br />
nun die Massnahmen dokumentieren, mit der<br />
die Bundeswehr die Charta umsetzt. Die Charta<br />
wurde 2006 von den Konzernen Da<strong>im</strong>ler, BP,<br />
Deutsche Bank und Deutsche Telekom initiiert.<br />
Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />
Inzwischen sind mehr als 1000 deutsche<br />
Unternehmen Mitglied.<br />
Berlin<br />
Wulffen-Vorwurf gegen<br />
Wowereit<br />
Der Berliner Regierungschef Klaus Wowereit<br />
hatte 2002 als Ausgleich für einen Gratisflug<br />
nach London dem schwulen Beratungszentrum<br />
Mann-O-Meter 300 Euro gespendet. Nach<br />
dem Schnäppchen- und Vetternwirtschaftsskandal<br />
um Deutschlands Ex-Präsidenten<br />
Christian Wulff war Wowereit wegen eines<br />
Gratisflugs in der Privatmaschine von Ex-<br />
Bahn-Chef Heinz Dürr sowie eines Urlaubs<br />
in dem spanischen Ferien haus des Eventmanagers<br />
Manfred Schmidt unter Druck geraten.<br />
Gegenüber der Berliner Zeitung «Der Tagesspiegel»<br />
bestätigte Mann-O-Meter, dass am<br />
16. Juli 2002 die Spende des Regierenden Bürgermeisters<br />
zugunsten des Überfalltelefons<br />
Maneo vergebucht worden sei. Zuvor hatte<br />
Wowereit erklärt, er habe seinerzeit an eine<br />
gemeinnützige Organisation gespendet, um<br />
Vorwürfe der Vorteilsnahme, auf Neudeutsch<br />
«wulffen», entgegenzutreten.<br />
Köln<br />
Schützenbruderschaft schiesst<br />
scharf<br />
Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften<br />
(BHDS) hat nach einem Homo-Verbot<br />
angeblich Morddrohungen erhalten.<br />
BHDS-Sprecher Rolf Nieborg sagte gegenüber<br />
der Katholischen Nachrichten-Agentur, er werde<br />
bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige<br />
erstatten. In E-Mails an den konservativen
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
News<br />
BHDS habe es geheissen: «Dafür wollen wir<br />
Euch hängen sehen!!! Ihr und Eure Familien<br />
werdet nicht mehr glücklich!!!». Der Schützenverband<br />
hatte es schwulen Schützenkönigen<br />
verboten, gemeinsam mit ihrem Lebenspartner<br />
bei offiziellen Veranstaltungen aufzutreten.<br />
Gleichgeschlechtliche Königspaare seien mit<br />
der christlichen Tradition der Bruderschaften<br />
nicht vereinbar.<br />
Strassburg<br />
Homo-Ehe ist gleich Inzest<br />
Der britische Europaabgeordnete Roger Helmer<br />
hat sich erfolgreich in die Riege der dummen<br />
Ewiggestrigen eingereiht. Als aktiver<br />
Homo-Hasser hat sich der Politiker gegen die<br />
Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben mit<br />
der Begründung ausgesprochen, dann müsse<br />
man logischerweise auch Inzest und Viel-Ehen<br />
anerkennen. Helmer setzt sich zudem für die<br />
«Heilung» der Homosexualität ein und hält Homophobie<br />
für eine Propagandalüge schwul-lesbischer<br />
Aktivisten. Der 68-Jährige ist Mitglied<br />
der rechtspopulistischen UK Independece Party,<br />
die <strong>im</strong> Europaparlament eine Fraktionsgemeinschaft<br />
mit anderen Rechtspopulisten wie<br />
der italienischen Lega Nord und den «Wahren<br />
Finnen» eingegangen ist.<br />
Strassburg<br />
Mazedonien und Bosnien-<br />
Herzegowina gerügt<br />
Mazedonien und Bosnien-Herzegowina müssen<br />
mehr für die Menschenrechte von Schwulen,<br />
Lesben, Bi- und Transsexuellen (LGBT) tun,<br />
bevor sie der EU beitreten können. Das ist die<br />
Kernforderung des Forschrittsberichts des Europäischen<br />
Parlaments über den Stand der Menschen-<br />
und Bürgerrechte in den beiden ehemaligen<br />
jugoslawischen Staaten. Gesetze über<br />
Verbot von sowie Vorbeugung und Schutz vor<br />
Diskr<strong>im</strong>inierung von Menschen mit ihren vielfältigen<br />
sexuellen Orientierungen seien eine<br />
Voraussetzung für den EU-Beitritt, betonte das<br />
Parlament. Das Parlament fand es zudem bedenklich,<br />
dass in Lehrbüchern für Universitäten<br />
und Schulen der beiden Länder Homosexualität<br />
noch als Krankheit beschrieben werde.<br />
Der Bericht verzeichnete aber auch einige Fortschritte<br />
bei den LGBT-Rechten.<br />
London<br />
Homo-Ehe <strong>im</strong> Sommer<br />
Die britische Regierung unter dem konservativen<br />
Premierminister David Cameron hat<br />
Pläne für die Öffnung der Ehe für schwule<br />
und lesbische Paare vorgelegt. Legalisiert<br />
werden soll lediglich die zivilrechtliche<br />
Trauung, während kirchliche Eheschliessungen<br />
gleichgeschlechtlicher Paare ausgeschlossen<br />
sind. Trotz dieses Entgegenkommens<br />
laufen die Kirchen Sturm gegen die<br />
Homo-Ehe. Besonders die katholische Kirche,<br />
eine Minderheitsreligion in Grossbritannien,<br />
führt einen antischwulen Propagandafeldzug.<br />
Der schottische Kardinal Keith O‘Brien<br />
nannte die Homo-Ehe eine «groteske Zersetzung<br />
eines allgemein akzeptierten Menschenrechts».<br />
In Grossbritannien sind auch<br />
kirchlich geschlossene Ehen zivilrechtlich<br />
anerkannt.<br />
Dänemark<br />
Homo-Hochzeit bald<br />
möglich?<br />
Wenn alles nach Plan läuft, können ab dem<br />
15. Juni Dänemarks Schwule und Lesben heiraten.<br />
Der Gesetzentwurf von Ministerpräsidentin<br />
Helle Thorning-Schmidt sieht vor, dass die<br />
Trauung gleichgeschlechtlicher Paare auch in<br />
Kirchen der evangelisch-lutherischen Staatskirche<br />
möglich sein soll. Allerdings sollen Pfarrer<br />
die Freiheit haben, die Trauung von Schwulen<br />
und Lesben ablehnen zu dürfen. Umfragen dänischer<br />
Medien zufolge wollen rund 70 Prozent<br />
der Pfarrer gleichgeschlechtliche Paare nicht<br />
diskr<strong>im</strong>inieren. Dänemark wäre das elfte Land,<br />
das Schwule und Lesben <strong>im</strong> Eherecht mit Heterosexuellen<br />
gleichstellt. Bereits 1989 hatte das<br />
skandinavische Königreich als erstes Land der<br />
Welt eingetragene Partnerschaften eingeführt.<br />
2009 waren homosexuelle Paare <strong>im</strong> Adoptionsrecht<br />
gleichgestellt worden.<br />
USA<br />
Rechte Christenmütter gegen<br />
Spielzeugkonzern<br />
Die christliche US-Gruppe «One Million Moms»<br />
ruft zum Boykott von Toys ’R‘ Us auf. Die zur<br />
rechtslastigen American Family Association<br />
gehörenden Millionenmütter werfen dem<br />
Spielwarenhändler vor, ein homofreundliches<br />
Comic-Heft <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent zu haben. Im Comic<br />
«Life with Archie» wird auf der Titelseite die<br />
Eheschliessung der schwulen Figur Kevin Keller<br />
mit seinem Freund gezeigt. Die neue schwule<br />
Figur in dem traditionsreichen Comic wurde<br />
von der grossen Mehrheit der Fans weltweit<br />
wohlwollend aufgenommen. Die Archie-Comicserie<br />
ist bereits seit Anfang der 1940er-Jahre auf<br />
dem Markt. Kurz vor dem Kreuzzug gegen Kevin<br />
hatten die fundamentalistischen Mütter zum<br />
Boykott von JC Penney aufgerufen. Grund: Die<br />
Kaufhauskette hatte die offen lesbische Talkmasterin<br />
Ellen DeGeneres als Werbegesicht verpflichtet.<br />
Sacramento<br />
Kirche opfert Obdachlose<br />
Der katholischen Kirche ist Prinzipientreue<br />
wichtiger als soziales Engagement. Deshalb<br />
muss in Zukunft das Obdachlosenhe<strong>im</strong> «Francis<br />
House» in Kaliforniens Hauptstadt ohne finanzielle<br />
Unterstützung der Kirche auskommen.<br />
Damit bestrafen die frommen Männer die<br />
He<strong>im</strong>leiterin Faith Whitmore für ihren Mut,<br />
sich für das Recht auf Ehe von Schwulen und<br />
Lesben einzusetzen. Withmore, eine Pastorin<br />
der Kirche der Methodisten, reagierte verblüfft<br />
auf die katholische Inquisition. Sie habe sich<br />
über die Homo-Ehe als Bürgerin und nicht <strong>im</strong><br />
Namen des ‚Francis House‘ geäussert. Whitmore<br />
ist seit vielen Jahren eine engagierte Streiterin<br />
für die Rechte von Schwulen und Lesben.<br />
Kuala Lumpur<br />
Gericht gegen Polizeiwillkür<br />
Ein Gericht in Malaysia hat das polizeiliche Verbot<br />
des Homo-Festivals «Seksualiti Merdeka» für<br />
rechtmässig erklärt. Das Verbot stelle keinen<br />
Verstoss gegen das in der Verfassung garantierte<br />
Recht der freien Meinungsäusserung dar, befand<br />
Richterin Rohana Yusuf in erster Instanz. Einmal<br />
mehr habe «die St<strong>im</strong>me der Extremisten die der<br />
Toleranz übertönt», kritisierte Schwulenaktivist<br />
Pang Khee das Urteil und warnte vor dem Abgleiten<br />
Malaysias in einen Polizeistaat: «Wenn die<br />
Polizei willkürliche Befugnisse erhält, die nicht<br />
von Gerichten überprüft werden können, dann<br />
kann sie diese Befugnisse nach Gutdünken missbrauchen.»<br />
Die Behörden in Kuala Lumpur hatten<br />
<strong>im</strong> vergangenen Herbst die Ausrichtung von<br />
«Seksualiti Merdeka» (Freiheit der Sexualität) auf<br />
Druck islamischer Hardliner untersagt.<br />
Brisbane<br />
Homophobie als Wahlkampfmittel<br />
Ein Wahlspot gegen die Homo-Ehe des Politikers<br />
Bob Katter sorgte in Australien für Aufregung.<br />
In dem 30-Sekunden-Spot fragt eine St<strong>im</strong>me aus<br />
dem Off, ob die Zuschauer seinen Wahlkreisgegner<br />
«Campell Newman wirklich kennen», ob er<br />
für Familienwerte stehe und bereit sei, «gegen<br />
die Grünen oder andere Minderheiten-Gruppen»<br />
vorzugehen. Homo-Aktivisten haben die<br />
Wahlwerbung als «homophob» kritisiert. Katters<br />
offen schwuler Halbbruder geisselte die Wahlwerbung<br />
als «Beleidigung für Schwule und Lesben<br />
in Queensland». In Queensland wurde Ende<br />
März ein neues Parlament gewählt. In Australien<br />
steht die Einführung der Homo-Ehe auf der<br />
politischen Agenda. Umfragen zufolge sprechen<br />
sich etwa 70 Prozent für die Gleichstellung aus.<br />
5
Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Das Geschäft mit Aids<br />
Oder wer schenkt wem was?!<br />
Das unzensierte Oster-Dossier von Lola Sara Arnold-Korf<br />
6 © by Stefan Büchi
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Dossier<br />
Rund acht Millionen Franken<br />
flossen seit 2008 jährlich<br />
in die Kasse der Aids-<br />
Hilfe-Schweiz. Etwa die<br />
Hälfte der Einnahmen ging<br />
für Personalkosten drauf,<br />
ein kostspieliger Umzug<br />
kam hinzu. Die Reise- und<br />
Repräsentationskosten für<br />
Projekte stiegen von 2009<br />
bis 2010 auf das Doppelte.<br />
Professionalisierung heisst<br />
das neue Zauberwort der<br />
Präsidentin, die erst 50 000<br />
Franken wollte und sich<br />
nun unter Druck mit 30 000<br />
Franken zufrieden gibt.<br />
Irgendwann in den 80er-Jahren traf sich ein kleines Häufchen engagierter<br />
Schwuler und beschloss die Aids-Hilfe zu gründen. Ob selbst betroffen<br />
oder Freund eines Betroffenen, die «Schwulenseuche», wie man Aids<br />
damals noch nannte, rief Helfer jeder Berufs- und Unternehmergattung<br />
auf den Plan. Nicht das private finanzielle Glück stand <strong>im</strong> Mittelpunkt,<br />
sondern die Sache und der tiefempfundene Schmerz. Wahre Aktivisten<br />
der Szene bemühten sich anfangs noch mit Luftballons, pinkfarbenen<br />
Dreiecken, roten Schleifen und Strassenaktionen die Öffentlichkeit für<br />
das Schicksal der HIV-Positiven und an Aids Erkrankten zu sensibilisieren.<br />
Mit Blumensträussen und praktischer Lebenshilfe versuchten sie,<br />
einen Hauch von Farbe in den tristen und depr<strong>im</strong>ierenden Alltag der Betroffenen<br />
auf den zahlreichen Aids-Stationen zu bringen. Längst vorbei<br />
sind diese Zeiten. Die Aids-Hilfe Schweiz ist zum Label verkommen. «Ist<br />
ja ganz heavy, dass ich dem Land mal erkläre, was professionell ist», tönt<br />
die neue Präsidentin Doris Fiala in Richtung des Moderators Markus Gilli<br />
auf TeleZüri. Und dezent überschminkt prostete die ehemalige Reiseleiterin<br />
noch einen oben drauf: «Ich habe das Wort Ehrenamt nie in den Mund<br />
genommen… Wenn es jemanden mit meiner Qualifikation gibt, dann<br />
gebe ich das Amt gerne ab.» Wir sind Kaiserin und der Hofstaat folgt. Mitte<br />
März beschloss der Vorstand einst<strong>im</strong>mig die Gefolgschaft.<br />
Die Hälfte geht ans Personal – auch schöne<br />
Feste und Feiern müssen sein<br />
Gerne wird auf die 13,7 Prozent Verwaltungsausgaben <strong>im</strong> Jahre 2010 verwiesen<br />
(2009 waren es noch 11,9 Prozent). Nicht so gerne spricht man aber<br />
über die Personalausgaben: Bei Projekten waren es 2010 CHF 2 882 710<br />
(<strong>im</strong> Jahr 2009 knapp 2,75 Millionen), für die Geschäftsstelle allein an<br />
Personalkosten CHF 755 609 (<strong>im</strong> Jahr 2009 knapp CHF 740 000), administrativer<br />
Projekt-Personal-Aufwand zusätzlich CHF 23 388 (CHF 24 340 <strong>im</strong><br />
Jahre 2009), für Fundraising-Personal standen 2010 genau CHF 123 446 zu<br />
Buche (<strong>im</strong> Jahre 2009 waren es CHF 23 134, sechs Mal weniger). Summa<br />
summarum kamen die Personalkosten der Aids-Hilfe Schweiz <strong>im</strong> Jahre<br />
2010 auf den Stolzen Betrag von 3,785 Millionen Franken zu stehen. Ein<br />
wahres Unternehmen! Und das bei Einnahmen von knapp 8 Millionen<br />
Franken. Rechnet man die Sachkosten von 2,137 Millionen Franken dazu,<br />
liegen wir bei fast 6 Millionen Franken an Ausgaben. Das nennt man dann<br />
wohl mehr als luxuriös und das Ganze hat wohl nichts mehr mit den alten<br />
Recken, den Aktivisten von einst zu tun. Die Öffentlichkeit belässt man<br />
lieber <strong>im</strong> nebligen Tal der Ahnungslosen. Auch der vom CR eingereichte<br />
Fragenkatalog wurde von der Aids-Hilfe Schweiz zurückgewiesen. Man<br />
werde darauf nicht eingehen, hiess es. So blieb nichts anderes übrig, als<br />
bei der Recherche auf bereits von offizieller Stelle veröffentlichtes Material<br />
zurückzugreifen.<br />
In der Pressemitteilung vom 25. Januar dieses Jahres steht: «30 Prozent<br />
Personalressourcen haben wir in den letzten zwei Jahren eingespart.» Die<br />
Statistik lügt bekanntlich nie. Zweifelsohne wurde der Mitarbeiterstamm<br />
verkleinert, die Personalkosten stiegen dennoch von 2008 bis in das Jahr<br />
2010 konstant an. Über die Zahlen zum Geschäftsjahr 2011 deckte sich<br />
der Mantel des Schweigens. Darüber wollte die Pressesprecherin der Aids-<br />
Hilfe Schweiz keine Auskunft geben. Muss und darf man es so verstehen,<br />
dass zwar Personal eingespart wurde, aber die Gehälter für die verschiedenen<br />
Profis bzw. für die eingeschworene Gemeinschaft stiegen? Der<br />
hinterbliebene, tonnenschwere Personal-Sandsack mit <strong>im</strong>mer noch über<br />
30 Mitarbeitern muss erst einmal finanziert werden. Frei nach dem Motto:<br />
Alle denken an sich, ich denke nur an mich! Getrieben von der Angst<br />
um sinkende Spendeneinnahmen sollte mit Doris Fiala nun kräftig die<br />
Werbetrommel gerührt werden. Dies ist leider nicht <strong>im</strong>mer von Erfolg<br />
gekrönt. Denn: zunehmend stellen sich Spender und solvente Unternehmen<br />
der Schweiz die Frage nach dem Sinn ihrer Finanzspritze. Gerüchte<br />
kreisen durch den Blätterwald: Wer hilft wem? Und wer hilft uns?<br />
Wahre Kaiserinnen thronen samt Hofstaat <strong>im</strong><br />
Palast der Eitelkeiten – jenseits des schnöden<br />
Volkes<br />
Doris Fiala und den Vorstand lassen derlei Geschichten kalt. Man würde<br />
doch so gerne wieder zum Tages-Beschaffungs-Geschäft übergehen.<br />
Dies um so mehr, da man doch gerade erst <strong>im</strong> Dezember 2010 mit einem<br />
lächerlichen Umzugsaufwand von CHF 200 000 aus Spendengeldern wieder<br />
in die früheren Räumlichkeiten (zwischenzeitlich war die Aids-Hilfe<br />
Schweiz an unterschiedlichen Orten untergebracht) gezogen ist. Auch<br />
wenn es ums Feiern geht, darf mal Geld fliessen. Schliesslich sind ja allein<br />
die Reise- und Repäsentationskosten der Aids-Hilfe vom Jahr 2009 zum<br />
Jahr 2010 von CHF 67 179 auf CHF 127 914 gestiegen. Zumindest Doris<br />
Fiala lässt es richtig krachen wie man ihrem – aus dem Hauptquartier der<br />
7
Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Aids-Hilfe-Schweiz – dem «Sonntag» zugespielten<br />
Arbeitsrapportblatt vom Januar <strong>2012</strong> entnehmen<br />
darf. Ihre 20 Prozent Anstellung verdingt<br />
sie vorzugsweise <strong>im</strong> Rahmen fröhlicher<br />
Besprechungstermine, aber auch TV-Auftritte<br />
werden als Arbeitszeit abgerechnet. Viele Stunden<br />
lässt sie dafür verbuchen. Immerhin: Auch<br />
das «Aktenstudium auf diverse Termine hin»<br />
wurde zählbar in Stunden ordnungsgemäss in<br />
den Arbeitsrapport eingetragen.<br />
HIV-positiv? Aids-krank?<br />
Arbeitslos? Verarmt? Dafür<br />
können wir nichts!<br />
Auch Direktbetroffene haben in den letzten<br />
Jahren, die eine oder andere Erfahrung mit der<br />
Aids-Hilfe Schweiz gemacht. Artikel «Schmuddelkinder»<br />
<strong>im</strong> CR. Über den knapp 400 000<br />
Franken zählenden «Solidaritätsfonds» können<br />
Betroffene finanzielle Unterstützungen in Krisensituationen<br />
bei der Aids-Hilfe Schweiz beantragen.<br />
Das Prozedere findet sich auf einer<br />
Unter-Unter-Webseite der Organisation. Man<br />
will ja keine schlafenden Hunde wecken. Die<br />
Antragsformulare (nicht unwesentlich bescheidener<br />
als be<strong>im</strong> Sozialamt) kann man sich dann<br />
als Pdf-Datei runterladen und ausdrucken – sofern<br />
man noch einen funktionierenden He<strong>im</strong>drucker<br />
besitzt. Erst kürzlich klagte die Aids-<br />
Hilfe Schweiz über den enormen Zulauf und die<br />
wachsende Zahl der Antragstellern. Ausgeben<br />
will man <strong>im</strong> Haus jedoch nicht mehr als 5 Prozent<br />
der Gesamtausgaben. Wie in jeder gut organisierten,<br />
professionellen Einrichtung verlegt<br />
man sich lieber aufs Abw<strong>im</strong>meln. Dazu meint<br />
Ricardo S.: «Ich war in einer Krisensituation.<br />
Ich hatte erfahren, dass ich HIV-positiv bin und<br />
lag wochenlang <strong>im</strong> Bett. Das Ergebnis meiner<br />
Depression war, dass ich nicht mehr gearbeitet<br />
habe und so nicht mehr meine Krankenkasse<br />
bezahlen konnte. Am Ende wollte ich mich umbringen.<br />
Da kam dann ein Freund und verwies<br />
mich an die Aids-Hilfe Schweiz. Die Protokollfragen<br />
waren grauenvoll.»<br />
Marktführend in Sachen<br />
Prävention und Rechtsberatung<br />
für Gestrandete<br />
Da wäre ja noch die Rechtsberatung und der Präventionsfonds.<br />
«Dass ist mir mittlerweilen völlig<br />
egal», resümiert Ricardo S. resigniert. «Diese Informationen<br />
konnte ich mir auch kostenlos auf<br />
Wikipedia <strong>im</strong> Internet runterladen. Nach all den<br />
Wochen des Wartens habe ich dann meine HIV-<br />
Medikamente bei Freunden besorgt. Sonst hätte<br />
ich wie viele von meinen Bekannten heute auch<br />
Resis tenzen auf die Medikamente und hätte andere<br />
HIV-Positive de facto neu angesteckt.» Gemeint<br />
ist das gute Viertel HIV-Positiver, vor allem<br />
in Grossstädten wie New York und London, aber<br />
auch Zürich, die irgendwann ihre Zuzahlung zu<br />
den HIV-Medikamenten und ihre Krankenkasse<br />
nicht mehr zahlen konnten. Nach Absetzen der<br />
Medikamente mutieren die Viren, die Medikamente<br />
nützen nichts mehr und Sexpartner mit<br />
denselben Medikamenten infizieren sich neu<br />
durch die resistenten Viren. «Das ist ein Riesenproblem.<br />
Vor allem in der Zukunft gehen uns<br />
durch diese resistenten Viren, die sich <strong>im</strong>mer<br />
schneller verbreiten, die Arsenale an wirksamen<br />
HIV-Präparaten aus», sagt Dr. Martin Lehner.<br />
«Dass die Aids-Hilfe Schweiz lieber in ihren aufgeblasenen<br />
Verwaltungsapparat investiert und<br />
8<br />
nicht am Stopp der Verbreitung des Problems<br />
arbeitet, ist traurig. Ein HIV-Positiver, der sich<br />
seine Medikamente nicht mehr leisten kann, hat<br />
nicht einmal die Zeit von 10 Tagen, um schleunigst<br />
an die Medikamente zu kommen. Der kann<br />
nicht Wochen auf ein Zeichen der Aids-Hilfe<br />
Schweiz warten.» Glücklicherweise hat die Eidgenossenschaft<br />
wenigstens das Problem mit den<br />
Medikamenten seit 1.Januar <strong>2012</strong> gelöst! Seither<br />
gibt es keine Leistungsaufschübe bei Nicht-<br />
Bezahlung der Krankenkassenprämien mehr.<br />
Die Kantone übernehmen 85 Prozent der Verlustscheine.<br />
Ein Therapie-Abbruch ist also nicht<br />
mehr zwingend für HIV-Betroffene. Daumen<br />
hoch! Und dennoch: Ein Schelm der Schlechtes<br />
denkt, wenn es um die Aussichten des Solidaritätsfonds<br />
<strong>2012</strong> geht. Löcher zu stopfen zugunsten<br />
des Personal-Apparats ist schliesslich die<br />
Spezialität der Aids-Hilfe-Schweiz. Da kann man<br />
doch be<strong>im</strong> Solidaritätsfonds kräftig einsparen.<br />
Andeutungen dahingehend gab es bereits 2011<br />
bei eifrigen Telefonaten von Call-Agents aus professionalisierten<br />
Marketing-Unternehmen an<br />
potente Spender.<br />
Bei uns ruft niemand selbst<br />
be<strong>im</strong> Spender an<br />
In den letzten Jahren wurden eifrig Callcenters<br />
für die Spenden-Akquise vor den – angeblich<br />
blutleeren – Karren der Aids-Hilfe Schweiz<br />
gespannt. Bekanntlich verbleibt ein Grossteil<br />
der Spende be<strong>im</strong> Callcenter bzw. der Marketing-Agentur.<br />
Von 50 Franken Spende kommen,<br />
nach Abzug sämtlicher Kosten, <strong>im</strong> Idealfall nur<br />
25 Franken in der Organisation an. Verrechnet<br />
man die Personalkosten, Versandkosten,<br />
Druckkosten, Werbematerial und und und<br />
bleibt nicht viel übrig für die HIV-Betroffenen<br />
und Aidskranken. 2010 lag der Ertrag der brieflichen<br />
Spendensammlung bei knapp 3,9 Millionen<br />
Franken. Der Aufwand lag demgegenüber<br />
bei knapp 1,95 Millionen Franken. Man scheint<br />
bei der Aids-Hilfe Schweiz dennoch stolz auf das<br />
Ergebnis der Professionalisierung. Wie schön! Es<br />
gibt auch andere Beispiele. «Wir haben uns von<br />
Anfang an gegen Callcenters entschieden. Natürlich<br />
sind wir als Dachverband der Schwulen<br />
der Schweiz nicht so professionell wie die Aids-<br />
Hilfe. Bei uns arbeiten drei Mitarbeiter Teilzeit<br />
und die Spenderbriefe verschicken Freiwillige<br />
meist alle paar Monate am Mittwoch. Danach<br />
machen die Freiwilligen so eine Art soziales<br />
Kaffekränzchen», sagt Pierre Andre Rosselet von<br />
Pink Cross, dem Dachverband der Schweizer Homos<br />
mit 2200 Mitgliedern und einem Jahresetat<br />
von 385 000 Franken. Auch Dr. Martin Lehner,<br />
Mitglied der Zürcher Aids-Hilfe (siehe Interview<br />
<strong>im</strong> Anschluss des Artikels), schliesst sich dem<br />
an: «Ich verstehe es nicht mehr. Dass Aids zum<br />
Geschäft wird, kannte ich bisher nur aus der<br />
Pharmaindustrie. Die viel zu früh Verstorbenen<br />
würden sich <strong>im</strong> Grab umdrehen, wenn sie dem<br />
heutigen Vorstand der Aids-Hilfe Schweiz begegnen<br />
müssten. Man beschenkt sich selbst und<br />
hat sich schon vor Ostern ein weiteres Ei ins<br />
Nest gelegt.»<br />
Kurz vor Redaktionsschluss hat die Aids-<br />
Hilfe Schweiz erfahren, dass CR in der <strong>April</strong>-<br />
Ausgabe am Thema dranbleibt. Allenfalls<br />
auch ohne ihre Stellungnahme. In allerletzter<br />
Minute hat die Geschäftsleitung nun<br />
unsere Fragen beantwortet. Siehe Seite 10.<br />
Kommentar des Verlegers<br />
Gewissenskonflikt<br />
Wir haben vor einem Monat einen Stein ins Rollen<br />
gebracht. CR hat die Entlöhnung der neuen<br />
Aids-Hilfe-Präsidentin angeprangert. Doris Fiala<br />
und damit auch die Aids-Hilfe Schweiz wurden<br />
zum dominierenden Thema der Schweizer Presse.<br />
In den Online-Versionen der grossen Tageszeitungen<br />
hagelte es Proteste und gab’s harsche<br />
Kritik bis hin zum Unverständnis, dass sich der<br />
Vorstand weiterhin einst<strong>im</strong>mig hinter seine Präsidentin<br />
stellt.<br />
Die Aids-Hilfe Schweiz erlitt einen enormen<br />
Image-Schaden, redete selbst von einem Scherbenhaufen<br />
und einem zusätzlichen Einbruch der<br />
Spenden, auf welche die Organisation mehr denn<br />
je angewiesen ist.<br />
Mit dem Rücken zur Wand übte sich die Aids-<br />
Hilfe Schweiz fortan in der Schadensbegrenzung.<br />
In diesen Massnahmenkatalog gehörten auch<br />
Kontakte zur Presse. Der Wunsch nach Ruhe <strong>im</strong><br />
Blätterwald war laut hörbar. Also vorläufig keine<br />
Berichte mehr veröffentlichen?<br />
Dem Ansinnen stattgeben oder nicht, hat mich in<br />
einen Gewissenskonflikt gebracht.<br />
Soll ich mir Schuld aufbürden, wenn aufgrund<br />
eines weiteren Artikels <strong>im</strong> CR noch mehr Spender<br />
abspringen? Natürlich wäre es für die Aids-Hilfe<br />
Schweiz gut, wenn jetzt mediale Ruhe eintreten<br />
würde. Seit ich den CR herausgebe, habe ich die<br />
Aids-Hilfe nach unseren Möglichkeiten unterstützt.<br />
Der wichtigen Aufgabe der Aids-Prävention<br />
zuliebe. Der Hilfe zuliebe, die an Betroffene<br />
geleistet wird.<br />
Ich kann aber den CR-Leser in dieser Ausgabe<br />
nicht alleine lassen. Offene Fragen, die in diesen<br />
Tagen zuhauf an mich gestellt wurden, muss ich<br />
zu beantworten versuchen. Darum erscheint in<br />
dieser Ausgabe ein kritischer Bericht über die<br />
Aids-Hilfe Schweiz.<br />
Mir ist klar, dass wir den Artikel zu einem heiklen<br />
Zeitpunkt veröffentlichen. Der neue Geschäftsführer,<br />
Michael Kohlbacher, hat eben erst<br />
das Steuer übernommen. Frau Fiala steht ganz<br />
am Anfang des Weges, der zum Turnaround führen<br />
soll. Einen ersten Schritt hat sie zumindest<br />
– nach dem Aufdecken des CR und in Folge auf<br />
Drängen der ZEWO – bereits gemacht: Sie hat auf<br />
20 000 Franken Honorar verzichtet.<br />
Mir ist zudem klar, dass die Autorin Lola Sara<br />
Korf zugespitzt formuliert und dass auch nüchterne<br />
Zahlen aus dem Rechnungsbericht (2010,<br />
neuere Zahlen wurden ihr nicht ausgehändigt)<br />
unterschiedlich betrachtet werden können. So<br />
beziffert die Aids-Hilfe die Verwaltungsausgaben<br />
auf 13,7 Prozent (gemäss ZEWO ein akzeptabler<br />
Prozentsatz). Unsere Autorin hingegen sieht in erster<br />
Linie, dass von gut 8 Millionen «nur» 400 000<br />
Franken für die Direktbetroffenen bereitstehen<br />
(also gerade mal 5 % vom Gesamtertrag oder 10 %<br />
der Spendengelder).<br />
Dazwischen liegt sehr viel Geld. Wir wollen hier<br />
lediglich zum Nachdenken anregen, ob dieses<br />
Geld, nach Abzug von Direkthilfe und Verwaltungsausgaben,<br />
sinnvoll – ganz und gar <strong>im</strong> Sinne<br />
der Spender – eingesetzt wird.<br />
Darüber nachzudenken, muss auch ausserhalb<br />
der Organisation Aids-Hilfe Schweiz in aller Offenheit<br />
erlaubt sein.<br />
Martin Ender
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
«Wir finden eine<br />
Lösung!»<br />
Das Basis-Interview zum Thema<br />
Aids-Hilfe Schweiz mit<br />
Dr. Martin Lehner<br />
Von Lola Sara Arnold-Korf<br />
Dr. Martin Lehner praktiziert<br />
in Höngg als Zahnarzt und<br />
Lebensberater für schwule,<br />
heterosexuelle, alte und junge<br />
Kundschaft. Bekannt ist er<br />
den CR-Lesern durch die jährlichen<br />
Drogen-Reports. Er ist<br />
auch seit vielen Jahren Basismitglied<br />
der Zürcher Aids-Hilfe<br />
und munterer Spender, der<br />
auch bei finanziell schwierigen<br />
Situationen seiner Patienten<br />
eine Lösung findet.<br />
Für den CR sprach Lola Sara<br />
Arnold-Korf mit ihm.<br />
CR Du bist Mitglied der lokalen Zürcher Aids-<br />
Hilfe und wirkst aber etwas irritiert, wenn<br />
es um die Aids-Hilfe Schweiz geht.<br />
Dr. Martin Lehner In Zürich wird, soweit ich das<br />
mitbekomme, gute Arbeit an der Basis geleistet:<br />
Prävention durch eine Liste von Aktivitäten,<br />
Aufklärung durch Kampagnen, Streetworker,<br />
Telefonberatung, Rechtsberatung, Aufklärungsarbeit<br />
bei MigrantInnen, Begleitung und<br />
Hilfestellung für Betroffene sowie ein unbürokratisches<br />
medizinisches Angebot bei der<br />
Anlaufstelle Checkpoint. Mein grosser Dank<br />
gilt all diesen Basismitarbeitern, die sich wahrscheinlich<br />
nicht jede Minute ihres Einsatzes<br />
vergüten lassen.<br />
CR Wohl wahr und ein sehr wichtiger Punkt,<br />
auf den es hinzuweisen gilt. Es gibt<br />
aber auch andere Aspekte ausserhalb der<br />
Basisarbeit – oder?<br />
Dr. Martin Lehner Ja. Es bleibt die grosse Frage, ob<br />
die angekündigte und begonnene Professionalisierung<br />
der Strukturen sich wirklich <strong>im</strong> Erfolg<br />
des Fundraisings niederschlägt und ob die<br />
Spendengelder wirklich da ankommen, wo sie<br />
gebraucht werden. Wer spendet, der hat emotionale<br />
Beweggründe. Ich weiss nicht genau, ob<br />
Professionalisierung der Spendeneintreibung<br />
sich nicht eher abträglich für den Erfolg auswirkt.<br />
CR Neben der durch die Aids-Hilfe Schweiz<br />
ausgegebenen Parole hin zu Professionalisierung<br />
ist auch <strong>im</strong>mer wieder die Rede von<br />
Vernetzung. Wie stehst du dazu?<br />
Dr. Martin Lehner Es wäre zu wünschen, dass die<br />
angeführte politische Vernetzung nicht nur<br />
als Argument für die Höhe der Honorarforderungen<br />
steht. Das sollte sich dann schon als<br />
Argument für Qualität be<strong>im</strong> Vertreten der Interessen<br />
der Aids-Hilfe gegenüber dem Bund,<br />
den Kantonen, der Wirtschaft darstellen und<br />
zu einer Geldvermehrung in den Vereinskassen<br />
führen. Die Mittelknappheit der öffentlichen<br />
Hand spricht eher dagegen.<br />
CR 50 000 Franken Honorar für die neue Präsidentin<br />
Doris Fiala waren auf Dauer nicht<br />
mehr haltbar. Grosszügig verzichtete sie Mitte<br />
März auf 20 000 Franken. Reicht das aus?<br />
Dr. Martin Lehner Befremdlich ist die Situation<br />
allemal. 30 000 Franken bleiben Frau Fiala ja<br />
noch. Und ganz freiwillig hat sie diesen Schritt<br />
ja nun auch nicht gemacht. Da wollen wir mal<br />
realistisch bleiben. Ich denke mir, ob jetzt nicht<br />
langsahm die gesamte Chefetage an der Reihe<br />
wäre, bei den Salär-Vorstellungen ein Zeichen<br />
der Solidarität zu setzen und mehr <strong>im</strong> Interesse<br />
Dossier<br />
Dr. Martin Lehner © by Stefan Büchi<br />
der Sache zu handeln – also ein beispielhaftes<br />
Vorbild zu sein. Das sieht aber sicherlich nicht<br />
so aus. Wir werden sehen, ob da wieder einmal<br />
eine soziale Organisation ad absurdum geführt<br />
wird. Es ist sicherlich ein Schlag ins Gesicht für<br />
viele Betroffene, die diese Diskussion mitverfolgen<br />
müssen.<br />
CR Was verbindest du mit der Aids-Hilfe?<br />
Dr. Martin Lehner In den Anfängen der Aids-Hilfen<br />
waren das Selbsthilfegruppen. In den frühen1980er-Jahren<br />
waren die Gründungsmitglieder<br />
Betroffene, Freunde und Angehörige<br />
von Betroffenen, die grossteils ehrenamtlich<br />
für ihre Sache einstanden. Ich kenne das persönlich<br />
aus meiner Studienzeit in den 90ern<br />
in Deutschland, in Freiburg <strong>im</strong> Breisgau. Zum<br />
Glück entwickelte sich dann auch ein Bewusstsein<br />
für die Problematik in der Politik, sodass<br />
auch eine Unterstützung von ganz oben kam.<br />
Die ist sicherlich <strong>im</strong> Zuge chronisch leerer Kassen<br />
gekürzt worden. Umso wichtiger ist es aber<br />
doch, dieses Defizit durch vermehrte Solidarität<br />
und Bescheidenheit auszugleichen.<br />
CR Wie wird deine künftige Unterstützung<br />
aussehen?<br />
Dr. Martin Lehner Für die kleine Zürcher Aids-<br />
Hilfe (ZAH) spende ich gerne. Persönlich setze<br />
ich mich für Gleichbehandlung von HIV- oder<br />
Nicht-HIV-Patienten ein, sofern dies medizinisch<br />
möglich ist. Bei finanziellen Problemen<br />
meiner Patienten gilt es, alle unterstützenden<br />
Möglichkeiten auszuschöpfen. Im Allgemeinen<br />
findet sich <strong>im</strong>mer eine Lösung!<br />
CR Vielen Dank für das offene Interview.<br />
9
Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Statement<br />
der Aids-Hilfe<br />
Schweiz<br />
Die Geschäftsleitung n<strong>im</strong>mt<br />
in allerletzter Minute Stellung<br />
zu den Fragen von Lola Sara<br />
Arnold-Korf<br />
10<br />
«Not amused» war die Aids-<br />
Hilfe Schweiz, als CR ihr einen<br />
Fragenkatalog zur Finanzlage<br />
unterbreitete und wissen<br />
wollte was sie in den letzten<br />
Jahren mit dem Geld gemacht<br />
hat. Man übte sich über Wochen<br />
in aktivem Schweigen.<br />
Nachdem publik wurde, dass<br />
<strong>im</strong> CR-Magazin ein Bericht erscheint,<br />
nahm der neue Geschäftsführer,<br />
Michael Kohlbacher,<br />
in allerletzter Minute<br />
vor Drucklegung Stellung. Hier<br />
seine Antworten.<br />
CR Über den Solidaritätsfonds Einzelhilfe unterstützt<br />
die Aids-Hilfe seit vielen Jahren unmittelbar<br />
Betroffene in schwieriger finanzieller<br />
und sozialer Situation. Die Zahl der<br />
Antragsteller / Hilfsbedürftigen hat laut AHS<br />
2011 deutlich zugenommen. Worin könnten<br />
die Ursachen liegen? Im Jahr 2010 gab die<br />
Aids-Hilfe CHF 419 720 für den Solidaritätsfonds<br />
aus. Welche Ausgaben gab es laut vorläufiger<br />
Bilanz 2011 (siehe Pressemitteilung<br />
vom 25. Januar <strong>2012</strong>)? Wie viel Prozent machten<br />
diese Ausgaben <strong>im</strong> Verhältnis zu den Gesamtausgaben<br />
aus?<br />
Michael Kohlbacher Uns ist wichtig, dass alle Betroffenen,<br />
die auf Unterstützung angewiesen<br />
sind, diese auch erhalten. Es werden deshalb<br />
keine Anträge wegen fehlender Fondsgelder abgelehnt.<br />
Reicht die Spendendotierung für die<br />
Anträge nicht aus, wird der Fonds aus Reserven<br />
al<strong>im</strong>entiert (wie z.B. 2010).<br />
Bis zum Jahr 2010 wurden neben Einzel-Unterstützungsanträgen<br />
auch noch Projekte aus<br />
dem Solidaritätsfonds finanziert. Im Jahr 2010<br />
wurden ca. 300 000 Franken für die Einzelhilfe<br />
ausbezahlt (bzw. CHF 419 720 ist inklusive<br />
Solidaritätsprojekte). Im 2011 sind es gemäss<br />
vorläufiger Bilanz ca. 250 000 Franken. Schwankungen<br />
gibt es <strong>im</strong>mer. Im 10-Jahresvergleich<br />
ab 2000 war zuerst ein Rückgang der Anträge,<br />
danach ein Anstieg und in den letzten beiden<br />
Jahren wieder eher ein Rückgang der Anträge<br />
festzustellen. Besonders häufig unterstützen<br />
wir Antragsteller /Antragstellerinnen, die eine<br />
IV beziehen. Der Solidaritätsfonds wird gemäss<br />
Fondsreglement mit 14 % der Spendeneinnahmen<br />
des Vorjahres dotiert.<br />
CR Das «neue Schlagwort» der AHS nennt sich<br />
Professionalisierung. Richten sich beispielsweise<br />
künftige Angestelltenverhältnisse ausschliesslich<br />
nach der professionellen Eignung<br />
oder spielen auch noch Verbundenheit,<br />
persönliche Betroffenheit u.ä. eine Rolle in<br />
den Personalausschreibungen?<br />
Michael Kohlbacher Im Vordergrund stehen die beruflichen<br />
Qualifikationen. Bei gleicher Qualifikation<br />
gilt das GIPA-Prinzip, d.h. HIV-Positiven,<br />
aber auch Angehörigen von anderen Zielgruppen<br />
der Prävention wird der Vorrang gegeben.<br />
Für das Programm MSM werden nur Schwule<br />
angestellt.<br />
CR Im Januar <strong>2012</strong> wurde auf die «massiven<br />
Kostensenkungsmassnahmen» hingewiesen.<br />
Vor allem die Reduzierung der Personalressourcen<br />
wurde als Grund angegeben. In der<br />
Betriebsrechnung der Jahre 2008 bis 2010 erhöhten<br />
sich die Projekt-Personalkosten dennoch<br />
stetig. Von CHF 2 693 296 auf CHF<br />
2 882 710. Wie sieht die vorläufige Personalkosten-Bilanz<br />
/ Projekte für 2011 aus?<br />
Michael Kohlbacher Projekt-Personalkosten gemäss<br />
vorläufiger Bilanz 2011: 2 441 649. Entwicklung<br />
des Gesamt-Personalstandes der AHS:<br />
1.1.2010: 3 455 Stellenprozent, 31.3.<strong>2012</strong>: 2 330<br />
Stellenprozent. Die etwas verzögerte Entwicklung<br />
bei den Lohnkosten ist durch Kündigungsfristen<br />
/ Lohnfortzahlungen erklärbar.<br />
CR Stichwort Professionalisierung: Die AHS<br />
hat in den letzten Jahren zunehmend vom Instrument<br />
der Beauftragung externer Werbe-/<br />
Marketingagenturen Gebrauch gemacht.<br />
Bekanntlich verbleibt ein Grossteil der<br />
Spendeneinnahmen bei jenen Wirtschaftsunternehmen.<br />
Mit welchen PR-Marketingagenturen<br />
arbeitete man 2011 mit welchen<br />
Ergebnissen?<br />
Michael Kohlbacher, neuer Geschäftsführer<br />
der Aids-Hilfe Schweiz<br />
Michael Kohlbacher Das st<strong>im</strong>mt nicht. Die AHS<br />
arbeitet nicht mit PR-Agenturen. Wie andere<br />
NPOs auch arbeitet die AHS aber seit Jahren<br />
mit externen Fundraising-Dienstleistern, um<br />
auf dem Spendenmarkt möglichst gut bestehen<br />
und möglichst viele Spenden für die wichtige<br />
Arbeit <strong>im</strong> HIV / Aidsbereich einwerben zu<br />
können.<br />
CR Wie oft werden jährlich Spendenaufrufe<br />
verschickt? Mit welchem finanziellen Aufwand<br />
ist dies neben den Portokosten verbunden?<br />
Welche Ergebnisse hat man erzielt?<br />
Michael Kohlbacher Seit Jahren sammeln wir mit<br />
dem sehr günstigen Fundraising-Instrument<br />
Direct Mail erfolgreich in der Bevölkerung für<br />
die HIV / Aidsarbeit. Dank AZB-Newsletter und<br />
Massenversand profitieren wir von sehr günstigen<br />
Protokosten. Mit einem Aufwand von<br />
rund 1.5 Mio. sammeln wir so jährlich 4 Mio.<br />
Franken.<br />
CR Die alleinigen Gesamtausgaben der<br />
Geschäftsstelle sind vom Jahr 2009 auf 2010<br />
von 868 626 Franken auf 908 965 Franken ge-
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Dossier<br />
stiegen. Konnte dieser Trend nach der vorläufigen<br />
Bilanz 2011 umgekehrt werden?<br />
MICHAEL KOHLBACHER Ja – 2011 gemäss provisorischer<br />
Bilanz: 776 033 Franken<br />
CR War in Zeiten sich leerender Kassen<br />
ein knapp 200 000 Franken teurer Umzug<br />
<strong>im</strong> Dezember 2010 aus heutiger Sicht<br />
notwendig?<br />
MICHAEL KOHLBACHER Ein Umzug erfolgte <strong>im</strong> Jahr<br />
2008 und zwar aus Sparüberlegungen: 2008<br />
platzten wir aus allen Nähten, eine zusätzliche<br />
Anmietung bzw. ein Umbau von Räumen an der<br />
Konradstrasse wäre teurer gekommen. Dabei<br />
fielen Umzugs- und Umbaukosten an. Im Laufe<br />
der nächsten drei Jahre musste wegen eines vorher<br />
nicht absehbaren Entzugs von Aufträgen<br />
des BAG die Geschäftsstelle red<strong>im</strong>ensioniert<br />
und Personal abgebaut werden und der Platzbedarf<br />
wurde kleiner. Deshalb wurden die vorher<br />
benötigten zusätzlichen Räumlichkeiten<br />
wieder aufgegeben. Der Nachmieter hat dabei<br />
einen grossen Teil der Umbaukosten übernommen,<br />
so dass sich der Aufwand in Grenzen hielt<br />
und nicht den von Ihnen genannten Zahlen<br />
entspricht.<br />
CR Der Nettoertrag aus Merchandising betrug<br />
2010 gerade einmal 35 822 Franken. Im<br />
Jahr 2009 waren es noch 48 085 Franken.<br />
MICHAEL KOHLBACHER Das Merchandising ist <strong>im</strong>mer<br />
Schwankungen unterworfen. Sie nennen<br />
Nettobeträge. Dies hat mit den getätigten Einkäufen<br />
zu tun.<br />
CR Worin liegt nach Meinung der AHS die Ursache<br />
für das frappierend sinkende Interesse<br />
an der Spendenbereitschaft? Hat das Label<br />
«Aids-Hilfe Schweiz» in den letzten Jahren abgebaut?<br />
MICHAEL KOHLBACHER Nein, das Label hat einen unverändert<br />
guten Ruf. Be<strong>im</strong> Spendensammeln in<br />
der breiten Bevölkerung führt die öffentliche<br />
Banalisierung des Themas und die abnehmende<br />
Brisanz zu einem sinkenden öffentlichen Interesse<br />
und erschwert dadurch die Mobilisierung<br />
von Spendern.<br />
CR Ist die Präsidentin Doris Fiala als politische<br />
Präsidentin – getreu der Geschichte und dem<br />
Anliegen der Aids-Hilfe – oder als professionelle<br />
Wirtschaftsaniererin gewonnen worden?<br />
MICHAEL KOHLBACHER Beides trifft zu: Frau Fiala hat<br />
sich bereit erklärt, die schwierige Aufgabe anzutreten,<br />
weil sie sich seit vielen Jahren mit dem<br />
Thema HIV / Aids und einzelnen Zielgruppen<br />
emotional sehr stark verbunden fühlt, und weil<br />
sie die AHS mit ihrem wirtschaftlichen Knowhow<br />
bzw. Netzwerk in der Wirtschaft sowie mit<br />
ihrer strategischen NPO-Führungserfahrung<br />
aus einer existenziell schwierigen Situation<br />
herausführen will.<br />
CR Ein Betroffener klagte über die komplizierte<br />
Antragsgestaltung <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit der Direkthilfe über den Solidaritätsfonds.<br />
Entsprechende Hilfsangebote finden<br />
sich auf der Webseite «unter ferner liefen».<br />
Ist dies nicht das Hauptanliegen der AHS seit<br />
ihrer Gründung gewesen: Den Betroffenen<br />
zu helfen?<br />
MICHAEL KOHLBACHER Das Verfahren ist überhaupt<br />
nicht kompliziert, sondern notwendig, um sicherzustellen,<br />
dass nur Personen, die auch wirklich<br />
berechtigt sind, Unterstützungsgelder erhalten.<br />
Das sind wir unseren Spenderinnen und<br />
Spendern schuldig. Gewisse Angaben zu ihren<br />
finanziellen Verhältnissen müssen wir von den<br />
Antragsstellern verlangen. Ausserdem füllen<br />
die Betreuer der Unterstützungsbewerber die<br />
Anträge aus.<br />
CR Wie viele professionelle Mitarbeiter beabsichtigt<br />
man <strong>2012</strong> zu beschäftigen und wie<br />
versucht man, deren ehrenamtliches Eigen-<br />
Engagement über die bezahlte Arbeitszeit<br />
hinaus zu stärken?<br />
MICHAEL KOHLBACHER Aktuell werden 34 Personen<br />
mit 2 330 Stellenprozent = 23.3 Vollzeitstellenäquivalente<br />
beschäftigt. Die AHS hat eine sehr<br />
soziale Personalpolitik und beschäftigt Teilzeitmitarbeitende<br />
in der ganzen Bandbreite von<br />
Pensen, um dadurch dem Grossteil der Mitarbeitenden<br />
das von ihnen gewünschte und praktizierte<br />
nebenberufliche soziale Engagement zu<br />
ermöglichen.<br />
Anzeige<br />
11
Prominent CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Stephan Bitterlin<br />
Der amtierende MrGay Switzerland, Stephan<br />
Bitterlin, hat Grosses vor. Neben seinen Ambitionen<br />
als TV-Moderator bei Colornation (City<br />
Channel 1) tritt er <strong>im</strong> <strong>April</strong> seine (vorerst) letzte<br />
Amtshandlung an. Stephan Bitterlin vertritt<br />
vom 4. bis 8. <strong>April</strong> die Schweiz an den renommierten<br />
MrGay World-Wahlen in Südafrika.<br />
Der schöne 42-jährige Zürcher reist jedoch ohne<br />
Entourage ans Kap der guten Hoffnung. Da sich<br />
die MrGay Organisation längst aufgelöst hat,<br />
ist Stephan Bitterlin quasi auf sich alleine gestellt.<br />
Dies höchst erfolgreich. Bislang konnte<br />
er einige Integrationsprojekte aufgleisen und<br />
avancierte diesseits wie jenseits der Szene zur<br />
kleinen Berühmtheit. Um nun auch die Welt zu<br />
erobern, hat sich Stephan Bitterlin den Event-<br />
Manager Stefan Caamano mit ins Boot geholt.<br />
Dieser produzierte eigens für die MrGay World-<br />
Wahlen ein aussagekräftiges Präsentationsvideo,<br />
welches Stephan Bitterlin bei den Wahlen<br />
die nötigen Punkte beschaffen soll. Im besagten<br />
Video, welches natürlich auch in der Schweiz zu<br />
sehen sein wird, kommen die vielen Facetten<br />
Andrej Perijc<br />
Die schönste Frau der Welt ist ein Mann. Dies<br />
behaupten zumindest einige der Modezaren,<br />
welche das Model Andrej Perijc <strong>im</strong>mer wieder<br />
als androgynes Wesen, jedoch meist als Frau,<br />
engagieren. Andrej Perijc selbst ist mittlerweile<br />
21 Jahre jung und ein australisches Model mit<br />
kroatisch-serbischen Wurzeln. Er selbst sagt<br />
von sich: «Manchmal fühle ich mich eher männlich<br />
und manchmal eher weiblich. Viele finden<br />
mich zurzeit sicher eher feminin, aber ich bin<br />
beides.» Und in der Modewelt ist das ein Plus.<br />
Andrej Perijc präsentiert sowohl Damen- wie<br />
Herren-Mode. Als erster Mann trug er zudem<br />
ein Brautkleid bei der Modenschau von Jean-<br />
Paul Gaultier. Die Sensation schlechthin. Vergessen<br />
waren die Demütigungen seiner Kindheit,<br />
als Andrej Perijc krampfhaft versuchte, ein<br />
Junge zu sein. Auf dem Laufsteg liegt ihm nun<br />
die Welt zu Füssen – noch. Haben also die vielen<br />
Designer und Modeexperten ein «tolerantes»<br />
Auge für Schönheit? Kann sein, vielleicht auch<br />
eher ein blindes, schliesslich sind viele der erfolgreichen<br />
Models unterernährt. (dd)<br />
Ricky Martin<br />
So manche Promi-Karrieren beginnen mit<br />
Abzählre<strong>im</strong>en. Auch Ricky startete bei null,<br />
bevor er mit seinem «un, dos, tres» Millionen<br />
machte. Damals besang er Maria, heute ist es<br />
kein Gehe<strong>im</strong>nis mehr, dass sein Herz für Mario<br />
schlägt. Ein Promi, ein Coming-out, ein Partner,<br />
eine Leihmutter, zwei Söhne. Da muss neu<br />
gezählt werden. Für ihn geht die Rechnung auf.<br />
Er wagte den Befreiungsschlag, schrieb nach<br />
unzähligen machoiden Latin-Lover-Songs seine<br />
int<strong>im</strong>e Autobiografie. Heute sieht er sich als<br />
«glücklicher homosexueller Mann», lässt sich<br />
mit seinem Partner bei Turnübungen am Strand<br />
von Paparazzi ablichten, gibt in Interviews fre<strong>im</strong>ütig<br />
das Workout-Gehe<strong>im</strong>nis seines Luxuskörpers<br />
preis (Sex und Kinder rumtragen). Wenn<br />
man bei zehn schwulen A-Promis mit Abzählen<br />
beginnt, das Management einberechnet,<br />
die Verkaufszahlen kalkuliert… Bald lassen sie<br />
sich an einer Hand abzählen. Und am Ende, da<br />
war’s nur noch: Ricky Martin. Doch was macht<br />
von Stephan Bitterlin zur Geltung. Dabei unterstützen<br />
ihn so manch andere Promis, etwa<br />
Shawne Fielding, Marco Fritsche oder Patrick<br />
Rohr. Egal, ob Pflegefachmann, Pilates- oder<br />
Tanztrainer, alles wird gezeigt. Denn schliesslich<br />
schmückt sich Stephan Bitterlin auch mit<br />
dem Titel «Ältester MrGay aller Zeiten». Nur der<br />
deutsche Kandidat könnte Stephan Bitterlin<br />
ernsthaft Konkurrenz machen: Chris J. Janik<br />
ist 35 und sieht auch so aus. Alle weiteren Informationen<br />
sind der Webseite www.mrgayworld.<br />
org zu entnehmen. Das CR-Magazin wünscht<br />
Stephan Bitterlin viel Glück! (dd)<br />
12<br />
er eigentlich ausser Fitnessübungen? Er singt<br />
am Broadway, gibt in einer gefeierten Evita-<br />
Neuinszenierung den Che. Und ist damit in<br />
bester Gesellschaft. Immer öfter macht die vorderste<br />
Reihe der Prominenz Theaterbühnen zu<br />
Brettern, die die Welt bedeuten. Ohne Schnitt,<br />
Bild- und Tonbearbeitung kommt wahres Talent<br />
in grelles Scheinwerferlicht. Cate Blanchett<br />
und Juliette Binoche sind aktuell in London <strong>im</strong><br />
Stück «The Barbican» zu sehen, Neil Patrick Harris<br />
(HIMYM) und Alan Harper (TAAHM) standen<br />
kürzlich für das Musical «Company» gemeinsam<br />
auf der Bühne. Un, dos, tres, nächster Akt.<br />
Vorhang. Applaus. (rg)
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Prominent<br />
Channing Tatum<br />
Manchen Namen eilt ein Ruf voraus. Anderen<br />
ein Gesicht. Channing wie? Was noch nicht<br />
jeder buchstabieren kann, hat best<strong>im</strong>mt<br />
schon jeder gesehen. In Kampagnen von<br />
Abercrombie&Fitch oder Pepsi, in CSI Miami,<br />
in G.I. Joe und Step Up. Channing Tatum ist<br />
der Mann der Stunde, aktuell in «Für <strong>im</strong>mer<br />
Liebe» und «Haywire» gleich zweifach <strong>im</strong> Kino<br />
zu bewundern. Einmal in gnadenloser Romantik,<br />
einmal in knallharter Action. Wo ist da der<br />
Haken? Er könnte hetero sein. Ist er. Hat 2009<br />
seine Partnerin aus Step Up geheiratet. Aber<br />
was soll‘s? Hetero und gut so. Locker posiert er<br />
für Gay-Magazine, macht Sprüche über seine<br />
erotische Beziehung zu Filmpartner Jamie Bell<br />
(Billy Elliot), alles erfrischend unverkrampft.<br />
So kann man’s also auch machen. Und dann?<br />
Besser wird’s nicht? Ha, einen Trumpf hat er<br />
noch: «Magic Mike», eine Komödie von Steven<br />
Soderbergh, in der er an der Seite von Matthew<br />
McConaughey einen Stripper spielt. Dass der<br />
Film auf seine persönlichen Erfahrungen als<br />
Stripper unter dem Namen «Chan Crawford» zurückgreift,<br />
beflügelt die Fantasien nur zusätzlich.<br />
Ruf, Name, Gesicht, Körper: Bei Channing<br />
eilt alles zusammen in Richtung Superstar von<br />
Adele<br />
Da stand sie. Ehrlich gerührt, sechs Grammies<br />
schwer. Nach einem Jahr, in dem sie Rekorde<br />
brach, eine St<strong>im</strong>mband-Operation überstand<br />
und Fans zum Niederknien bewegte. «Adele ist<br />
derzeit voll angesagt. Sie ist ein bisschen zu<br />
fett, aber sie hat ein schönes Gesicht und eine<br />
göttliche St<strong>im</strong>me», sagt Lagerfeld über sie. Als<br />
«völlig lächerlich» bezeichnet Madonna seinen<br />
Kommentar. Noch vor kurzem boykottierten<br />
Patrick Bach<br />
«Silas» ist wieder da! Zumindest bis zum Redaktionsschluss.<br />
Bei der RTL-Show «Let’s Dance!»<br />
tanzt sich der ehemalige Kinderstar wieder in<br />
die Herzen der Zuschauer. Noch <strong>im</strong>mer sieht<br />
er spitzbübisch jung aus, obwohl Patrick Bach<br />
doch bereits 44 Jahre alt ist. Für viele bleibt er<br />
<strong>im</strong>mer «Silas», jener Serienheld aus den frühen<br />
1980ern, der mit seinem Pferd den Strand entlang<br />
reitet. Damals war er 13. Die Schublade der<br />
so genannten «Weihnachtsserie» war ganz die<br />
seine, nur ein Jahr später faszinierte er als «Jack<br />
Holborn», als junger Pirat. 1987 dann der grösste<br />
nebenan. Als Wiederholungstäter in unseren<br />
Prominent-Kolumnen ist er gesetzt, als Wiederholungstäter<br />
bei Soderbergh ebenfalls. In<br />
dessen neustem Projekt, dem Pharma-Thriller<br />
«Side Effects», soll er mit Jude Law und Rooney<br />
Mara vor der Kamera stehen. Und spätestens<br />
dann wird hier auch eine Liebeserklärung an<br />
Rooney zu lesen sein. (rg)<br />
amerikanische Radiostationen ihr «Chasing Pavements»,<br />
weil sie zwischen den Zeilen ein Plädoyer<br />
für Homosexualität lesen wollten. Davon<br />
singt heute keiner mehr ein Lied. Miss Adkins<br />
setzte noch einen drauf, triumphierte bei den<br />
Brit Awards erneut, macht jeden Kommentar<br />
überflüssig, wenn sie singt. Ikone geworden und<br />
Darling geblieben, der authentische Gegenentwurf<br />
zur pompösen Inszenierung, die derzeit<br />
das Pop-Business dominiert. Ungewöhnlich gephotoshopt<br />
auf dem Vogue-Cover kündigt sie<br />
nun an, sich für mehrere Jahre zurückzuziehen,<br />
will einen Gang und zwei Kleidergrössen<br />
zurückschrauben. Plötzlich allzu angepasst<br />
oder nur wie <strong>im</strong>mer fast allzu ehrlich? Adele,<br />
du musst nicht ewig über Liebeskummer singen,<br />
sollst aussehen, wie du willst… Wir haben<br />
gehört, dass deine Träume wahr wurden. Wir<br />
wünschen auch für dich nichts als das Beste.<br />
Aber someone like you? Niemals. Wir warten<br />
geduldig und vertreiben uns die Zeit mit der verzweifelt<br />
nicht alternden Queen Madonna und<br />
der ewig jungen Prinzessin Kylie, die in Australien<br />
gerade eine Art Anti-Tour gestartet hat, auf<br />
der sie nur unbekannte Songs zum Besten gibt.<br />
Dass Lady Gaga ab sofort keine Interviews mehr<br />
geben und viele Kinder haben will, macht das<br />
Warten noch schwieriger. Oder einfacher? (rg)<br />
Erfolg: Als querschnittgelähmter Rainer verhalf<br />
er der Ballerina «Anna» zum Erfolg. Diese Erfolge<br />
konnte er nie mehr toppen – muss er auch<br />
nicht. Patrick Bach ist wieder da, wenn auch aus<br />
dem süssen Junge mit der hinreissenden Zahnlücke<br />
ein Moppelchen wurde. Durch das Tanzen<br />
könnte sich dies jedoch wieder ändern. (dd)<br />
13
Gesellschaft CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Regenbogenfamilien<br />
sind<br />
eine gesellschaftliche<br />
Realität<br />
Populistische Opposition in<br />
der Weltwoche auf den<br />
bundesrätlichen Adoptionsentscheid<br />
Von Martin Ender<br />
Der Ständerat zeigt sich für<br />
einmal fortschrittlicher als erwartet<br />
und will die Adoption<br />
generell öffnen. Der Bundesrat<br />
empfiehlt allerdings, nur die<br />
Stiefkind-Adoption zuzulassen.<br />
Dem Journalisten Beni Frenkel<br />
geht selbst diese Lösung<br />
viel zu weit. In der Weltwoche<br />
zeichnet er ein haarsträubend<br />
weltfremdes Schwulen-Familien-Bild.<br />
Vater, Mutter, Kind oder Kinder. Dieses Schweizer<br />
Familien-Bild ist historisch in unseren Köpfen<br />
fest verankert und auch juristisch noch in<br />
Stein gemeisselt. Die Realität sieht jedoch anders<br />
Neue Familienformen<br />
Eben ist das Buch «Familienbande» erschienen.<br />
Die Journalistin und Soziologin Christina<br />
Caprez hat dafür eine ganze Reihe von «Familien»<br />
besucht und mit ihnen Gespräche geführt.<br />
Entstanden sind 15 spannende Portraits über<br />
Patchwork-Familien, Wohnkollektive, Regenbogenfamilien.<br />
Da ist etwa die Geschichte vom<br />
40-jährigen Matthias und dem acht Jahre jüngeren<br />
T<strong>im</strong> mit dem Baby Nils; von Papa, Transpapa<br />
und dem gemeinsamen Kind. Oder die Geschichte<br />
zweier Lesben in einem Aargauer Dorf,<br />
die einen gemeinsamen Freund um eine Samenspende<br />
bitten. Und weitere fast alltägliche<br />
Geschichten von Menschen, deren Wege nicht<br />
geradlinig nach bisherigen Familien-Richtlinien<br />
verlaufen. Es sind einfache, schnörkellose<br />
Erzählungen ohne Pathos.<br />
Christina Caprez: «Familienbande 15 Porträts», L<strong>im</strong>mat Verlag, Zürich<br />
aus. Die Kernfamilie ist heute schon fast die Ausnahme.<br />
Es ist nur noch eine unter vielen Familienformen.<br />
Ein Drittel der Familien lebt heute<br />
als traditionelle Kernfamilie. Und die andern?<br />
Es gibt Patchwork-Familien aufgrund von Scheidung,<br />
aber <strong>im</strong>mer mehr Familien starten bereits<br />
unkonventionell: Lesben und Schwule, die sich<br />
zusammentun, um eine Familie zu gründen.<br />
Single-Frauen, die nicht länger auf den Traummann<br />
warten wollen, um ein Kind zu bekommen,<br />
Eltern, die in unkonventionellen Arrangements<br />
Entlastung und Bereicherung finden.<br />
Im Buch kommen zudem auch Fachleute zu<br />
Wort: Der Historiker S<strong>im</strong>on Teuscher, die<br />
Rechtsprofessorin Ingeborg Schwenzer und<br />
die Psycholgin Heidi S<strong>im</strong>oni. Sie beantworten<br />
gesellschaftliche Fragen, die in den Familiengeschichten<br />
aufgeworfen werden. «Familienbande.<br />
15 Portraits» widerspiegelt heutige Realitäten<br />
und ist eine anregende Lektüre.<br />
Die kranken Gedanken des Herrn B. Frenkel<br />
Weitab der Realität bewegt sich ein pervertiertes<br />
Bild, das der Journalist B. Frenkel zeichnet und<br />
14
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Gesellschaft<br />
das von der Weltwoche mitgetragen wird. Wohlgemerkt,<br />
es handelt sich nicht um einen Leserbrief.<br />
Folgende Formulierungen stehen in<br />
einem Artikel, der einmal mehr schwules Leben<br />
auf die Sexualität reduziert und zusätzlich<br />
ins Unerträgliche steigert. Das Schwulenbild<br />
des B. Frenkel und scheinbar auch der Weltwoche<br />
sieht so aus:<br />
«Karl steht in der Küche und bereitet das Frühstück<br />
vor. Der 43-Jährige pfeift vergnügt eine<br />
Melodie und streicht vier Butterbrote. Gerade<br />
hat er mit seinem Lebenspartner Roli, 47, eine<br />
Dreiviertelstunde lang lebensbejahenden Morgensex<br />
gehabt. Und wenn die beiden Informatiker<br />
zur Sache gehen, geht das selten still über<br />
die Bühne. Die Wohnung zittert ob des Stöhnens<br />
und Jaulens, und die Nachbarin hämmert be<strong>im</strong><br />
Höhepunkt häufig an die ringhörige Wand. Die<br />
beiden Adoptivkinder von Karl und Roli sind<br />
mittlerweile auch wach geworden. Müde trotten<br />
Boris, 12, und Jolanka, 14, beide geboren<br />
in Weissrussland, ins Wohnz<strong>im</strong>mer und sehen,<br />
wie ihr Vater Roli den Po von Vater Karl tätschelt<br />
und ihm versonnen ‚Du kleiner Rammler’ ins<br />
Öhrchen flüstert.»<br />
Und nun befürchtet der Sexgeschichten-Märchenerzähler,<br />
dass der Bundesrat leider kaum<br />
das frenkelsche Bild <strong>im</strong> Kopf hatte, als er eine<br />
Motion des Ständerats zu Teilen guthiess. Bravo!<br />
Gut, dass der Bundesrat ein anderes, weltoffenes<br />
Bild von den Homosexuellen hat.<br />
Fortschrittlicher Ständerat<br />
Der Ständerat hat zur Kenntnis genommen, dass<br />
neben der traditionellen Familienform andere<br />
Familienkonstellationen stark zugenommen haben.<br />
Vor diesem Hintergrund folgte er mit 21 zu<br />
19 St<strong>im</strong>men seiner Rechtskommission, welche<br />
die Adoption unabhängig von Zivilstand und<br />
sexueller Orientierung zulassen will. Das heisst,<br />
homosexuelle Paare, aber auch unverheiratete<br />
Personen sollen Kinder adoptieren dürfen.<br />
Dem Bundesrat geht die verlangte uneingeschränkte<br />
Öffnung der Adoption indes zu weit,<br />
aber er spricht sich für die Stiefkind-Adoption<br />
aus. Das heisst, Kinder aus einer früheren Beziehung<br />
oder einer vorangegangenen Einzel-Adoption<br />
sollen durch die eingetragene Partnerin<br />
der Mutter oder den eingetragenen Partner des<br />
Vaters adoptiert werden können.<br />
Zögerlicher Nationalrat?<br />
Der Nationalrat wird dem ständerätlichen Entscheid<br />
kaum vollumfänglich folgen. Die CVP<br />
tut sich schwer mit dem Thema und befürchtet<br />
ein Aufweichen der Institution Ehe. Und auch<br />
die SVP als Hüterin schweizerisch traditioneller<br />
Werte wird sich dagegen stemmen und es mit<br />
dem Schlusswort <strong>im</strong> Weltwoche-Artikel von<br />
B. Frenkel halten: «Vielleicht wird jemand von<br />
ihnen (Adoptivkinder mit zwei Papis oder zwei<br />
Mamis) sogar Bundesrat oder Ständerat. Aber<br />
die Mehrheit dieser Kinder wird sich spätestens<br />
in der Pubertät für seine zwei Papis oder zwei<br />
Mamis schämen und sich wünschen, dass die<br />
restriktive Haltung bezüglich Adoptionen in<br />
der Schweiz auch für Schwule und Lesben gegolten<br />
hätte. Für Kinderfreunde gibt es ja auch<br />
Alternativen zu einer Adoption: World Vision,<br />
Unicef, SOS-Kinderdorf, oder der Kauf von Pro-<br />
Juventute-Briefmarken.» Haben sich Frenkel<br />
und Weltwoche gefragt, ob Kinder – von diesen<br />
Hilfsorganisationen unterstützt – sich nicht<br />
auch schämen, wenn ihnen mit Spenden von<br />
Schwulen geholfen wird?<br />
Mit solchem Gedankengut kann der Baselbieter<br />
SP-Ständerat Claude Janiak gar nichts anfangen.<br />
Zwar ist für ihn Adoption kein Grundrecht, weder<br />
für Homo- noch für Heterosexuelle. Ihm<br />
geht es in erster Linie um das Wohl der Kinder.<br />
Es sei zwar möglich, dass Kinder gleichgeschlechtlicher<br />
Paare von ihren Mitschülern<br />
gehänselt würden. «Aber wenn sie in stabilen<br />
Verhältnissen leben, sind sie stark. Das Kind<br />
meines Partners leidet nicht.» Und er wünscht<br />
sich die Möglichkeit einer besseren rechtlichen<br />
Absicherung für dieses Kind.<br />
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15
News Schweiz CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
BREAK THE CHAIN – Jetzt<br />
geht’s los!<br />
Der <strong>April</strong> ist da, die Kampagne BREAK THE<br />
CHAIN geht in die heisse Phase. Von nun an<br />
gilt es, die HIV-Pr<strong>im</strong>oinfektion zu verhindern.<br />
Eine Launch-Party und ein Videoclip begleiten<br />
das Vorhaben.<br />
Herzstück der Kampagne ist die BREAK THE CHAIN-App, damit kann jeder mitspielen<br />
und profitieren. Ausserdem erhält man Gratis-Eintritte zu Events, Rabatte<br />
auf Einkäufe in Szene-Betrieben, CR-Abos zum halben Preis und vieles mehr.<br />
Im Aktionsmonat <strong>April</strong> sollen alle dafür sorgen, dass ein Monat lang<br />
schweizweit keine neuen HIV-Infektionen entstehen. Nicht durch Enthaltsamkeit,<br />
sondern durch die Safer-Sex-Regeln. Im Mai gibt es eine weitere<br />
HIV-Test-Aktion. Wer <strong>im</strong> Aktionsmonat bei seinem Einsatz bleibt und<br />
konsequent HIV-Infektionen vermeidet, dem liefert der HIV-Test <strong>im</strong> Mai<br />
ein aussagekräftiges Resultat.<br />
Die Kampagne des BAG und der Checkpoints startet am 31. März mit einer<br />
Launch-Party <strong>im</strong> Bagatelle an der Zürcher Langstrasse. Dabei wird auch die<br />
Premiere des Videoclips BREAK THE CHAIN gefeiert, welcher extra vom DJ-<br />
Duo Glitzerhaus produziert wurde.<br />
www.breakthechain.ch<br />
Aids-Hilfe Schweiz: Neuer<br />
Leiter Programm MSM<br />
Die Aids-Hilfe Schweiz hat einen neuen Leiter<br />
für das Programm MSM. Bastian Baumann<br />
bringt als Kommunikationsfachmann den<br />
richtigen Hintergrund für diesen Job mit.<br />
Seit Februar hat die Aids-Hilfe Schweiz nebst einer neuen Präsidentin auch<br />
einen neuen Leiter für das Programm MSM: Bastian Baumann ist 27-jährig<br />
und kommt aus Bern. Er bringt viel Erfahrung mit: So arbeitete er als<br />
Kommunikations- und Marketingfachmann bei der Stadt Bern und in einer<br />
Zürcher PR-Agentur. Er verfügt über langjährige Erfahrung <strong>im</strong> Projekt- und<br />
Eventmanagement und ist heute Teilhaber einer Agentur für Kommunikationsgestaltung.<br />
Privat engagiert er sich schon länger für die Gay-Community:<br />
Er war Gründer der Jugendgruppe GAYthun und engagierte sich bei<br />
der Homosexuellen Arbeitsgruppe Bern. Bastian Baumann will sein Augenmerk<br />
neben dem Kampf gegen die <strong>im</strong>mer noch hohen HIV-Ansteckungszahlen<br />
auch vermehrt auf andere sexuell übertragbare Krankheiten und<br />
Fragen der Diskr<strong>im</strong>inierung von HIV-positiven Männern richten.<br />
«Schwul ist not cool!»<br />
Laut Pink Cross unterstützt die EDU den Aufruf<br />
zur Ermordung von Schwulen und Lesben.<br />
Dies dank einem Flyer mit dubiosem Inhalt.<br />
Die christlich-fundamentalistische Eidgenössische Demokratische Union<br />
(EDU) versucht derzeit, an Schulen mit einem Flyer zur Liebe und Sexualität<br />
an Boden zu gewinnen. Der optisch trendige Flyer thematisiert unter dem<br />
Titel «Tabu?» auch die Homosexualität. Dort wird in lustiger Sprechblase geschrieben:<br />
«Schwul ist cool! Na und? Not schwul is much more cool!» Ausserdem<br />
wird die Aids-Epidemie den Homosexuellen angelastet. Insofern nichts<br />
Neues von der EDU. Allerdings zitiert der Flyer auch den ugandischen Staatspräsidenten<br />
Yoweri K. Museveni <strong>im</strong> selben «Tabu?»-Kapitel mit den Worten<br />
«Liebe und Treue» in der Ehe sind wichtig <strong>im</strong> Kampf gegen die «Aids-Seuche».<br />
Wohlweislich verschwiegen wird dabei Musevenis Haltung gegenüber Homosexuellen.<br />
Diesen droht in Uganda nichts weniger als die Ermordung.<br />
LOS und Pink Cross richten deshalb an die Schulbehörden den Aufruf, die<br />
Verteilung des Flyers nicht zuzulassen. Yoweri K. Museveni zu erwähnen<br />
heisse, dessen schwulen- und lesbenfeindliche Haltung zu unterstützen.<br />
Label «Gayfreundliche<br />
Hotels»<br />
Schwule und Lesben verdienen gut, haben<br />
keine Kinder (noch) und gehen gerne auf<br />
Reisen. Dies hat auch Schweiz Tourismus erkannt.<br />
Mit dem Label «Gayfreundliche Hotels»<br />
sollen zahlende Homosexuelle in die Schweiz<br />
gelockt werden.<br />
Wie 20min.ch berichtete, steht es nicht gut um das Ferienparadies<br />
Schweiz. Schuld daran ist der Euro. Vermögende Kundschaft ist also mehr<br />
als erwünscht. Schweiz Tourismus will jetzt in Deutschland, Frankreich<br />
und England mit dem Label «Gayfreundliche Hotels» werben.<br />
Urs Eberhard von Schweiz Tourismus gegenüber 20min.ch: «Schwule<br />
und Lesben sind oft Doppelverdiener ohne Kinder mit Interesse für kulturelle<br />
Angebote». Kurz formuliert, es handle sich dabei um «Premium<br />
Gäste». Schon 49 Schweizer Betriebe sollen mit an Bord sein. Nicht alle<br />
Hotels sind von Natur aus «schwulenfreundlich». So müsse laut 20min.<br />
ch das Personal in eine Schulung, um überhaupt mit Schwulen und Lesben<br />
umgehen zu können. Wer erfahren will, welche Betriebe denn nun<br />
extra eine Ausbildung <strong>im</strong> Umgang mit Homosexuellen anbieten, dem<br />
sei die Seite Gaycomfort.com ans Herz gelegt. Respekt lautet die Devise.<br />
Homosexuelle Gäste sollen - ohne aufzufallen – in gewöhnlichen Hotels<br />
absteigen dürfen.<br />
Pink Cross: Alicia Parel wird<br />
neue Geschäftsführerin<br />
Der Vorstand von Pink Cross hat Alicia Parel<br />
zur Nachfolgerin von Uwe Splittdorf gewählt.<br />
Ihre Wahl soll die gesamte LGBT-Community<br />
ansprechen.<br />
Pink Cross geht mit der Wahl von Alicia Parel neue Wege in der Gay-Community.<br />
Die designierte Nachfolgerin von Uwe Splittdorf ist transsexuell<br />
und wird somit die ganze LGBT-Gemeinschaft ansprechen. Alicia Parel,<br />
40, kommt aus Neuchâtel, hat zwei Kinder und ist auch Co-Präsidentin<br />
des Transgender Networks. Pink Cross Präsident André Rosselet erklärte<br />
<strong>im</strong> «Pink Mail»: «Alicia Parel hat uns durch ihr Auftreten, ihr Engagement<br />
und ihre Wirkung sehr beeindruckt. Ich bin voller Glück und Hoffnung,<br />
sie als Nachfolgerin von Uwe Splittdorf präsentieren zu können». Nach<br />
einer intensiven Einarbeitung übern<strong>im</strong>mt Alicia Parel am 1. August <strong>2012</strong><br />
vollumfänglich die Geschäftsleitung.<br />
16
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Nachgefragt CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Branko B. Gabriel<br />
trifft...<br />
Chansonier T<strong>im</strong> Fischer<br />
18<br />
Vor einigen Wochen besuchte<br />
Branko B. Gabriel <strong>im</strong> Theater<br />
Hechtplatz spontan eine Vorstellung<br />
des Berliner Chansonniers<br />
T<strong>im</strong> Fischer. Auf dem<br />
Programm stand ein Lyrikabend<br />
nach Hildegard Knef.<br />
Dieser kleine grosse Kerl mit<br />
der unverwechselbaren St<strong>im</strong>me<br />
verzauberte ihn, fesselte<br />
von der ersten Silbe an und<br />
liess ihn nicht mehr los!<br />
BRANKO B. GABRIEL Lieber T<strong>im</strong>, du hast mein Herz<br />
gestohlen! Was für ein wundervolles und<br />
herzerwärmendes Konzert. Wie schafft man<br />
eine so int<strong>im</strong>e Gratwanderung zwischen<br />
Freud und Leid, Glück und Unglück?<br />
TIM FISCHER Merci vielmals! Voraussetzung für<br />
ein gelungenes Konzert ist natürlich ein gutes<br />
Programm und ein offenes, interessiertes Publikum,<br />
das bereit ist, mitzugehen. Und genau<br />
dieses Publikum findet man <strong>im</strong> Zürcher Hechtplatz<br />
Theater. Ich freue mich enorm über die<br />
Sympathie, die mir die Schweizer entgegenbringen.<br />
«Ich freue mich enorm über<br />
die Sympathie, die mir die<br />
Schweizer entgegenbringen.»<br />
BRANKO B. GABRIEL Was bedeutet die Knef für dich?<br />
TIM FISCHER Sie war zweifellos eine schillernde,<br />
faszinierende Persönlichkeit, eine grosse Dame<br />
des Films – eine Künstlerin. Doch wer mich<br />
besonders beeindruckt, ist die Lyrikerin Hildegard<br />
Knef. Sie hat wunderschöne Texte geschrieben,<br />
die sich wie Gedichte von Christian<br />
Morgenstern lesen und die von so grossartigen<br />
Komponisten wie Kai Rautenberg, Charlie Niessen,<br />
Güter Noris und dem begnadeten Hans<br />
Hammerschmid vertont wurden. Die Songs<br />
strahlen eine unglaubliche Wärme, eine Zärtlichkeit<br />
aus.<br />
BRANKO B. GABRIEL Deine Bühnenshows sind keine<br />
einfache Kost. Sie sind intensiv und regen<br />
zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln<br />
an. Was verführt dich dazu?<br />
TIM FISCHER Es gibt glücklicherweise viele Menschen,<br />
die auf Inhalt und niveauvolle Unterhaltung<br />
Wert legen. Es macht mir einfach Freude,<br />
etwas Gutes zu bieten.<br />
BRANKO B. GABRIEL Du kramst in den Abgründen<br />
der Menschen, schaust in ihre Seelen und trotz<br />
alle dem – oder genau deshalb – n<strong>im</strong>mt man es<br />
dir, ohne mit den W<strong>im</strong>pern zu zucken, ab.<br />
TIM FISCHER Authentizität – das ist der springende<br />
Punkt. Der grossartige Georg Kreisler beispielsweise<br />
und auch die Knef mit ihrem einzigartigen<br />
Blick auf die Dinge haben es verstanden,<br />
nicht aus der Ich-, sondern aus der Wir-Perspektive<br />
zu denken und zu dichten. Damit können<br />
sich viele identifizieren – auch ich.<br />
BRANKO B. GABRIEL Du warst früher in der Berliner<br />
Subkultur zu Hause. Da lebte man ja<br />
mehr schlecht als recht. Drogen, Alkohol<br />
und keine müde Mark. Wie hast du diese Zeit<br />
in Erinnerung?<br />
TIM FISCHER Es war eine schöne Zeit! Wunderbare<br />
Freundschaften entstanden, die teilweise noch<br />
heute bestehen. Wir hatten zwar kein Geld, waren<br />
aber ungeheuer kreativ und hatten Ideen.<br />
«Es gibt viele Menschen, die<br />
auf Inhalt und niveauvolle<br />
Unterhaltung Wert legen.»<br />
BRANKO B. GABRIEL Man kann sich das heute gar<br />
nicht mehr vorstellen – du in farbigen Dreadlocks,<br />
weshalb der krasse Wandel?<br />
TIM FISCHER Der Falter flattert froh hinaus, als<br />
Raupe sah er anders aus. (Georg Kreisler)<br />
BRANKO B. GABRIEL Seit 1993 bist du clean – hast<br />
deine Drogen- und Alkoholsucht überwunden,<br />
hat dir das Chanson diese Kraft gegeben?<br />
TIM FISCHER In meiner Krisenzeit hat es mir sicher<br />
sehr geholfen, dass ich einen Beruf habe, der<br />
meine Passion ist und auf den ich mich voll<br />
konzentrieren kann. Noch wichtiger waren und<br />
sind allerdings Freunde.<br />
BRANKO B. GABRIEL Das Showbiz ist Freund und<br />
Feind zugleich....<br />
TIM FISCHER Das st<strong>im</strong>mt! Ich liebe es.<br />
«Wir hatten damals in Berlin<br />
zwar kein Geld, waren aber<br />
ungeheuer kreativ.»<br />
BRANKO B. GABRIEL Was bleibt dir, wenn der Vorhang<br />
fällt, die Lichter ausgehen?<br />
TIM FISCHER Ich habe das grosse Glück, einen wunderbaren<br />
Menschen an meiner Seite zu haben.<br />
Er gibt mir Kraft. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />
BRANKO B. GABRIEL Deine Bühnenpräsenz ist unglaublich,<br />
du singst die Lieder, das Chanson<br />
nicht nur, sondern du lebst es mit Haut und<br />
Haaren...<br />
TIM FISCHER Danke, wenn meine Interpretation die<br />
Menschen erreicht, macht mich das glücklich.<br />
BRANKO B. GABRIEL In der Szene warst du Jahrelang<br />
ein Gehe<strong>im</strong>tipp, heute bist du einer der<br />
bekanntesten deutschsprachigen Chansonniers.<br />
Macht Erfolg glücklich?
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Nachgefragt<br />
TIM FISCHER Glück kann in den verschiedensten<br />
Formen auftauchen – auch als Erfolg. Wenn er<br />
da ist, geniesse ich ihn.<br />
BRANKO B. GABRIEL Künstler zu sein, ist ein knochenharter<br />
Job. Wie meisterst du dein Leben<br />
zwischen Bühne und «normalem Alltag»?<br />
Gibt es das überhaupt bei dir «Normal»?<br />
TIM FISCHER Ja, bei mir ist <strong>im</strong>mer viel los, und das<br />
ist auch gut so. Doch gibt es auch ruhigere Phasen,<br />
in denen ich das Leben in vollen Zügen geniesse.<br />
Abwechslung ist mir wichtig, um nicht<br />
in Routine zu erstarren.<br />
BRANKO B. GABRIEL Hat T<strong>im</strong> Fischer schon alles<br />
erreicht, oder gibt es da einen verborgenen<br />
Traum, den du dir noch erfüllen willst?<br />
TIM FISCHER Es gibt ein neues künstlerisches Projekt,<br />
an dem ich arbeite. Für mich ist es wichtig, <strong>im</strong>mer<br />
weiterzugehen und Neues auszuprobieren.<br />
»Glück kann in den verschiedensten<br />
Formen auftauchen<br />
– auch als Erfolg.»<br />
BRANKO B. GABRIEL Im Moment bist du mit drei verschiedenen<br />
Programmen in Deutschland und<br />
Österreich unterwegs. Wann dürfen wir dich<br />
wieder auf Schweizer Bühnen begrüssen?<br />
TIM FISCHER Am 18. und 19. März 2013 werden<br />
Rainer Bielfeldt und ich erneut <strong>im</strong> Hechtplatz<br />
Theater zu Gast sein. Auf dem Programm steht<br />
«Zarah ohne Kleid», ein sehr unterhaltsamer<br />
Abend. Zudem werden noch Termine in Bern<br />
und Basel dazukommen. Wir freuen uns auf<br />
unser Schweizer Publikum.<br />
T<strong>im</strong> Fischer<br />
T<strong>im</strong> Fischer wurde 1973 in Delmenhorst geboren.<br />
In Oldenburg besuchte er die Waldorfschule,<br />
schon früh erkannte er die Liebe zum Chanson.<br />
Mit 17 Jahren zog es ihn nach Hamburg,<br />
u.a arbeitete er <strong>im</strong> Schmidt-Theater und fing so<br />
seine eigentliche Karriere als Chansonnier an.<br />
Anfangs der 90er-Jahre siedelte er nach Berlin<br />
über und konnte schon damals einige Erfolge<br />
verbuchen, in der Szene wurde er bereits als Gehe<strong>im</strong>tipp<br />
gehandelt. 1995 erhielt er als jüngster<br />
Chansonnier den Deutschen Kleinkunstpreis.<br />
Seit 2000 präsentiert er diverse Chansonprogramme<br />
und spielte in verschiedenen Filmen,<br />
u.a. neben Isabelle Huppert die Rolle der Josephine<br />
Baker in Werner Schroeters Film «Deux».<br />
Fischer ist seit 2008 mit seinem Lebenspartner<br />
Rolando verheiratet, er gewann diverse Auszeichnungen,<br />
ausserdem engagiert er sich mit<br />
seinem Projekt «Songs against Aids» für ein<br />
Aids-Hospiz in Z<strong>im</strong>babwe.<br />
www.t<strong>im</strong>fischer.de<br />
T<strong>im</strong> Fischer © by Frank Darius<br />
19
Szene CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Parties und<br />
Events<br />
Easteria<br />
Jungle-Oster-Party<br />
JACK-Meute mächtig einheizen, bevor er der Berliner-Prominenz<br />
auf dem 1st Floor die Plattennadel<br />
reicht. Mit gleich zwei hochkarätigen DJs,<br />
die sich zwischen House und Elektro ein musikalisches<br />
Duell der Extraklasse liefern werden,<br />
lässt es sich gut die Nacht um die Ohren hauen.<br />
Auf dem zweiten Tanzboden sorgt eine der verruchtesten<br />
Berliner Schnauzen mit auserwählten<br />
Geschmacklosigkeiten für schweisstreibende<br />
Momente. Die Rede ist von Gloria Viagra,<br />
die nebst ihren musikalischen Ausbrüchen als<br />
DJane und Band-Leaderin mit ihrem ungehaltenen<br />
Mundwerk weit über die Berliner Szene<br />
hinaus für Furore sorgt. Ihren ausgesprochen<br />
schmeichelhaften Zweitnamen «Empire State<br />
Building of Drag-Entertainment» verdankt sie<br />
ihren beeindruckenden 2,10m. – Dass der Unterhaltungswert<br />
der ewig 23-Jährigen und ihre<br />
gute Laune <strong>im</strong>posant sind, davon konnte sich<br />
die JACK-Community bei ihrem ersten Zürcher<br />
Auftritt am Pelikanplatz vor einem Jahr überzeugen.<br />
20<br />
Zu Ostern bittet Jungle wieder zum Tanz auf<br />
drei Floors. Die Veranstalter überzeugen einmal<br />
mehr mit ihrem Line-up: Micky Friedmann<br />
und Antoine909 werden den Main Floor mit<br />
ihren Progressive- und Housesets erzittern lassen.<br />
Fürs Auge gibt es dazu Miss Bunny and the<br />
Anon ymous sowie Gorgeous Gogo-Gods and hot<br />
and sexy Strippers. Auf dem Trance-Progressive-<br />
Floor, der von Flexx gehostet wird, stehen die<br />
DJs Ajaxx und Willi P. <strong>im</strong> Einsatz, während DJ<br />
Juiceppe die JetLag Disco Gallery unter seine<br />
Fittiche n<strong>im</strong>mt.<br />
Live auf der Bühne wird Josey Greenwell seine<br />
neue Single «Stuck in my Head» vorstellen. Der<br />
Sänger Greenwell kommt aus den USA. «I‘m a<br />
very real and fun person and I want to portray<br />
that in my music», sagt er von sich. Im Moment<br />
läuft alles bestens für ihn und er freut sich auf<br />
das, was in seiner nächsten Zukunft noch alles<br />
auf ihn zukommt. «Wenn du etwas richtig machen<br />
willst, musst du es selbst anpacken. Und<br />
das habe ich bei meinem neuen Album gemacht.<br />
Ich habe viel mit dem Ton exper<strong>im</strong>entiert, um<br />
einen neuen Sound zu schaffen und die Songs<br />
strahlen unterschiedliche St<strong>im</strong>mungen aus»,<br />
so Greenwell. Apropos Ausstrahlung. Die hat er<br />
auch als Model. Das beweist er auf dem Cover<br />
des neuen «Spartacus International Gay Guide<br />
<strong>2012</strong> / 2013».<br />
Jungel Easteria<br />
Sonntag, 8. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Club MAD, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne<br />
www.gay-party.com<br />
Jack<br />
The Most Wanted Issue<br />
DJ Maringo, einer, der über das musikalische<br />
Handwerk verfügt, gute Laune noch besser werden<br />
zu lassen, wird in dieser einen Frühlingsnacht<br />
der Taktgeber sein. Als Resident des legendären<br />
GMF in Berlin, gehört er längst zu<br />
jenen DJs, die sich durch ein ausgeprägt musikalisches<br />
Feingefühl ihren Platz als Fixstern über<br />
dem Partyh<strong>im</strong>mel erobert haben. Zuerst wird<br />
jedoch der Zürcher DJ Juiceppe als Appetizer der<br />
JACK - The Most Wanted Issue<br />
Samstag, 14. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />
www.jackcompany.com<br />
Fummelnacht<br />
Ferienflug zu gewinnen<br />
Nein, keine Angst! Die Pigalle Bar wird nicht<br />
zum Darkroom. An diesem Abend geht es<br />
um die Fummel zum Anziehen. Oder wie der<br />
Duden vermerkt: Kleidungsstück [aus billigem<br />
und leichtem Stoff]. Aber «leicht&billig» ist<br />
nicht gleich billig! Denn um Mitternacht findet<br />
die Wahl zur Miss Pigalle <strong>2012</strong> statt! Teilnehmen<br />
kann jeder, der sich bis 21.30 Uhr an<br />
der Bar anmeldet. Als Preis winkt dem Gewinner<br />
nicht nur grosse Bewunderung von Christa<br />
Rigozzi und anderen Ex-Missen, sondern auch<br />
ein Flug für zwei Personen nach Cran Canaria,<br />
offeriert von Pink Cloud.<br />
Fummelnacht<br />
Donnerstag, 5. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Pigalle Bar, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.g-colors.ch
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Szene<br />
All About<br />
Madonna<br />
Konzertkarten zu gewinnen<br />
Die All-About-Parties <strong>im</strong> T&M sind jeweils einer<br />
ganz grossen Pop-Ikone gewidmet. Der Donnerstag<br />
vor Karfreitag steht ganz <strong>im</strong> Zeichen von Madonna.<br />
Klar, dass DJ Marc S. an diesem Abend<br />
kaum einen Song von ihr auslassen wird, vom topaktuellen<br />
«Gmayl» bis zu den alten Klassikern wie<br />
«Holiday» oder «Material Girl». Und natürlich laufen<br />
auch alle Videos vom aktuellen Album MDNA.<br />
Wer noch kein Ticket hat fürs Konzert <strong>im</strong> Juni<br />
darf diesen Abend erst recht nicht verpassen:<br />
Nebst Reisen mit Kuoni und zahlreichen weiteren<br />
Preisen gibt es nämlich Tickets für das Konzert<br />
<strong>im</strong> Letzigrund zu gewinnen!<br />
All About Madonna <strong>im</strong> T&M<br />
Donnerstag, 5. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />
gratis Eintritt bis 22.30 Uhr<br />
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.g-colors.ch<br />
Hirsch Meets Disco<br />
Mit DJ Evita von Tesa<br />
Mal den alltäglichen Stress hinter sich lassen,<br />
sich ein paar kühle Drinks gönnen, sich mit<br />
Freunden treffen und gemeinsam be<strong>im</strong> Sound<br />
der goldenen Disco-Aera einen schönen Abend<br />
verbringen.<br />
In der Zürcher Platzhirsch Bar startet am Karfreitag<br />
der erste «Hirsch Meets Disco»-Anlass.<br />
Serviert wird feinster Sound, angefangen bei<br />
den Sechzigern bis hin zu den Achtzigern. Um<br />
das leibliche Wohl in Form von leckeren Cocktails<br />
oder anderen schmackhaften Drinks sorgen<br />
sich die Bartender der Platzhirsch-Crew.<br />
Die Gastgeberin Evita von Tesa empfängt alle<br />
mit offenen Armen und versüsst den Abend mit<br />
ihrem schönsten Lächeln.<br />
Hirsch Meets Disco<br />
(jeden ersten Freitag <strong>im</strong> Monat)<br />
6. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 20.00 Uhr<br />
Platzhirsch, Spitalgasse 3, 8001 Zürich<br />
www.meinplatzhirsch.ch<br />
Glitter Twist<br />
Neuer Gay-Event auf der<br />
Agenda des Cabaret Clubs<br />
Der schmucke Club <strong>im</strong> Kreis 5 schliesst schon<br />
bald seine Tore. Die Lokalität hat eine so vielseitige<br />
Vergangenheit wie keine zweite in Zürich.<br />
Von Electronights zu klassischen Konzerten,<br />
von Singleparties zu Men-only-Parties und von<br />
Straight- zu Gayparties hat der Club schon alles<br />
durchlebt. Und nun kommt ein weiterer Gay-<br />
Event zur Agenda hinzu: Glitter Twist!<br />
Glitter Twist öffnet seine Tore zum ersten Mal<br />
am Karfreitag. Mit an Board sind das DJ Duo<br />
Glitzerhaus, das Party Chick und AAVENTS. Die<br />
Party steht unter der Federführung des Osterhasen,<br />
ist ja wohl klar! Er hat dieses Jahr nicht<br />
nur grosse Eier, sondern auch bunte versteckt.<br />
Zu Gast an diesem speziellen Abend ist der Sänger<br />
und Songwriter Adam Joseph aus New York.<br />
Sein Talent hat der junge Beau bereits mit Bob<br />
Sinclair, the ONES, Kevin Aviance und einigen<br />
mehr unter Beweis gestellt. Für die Glitter Twist<br />
Party am Karfreitag performt das Multitalent<br />
in Zusammenarbeit mit Glitzerhaus den neusten<br />
Song für die «Break The Chain»-Kampagne.<br />
Und wer die App von «Break The Chain»auf seinem<br />
Smartphone vorweisen kann, bezahlt an<br />
der Kasse nur CHF 10.– anstatt CHF 15.–.<br />
Glitter Twist<br />
Karfreitag, 6. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />
Cabaret Club, Geroldstrasse 15, 8005 Zürich<br />
www.cabaret.<strong>im</strong><br />
HomoBlok<br />
Neue Sonntags-Partyreihe<br />
Wer steckt hinter HomoBlok? «Wir sind ein loses<br />
Team von Jungs, die mit dem Blok zusammen<br />
den Sonntag schwul machen und uns ne gute<br />
Mischung aus geiler Mukke und coolen Gästen<br />
wünschen». Weil Mensch neben Fleisch und<br />
Luft auch etwas für die zarte Seele benötigt, fahren<br />
wir Elektronisches vom Feinsten auf», so die<br />
Macher. Die erste Party findet am Ostersonntag<br />
statt, die zweite am Pfingstsonntag und die dritte<br />
am CSD-Samstag und zwar <strong>im</strong> Blok (bisher<br />
bekannt als Labor Bar).<br />
Tama Sumo, deren Talent sie von ihren Anfängen<br />
<strong>im</strong> Kreuzberger Drama um die ganze Welt<br />
gebracht hat, spielt für HomoBlok den Auftakt.<br />
Seit vielen Jahren Resident <strong>im</strong> Berghain / Panorama<br />
Bar, beweist sie <strong>im</strong>mer wieder von Neuem ihr<br />
ausgeprägtes Taktgefühl. Flankiert wird die Berlinerin<br />
von der umtriebigen DJ-Amazone PLAY-<br />
LOVE, mit ihrer ureigenen Melange aus trippigem<br />
Techno, schmutzigem House und deepem Detroit.<br />
Gill&Gill, das Zürcher Brüderpaar, bekannt für ihren<br />
Sound von min<strong>im</strong>alistisch bis hypnotisch, vollenden<br />
das Line-up. Seelenbalsam durch und durch.<br />
HomoBlok<br />
Ostersonntag, 8. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />
Blok, Schiffbaustrasse 3, 8005 Zürich<br />
www.blok-club.ch<br />
France Delon<br />
Zum letzten Mal <strong>im</strong> T&M!<br />
Unverwüstlich und schöner denn je, altersschrill,<br />
aber auch altersweise wie noch nie!<br />
France Delon kommt zurück nach Zürich für<br />
ihren letzten Auftritt an der Marktgasse 14. Für<br />
ihre Reise nach Zürich hat sie jede Menge Neues,<br />
aber natürlich auch die Klassiker <strong>im</strong> Gepäck.<br />
France Delon ist wohl eine der bekanntesten<br />
und erfolgreichsten Drag Queens überhaupt<br />
und seit einer halben Ewigkeit auf der Bühne.<br />
Aber machen wir sie nicht älter, als sie ist! Denn<br />
feiern kann sie noch ganz ordentlich. Das zeigt<br />
sie nicht nur in ihrer Show, sondern auch an der<br />
France Delon Party Night, welche am 30. <strong>April</strong><br />
<strong>im</strong> Anschluss an die Show stattfindet. Hier wird<br />
bunt und garantiert pflastersteinfrei in den<br />
1. Mai hineingefeiert. Dazu reicht Aytu vom<br />
«Huusmaa» feine Häppchen. DJ Marc S. serviert<br />
den passenden Sound.<br />
France Delon Show<br />
25. <strong>April</strong> – 6. Mai <strong>2012</strong>, täglich (ausser dienstags)<br />
Türöffnung: 21.30 Uhr, Show 22.00 Uhr<br />
Special France Delon Party Night,<br />
Montag, 30.04.12<br />
T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.g-colors.ch<br />
White Party<br />
Odyssey<br />
Ein jahrzehntealtes episches Abenteuer kehrt<br />
zurück ins Volkshaus: am 5. Mai präsentieren<br />
Angels die 18. White Party! Die Edition <strong>2012</strong> ist<br />
eine fantastische Reise durch Licht und Musik<br />
und n<strong>im</strong>mt die Gäste mit auf eine prickelnde<br />
Odyssee. Eine überwältigende Konstellation aus<br />
internationalen DJs und Entertainern kommt<br />
ins Volkshaus. Hector Fonseca, offizieller Remixer<br />
von Lady Gaga, Beyoncé und Katy Perry, ist<br />
der hellste Stern am Partyh<strong>im</strong>mel. Er wurde<br />
vom Gay Magazin EDGE als «Best International<br />
DJ / Producer 2009» ausgezeichnet<br />
Mit Steven Redants Rückkehr nach Zürich wird<br />
das DJ Line-up zum regelrechten Staraufgebot.<br />
Nach seinem hervorragenden Debüt an der<br />
Black Party präsentiert er an der White Party<br />
seine neusten Club Tracks in Begleitung der<br />
brasilianischen Sängerin Amannda.<br />
Auf den drei verschiedenen Dancefloors gibt’s<br />
einige Highlights: DJ Jack Chan und Resident<br />
DJ Ajaxx kombinieren eine Mischung aus Progressive,<br />
Tech-House und Tribal auf dem SKYY<br />
Floor. Ihr Gegenpol übern<strong>im</strong>mt den Upper Floor.<br />
Dieser liegt in den professionellen Händen des<br />
exzentrischen DJ Duo Glitzerhaus.<br />
Ob königliche Gottheit oder furchtloser Krieger<br />
– gefeiert wird eine unvergessliche Partynacht<br />
an der White Party Odyssey.<br />
Vorverkauf: Cranberry, Daniel H., Männerzone,<br />
Ministry of Kink.<br />
Online Tickets und Party Passes: (White &<br />
Afterhour) erhältlich auf www.ticketino.com<br />
Angels White Party Odyssey<br />
Samstag, 5. Mai <strong>2012</strong>, Volkshaus Zürich<br />
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich<br />
www.angels.ch<br />
21
Portrait CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Hollywoods neuer<br />
Sex-Gott<br />
Michael Fassbender erobert<br />
das Kino<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Den wirklich grossen Film hat<br />
Michael Fassbender noch<br />
nicht gedreht, aber eine clevere<br />
Auswahl an kleinen Kino-<br />
Juwelen. Ausserdem scheut<br />
sich der heterosexuelle Schauspieler<br />
kaum, nackt vor die Kamera<br />
zu treten. Sein Penis wird<br />
in ganz Hollywood bewundert.<br />
Michael Fassender, 35, war bis vor kurzem einer<br />
jener Schauspieler, deren Gesicht <strong>im</strong> Gedächtnis<br />
blieb, aber deren Name niemand kannte. Das<br />
hat sich nun geändert. Seit Michael Fassbenders<br />
Rolle in «Shame» – er spielte einen sexsüchtigen<br />
Typen – wurden Presse und Fans hellhörig. Nicht<br />
umsonst erhielt er bei den Filmfestspielen Venedig<br />
2011 dafür den «Goldenen Löwen» als bester<br />
Schauspieler.<br />
ab, dafür wurde er für die Werbung entdeckt.<br />
Seinen jungen, nackten Hintern verwendete<br />
eine Fluglinie in einem TV-Spot. Michael Fassbender<br />
meint dazu ironisch, dass er seit Beginn<br />
seiner Karriere nackt war.<br />
Eine seriöse Rolle mit Kleidern ergatterte er in<br />
der US-Fernsehproduktion «Band of Brothers<br />
– Wir waren Brüder». Es folgten Streifen wie<br />
«300» oder «Eden Lake», bis er in «Hunger» von<br />
SteveMcQueen brillierte. Die Rolle des in den<br />
Hungerstreik getretenen IRA-Häftlings Bobby<br />
Sands war ihm wie auf den Leib geschrieben.<br />
Dies <strong>im</strong>ponierte auch Quentin Tarantino. Er besetzte<br />
Michael Fassbender daraufhin als Spion<br />
in «Inglorious Basterds». Der Durchbruch.<br />
Wenn ein Penis berühmt wird<br />
Seither war Michael Fassbender in Filmen wie<br />
«X-Men: First Class», «A Dangerous Method» oder<br />
«Shame» zu sehen. Und besonders in Letzterem<br />
Sein Name verwirrt, doch er hat nichts mit dem<br />
Regisseur Rainer Werner Fassbinder gemein.<br />
Ausser den deutschen Wurzeln. Geboren wurde<br />
Michael Fassbender 1977 in Heidelberg, nach<br />
zwei Jahren zog es die Familie nach Irland. Von<br />
seinem deutschen Vater habe er laut gala.de die<br />
typisch deutsche Arbeitsmentalität mit auf den<br />
Weg bekommen. Die irische Mutter soll ihm das<br />
«Feier-Gen» vererbt haben.<br />
Von Beginn an nackt<br />
Der Rotschopf wollte schon früh Schauspieler<br />
werden, allerdings mangelte es ihm an Geduld.<br />
Die Schauspielschule brach Michael Fassbender<br />
mal wieder nackt. Sein Penis <strong>im</strong>ponierte, so gratulierte<br />
Charlize Theron öffentlich und auch<br />
George Clooney schwärmte von Michael Fassbenders<br />
bestem Stück.<br />
Michael Fassbender ist das egal, er geniesst lieber<br />
Zigaretten und einen Drink. Und entspricht<br />
damit absolut nicht dem Saubermann-Klischee<br />
eines Hollywood-Stars. Aber schliesslich ist er ja<br />
auch kein Amerikaner. Im kommenden Sommer<br />
wird Michael Fassbender (und sein Penis?) in 3D<br />
zu sehen sein. In Ridley Scotts Science Fiction<br />
Vehikel «Prometheus» wird er an der Seite von<br />
Noomi Rapace («Vergebung») einen Androiden<br />
verkörpern. Nie war eine Sexpuppe spannender.<br />
22
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Fotostrecke<br />
Anthony<br />
Mangham<br />
Photographer<br />
Anthony Mangham (26) ist in New York geboren. Heute lebt und arbeitet<br />
er in Zürich. Sein Lieblingszitat beschreibt plakativ seinen Geburtsort:<br />
«In New York sind die Menschen wie Krabben in einem Fass zusammengepfercht.<br />
Jede drückt die nächste nach unten, um als erste ganz nach<br />
oben zu kommen, um dann zu merken, dass die obersten zuerst gefressen<br />
werden».<br />
Anthony Mangham entdeckte die Liebe zur Fotografie eher zufällig. Was<br />
als Hobby begann, wandelte sich rasch in Leidenschaft und wurde seine<br />
berufliche Best<strong>im</strong>mung. Er hielt seine erste Kamera bereits in jungen<br />
Jahren in den Händen. Es drängte ihn, Momente festzuhalten – anhand<br />
der Personen, welche diese Momente durchlebten. Ausser für die Karriere<br />
braucht er die Kamera auch privat. Zur Entspannung, um Erinnerungen,<br />
um sein Leben und das seiner Freunde und Bekannten festzuhalten.<br />
www.anthony-mangham.com<br />
AM Photography<br />
Modus 8 Studio @ Zürich Güterbahnhof<br />
Hohlstrasse 150, 8004 - Zürich, amfmphoto@me.com<br />
23
Kultur CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Musik: Stefanie<br />
Heinzmann<br />
Die Power-Soulst<strong>im</strong>me aus<br />
dem Wallis ist zurück. Seit<br />
Stefanie Heinzmanns Debütalbum<br />
«Masterplan» und dem<br />
Nummer-1-Hit «My Man Is A<br />
Mean Man» eroberte sie die<br />
deutschsprachigen Bühnen<br />
<strong>im</strong> Sturm.<br />
Seit vier Jahren ist Stefanie Heinzmann aus<br />
der Musikszene kaum mehr wegzudenken. Die<br />
Schweizer Power-Soulst<strong>im</strong>me aus dem Wallis lancierte<br />
ihre Karriere 2007 in Stefan Raabs legendärer<br />
Casting-Show SSDSDSSWEMUGABRTLAD!<br />
(«Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was<br />
er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten<br />
Bühne: Tanzfestival<br />
Steps<br />
Die Welt tanzt vom 12. <strong>April</strong><br />
bis zum 5. Mai mit 94 Vorstellungen<br />
in 33 Schweizer Städten.<br />
Dies dank dem Migros-<br />
Kulturprozent Tanzfestival<br />
Steps.<br />
Das Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps<br />
bringt ab dem 12. <strong>April</strong> während dreier Wochen<br />
bereits zum 13. Mal zeitgenössischen Tanz aus<br />
der ganzen Welt in die Schweiz. Die eingeladenen<br />
vierzehn Compagnien touren durch 33<br />
Städte und geben auf 45 Bühnen 94 Vorstellungen.<br />
Die französische Pr<strong>im</strong>aballerina und Wahlschweizerin<br />
Sylvie Guillem eröffnet das Festival<br />
in Genf. Die Grande Dame der Tanzwelt<br />
tanzt mit der Produktion «6000 miles away» von<br />
Sadler’s Wells London zwei Choreografien von<br />
Mats Ek und William Forsythe.<br />
Die Weiblichkeit in der Choreografie bildet den<br />
Schwerpunkt <strong>im</strong> Programm der grössten zeitgenössischen<br />
Tanzbiennale der Schweiz. Zu sehen<br />
sind Werke von etablierten Künstlerinnen wie<br />
der Pina-Bausch-Weggefährtin Meryl Tankard,<br />
der Vertreterin des Min<strong>im</strong>al Dance, Lucinda<br />
Childs, oder der Berlinerin Helena Waldmann.<br />
Gespannt sein darf man auch auf junge Choreografinnen<br />
wie die Kanadierin Crystal Pite,<br />
Sharon Eyal aus Israel und die Amerikanerin<br />
Andrea Miller.<br />
Konzert: Nana<br />
Mouskouri<br />
Griechenland würde noch<br />
ärmer sein, gäbe es Nana<br />
Mouskouri nicht. Mit der Jubiläumstournee<br />
«50 Jahre Weisse<br />
Rosen» beehrt die St<strong>im</strong>me<br />
mit der Brille die Schweiz.<br />
Die griechische Sängerin Nana Mouskouri ist<br />
ein Weltstar. Ihre Erfolge sind Meilensteine<br />
der Musikgeschichte. Jahrzehntelang ist Nana<br />
Mouskouri um die ganze Welt getourt, um vor<br />
vier Jahren dann den Abschied von der Bühne<br />
zu feiern. Doch wie eine Tina Turner kann auch<br />
Nana Mouskouri nicht ohne Musik sein. Und ein<br />
Grund findet sich <strong>im</strong>mer.<br />
© pd<br />
darf!») Es folgte ihr erster Nummer-1-Hit «My<br />
Man Is A Mean Man» und dann das zweite, mit<br />
diversen Topshots eingespielte Album «Roots to<br />
Grow», das ihr gleich zwei Swiss Music Awards<br />
bescherte sowie den ECHO-Award, Deutschlands<br />
wichtigste Musik-Auszeichnung.<br />
Stefanie Heinzmann begeistert mit einer prägnanten<br />
Soulst<strong>im</strong>me, die mit jener ihres grossen<br />
Vorbilds Joss Stone problemlos mithalten<br />
kann. Und natürlich mit ihrem Mix aus Soul<br />
und Funk, den sie zweifellos auch auf ihrem<br />
anfangs März erschienenen neuen Album zelebriert.<br />
Dieses wurde beinahe schlicht nach<br />
dem Namen der Sängerin betitelt. Im Kaufleuten<br />
spielt Stefanie Heinzmann nun das erste<br />
Konzert ihrer «CD-Release-Tour», welche sie <strong>im</strong><br />
<strong>April</strong> durch die Schweiz führt. Mit <strong>im</strong> Gepäck<br />
natürlich die Hit-Single «Diggin’In The Dirt».<br />
Mittwoch, 11.4.12, 20.00 Uhr,<br />
Kaufleuten Zürich<br />
Alle Daten: www.stefanieheinzmann.de<br />
28<br />
© pd<br />
Weitere Programmhöhepunkte sind die Akram<br />
Khan Company aus England oder die kanadische<br />
Compagnie La La La Human Steps.<br />
Migros-Kulturprozent konzipiert das Tanzfestival<br />
Steps und realisiert es in enger Zusammenarbeit<br />
mit zahlreichen lokalen Kulturveranstaltern<br />
und Theaterhäusern in der ganzen<br />
Schweiz. Der Vorverkauf ist eröffnet. Sämtliche<br />
Daten und Informationen sind der Webseite zu<br />
entnehmen.<br />
Schweiz, 12. <strong>April</strong> – 5. Mai <strong>2012</strong><br />
www.steps.ch<br />
© pd<br />
Im <strong>April</strong> kehrt die heute 77-jährige Nana Mouskouri<br />
anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ihres<br />
Welterfolgs «Weisse Rosen aus Athen» zurück.<br />
Nicht, dass die Griechin sonst nichts zu tun<br />
hätte. Als Sängerin, Musikerin, Politikerin, Mutter<br />
und Unicef-Sonderabgeordnete führt Nana<br />
Mouskouri ein beeindruckendes Leben. Und<br />
steht mit 200 Millionen verkaufter Alben ganz<br />
oben <strong>im</strong> Musik-Olymp.<br />
In unseren Breitengraden wird Nana Mouskouri<br />
oft nur der Schlagerszene zugeschrieben. International<br />
arbeitete Nana Mouskouri jedoch mit<br />
vielseitigen Musikstilen. Anfang der 60er-Jahre<br />
nahm sie unter der Regie von Quincy Jones «The<br />
Girl From Greece Sings» auf und ein Jahr später<br />
erste Einspielungen in französischer Sprache<br />
mit Interpretationen von Bob Dylan und Joan<br />
Baez. Mit Julio Iglesias nahm sie ein Latin-Music-<br />
Album auf und erhielt dafür Gold und Platin.<br />
Nana Mouskouri arbeitete und tourte mehrfach<br />
mit Harry Belafonte in den USA und Kanada<br />
und hat es geschafft, sich rund um den Globus<br />
als vielfach umjubelte Sängerin zu etablieren.<br />
Sonntag, 22. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, 20 Uhr, 20 Uhr<br />
www.goodnews.ch
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Kultur<br />
Theater: Amerika<br />
Ein Schiff kommt an <strong>im</strong> Schiffbau:<br />
Frank Castorf bearbeitet<br />
den unvollendeten Roman<br />
«Amerika» von Franz Kafka<br />
neu für die Bühne.<br />
Am 14. <strong>April</strong> feiert Franz Kafkas «Amerika» unter<br />
der Regie von Frank Castorf in der Halle<br />
des Schiffbaus Premiere. Frank Castorf, der am<br />
Schauspielhaus zuletzt «Der Hofmeister» und<br />
«Die schwarze Spinne/Pilatus’ Traum» inszenierte,<br />
bringt damit zum ersten Mal ein Werk<br />
von Franz Kafka auf die Bühne.<br />
Die Geschichte handelt vom siebzehnjährigen<br />
Karl Rossmann, der von seinen armen Eltern<br />
nach Amerika geschickt wurde, weil ihn ein<br />
Dienstmädchen verführte und ein Kind von<br />
ihm bekommen hatte. Er ist «Der Verschollene»,<br />
wie Franz Kafka seinen Roman gemäss einer<br />
Briefnotiz betiteln wollte. Sein Freund, Nachlassverwalter<br />
und Herausgeber Max Brod, setzte<br />
indes als Titel «Amerika» durch und dramatisierte<br />
später selbst die Uraufführung, welche<br />
1957 <strong>im</strong> Pfauen stattfand.<br />
Serie: Game of<br />
Thrones<br />
Die aufwändig produzierte<br />
Fantasie-Serie «Games of<br />
Thrones» findet ihren Weg ins<br />
He<strong>im</strong>kino. Könige und Königinnen,<br />
Ritter und Abtrünnige<br />
– sie alle spielen das «Spiel<br />
um den Thron», bei dem man<br />
gewinnt – oder stirbt.<br />
Der Winter naht – und er kann ein Leben lang<br />
andauern. Der Kampf um den Eisernen Thron<br />
hat begonnen. Er wird sich vom Süden, wo die<br />
Hitze den Nährboden für Intrigen, Affären und<br />
Komplotte bereitet, über den ausgedehnten Osten<br />
hin zum kalten Norden erstrecken. Dort,<br />
wo eine Mauer aus Eis das Königreich vor den<br />
dunklen Mächten schützt. Dies die spannende<br />
Einleitung der episch angelegten Serie von David<br />
Benioff und D.B. Weiss.<br />
DVD: Weekend<br />
Neu auf DVD: Ein ebenso<br />
kompromissloser wie ehrlicher<br />
Liebesfilm über Sex,<br />
Int<strong>im</strong>ität und Liebe, in dem<br />
sich jeder ein bisschen wiederfinden<br />
wird.<br />
Freitagnacht <strong>im</strong> Club. Russell ist auf der Suche<br />
– Blicke, Drinks, tanzen, cruisen – und kurz bevor<br />
das Licht angeht, n<strong>im</strong>mt er Glen mit nach<br />
Hause. So weit, so gewöhnlich. Doch was erst<br />
mal ganz nach einem unverbindlichen, alkoholgetränkten<br />
One-Night-Stand aussieht, von<br />
dem nicht viel mehr als vielleicht ein schaler<br />
Nachgeschmack und Kopfschmerzen zu erwarten<br />
sind, geht mit dem morgendlichen Kaffee<br />
rasant in die Tiefe. Und be<strong>im</strong> obligatorischen<br />
Telefonnummerntausch wird klar: Da ist mehr.<br />
Bereits wenige Stunden später sehen sich die<br />
beiden wieder. Während dem Rest des Wochenendes<br />
in Bars und Betten, zwischen Alkohol und<br />
Drogen. Sie erzählen sich Geschichten, haben<br />
Sex und stürzen sich allmählich in eine komplizierte<br />
und hochemotionale Romanze.<br />
Die Kritik reagierte bislang begeistert auf die<br />
schwule Romanze. So schrieb etwa «Der Spiegel»:<br />
Ein Film über die kleine Tür zum Glück, die<br />
sich <strong>im</strong>mer nur ganz kurz öffnet, und vielleicht<br />
für <strong>im</strong>mer verschlossen bleibt, wenn man nicht<br />
hindurchgeht. Wer es doch tut, kann nur gewinnen.»<br />
Das Werk von Andrew Haigh gewann<br />
darüber hinaus diverse Preise, so den Preis der<br />
Jury als «Bester Spielfilm» am internationalen<br />
Queer-Festival in Hamburg.<br />
Ab sofort auf DVD.<br />
© pd<br />
Geschrieben zwischen 1911 und 1914, ist «Amerika»<br />
der erste der drei Romane Kafkas und blieb<br />
unvollendet – die Geschichte sei «ins Endlose<br />
angelegt», schrieb Kafka bedauernd an Felice<br />
Bauer. Anders als der verleumdete Josef K. in<br />
«Der Prozess» und der Landvermesser K. in «Das<br />
Schloss» begibt sich K. Rossmann auf verhältnismässig<br />
reales Terrain: In den Vereinigten Staaten<br />
von Nordamerika sucht er seine berufliche<br />
und soziale Chance.<br />
Schiffbau Zürich<br />
Premiere: Samstag, 14. <strong>April</strong>, 19 Uhr<br />
www.schauspielhaus.ch<br />
© pd<br />
Die von der Kritik gelobte Serie basiert auf dem<br />
Roman «Das Lied von Eis und Feuer» von George<br />
R. R. Martin. Ein dankbarer Stoff für ein Fantasy-Spektakel<br />
der Sonderklasse. Obwohl eine US-<br />
Produktion, kommt «Games of Thrones» überaus<br />
freizügig daher. Die Brutalität steht dem<br />
aber in Nichts nach. Bereits in der ersten Folge<br />
wird der Zuschauer Zeuge diverser abgeschnittener<br />
Köpfe und Gliedmassen.<br />
Regisseur David Benioff sprach zu Recht von<br />
den «Sopranos der Mittelerde». Zwar bleibt die<br />
Serie eindeutig dem Fantasy-Genre zugehörig,<br />
doch spielen die fantastischen Elemente eine<br />
eher untergeordnete Rolle. Es lohnt sich zudem<br />
zu erwähnen, dass die Original-Geschichte<br />
ohne Zweifel von Marion Z<strong>im</strong>mer Bradleys<br />
«Darkover-Zyklus» inspiriert wurde.<br />
Ab 30. März auf DVD & Blu-ray<br />
© pd<br />
29
Kino CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Zurück in die<br />
Zukunft<br />
<strong>2012</strong> wird die Kinoleinwand<br />
zum Zeitfenster.<br />
Von René Gerber<br />
Vor 100 Jahren sank die Titanic,<br />
vor 50 Jahren starb Marilyn<br />
Monroe, in nicht allzu<br />
ferner Zukunft werden die<br />
Hunger Games ausgetragen.<br />
Es war einmal… Übermorgen!<br />
Auch wenn die Tage länger werden und die Sonne<br />
lacht: Diesen Frühling lohnt es sich, <strong>im</strong> dunklen<br />
Kinosaal ein paar Tränen zu vergiessen.<br />
«Titanic 3D» ist nur die Spitze des Eisbergs sehenswerter<br />
Blockbuster. Während über einem<br />
Jahr hat James Cameron sein Meisterwerk mit<br />
Digitalspezialisten in die dritte D<strong>im</strong>ension erhoben,<br />
Bild für Bild. Wenn der Avatar-Regisseur<br />
selbst Hand anlegt und ein völlig neues Erlebnis<br />
verspricht, wird die Neuauflage hoffentlich<br />
aufregender als die halbherzige 3D-Aufbereitung<br />
von «Star Wars». Inzwischen arbeitet Cameron<br />
für die «Avatar»-Fortsetzung bereits an<br />
einer neuen Technik, 60 statt 24 Bilder pro Sekunde<br />
sollen für nie gesehene Klarheit sorgen.<br />
Auch Peter Jackson setzt für «The Hobbit» auf das<br />
neue Format. Im Dezember wissen wir mehr.<br />
Bis dahin werden einige Sequels (Men in Black<br />
3, Madagascar 3, Ice Age 4) die Lachmuskeln<br />
strapazieren. Auch ein Wiedersehen mit Spiderman<br />
und Batman steht auf der Startliste.<br />
Zudem hat Hollywood eine neue Jugendbuchreihe<br />
entdeckt und damit ein neues Genre: das<br />
Märchen. Gleich zwei Schneewittchen-Updates<br />
gibt’s in den kommenden Wochen, Hänsel und<br />
Gretel mit Gemma Arterton steckt mitten in der<br />
Produktion. Es war einmal… In eine märchenhafte<br />
Vergangenheit linst die Filmwelt auch mit<br />
preisgekrönten Hommagen an Marilyn Monroe.<br />
Im Schatten all dieser spektakulären Streifen<br />
gibt es natürlich auch einige Kleinode zu<br />
entdecken. «Café de Flore» etwa, eine berührende<br />
Liebesgeschichte mit Vanessa Paradis<br />
oder «My Generation», ein so witziges wie tiefgründiges<br />
Generationenporträt der Schweizer<br />
«Katzenball»-Regisseurin Veronika Minder. Und<br />
vielleicht ergibt sich noch ein Überraschungshit,<br />
der in einer auf der Leinwand momentan<br />
sehr seltenen Zeit spielt: der Gegenwart. So wie<br />
«Les Intouchables», inzwischen in der Schweiz<br />
der dritterfolgreichste Film aller Zeiten. Direkt<br />
hinter – genau – «Titanic» und «Avatar».<br />
Brot und Spiele<br />
Die Idee für ihre Saga hatte Suzanne Collins,<br />
als sie von einer Castingshow zu einer Kriegsreportage<br />
zappte. Harry Potter hat ausgezaubert,<br />
die «Twilight»-Vampire gehen bald in die letzte<br />
Runde, da kommt ein neuer mehrteiliger Buchhit<br />
als Filmvorlage gerade recht. Hier ist alles<br />
anders, abgebrühter, gnadenloser. «The Hunger<br />
Games» spielt nicht in einer romantischen<br />
oder zauberhaften Parallelwelt, sondern in einer<br />
Zukunft, die aktuelle Trends beängstigend<br />
zu Ende denkt. In Panem sind Macht und Reichtum<br />
klar verteilt auf zwölf Distrikte. Einmal<br />
jährlich treten jugendliche Vertreter aus allen<br />
Klassen gegen einander an, kämpfen um Liebe<br />
und Hoffnung, um Leben und Tod. Ein Spektakel<br />
zwischen hypermodernem Videogame und<br />
archaischem Gladia torenkampf. Unbedingt<br />
sehenswert, nicht nur wegen Lenny Kravitz als<br />
exzentrischer Stylist Cinna.<br />
Jack und Rose<br />
Am 14. <strong>April</strong> 1912 ging die Titanic unter. Hundert<br />
Jahre später erlebt die aufwändigste und<br />
beste von vielen Verfilmungen der Katastrophe<br />
ein Revival. Der Untergang des vermeintlich<br />
Unsinkbaren, die Liebesgeschichte, die<br />
<strong>im</strong> Angesicht des Todes Klassengrenzen aufhebt:<br />
Zeitlos berührend. Eine Generation erinnert<br />
sich an ein Filmereignis, eine andere<br />
entdeckt es neu. Die Hauptdarsteller, DiCaprio<br />
und Winslet, sie schw<strong>im</strong>men längst auf der<br />
höchsten Welle, brauchen sich nicht mehr zu<br />
sorgen, für <strong>im</strong>mer Jack und Rose zu bleiben.<br />
SNOW WHITE, MIRROR MIRROR: Wer ist die Schönste <strong>im</strong> ganzen Land?<br />
Julia Roberts oder Charlize Theron?<br />
30
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Kino<br />
Und <strong>2012</strong>, nach 14 Jahren, wird vielleicht auch<br />
Céline Dions «My Heart will go on» wieder erträglich.<br />
Wer verliebt sich neu, wer bleibt King<br />
of the World, wer kann kalt bleiben, wenn der<br />
Ozeandampfer den Eisberg rammt?<br />
Marilyn und Marilyn<br />
Vor 50 Jahren starb Norma Jeane Baker alias<br />
Marilyn Monroe. Sie ist unsterblich geblieben,<br />
als Filmikone und Sexsymbol. Zwei<br />
Filme widmen sich der Ikone, fangen einzelne<br />
der unzähligen Facetten ein. «Poupoupidou»<br />
zum einen, ein postmoderner Kr<strong>im</strong>i, der<br />
<strong>im</strong> Jura spielt, voll von Klischees und Ironie,<br />
«My Week with Marilyn» zum anderen, der<br />
Einblick in das Seelenleben und Filmschaffen<br />
bietet. Michelle Williams wurde für ihre<br />
Marilyn-Darstellung vielfach ausgezeichnet.<br />
Monatelang studierte sie als Vorbereitung<br />
ihre Ticks und Eigenheiten. Kam zum<br />
Schluss, «dass Marilyn Monroe auch nur eine<br />
Rolle war, die sie verkörpert hat.» Fazit: Man<br />
kann sich Marilyn so oder so nähern, unerreicht<br />
und unvergesslich bleibt sie <strong>im</strong>mer.<br />
Legenden und Gehe<strong>im</strong>nisse ranken sich um<br />
sie, und je näher man ihr kommt, desto faszinierender<br />
wird sie.<br />
sie gleich nochmals auf die Leinwand. Nach<br />
der opulenten Kostümkomödie in einem<br />
actiongeladenen Fantasyspektakel. Schneewittchen<br />
hier: Kirsten Stewart, böse Königin:<br />
Charlize Theron. Welche Verfilmung schöner<br />
ist, diese Frage wird der Spiegel der Besucherzahlen<br />
beantworten…<br />
The Hunger Games (<strong>im</strong> Kino)<br />
Poupoupidou (<strong>im</strong> Kino)<br />
Titanic 3D (ab 5. <strong>April</strong>)<br />
Mirror, Mirror (ab 5. <strong>April</strong>)<br />
My Week with Marilyn (ab 19. <strong>April</strong>)<br />
Snow White and the Huntsman (ab 31. Mai)<br />
Schneewittchen und die böse Königin<br />
«Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist<br />
die Schönste <strong>im</strong> ganzen Land?» Julia Roberts<br />
stellt die alles entscheidende Frage, Stieftochter<br />
Schneewittchen (Lily Collins) macht ihr<br />
Konkurrenz. So wird sie kurzerhand in den<br />
Wald verbannt, wo sie auf eine Bande kleinwüchsiger<br />
Kleinkr<strong>im</strong>ineller trifft, besser<br />
bekannt als die sieben Zwerge. Ein schöner<br />
Prinz (Armie Hammer) verzwickt die Lage<br />
zusätzlich, in überraschenden und humorvollen<br />
Wendung kommt endlich die Wahrheit<br />
hinter den Märchenfiguren ans Licht.<br />
Und wenn sie nicht gestorben sind… treten<br />
MY WEEK WITH MARILYN: Michelle Williams als Marilyn Monroe<br />
HUNGER GAMES: Neuer Filmhit für die Twillight-<br />
Gemeinde: Jennifer Lawrence und Liam Hemsworth.<br />
TITANIC: Kate Winslet und Leonardo DiCaprio versinken <strong>im</strong> <strong>April</strong> in 3D<br />
31
Lifestyle CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
HOT 4 YOU!<br />
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32<br />
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Brille:
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Kolumne<br />
Der neue Kampf<br />
gegen reduzierte<br />
Freiwilligkeit<br />
Von Michi Rüegg<br />
Es gibt innere und äussere Zwänge. Ich beispielsweise<br />
zwinge mich ab und zu, mit dem Staubsauger<br />
den Fussboden zu reinigen. Obwohl ich das<br />
nicht mag, des lauten Geräusches wegen. Aber<br />
weil ich Staub noch weniger mag, erbringe ich<br />
das Opfer. Ein anderer Zwang, den viele von uns<br />
kennen: Die Analdusche, aus Angst, das Laken<br />
könnte schmutzig werden. Ein äusserer Zwang<br />
ist beispielsweise, nicht bei Rot eine Kreuzung<br />
zu überqueren, wenn ein ganzer Kindergarten<br />
zuschaut. Man möchte nicht über die Strasse<br />
und damit mit schlechtem Beispiel vorangehen.<br />
Der Nationalrat hat jüngst über eine andere<br />
Form von Zwängen debattiert, nämlich die<br />
Zwangsehen, die gemäss seinem Willen strafrechtlich<br />
verboten werden sollen. Was vor wenigen<br />
Generationen in unserem Kulturkreis noch<br />
gang und gäbe war, soll neu aufs Schärfste geächtet<br />
werden. Dass wir uns unsere Partner selber<br />
aussuchen dürfen, ist eine zivilisatorische<br />
Errungenschaft. In anderen Kulturkreisen hat<br />
sich diese Ansicht noch nicht durchgesetzt.<br />
Also bitte, geschätzter Leser, liebe Leserin, verstehen<br />
Sie mich nicht falsch. Ich bin in keiner<br />
Weise für Zwangsverbindungen, es sei denn,<br />
sie basieren auf einem besonderen Fetisch der<br />
Involvierten. Wenn das Gesetz in einer Weise<br />
verschärft werden soll, die nützt, soll mir das<br />
recht sein. (Ob der Weg übers Strafrecht der<br />
sinnvollste ist, soll später die Geschichtsschreibung<br />
beurteilen).<br />
Etwas absurd ist jedoch, dass die Verfolgung von<br />
Zwangsehen aus Gründen der ausgleichenden<br />
Gerechtigkeit nicht nur für heterosexuelle<br />
Ehen, sondern auch für registrierte Partnerschaften<br />
gelten soll. Künftig müssen Standesbeamte<br />
– und vielleicht gar Staatsanwälte – also<br />
der Frage nachgehen, ob die beiden Herren oder<br />
Damen aus freien Stücken auf dem Zivilstandsamt<br />
sind, oder ob sie beispielsweise von ihren<br />
Eltern dazu gezwungen worden sind.<br />
Man stellt sich vor, wie der fünfzehnjährige<br />
Omar be<strong>im</strong> Onanieren mit seinem Cousin<br />
Abdul von der Grossmutter erwischt wird.<br />
Um Schande von der Familie abzuwenden, beschliessen<br />
beide Eltern, dass Omar und Abdul<br />
gemäss Scharia eine registrierte Partnerschaft<br />
eingehen müssen. Die Tragik dabei: Beide sind<br />
gar nicht schwul, sondern nur exper<strong>im</strong>entierfreudige<br />
Teenager.<br />
Oder die junge Dürdane, die eigentlich nach<br />
der Matura Medizin studieren wollte und auf<br />
Urlaub in Ostanatolien mit der 49jährigen, alleinstehenden<br />
Ziegenhirtin Gülümser verheiratet<br />
wird – weil die Familie Schulden bei ihr hat.<br />
Vielleicht muss man gar nicht so weit suchen.<br />
Möglicherweise werden auch die Bauernsöhne<br />
Ueli und Kaspar <strong>im</strong> Appenzellischen zwangsverpartnert,<br />
weil die Familien die beiden Gehöfte<br />
fusionieren wollen, um damit noch mehr<br />
Direktzahlungen vom Bund einzuhe<strong>im</strong>sen. Tragisch<br />
wäre das insbesondere, wenn Kaspar in<br />
die Tochter des Gemeindeschreibers verliebt<br />
wäre, aber auf Druck der Familie mit ebendiesem<br />
Ueli ins Heu müsste.<br />
Nicht auszudenken, was Zwangspartnerschaften<br />
für die betroffenen jungen Männer und<br />
Frauen bedeuten würden. Andererseits könnten<br />
sie auch einen Segen darstellen. In Zeiten der<br />
Männerflut und des schier uneingeschränkten<br />
Angebots an Gelegenheiten können sich viele<br />
von uns nicht für einen Partner entscheiden,<br />
aus Angst, es käme bald ein besserer daher. Eine<br />
von den Eltern eingefädelte Verbindung würde<br />
dieser Orientierungslosigkeit Abhilfe schaffen.<br />
Profitieren von solchen unfreiwilligen Verbindungen<br />
würden auch Schriftsteller, Theaterautoren<br />
und Drehbuchschreiber. Die in unzähligen<br />
Geschichten nacherzählte Tragödie von<br />
Romeo und Julia könnte in neuen Variationen<br />
aufgelegt werden. Zum Beispiel über den Katholiken<br />
Thomas, der den Juden Ben liebt. Aber die<br />
beiden dürfen nicht zusammen sein, weil Bens<br />
Vater will, dass sein Sohn den Talmudschüler<br />
Ezra ehelicht. Es ist wie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Leben: Des<br />
einen Leid ist des anderen Freud.<br />
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35
Reisen CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Pagoden und<br />
«People Like Us»<br />
Gay Birma erwacht: «Wir haben<br />
schon mehr Freiheiten.»<br />
von Robert Spring, Rangun<br />
Birmanen sind sehr freundliche<br />
Menschen. Spaziert man durch<br />
Birmas schöne Kapitale Rangun,<br />
wird man <strong>im</strong>mer wieder freundlich<br />
gegrüsst oder angelächelt.<br />
Das ist schön und<br />
lockert die gespannte Neugierde,<br />
die aufkommt bei dem ersten Besuch<br />
in dem lange Zeit von<br />
der Aussenwelt isolierten Myanmar,<br />
wie Birma offiziell heisst.<br />
Es gibt einiges zu entdecken in Rangun, einer<br />
Stadt mit vielen Parks, Bäumen und Büschen,<br />
deren sattes Grün sich lebhaft vom Glanz der<br />
vielen goldenen Pagoden abhebt. Die jahrzehntelange<br />
Herrschaft der Militärjunta hat wie ein<br />
unfreiwilliges Konservierungsprogramm gewirkt,<br />
auch wenn Moos, Sch<strong>im</strong>mel und Zerfall<br />
den Kolonialbauten über die Jahrzehnte arg<br />
zugesetzt haben.<br />
Aufbruch und Skepsis<br />
In Rangun ist eine prickelnde Aufbruchst<strong>im</strong>mung<br />
zu spüren. Sichtbare Zeichen der Reformpolitik<br />
von Präsident Thein Sein sind die bis vor<br />
wenigen Monaten unter Strafe verbotenen Satellitenschüsseln<br />
an vielen Häusern, ausländische<br />
Zeitungen in Cafés und Hotels und – vor allem<br />
– die allgegenwärtigen Bilder von Oppositionsführerin<br />
Aung San Suu Kyi.<br />
Zu spüren ist aber auch die Skepsis der Birmanen<br />
gegenüber der Reformpolitik der ersten zivilen<br />
Regierung Birmas nach Jahrzehnten der<br />
Militärdiktatur. «Ich hoffe, dass die Regierung<br />
es ernst meint» oder «Erst mal abwarten» sind<br />
die am häufigsten gehörten Kommentare zu<br />
dem Kurs von Präsident Thein Sein.<br />
PLU (People Like Us)<br />
Nicht ganz so einfach zu entdecken ist die<br />
schwule Szene. Nicht jeder Mann, der einen<br />
in den Strassen und Restaurants anlächelt, ist<br />
ein PLU, ein «People Like Us». In den Jahren der<br />
Diktatur haben Birmanen gelernt, auch in der<br />
Sprache Vorsicht walten zu lassen. Dabei würde<br />
man gerne das Lächeln von so manchem schmucken<br />
Birmanen <strong>im</strong> traditionellen Longyi, der<br />
birmanischen Version des Sarongs, als Einladung<br />
auffassen.<br />
Win Hlaing erscheint in Jeans statt <strong>im</strong> Longyi.<br />
In Wirklichkeit heisst Win Hlaing anders. Aber<br />
wie der Autor dieser Zeilen mag er nicht unter<br />
seinem richtigen Namen medienöffentlich werden,<br />
denn noch ist die Reformpolitik nicht so<br />
ganz <strong>im</strong> Trockenen. Be<strong>im</strong> Bier der Marke «Myanmar»<br />
<strong>im</strong> Lion World in Rangun erzählt der<br />
33 Jahre alte Win Hlaing vom schwulen Leben<br />
in Rangun.<br />
Die Szene verlagert sich <strong>im</strong>mer wieder<br />
Das Lion World auf der Veranda <strong>im</strong> ersten Stock<br />
ist eine von vielen Rotlichtbars in einem bunkerartigen<br />
Gebäude in Ranguns Innenstadt.<br />
Leicht bekleidete, gelangweilt wirkende Mädels<br />
stolzieren unter der fadenscheinigen Tarnung<br />
als Model einer «Fashion Show» über den Laufsteg<br />
des Lion World. Für schwule Männer ist die<br />
Fussgängerbrücke am anderen Ende der Bar der<br />
Laufsteg der Eitelkeiten. Die Brücke über die vier<br />
Strassen einer grossen Kreuzung ist Cruisingort<br />
und Strich gleichermassen, zumindest so lange<br />
bis – was häufig passiert – die Polizei auftaucht.<br />
«Meine Freunde und ich kommen nicht of hierher»,<br />
erzählt Win Hlaing. «Wir treffen uns lieber<br />
in einem der Restaurants in China Town.»<br />
In Myanmar, wo Versammlungen von mehr als<br />
fünf Menschen verboten sind und als Erbe der<br />
britischen Kolonialzeit Homosexualität noch<br />
illegal ist, ist es besser, nicht aufzufallen. «Es<br />
gibt <strong>im</strong>mer wieder Cafés, Kneipen, Clubs, die<br />
bei Schwulen populär sind. Aber wenn sie zu<br />
sehr als Schwulentreffpunkt bekannt werden,<br />
verlagert sich die Szene sicherheitshalber woanders<br />
hin.» Win Hlaing unterscheidet zwischen<br />
den «High Class»-Schwulen und den anderen.<br />
«High Class» steht für jene durch Korruption<br />
und enge Verbindungen zum Militär reich gewordene<br />
Schicht. Diese High-Class-Homos, für<br />
die Win Hlaing nur Verachtung übrig hat, sind<br />
in den Nachtklubs Ranguns zu finden und <strong>im</strong><br />
Mojo, einer neuen, modernen, in einem Viertel<br />
der Besserverdienenden gelegenen Cocktailbar.<br />
Das Internet ist neuerdings zugänglich<br />
Wenn man in früher in Rangun wissen wollte,<br />
wo was los ist, wo man sich trifft, war man auf<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Das<br />
Internet war zensiert. Mit extrem hohen, für<br />
die bitterarmen Birmanen unerschwinglichen,<br />
Preisen für Handys und vor allem S<strong>im</strong>-Karten<br />
(die bis vor kurzem über 2000 Dollar kosteten)<br />
verhinderte die Militärjunta aus Furcht vor<br />
Aufständen nicht nur den leichten Kontakt ins<br />
Ausland sondern auch der Birmanen untereinander.<br />
Jetzt ist das Internet zugänglich (wenn<br />
nicht gerade mal wieder der Strom ausfällt) und<br />
S<strong>im</strong>-Karten werden billiger (obwohl sie mit 200,<br />
300 Dollar <strong>im</strong>mer noch teuer sind). Internationale<br />
schwule Datingseiten wie Gaydar oder Gayromeo<br />
sind ebenso zugänglich wie birmanische<br />
Homoseiten mit Informationen über Aids und<br />
die Szene vor Ort.<br />
Langsam geht der Regenbogen auch über den<br />
goldenen Pagoden Birmas auf. Ob er <strong>im</strong>mer<br />
kräftiger strahlen wird, ob Birmas Parlament<br />
Homosexualität entkr<strong>im</strong>inalisiert, das alles ist<br />
noch sehr offen wie auch die Zukunft der gesamten<br />
Reformpolitik. Win Hlaing ist bereits<br />
glücklich über die momentane Situation der<br />
Birmanen jeglicher sexuellen Orientierung:<br />
«Wir haben schon mehr Freiheiten.»<br />
36
Musik CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Nina Kraviz ****<br />
Der Dschungel ist unübersichtlich. Wo findet man neue Musiktalente? In<br />
Castingshows? Eintagsfliegen. In den Charts? Stechmücken. In den Strassen?<br />
Tausendfüssler. Vielleicht doch mal wieder tief eintauchen in die<br />
Clubs, in den zu Unrecht totgesagten House, in die Nacht, wo die Spinnen<br />
ihre verhängnisvollen Netze spannen. Die DJane ist die Göttin, sie kann<br />
mehr als nur Tracks aneinanderweben. Sie mixt Sounds und schüttelt die<br />
Menge durch, <strong>im</strong> Idealfall. Der Idealfall heisst Nina Kraviz. Nachdem sie<br />
ihre Kindheit <strong>im</strong> sibirischen Irkutsk verbrachte, zog die Russin 2008 nach<br />
Moskau, machte sich in der Underground-Szene allmählich einen Namen,<br />
hostete schliesslich <strong>im</strong> angesagten «Propaganda» eine Party, bis der Hype<br />
um sie den Veranstaltern zu viel wurde. Kurzerhand wurde das Multitalent<br />
gefeuert, zog in die weite Partywelt hinaus, bespielte als DJ, Sängerin<br />
und Produzentin fast jeden angesagten Club rund um den Globus.<br />
Nun hat Nina ihren Sound auf eine Scheibe gepresst. Sie singt und flüstert,<br />
sexy und verführerisch. Der Opener «Walking in the Night» gibt den Ton<br />
an: Sphärischer Untergrund, hypnotisierender Beat, schwebende St<strong>im</strong>me.<br />
Der Soundtrack für den Weg vom Dancefloor ins Schlafz<strong>im</strong>mer. Mit «Ghetto<br />
Kraviz» geht die Reise weiter, tiefer rein in Beats und Melodiefetzen.<br />
Ein sanfter Strudel aus House und Trip Hop, aus dem es für 14 Tracks kein<br />
Entkommen gibt. Relaxt man da in der Chillout-Lounge oder steht man<br />
<strong>im</strong> Auge des Orkans? Min<strong>im</strong>alistisch, verlangsamt, und doch in jedem Moment<br />
von einer Intensität, der man sich kaum entziehen kann. Nina Kraviz<br />
zeigt endlich mal wieder, dass hippe Clubs nicht nur Tanzfabriken sind,<br />
sondern auch Schmelztiegel von Sounds und Emotionen. Jeder kommt irgendwoher,<br />
ist für einen Takt König der Nacht und geht dann seinen Weg,<br />
ins Dunkle hinaus, in den Dschungel der tiefen Träume. (rg)<br />
Rekids<br />
Roxette *****<br />
Travelling<br />
Funktioniert es noch? Das war vor rund einem<br />
Jahr die grosse Frage, als Per und Marie das<br />
Comeback wagten. Ja, es hat funktioniert.<br />
Roxette rockten das Ding, stürmten die Charts<br />
wie damals in den 1990ern, tourten ausverkauft,<br />
reihten sich mit «She’s got nothing on<br />
(but the Radio)» wieder ein in die Radio-Endlosschlaufen.<br />
Das Erfolgsrezept: Gleiche Zutaten,<br />
neu gemischt. Dem bleibt das schwedische Duo<br />
auch weiterhin treu, als wäre es nie von der Bildund<br />
Tonfläche verschwunden. «Travelling» ist<br />
ein «Joyride» von heute, eine temporeiche Fahrt<br />
durch vertraut klingende Uptempo-Hits («It’s<br />
possible») und zeitgemässe Balladen («Perfect<br />
Excuse»). Gut konserviert, gut gereift. Wer den<br />
Live-Beweis will, legt am 17.<br />
Juli be<strong>im</strong> Dolder einen Zwischenhalt<br />
ein und wird hören<br />
und sehen, dass die Reise<br />
noch längst nicht zu Ende ist.<br />
(rg) EMI<br />
38<br />
Miike Snow *****<br />
Happy to You<br />
Man kann Pop <strong>2012</strong> in Schubladen einreihen.<br />
Bei den meisten. Man kann von allem etwas nehmen<br />
und in eine vertonte Ikea-Billigbox stecken.<br />
Machen viele. Oder aber man designt seine ganz<br />
eigenen Soundmöbel, für die das Haus erst noch<br />
gebaut werden muss. Machen ganz wenige. So<br />
geschehen be<strong>im</strong> schwedisch-amerikanischen<br />
Produzentenduo Miike Snow. Da wird getüftelt<br />
und geschraubt, erfunden und ausgegraben. Bläser<br />
und Geräusche, Loops und Beats, Elektro und<br />
Indie: Immer überbordend kreativ, <strong>im</strong>mer mit<br />
demselben Ergebnis: WOW. Immer Spass, nie Langeweile.<br />
Ist das noch Avantgarde oder schon ein<br />
Ohrwurm? Andrew Wyatt, Christian Karlsson<br />
und Pontus Winnberg sind definitiv der Think<br />
Tank der Gegenwartsmusik.<br />
Dass sie Britney Spears‘ coolsten<br />
Song, «Toxic», produziert<br />
haben, sagt vieles, das neue Album<br />
«Happy to You» singt den<br />
Rest. (rg) Sony Music<br />
Madonna *****<br />
MDNA<br />
Ein Titel zwischen Partydroge und Gentechnik.<br />
MDMA war gestern, DNA altert. Spass und Jugend<br />
werden zum zwanghaften Diktat. «Girls<br />
gone wild» umwirbt mit einem sexy Video die<br />
Gays, «Give me all your Luvin» die Sportfans.<br />
Alles kühl kalkuliert, nichts kühn inspiriert.<br />
Die Musik dazu, ein schales Gähnen aus Trance<br />
und Dance: Kaum der Rede wert. Viele Köche verderben<br />
den Brei. Das Album ist nichts. Aber: Sie<br />
ist Madonna, sie bleibt die Meisterin der Projektionsfläche.<br />
MDNA kann nichts bleiben, gleichzeitig<br />
lässt sich damit alles machen. Mit genialer<br />
Tour und cleverem Marketing vielleicht<br />
sogar ein «Masterpiece», der beste Song auf dem<br />
Album. Darin geht es um eine Frau, die ihre<br />
Perfektion verliert. Sie kann<br />
die Fäden in die Hände der<br />
Fans legen und irgendwann<br />
wieder selbst ergreifen. Sie ist<br />
Madonna, sie hat die MDNA.<br />
(rg) Universal Music
15.<br />
PI N K<br />
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schwullesbisches<br />
Filmfestival<br />
Zürich 2.–10.5.12<br />
Frauenfeld 11 .–13.5.12<br />
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VOM 1. BIS 30. APRIL <strong>2012</strong><br />
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WÄHLE DEINEN EINSATZ, UNTERBRECHE HIV-INFEKTIONSKETTEN<br />
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Täglich schliessen sich neue Partner der Revolution an<br />
und unterstützen die Teilnehmer!
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Gesundheit<br />
Hallo James<br />
Nein, ihr müsst nicht auf Sex verzichten. Es gibt viele serodifferente Paare,<br />
die ein glückliches Sexualleben führen. Streicheln, Kuscheln, gegenseitiges<br />
Wichsen oder intensive Zungenküsse sind alles absolut sichere Praktiken.<br />
Auch Oral- und Analverkehr sind unter Einhaltung der Safer-Sex-<br />
Regeln (Bumsen nur mit Gummi, kein Sperma in den Mund, bei Juckreiz,<br />
Brennen oder Ausfluss zum Arzt) kein Problem. Gerade in Bezug auf die<br />
dritte Safer-Sex-Regel ist es wichtig, darauf zu achten, dass keine andere<br />
sexuell übertragbare Infektion vorliegt, denn eine solche kann eine HIV-<br />
Übertragung fördern. Unter spezifischen Bedingungen (die antiretrovirale<br />
Therapie wird konsequent eingehalten, Viruslast ist mindestens<br />
sechs Monate nicht mehr nachweisbar, keine andere STI) ist es für feste,<br />
serodifferente Paare sogar möglich, auf die Safer-Sex-Regeln zu verzichten.<br />
Weitere Informationen hierzu gibt euch der behandelnde Arzt. Mehr<br />
zum Thema findest du hier: www.gay-box.ch.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Nie mehr Sex?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich befinde mich in einer schwierigen Situation. Vor einiger Zeit habe ich<br />
einen tollen Typen kennen gelernt. Obwohl sich gegenseitig Gefühle entwickeln,<br />
ist es bisher noch nicht zu Sex gekommen. Der Mann ist mir sehr<br />
wichtig und ich könnte mir eine Beziehung mit ihm vorstellen. Leider hat<br />
er sich kürzlich mit dem HI-Virus angesteckt und ich weiss nicht richtig,<br />
wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Worauf muss ich speziell achten?<br />
Reicht Safer Sex oder sollten wir ganz auf Sex verzichten?<br />
James, 25<br />
Sauberer Analsex?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Wenn mein Freund und ich Analsex haben, passiert es leider <strong>im</strong>mer wieder,<br />
dass mein Penis danach voller Kot ist. Früher hatten wir diese Probleme<br />
nicht und auch wenn er mich fickt, passiert es nicht. Wir duschen<br />
vorher <strong>im</strong>mer zusammen, möchten aber auf eine Analdusche verzichten.<br />
Das kann doch nicht normal sein, oder? Im Internet haben wir leider keine<br />
hilfreichen Tipps gefunden. Kannst du uns weiterhelfen?<br />
Henry, 21<br />
Hallo Henry<br />
Es liegt in der Natur der Sache, dass be<strong>im</strong> Analverkehr manchmal etwas<br />
Kot ins Spiel kommt. Das ist zwar unangenehm, aber ganz normal. Der<br />
menschliche Körper ist nun mal keine Maschine, die <strong>im</strong>mer dann «sauber»<br />
ist, wenn es gerade passt. Es versteht sich von selbst, dass der Darm<br />
vor dem Analverkehr möglichst leer sein sollte. Leider merkt man nicht<br />
<strong>im</strong>mer, ob das der Fall ist. Warum wollt ihr auf eine Analdusche verzichten?<br />
Ein Einlauf ist eine gute Variante, damit später be<strong>im</strong> Sex keine unangenehmen<br />
Überraschungen passieren. Aber nicht übertreiben. Zu viele<br />
Einläufe können die Darmflora schädigen und belasten den Kreislauf. Ein<br />
bis zwei Einläufe pro Woche sind unbedenklich. Weitere Informationen<br />
dazu gibt es hier: www.gay-box.ch<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Pia<br />
Ein machbarer<br />
Tribut an die<br />
Community<br />
Es ist natürlich wie bei der La-Ola-Welle <strong>im</strong> Fussballstadion:<br />
Es machen nie alle mit. Leider! Aber<br />
je mehr mitmachen, umso geiler ist der Effekt.<br />
Genauso ist das bei «Break The Chain». Auch<br />
wenn wir‘s alle nicht mehr hören können, auch<br />
wenn alle meinen, dass es heute tolle Medis<br />
gibt, auch wenn ich meine Sex-Dates seit Jahren<br />
kenne und auch wenn ich so überhaupt keine<br />
Lust habe, mich mit medizinischen Spitzfindigkeiten<br />
wie dem «Pr<strong>im</strong>o-Infekt» auseinanderzusetzen.<br />
Die Realität spricht eine andere Sprache.<br />
Die Neuansteckungen in unserer Szene nehmen<br />
<strong>im</strong>mer noch zu. Nicht wegen den Sexworkern aus<br />
Osteuropa, die keine Ahnung von Safer Sex haben.<br />
Nicht wegen Migranten aus Afrika, die den Schnitt<br />
so drastisch nach oben treiben. Wegen uns. Und<br />
darum MÜSSEN wir so eine Riesenwelle machen.<br />
Jeder, der mitmacht, leistet einen Beitrag zur<br />
Sicherheit unserer Szene. Es gibt nichts zu verlieren<br />
– nur zu gewinnen. Einen Monat auf etwas<br />
zu verzichten, ist nicht nur ein machbarer Tribut<br />
an die Community – es ist auch saisonal absolut<br />
korrektes Verhalten. Immerhin sind wir mitten<br />
in der Fastenzeit. Natürlich ist es einfacher, auf etwas<br />
zu verzichten, was einem auch sonst eher am<br />
Rücken vorbeigeht. Auf Beda Stadler zum Beispiel,<br />
und seine medienwirksamen Stellungnahmen<br />
zu jeder Katzen-Grippe. Beda Stadler, Infektiologe<br />
und extremer Schwerbescheidwisser, also<br />
eigentlich der Roger Schawinski der Viren und<br />
Bazillen, hat die Aktion «Break The Chain» scharf<br />
kritisiert, er nannte sie wörtlich «hanebüchen»,<br />
weil sie den Eindruck erwecke, man könne nach<br />
dem Aktionsmonat bedenkenlos auf Safer Sex<br />
verzichten. Wenn man jetzt so wie Beda ab und an<br />
in einen Bottich Schlauwasser gefallen ist, dann<br />
kann man natürlich schon mal aus Versehen<br />
meinen, dass die breite Masse da draussen kein<br />
Geistesgigant ist. Ist schon in Ordnung, Beda. Zu<br />
deinen Gunsten nehmen wir an, dass du einfach<br />
nur grausam besorgt bist um uns. Andernfalls<br />
müssten wir nämlich vermuten, dass du uns alle<br />
für komplette Furzgurken hältst, die zum ersten<br />
Mal etwas von HIV hören. Ich wage zu behaupten,<br />
dass jeder Typ in der Szene genau weiss, um was es<br />
bei «Break The Chain» geht. Es kann sich nur nicht<br />
jeder zum Mitmachen durchringen. Und drum<br />
kommen jetzt die Goodies! Wer sich registriert,<br />
erhält <strong>im</strong> Monat <strong>April</strong> jeden Tag einen Gutschein<br />
auf sein Smartphone oder seine Mailbox. Zahlreiche<br />
Bars und Läden machen mit und verwöhnen<br />
euch mit Angeboten und Vergünstigungen.<br />
Lasst euch das nicht entgehen! Am einfachsten<br />
geht es, wenn ihr die App auf eurem Handy habt.<br />
Man lädt ja sonst auch jeden Scheiss runter. Ich<br />
werde so frei sein und <strong>im</strong> <strong>April</strong> konsequente Handykontrollen<br />
durchführen. Und wer Grindr drauf<br />
hat, aber nicht «Break The Chain», dem werd ich<br />
tief und eindringlich in die Augen sehen müssen.<br />
Wer kein Apfelhandy hat oder auf seinem Smartphone<br />
schon so viele Apps hat, dass er es kaum<br />
noch tragen kann, der kann aber auch online mitmachen<br />
www.break-the-chain.ch Seid dabei bei<br />
etwas Einzigartigem, meldet euch jetzt noch an<br />
und wählt euren Einsatz aus! Unsere Community<br />
muss es wert sein!<br />
Apropos «Einsatz»: Ich bin froh, wenn dieses<br />
elende Doris-Fiala-Bashing endlich ein Ende<br />
n<strong>im</strong>mt. Es ist <strong>im</strong> Moment nicht leicht für mich<br />
mit dieser Frisur rumzulaufen. Ich sehe ja quasi<br />
aus wie das Stunt-Double von Doris und ich<br />
habe voll keine Lust darauf, auf der Strasse als<br />
Zewo-Prellerin gedisst zu werden. Doris wird<br />
das schon wieder grad biegen und bis dahin bitte<br />
ich um Geduld. Ich hab echt keine Lust, mir<br />
eine neue Frisur zu kaufen.<br />
Bis demnächst, Eure Pia<br />
41
Agenda CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
FR 30. März<br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />
people@The Loft Haldenstr. 21. Special<br />
Party mit DJs Alessandro Lesz, Luc le Grand<br />
& C-Side<br />
Zürich<br />
18.00 Checkpoint <strong>im</strong> Gespräch by QueerHelp:<br />
Die Kette durchbrechen. Das Leben positiv<br />
gestalten. Vom Umgang mit der eigenen<br />
Psyche und der Schwierigkeit mit der Therapietreue.<br />
Ab 20h Essen und Trinken mit<br />
Posibar. Restaurant Hubbles,<br />
Werdstr. 54, 8004 Zürich. Keine Anmeldung<br />
erforderlich<br />
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
21.30 t&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation<br />
mit DJ Marc S<br />
Anzeige<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra,<br />
L<strong>im</strong>matstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage:<br />
Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />
DJ La Luna<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB. Cum in sports gear<br />
SA 31. März<br />
Basel<br />
22.00 Flavor - Strawberry Edition: DJs Peeza<br />
& Friends. Excellent Club, Binningerstr. 7<br />
(Nähe Heuwaage). Infos www.housefashion.ch<br />
Bern<br />
22.00 Gentleboyz: The most gentle gay nights in<br />
the capital. DJs José Galisteo (live), Kareem<br />
Junior, David Cruso & Kary. Fr. 25.–, Vorverkauf<br />
Fr. 20.–. Charity Event zugunsten<br />
Aids Hilfe Schweiz. Club Du Théâtre Bern,<br />
Hotelgasse 10. Infos www.gentleboyz.ch<br />
Thurgau<br />
19.30 G old ie s - Show: mit Spaghettiplausch<br />
Oldies, Evergreens präsentiert von Diva<br />
International. Menu mit Salat, diverse<br />
Saucen und Dessert. Im HOT-Lokal,<br />
Wilerstrasse 5, Wängi. Anmeldung über<br />
Anmeldung@hot-tg.ch<br />
Zürich<br />
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />
Special. Youngster haben reduzierten<br />
Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler<br />
Eintritt von Fr. 30.–<br />
20.00 Break the Chain: Launch Party <strong>im</strong><br />
Bagatelle, Langstrasse 93. Ab 20h Apéro und<br />
Videopremiere des Glitzerhaus-Clips «Break<br />
The Chain». Ab 22h Party mit DJs Luca<br />
Torre, Fabri!, Carlos de House & Marco de<br />
Rosa. Fr. 10.– als Spende für Checkpoint<br />
21.30 t&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance mit<br />
DJ Groovemaster<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />
DJs Charles Meyer & Mad House<br />
23.00 M i l k s ha ke: not an ordinary gay party.<br />
DJ Angel O. Door hosted by Luca. Komplex<br />
457, Hohlstr. 457. Infos www.milkshake.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter<br />
Dresscode-Anlass Full Fetish<br />
<strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
SO 01. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Collins<br />
– 10 Jahre Filz <strong>im</strong> Hirsch, Querbeet<br />
Lausanne<br />
23.00 t R I X X: Gay Bar @ MAD Rue de Genève 23.<br />
Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday The<br />
Vintage. DJ Dirty Flav<br />
Thurgau<br />
11.00 G O !:GayOstschweiz! Sonntagsbrunch<br />
<strong>im</strong> GO! Lokal, Frauenfelderstr. 100, 9548<br />
Matzingen. Reichhaltiges Buffet. Cüpli zum<br />
Apéro wird offeriert. Fr. 26.– Mitglieder<br />
bzw. Fr. 31.– für Gäste. Anmeldung bis 30.3.<br />
unter www.go-club.ch, 052 366 00 17<br />
Zürich<br />
07.10 HAZ Outdoor: Frühlingswanderung am<br />
Walensee. Von Walenstadtberg über Quinten<br />
nach Weesen. Abfahrt Zürich<br />
HB 07.12h. Infos und Anmeldung unter<br />
www.haz.ch/outdoor/aktuell. Teilnehmerzahl<br />
ist auf 15 Personen beschränkt,<br />
wegen Bus Walenstadt<br />
19.00 tanzleila@Exil: Party von Frauen für<br />
Frauen. Ab 19h Salsa-Special. Ab 21h<br />
DJ Anouk Amok, ab 23h DJ Nadia Naas<br />
19.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Zero – Sunday Nacked. Fr. 13.– inkl. Eintritt<br />
Rage & Garderobe<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 02. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.00 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH<br />
Eiermalen <strong>im</strong> Hochschulforum,<br />
Hirschengraben 7. Anmeldung bis 1.4. an<br />
zundh@websites.uzh.ch<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Latino Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 03. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />
der Reitschule. «Ausente», Argentinien 2011,<br />
Digital 91 Min., OV Spanisch/dt. UT. Bar ab 20h,<br />
Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
42<br />
LIVE RUND UM DIE UHR:<br />
Aufregende Flirts<br />
Junge Gays Live<br />
Scharfe Boys online<br />
CHF 2.-/Min.<br />
aus dem Festnetz<br />
Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609<br />
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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Agenda<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />
MI 04. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur Abendessen mit<br />
Buffet; der Frühling ist da. Fr. 30.–. Zudem<br />
Schwubliothek und Lesbenstammtisch<br />
Zürich<br />
20.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. Naked<br />
Party mit Maskenpflicht. Maske gibt es zu<br />
leihen für Fr. 5.–<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
alex brand playing nighty mighty oldschool<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Bart und<br />
Bauch<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt<br />
DJ Upspace<br />
DO 05. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
20.00 Seite 69 – frische Fritten – neue talente:<br />
Homosexuell, heterofreundlich <strong>im</strong> Kapitel,<br />
Bollwerk 41. Disco 300000. DJs Helga & Inga<br />
& Thalamus<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />
Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
19.00 Bi-treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />
L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
21.30 All About Madonna: Special Party mit<br />
Gewinnmöglichkeit, dem neuen Song<br />
Gmayl, Album MDNA und den legendären<br />
Videos etc. DJ Marc S. Im T&M, Marktgasse 14<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Oster-Welcum<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Leder, Gummi,<br />
Uniform<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Mad House<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Underwear, Jocks, Naked. Strict dresscode<br />
FR 06. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
22.00 Supergay Party: mit DJs Taylor Crus<br />
& Original Flavor in Garage (ex Annex),<br />
Binningerstr. 14. Fr. 12.–<br />
Zürich<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Hirsch meets<br />
Disco. DJ Evita von Tesa. 60er bis 80er<br />
Sound, leckere Drinks<br />
21.30 t&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Queer Beats: LGBT & Friends House Party.<br />
Zürich SexyFriday. Alte Kaserne / Zeughaus,<br />
Kanonengasse 20. Gratiseintritt. DJS Ambient<br />
P, Angy Dee, Gaetano, Juiceppe & Mary.<br />
Zudem Special Guest DJ Pink Lady DeeJay.<br />
Gogos & sexy Dancers<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />
Oster-Cruising. Bierpass 3 für 2<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Blackout.<br />
DJ Nick Harvey<br />
23.00 Glitter twist: Zur Eröffnung dieser Partyreihe<br />
ist neben dem DJ Duo Glitterhaus, DJ das<br />
Party Chic & Aavents gibt es ein Livekonzert<br />
mit dem Sänger und Songwriter Adam<br />
Joseph aus New York. Fr. 15.– mit App von<br />
Break the Chain Kampagne nur Fr. 10.–.<br />
Cabaret Club, Geroldstrasse 15<br />
23.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Vollmond-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Piss-off (yellow). Bierpass 3 für 2<br />
SA 07. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
22.00 Isola Club@Club en Vogue:<br />
Clarastr. 45. DJ Mary<br />
Bern<br />
22.00 Julius Party <strong>im</strong> Du Nord:<br />
Lorrainestrasse 2. Infos www.juliusparty.ch<br />
Zürich<br />
18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette Philipp,<br />
Zweierstr. 166<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Warmup Boyahkasha!<br />
DJ Loyce mit Clubhits, Dance & RnB<br />
21.30 t&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce<br />
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43
Agenda CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
Oster-Meeting<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Embassy of House. DJ Gaetano<br />
23.00 Splashing Boys Hollywood Night:<br />
Party for Gays & Friends. DJs Luc le Grand &<br />
Tschespito. Der rote Teppich ist ausgelegt.<br />
Exil, Hardstr. 245. Fr. 20.–<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Osterfick – full fetish<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
70er & 80er Jahre Musik<br />
SO 08. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels<br />
on Speed – Elektronischer Eiertanz<br />
Lausanne<br />
22.00 Ju ngle: the gay Party – Easteria Club MAD,<br />
Rue de Genève 23. Live on stage: Josey<br />
Greenwell (USA) with new Single «Stuck in<br />
my head». DJs Micky Friedmann, Antoine999,<br />
Juiceppe, Ajaxx & Willi P. Easter<br />
Bunnies-Show, Drag-Queens etc. Vorverkauf<br />
Fr. 25.–, Abendkasse Fr. 30.–.<br />
www.gay-party.net<br />
Zürich<br />
14.00 EntreNous – Sunday tea Dance:<br />
Treff für tanzbegeisterte Lesben und<br />
Schwule zu Standard- und lateinamerikanischen<br />
Tänzen oder einfach zum plaudern.<br />
Club Silbando (Swisscom Gebäude),<br />
Förrlibuckstr. 62<br />
20.00 Ladies Night <strong>im</strong> Adagio:<br />
Gotthardstr. 5 (Kongresshaus). Osterparty<br />
21.30 Oster Week2end: mit DJ Groovemaster.<br />
Im T&M, Marktgasse 14<br />
22.00 8 Jahre Boyahkasha Jubiläumsparty:<br />
mit DJs José Parra & Cindy Babado, Miss<br />
Deliscious, Pascha & Zör Gollin. Hostess;<br />
Afrodita Ismajli. Plaza, Badenerstrasse 109.<br />
Infos www.boyahkasha.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren. Oster-Freistoss!<br />
«Manndeckung». Sportswear & Sneakers-<br />
O ut fi t<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end Oster<br />
Special. DJ Qbass<br />
23.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Stutenmarkt & Nachtsauna<br />
23.00 HomoBlok: Die erste HomoBlok-Party <strong>im</strong><br />
Blok-Club, Schiffbaustr. 3. Janes Tama Sumo<br />
& Playlove. Zudem DJ Duo Gill & Gill<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13,<br />
Schlieren. Oster-Freistoss! «Manndeckung».<br />
Sportswear & Sneakers-Outfit only!<br />
MO 09. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />
DI 10. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />
der Reitschule. «80 Egunean - Herbstgefühle»,<br />
Spanien 2010, Digital 105 Min., OV<br />
Spanisch/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />
Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Upspace<br />
MI 11. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur 15 Minuten mit Alicia<br />
Parel, der neuen Geschäftsleiterin von Pink<br />
Cross. Abendessen, Schwubliothek & Trans*-<br />
Stammtisch<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />
Zürich<br />
20.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
GangBang-Mask Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Rock/<br />
Electro. DJ siehe www.heldenbar.ch<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Bereiter & Berittene<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Treffpunkt DJ Angy Dee<br />
DO 12. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Katholische Gewissensnot – Gibs zu, du<br />
stehst drauf: Monolog von Irvine Welsh,<br />
dem Autor von Trainspotting in einer<br />
rockigen Horror Bühnenshow. Schauspiel:<br />
Pascal Holzer, Regie: Bodo Krumwiede,<br />
Musik: Signori Misteriosi unter der Leitung<br />
von Angelo Repetto. Actaeon Produktion in<br />
Zusammenarbeit mit Pink Cross & Kanzlei.<br />
Im Kanzlei, Helvetiaplatz. Einlass 20h, Beginn<br />
21h. Reservation: actaeonproduction@<br />
gmail.com. Abendkasse Fr. 18.–<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Mad House<br />
FR 13. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />
mit speziellem kulinarischem Angebot<br />
präsentiert von Dänu, Zäsi & Marco<br />
19.30 Frauenbar <strong>im</strong> GZ Riesbach: Seefeldstr. 93<br />
20.00 gay: my way: - Schwule Männer <strong>im</strong> Comingout<br />
Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />
Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck <strong>im</strong> Restaurant<br />
Marion, Mühlegasse 22<br />
21.30 t&M Disco: Marktgasse 14. DJ Marc S mit<br />
Disco & 70er bis 90er Jahre Musik<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Mens cruising<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &<br />
Sneakers<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Open sector,<br />
heute ohne Dresscode<br />
SA 14. <strong>April</strong><br />
Biel/Bienne<br />
22.00 Gaypirinha Birthday Bash: zum 5 Jahre<br />
Jubiläum. DJs DoubleD & Brunozinho.<br />
Fr. 15.–, ab 18 Jahre. Restaurant La Plage<br />
(Strandbad), Biel. Infos www.gaypirinha.ch<br />
Winterthur<br />
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
We are family! Essen, Geniesserabend<br />
für die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />
Badgasse 8 Anmeldung über<br />
www.badgasse8.ch<br />
Anzeige<br />
44
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
Agenda<br />
Zürich<br />
19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.<br />
Ab 19h Kulturbar; Chill and feel. Um 20h<br />
Livekonzert mit Tom Kees mit seinem<br />
Programm «Think Pink Over The Rainbow».<br />
Ab 21h Party mit DJ Leon Guess. Fr. 20.–.<br />
Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram 7<br />
& 15, N6, Sonneggstrasse).<br />
Infos www.party4lesandgay.ch<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />
DJ iDeer mit Klubhits & House<br />
21.30 t&M Disco: Marktgasse 14.<br />
G-Dance. DJ Qbass<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab.<br />
DJs Garçon Sauvage & Thomi B<br />
23.00 Jack Party the Most Wanted Issue:<br />
DJs Maringo, Gloria Viagra, Juiceppe. Hot<br />
Mustache. Im Festsaal (Kaufleuten), Pelikanplatz.<br />
Infos www.jackcompany.com<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Ultraleather Plus<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
SO 15. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Mitschi<br />
Matschi – Lieder mit Hintergrund<br />
Lausanne<br />
23.00 tRIXX Gay Bar @ MAD:<br />
Rue de Genève 23. Zapoff Gallery. Friendly<br />
Gay Sunday DJs Blow Job<br />
Zürich<br />
08.00 HAZ Outdoor: Frühlingswanderung <strong>im</strong><br />
Baselbiet. Infos und Anmeldung unter<br />
www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er & 80er<br />
Jahre Musik<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 16. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & EtH:<br />
Serienabend: Modern Family. Sitcom aus<br />
den USA. Uni Zürich Hauptgebäude,<br />
Rämistr., Raum KO2-D-54<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />
DI 17. <strong>April</strong><br />
Aarau<br />
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Tischlein deck<br />
dich. Deko-Abend mit Brigitte. Anmeldung<br />
bis 3.4. bei brigitte.salewski@bs-ag.ch<br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Garçon Sauvage<br />
MI 18. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur Abendessen, Schwubliothek<br />
& Jassabend<br />
Zürich<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff Sihlquai 240 DJ<br />
Battle mit Søren und René von Offstream<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Anzug-Party<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />
DO 19. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule, Bisexuelle,<br />
Tansgender und Intersexuelle. Tanze<br />
deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für Queres.<br />
Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.<br />
Keine Vorkenntnisse nötig. Mitbringen:<br />
bequeme Kleidung und etwas zu trinken.<br />
Getanzt wird barfuss oder in leichten Tanzschuhen.<br />
Gemeindezentrum Hottingen,<br />
Gemeindestr. 54. Fr. 25.–.<br />
Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,<br />
fischer.b1@bluewin.ch<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
Underwear & oben ohne<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Mad House<br />
FR 20. <strong>April</strong><br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />
people@The Loft Haldenstr. 21<br />
Zürich<br />
21.30 t&M Disco: Marktgasse 14.<br />
Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />
Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />
22.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Nachtsauna mit Stutenmarkt<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Progressive Locals. DJ Angy Dee<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Friday naked<br />
SA 21. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
22.00 discOriental from bhangra to rai:<br />
finest arabic music for gays, lesbians &<br />
friends. DJ zardas. Fr. 15.–. Lounge Kapelle,<br />
Kramgasse 8, www.loungekapelle.ch<br />
Luzern<br />
20.00 PRON!: a queer happening for gays, lesbians<br />
& friends.<br />
DJane Wicked Wilma, DJ Gate & DJ Ascap.<br />
Special Deco & Visuals. Barbetrieb ab 20h<br />
mit 50er bis 70er Sound. Party ab 22h. Fr.<br />
15.–. Bar 59, Industriestr. 5.<br />
Infos www.bar59.ch<br />
Winterthur<br />
21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay &<br />
Friends. DJs SBajra & Surprise DJ. Lightfire,<br />
Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg<br />
vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)<br />
Zürich<br />
18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette<br />
Philipp, Zweierstr. 166<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />
DJ iDeer mit Klubhits & House<br />
21.30 K lu bnacht: Main Floor: Stella de Stroy<br />
(GMF Berlin). Upper Floor: DJs Gaetano<br />
& Nick Harvey. Party auf 2 Floors, freier<br />
Eintritt bis 22.30h.<br />
Infos: www.g-colors.ch. G-Colors<br />
(T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren The big<br />
Gang Bang Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass The big Gang Bang Party, heute ohne<br />
Dresscode<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Leermond-Party<br />
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20.04.<strong>2012</strong><br />
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Interesse in diesem Inserat<br />
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Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />
Design: bicorne.ch<br />
APRIL <strong>2012</strong><br />
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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
SO 22. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r –<br />
Pop of then century<br />
Ganze Schweiz<br />
09.40 Les lacets roses: Hüttenzauber an den Pilatushängen.<br />
Treffpunkt um 09.40h Kurhaus<br />
Eigenthal. Infos bei Hans 079 478 25 13<br />
Lausanne<br />
23.00 t R I X X: Gay Bar @ MAD Rue de Genève 23.<br />
Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday Tracks.<br />
DJ Nicolas W<br />
Zürich<br />
11.00 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH Alumni<br />
Brunch <strong>im</strong> Huusmaa, Badenerstr. 138.<br />
Infos www.zundh.uzh.ch<br />
22.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Bart und Bauch<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />
MO 23. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er & 80er<br />
Jahre Musik<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />
DJ Groovemaster<br />
DI 24. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />
der Reitschule. «König des Comics - Ralf<br />
König», D <strong>2012</strong>, Digital 80 Min. D. Bar ab<br />
20h, Film um 20.30h.<br />
Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen. Im Huusmaa,<br />
Badenerstr. 138<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr.<br />
29 Leder, Gummi, Uniform<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Angy Dee<br />
MI 25. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.<br />
Essen und Kultur Abendessen, Schwubliothek<br />
& HAB-Mitgliederversammlung<br />
Zürich<br />
20.00 Schwule Väter: Väterstamm <strong>im</strong><br />
Café Rathaus, L<strong>im</strong>matquai<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Rock/<br />
Electro. DJ siehe www.heldenbar.ch<br />
21.30 France Delon Show Premiere: Show 22h,<br />
danach DJ Marc S. Im T&M, Marktgasse 14<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt<br />
DJ Garçon Sauvage<br />
DO 26. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
21.00 Comeback Bar: Rathausgasse 42. Elektronischer<br />
Musikabend in gemütlicher<br />
Bar-Atmosphäre mit DJ ELfERich<br />
Zürich<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH: z&h<br />
Nachtessen <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Katholische Gewissensnot - Gibs zu, du<br />
stehst drauf: Monolog von Irvine Welsh,<br />
dem Autor von Trainspotting in einer<br />
rockigen Horror Bühnenshow. Schauspiel:<br />
Pascal Holzer, Regie: Bodo Krumwiede,<br />
Musik: Signori Misteriosi unter der Leitung<br />
von Angelo Repetto. Actaeon Produktion in<br />
Zusammenarbeit mit Pink Cross & Kanzlei.<br />
Im Kanzlei, Helvetiaplatz. Einlass 20h, Beginn<br />
21h. Reservation: actaeonproduction@<br />
gmail.com. Abendkasse Fr. 18.–<br />
20.00 H A Z - C ent ro: Schwubliothek, Schwule<br />
Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,<br />
Sihlquai 67<br />
21.30 France Delon: Show Show 22h, danach<br />
Partytunes mit DJ Marc S. Im T&M,<br />
Marktgasse 14<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Mad House<br />
FR 27. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
18.00 Checkpoint <strong>im</strong> Gespräch: by QueerHelp<br />
Infoabend: The Big 5 – wenn es juckt und<br />
brennt. Über sexuell übertragbare Krankheiten.<br />
Ab 20h Essen und Trinken mit Posibar.<br />
Restaurant Hubbles, Werdstr. 54, 8004<br />
Zürich. Keine Anmeldung erforderlich<br />
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. France Delon<br />
Show um 22h, danach Chartstation mit<br />
DJ Marc S<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz<br />
Friday<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />
DJ La Luna<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Techno-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB – cum in sports gear<br />
Agenda<br />
SA 28. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule,<br />
Lesben und FreundInnen. Elektro Tolerdance.<br />
She-DJ Xylophee, DJ PCB. Live Drums<br />
by Stein. Fr. 15.–<br />
Thurgau<br />
19.00 G O !:GayOstschweiz! Alpenhüttengaudi <strong>im</strong><br />
GO! Lokal, Frauenfelderstr. 100, 9548 Matineen.<br />
Alphütten-Olympiade, Volksmusik.<br />
Reichhaltiges Hütten-Buffet (kalt/warm).<br />
Apéro wird offeriert. Fr. 27.– Mitglieder<br />
bzw. Fr. 32.– für Gäste. Anmeldung bis 25.4.<br />
unter www.go-club.ch oder info@go-club.ch<br />
Zürich<br />
07.00 L M Z: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />
Spargeltour ins Markgräflerland bis 29.04.<br />
Anmeldung bis 14.4. Infos www.lmz.ch<br />
16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />
Special. Youngster haben reduzierten<br />
Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler<br />
Eintritt von Fr. 30.–<br />
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />
DJ iDeer mit Klubhits & House<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. France Delon<br />
Show um 22h. Danach G-Dance mit DJ<br />
Goovemaster<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />
DJs Charles Meyer & José Parra<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />
DWT/TV/Fummel Party<br />
SO 29. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Milk & Wodka<br />
- Surf, Rock n Roll<br />
Lausanne<br />
23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD: Rue de Genève<br />
23. Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday<br />
DJ David Armada<br />
Zürich<br />
08.00 Gay Bikers Zürich: Eröffnungstour.<br />
Infos www.gaybikers.ch<br />
20.00 Ladies Night <strong>im</strong> Adagio:<br />
Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) DJ AL.B<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Windel-Party<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Week2end DJ Marc S<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />
René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach<br />
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
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Photography - STEFAN HEINRICHS<br />
JACK<br />
JACK N o 16<br />
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14.04.12<br />
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