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Cruiser im April 2012

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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Dieses Magazin ist schwul<br />

Photographer Anthony Mangham<br />

Aids-Hilfe Schweiz, Regenbogenfamilien, Mr. Gay World,<br />

Adele, Breake The Chain, T<strong>im</strong> Fischer, Michael Fassbender,<br />

Stephanie Heinzmann, Nana Mouskouri, Kino <strong>im</strong> <strong>April</strong>, Gay Birma


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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Bei der Aids-Hilfe Schweiz herrscht Nervosität. Die Honorarforderung der neuen Präsidentin hat<br />

uns veranlasst, zu recherchieren, wie die Aids-Hilfe Schweiz finanziell dasteht, was sie in den<br />

vergangenen Jahren mit dem Geld gemacht hat. Wir beleuchten das Thema und lassen auch den<br />

Geschäftsführer zu Worte kommen. Unser Ausland-Korrespondent berichtet über das schwule Leben<br />

in Birma. Ausserdem nehmen wir Stellung zu einem unsäglichen Weltwoche-Artikel. Branko<br />

B. Gabriel traf den Chansonier T<strong>im</strong> Fischer. Und es gibt wie <strong>im</strong>mer Musik- und Kultur-Tipps und<br />

zusätzlich eine Reihe von Kino-Empfehlungen.<br />

Martin Ender, Verleger<br />

6<br />

Das Geschäft mit Aids<br />

Oder wer schenkt wem was?!<br />

10<br />

Statement der Aids-Hilfe Schweiz<br />

Die neue Geschäftsleitung n<strong>im</strong>mt Stellung<br />

14<br />

Regenbogenfamilien sind eine Realität<br />

Die Weltwoche opponiert<br />

18<br />

Branko B. Gabriel trifft...<br />

Chansonier T<strong>im</strong> Fischer<br />

23<br />

Anthony Mangham<br />

Photographer<br />

30<br />

Zurück in die Zukunft<br />

<strong>2012</strong> wird die Kinoleinwand zum Zeitfenster<br />

News 4 • Dr. Martin Lehner 9 • Prominent 12 • News Schweiz 16<br />

Szene 20 • Michael Fassbender 22 • Kultur 28 • Hot 4 You 32<br />

Kolumne 35 • Gay Birma 36 • Musik 38 • Dr. Gay 41 • Pia 41 • Agenda 42<br />

3


News CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Russland<br />

St. Petersburg verabschiedet<br />

ein Verbot der «Werbung» für<br />

Homosexualität.<br />

Mitte März trat in St. Petersburg ein Gesetz in<br />

Kraft, das «Werbung» für Homosexualität verbietet.<br />

Weitere russische Regionen planen die<br />

Umsetzung des Verbots. Internationale Proteste<br />

waren die Folge, jedoch ohne Erfolg. Nun organisieren<br />

LGBT-Organisationen ihrerseits Massnahmen.<br />

Unternehmen wie Pepsi und Mercedes<br />

sollen das internationale Wirtschaftsforum in<br />

St. Petersburg <strong>im</strong> Juni boykottieren. Auch soll<br />

Sängerin Madonna ihr Konzert <strong>im</strong> August absagen.<br />

Der russische Außenminister Sergej<br />

Lawrow lässt sich davon nicht beirren. Gegenüber<br />

der Presse liess er verlauten, dass der überwältigende<br />

Teil der Bevölkerung Homosexuellen<br />

ablehnend gegenüberstehe und gläubig sei.<br />

So hat sich auch die russisch-orthodoxe Kirche<br />

erneut lautstark für ein Verbot ausgesprochen.<br />

Die Diskussion ist <strong>im</strong> vollen Gang. Das CR-Magazin<br />

berichtet in der Mai-Ausgabe ausführlich<br />

über die Lage in Russland.<br />

Berlin<br />

Aidshilfe gegen Verfolgung<br />

HIV-Positiver<br />

Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) fordert ein Ende<br />

der strafrechtlichen Verfolgung von Menschen<br />

mit HIV, die ihren Sexpartner mit dem Aidsvirus<br />

infiziert haben. Es könne sogar zu einer<br />

Verurteilung kommen, wenn gar keine Übertragung<br />

stattgefunden habe, rügte die DAH in<br />

ihrem Mitte März vorgestellten Positionspapier<br />

mit dem Titel «Keine Kr<strong>im</strong>inalisierung von Menschen<br />

mit HIV!». «Die strafrechtliche Sanktionierung<br />

der sexuellen HIV-Übertragung bürdet<br />

Menschen mit HIV einseitig die Verantwortung<br />

auf und schadet der HIV-Prävention», sagte DAH-<br />

Vorstandsmitglied Carsten Schatz. Die Strafbarkeit<br />

verhindere keine Infektionen, sondern<br />

begünstige sie durch die Suggestion, dass allein<br />

HIV-Positive für den Schutz zuständig seien.<br />

Berlin<br />

Bundeswehr für Vielfalt<br />

Deutschlands Armee hat die «Charta der Vielfalt»<br />

unterzeichnet. Damit verpflichtet sich die<br />

Bundeswehr, ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld<br />

zu schaffen: «Auch in der Bundeswehr spiegelt<br />

sich die Vielfalt der Gesellschaft in grossen<br />

Teilen wider», erklärte Verteidigungsstaatssekretär<br />

Thomas Kossendey (CDU). In der Charta<br />

verpflichten sich Unternehmen und Organisationen<br />

zur Gleichbehandlung aller Mitarbeiter,<br />

«unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer<br />

Herkunft, Religion oder Weltanschauung,<br />

Behinderung, Alter, sexueller Orientierung<br />

und Identität.» Ein jährlicher Bericht soll<br />

nun die Massnahmen dokumentieren, mit der<br />

die Bundeswehr die Charta umsetzt. Die Charta<br />

wurde 2006 von den Konzernen Da<strong>im</strong>ler, BP,<br />

Deutsche Bank und Deutsche Telekom initiiert.<br />

Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />

Inzwischen sind mehr als 1000 deutsche<br />

Unternehmen Mitglied.<br />

Berlin<br />

Wulffen-Vorwurf gegen<br />

Wowereit<br />

Der Berliner Regierungschef Klaus Wowereit<br />

hatte 2002 als Ausgleich für einen Gratisflug<br />

nach London dem schwulen Beratungszentrum<br />

Mann-O-Meter 300 Euro gespendet. Nach<br />

dem Schnäppchen- und Vetternwirtschaftsskandal<br />

um Deutschlands Ex-Präsidenten<br />

Christian Wulff war Wowereit wegen eines<br />

Gratisflugs in der Privatmaschine von Ex-<br />

Bahn-Chef Heinz Dürr sowie eines Urlaubs<br />

in dem spanischen Ferien haus des Eventmanagers<br />

Manfred Schmidt unter Druck geraten.<br />

Gegenüber der Berliner Zeitung «Der Tagesspiegel»<br />

bestätigte Mann-O-Meter, dass am<br />

16. Juli 2002 die Spende des Regierenden Bürgermeisters<br />

zugunsten des Überfalltelefons<br />

Maneo vergebucht worden sei. Zuvor hatte<br />

Wowereit erklärt, er habe seinerzeit an eine<br />

gemeinnützige Organisation gespendet, um<br />

Vorwürfe der Vorteilsnahme, auf Neudeutsch<br />

«wulffen», entgegenzutreten.<br />

Köln<br />

Schützenbruderschaft schiesst<br />

scharf<br />

Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften<br />

(BHDS) hat nach einem Homo-Verbot<br />

angeblich Morddrohungen erhalten.<br />

BHDS-Sprecher Rolf Nieborg sagte gegenüber<br />

der Katholischen Nachrichten-Agentur, er werde<br />

bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige<br />

erstatten. In E-Mails an den konservativen


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

News<br />

BHDS habe es geheissen: «Dafür wollen wir<br />

Euch hängen sehen!!! Ihr und Eure Familien<br />

werdet nicht mehr glücklich!!!». Der Schützenverband<br />

hatte es schwulen Schützenkönigen<br />

verboten, gemeinsam mit ihrem Lebenspartner<br />

bei offiziellen Veranstaltungen aufzutreten.<br />

Gleichgeschlechtliche Königspaare seien mit<br />

der christlichen Tradition der Bruderschaften<br />

nicht vereinbar.<br />

Strassburg<br />

Homo-Ehe ist gleich Inzest<br />

Der britische Europaabgeordnete Roger Helmer<br />

hat sich erfolgreich in die Riege der dummen<br />

Ewiggestrigen eingereiht. Als aktiver<br />

Homo-Hasser hat sich der Politiker gegen die<br />

Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben mit<br />

der Begründung ausgesprochen, dann müsse<br />

man logischerweise auch Inzest und Viel-Ehen<br />

anerkennen. Helmer setzt sich zudem für die<br />

«Heilung» der Homosexualität ein und hält Homophobie<br />

für eine Propagandalüge schwul-lesbischer<br />

Aktivisten. Der 68-Jährige ist Mitglied<br />

der rechtspopulistischen UK Independece Party,<br />

die <strong>im</strong> Europaparlament eine Fraktionsgemeinschaft<br />

mit anderen Rechtspopulisten wie<br />

der italienischen Lega Nord und den «Wahren<br />

Finnen» eingegangen ist.<br />

Strassburg<br />

Mazedonien und Bosnien-<br />

Herzegowina gerügt<br />

Mazedonien und Bosnien-Herzegowina müssen<br />

mehr für die Menschenrechte von Schwulen,<br />

Lesben, Bi- und Transsexuellen (LGBT) tun,<br />

bevor sie der EU beitreten können. Das ist die<br />

Kernforderung des Forschrittsberichts des Europäischen<br />

Parlaments über den Stand der Menschen-<br />

und Bürgerrechte in den beiden ehemaligen<br />

jugoslawischen Staaten. Gesetze über<br />

Verbot von sowie Vorbeugung und Schutz vor<br />

Diskr<strong>im</strong>inierung von Menschen mit ihren vielfältigen<br />

sexuellen Orientierungen seien eine<br />

Voraussetzung für den EU-Beitritt, betonte das<br />

Parlament. Das Parlament fand es zudem bedenklich,<br />

dass in Lehrbüchern für Universitäten<br />

und Schulen der beiden Länder Homosexualität<br />

noch als Krankheit beschrieben werde.<br />

Der Bericht verzeichnete aber auch einige Fortschritte<br />

bei den LGBT-Rechten.<br />

London<br />

Homo-Ehe <strong>im</strong> Sommer<br />

Die britische Regierung unter dem konservativen<br />

Premierminister David Cameron hat<br />

Pläne für die Öffnung der Ehe für schwule<br />

und lesbische Paare vorgelegt. Legalisiert<br />

werden soll lediglich die zivilrechtliche<br />

Trauung, während kirchliche Eheschliessungen<br />

gleichgeschlechtlicher Paare ausgeschlossen<br />

sind. Trotz dieses Entgegenkommens<br />

laufen die Kirchen Sturm gegen die<br />

Homo-Ehe. Besonders die katholische Kirche,<br />

eine Minderheitsreligion in Grossbritannien,<br />

führt einen antischwulen Propagandafeldzug.<br />

Der schottische Kardinal Keith O‘Brien<br />

nannte die Homo-Ehe eine «groteske Zersetzung<br />

eines allgemein akzeptierten Menschenrechts».<br />

In Grossbritannien sind auch<br />

kirchlich geschlossene Ehen zivilrechtlich<br />

anerkannt.<br />

Dänemark<br />

Homo-Hochzeit bald<br />

möglich?<br />

Wenn alles nach Plan läuft, können ab dem<br />

15. Juni Dänemarks Schwule und Lesben heiraten.<br />

Der Gesetzentwurf von Ministerpräsidentin<br />

Helle Thorning-Schmidt sieht vor, dass die<br />

Trauung gleichgeschlechtlicher Paare auch in<br />

Kirchen der evangelisch-lutherischen Staatskirche<br />

möglich sein soll. Allerdings sollen Pfarrer<br />

die Freiheit haben, die Trauung von Schwulen<br />

und Lesben ablehnen zu dürfen. Umfragen dänischer<br />

Medien zufolge wollen rund 70 Prozent<br />

der Pfarrer gleichgeschlechtliche Paare nicht<br />

diskr<strong>im</strong>inieren. Dänemark wäre das elfte Land,<br />

das Schwule und Lesben <strong>im</strong> Eherecht mit Heterosexuellen<br />

gleichstellt. Bereits 1989 hatte das<br />

skandinavische Königreich als erstes Land der<br />

Welt eingetragene Partnerschaften eingeführt.<br />

2009 waren homosexuelle Paare <strong>im</strong> Adoptionsrecht<br />

gleichgestellt worden.<br />

USA<br />

Rechte Christenmütter gegen<br />

Spielzeugkonzern<br />

Die christliche US-Gruppe «One Million Moms»<br />

ruft zum Boykott von Toys ’R‘ Us auf. Die zur<br />

rechtslastigen American Family Association<br />

gehörenden Millionenmütter werfen dem<br />

Spielwarenhändler vor, ein homofreundliches<br />

Comic-Heft <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent zu haben. Im Comic<br />

«Life with Archie» wird auf der Titelseite die<br />

Eheschliessung der schwulen Figur Kevin Keller<br />

mit seinem Freund gezeigt. Die neue schwule<br />

Figur in dem traditionsreichen Comic wurde<br />

von der grossen Mehrheit der Fans weltweit<br />

wohlwollend aufgenommen. Die Archie-Comicserie<br />

ist bereits seit Anfang der 1940er-Jahre auf<br />

dem Markt. Kurz vor dem Kreuzzug gegen Kevin<br />

hatten die fundamentalistischen Mütter zum<br />

Boykott von JC Penney aufgerufen. Grund: Die<br />

Kaufhauskette hatte die offen lesbische Talkmasterin<br />

Ellen DeGeneres als Werbegesicht verpflichtet.<br />

Sacramento<br />

Kirche opfert Obdachlose<br />

Der katholischen Kirche ist Prinzipientreue<br />

wichtiger als soziales Engagement. Deshalb<br />

muss in Zukunft das Obdachlosenhe<strong>im</strong> «Francis<br />

House» in Kaliforniens Hauptstadt ohne finanzielle<br />

Unterstützung der Kirche auskommen.<br />

Damit bestrafen die frommen Männer die<br />

He<strong>im</strong>leiterin Faith Whitmore für ihren Mut,<br />

sich für das Recht auf Ehe von Schwulen und<br />

Lesben einzusetzen. Withmore, eine Pastorin<br />

der Kirche der Methodisten, reagierte verblüfft<br />

auf die katholische Inquisition. Sie habe sich<br />

über die Homo-Ehe als Bürgerin und nicht <strong>im</strong><br />

Namen des ‚Francis House‘ geäussert. Whitmore<br />

ist seit vielen Jahren eine engagierte Streiterin<br />

für die Rechte von Schwulen und Lesben.<br />

Kuala Lumpur<br />

Gericht gegen Polizeiwillkür<br />

Ein Gericht in Malaysia hat das polizeiliche Verbot<br />

des Homo-Festivals «Seksualiti Merdeka» für<br />

rechtmässig erklärt. Das Verbot stelle keinen<br />

Verstoss gegen das in der Verfassung garantierte<br />

Recht der freien Meinungsäusserung dar, befand<br />

Richterin Rohana Yusuf in erster Instanz. Einmal<br />

mehr habe «die St<strong>im</strong>me der Extremisten die der<br />

Toleranz übertönt», kritisierte Schwulenaktivist<br />

Pang Khee das Urteil und warnte vor dem Abgleiten<br />

Malaysias in einen Polizeistaat: «Wenn die<br />

Polizei willkürliche Befugnisse erhält, die nicht<br />

von Gerichten überprüft werden können, dann<br />

kann sie diese Befugnisse nach Gutdünken missbrauchen.»<br />

Die Behörden in Kuala Lumpur hatten<br />

<strong>im</strong> vergangenen Herbst die Ausrichtung von<br />

«Seksualiti Merdeka» (Freiheit der Sexualität) auf<br />

Druck islamischer Hardliner untersagt.<br />

Brisbane<br />

Homophobie als Wahlkampfmittel<br />

Ein Wahlspot gegen die Homo-Ehe des Politikers<br />

Bob Katter sorgte in Australien für Aufregung.<br />

In dem 30-Sekunden-Spot fragt eine St<strong>im</strong>me aus<br />

dem Off, ob die Zuschauer seinen Wahlkreisgegner<br />

«Campell Newman wirklich kennen», ob er<br />

für Familienwerte stehe und bereit sei, «gegen<br />

die Grünen oder andere Minderheiten-Gruppen»<br />

vorzugehen. Homo-Aktivisten haben die<br />

Wahlwerbung als «homophob» kritisiert. Katters<br />

offen schwuler Halbbruder geisselte die Wahlwerbung<br />

als «Beleidigung für Schwule und Lesben<br />

in Queensland». In Queensland wurde Ende<br />

März ein neues Parlament gewählt. In Australien<br />

steht die Einführung der Homo-Ehe auf der<br />

politischen Agenda. Umfragen zufolge sprechen<br />

sich etwa 70 Prozent für die Gleichstellung aus.<br />

5


Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Das Geschäft mit Aids<br />

Oder wer schenkt wem was?!<br />

Das unzensierte Oster-Dossier von Lola Sara Arnold-Korf<br />

6 © by Stefan Büchi


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Dossier<br />

Rund acht Millionen Franken<br />

flossen seit 2008 jährlich<br />

in die Kasse der Aids-<br />

Hilfe-Schweiz. Etwa die<br />

Hälfte der Einnahmen ging<br />

für Personalkosten drauf,<br />

ein kostspieliger Umzug<br />

kam hinzu. Die Reise- und<br />

Repräsentationskosten für<br />

Projekte stiegen von 2009<br />

bis 2010 auf das Doppelte.<br />

Professionalisierung heisst<br />

das neue Zauberwort der<br />

Präsidentin, die erst 50 000<br />

Franken wollte und sich<br />

nun unter Druck mit 30 000<br />

Franken zufrieden gibt.<br />

Irgendwann in den 80er-Jahren traf sich ein kleines Häufchen engagierter<br />

Schwuler und beschloss die Aids-Hilfe zu gründen. Ob selbst betroffen<br />

oder Freund eines Betroffenen, die «Schwulenseuche», wie man Aids<br />

damals noch nannte, rief Helfer jeder Berufs- und Unternehmergattung<br />

auf den Plan. Nicht das private finanzielle Glück stand <strong>im</strong> Mittelpunkt,<br />

sondern die Sache und der tiefempfundene Schmerz. Wahre Aktivisten<br />

der Szene bemühten sich anfangs noch mit Luftballons, pinkfarbenen<br />

Dreiecken, roten Schleifen und Strassenaktionen die Öffentlichkeit für<br />

das Schicksal der HIV-Positiven und an Aids Erkrankten zu sensibilisieren.<br />

Mit Blumensträussen und praktischer Lebenshilfe versuchten sie,<br />

einen Hauch von Farbe in den tristen und depr<strong>im</strong>ierenden Alltag der Betroffenen<br />

auf den zahlreichen Aids-Stationen zu bringen. Längst vorbei<br />

sind diese Zeiten. Die Aids-Hilfe Schweiz ist zum Label verkommen. «Ist<br />

ja ganz heavy, dass ich dem Land mal erkläre, was professionell ist», tönt<br />

die neue Präsidentin Doris Fiala in Richtung des Moderators Markus Gilli<br />

auf TeleZüri. Und dezent überschminkt prostete die ehemalige Reiseleiterin<br />

noch einen oben drauf: «Ich habe das Wort Ehrenamt nie in den Mund<br />

genommen… Wenn es jemanden mit meiner Qualifikation gibt, dann<br />

gebe ich das Amt gerne ab.» Wir sind Kaiserin und der Hofstaat folgt. Mitte<br />

März beschloss der Vorstand einst<strong>im</strong>mig die Gefolgschaft.<br />

Die Hälfte geht ans Personal – auch schöne<br />

Feste und Feiern müssen sein<br />

Gerne wird auf die 13,7 Prozent Verwaltungsausgaben <strong>im</strong> Jahre 2010 verwiesen<br />

(2009 waren es noch 11,9 Prozent). Nicht so gerne spricht man aber<br />

über die Personalausgaben: Bei Projekten waren es 2010 CHF 2 882 710<br />

(<strong>im</strong> Jahr 2009 knapp 2,75 Millionen), für die Geschäftsstelle allein an<br />

Personalkosten CHF 755 609 (<strong>im</strong> Jahr 2009 knapp CHF 740 000), administrativer<br />

Projekt-Personal-Aufwand zusätzlich CHF 23 388 (CHF 24 340 <strong>im</strong><br />

Jahre 2009), für Fundraising-Personal standen 2010 genau CHF 123 446 zu<br />

Buche (<strong>im</strong> Jahre 2009 waren es CHF 23 134, sechs Mal weniger). Summa<br />

summarum kamen die Personalkosten der Aids-Hilfe Schweiz <strong>im</strong> Jahre<br />

2010 auf den Stolzen Betrag von 3,785 Millionen Franken zu stehen. Ein<br />

wahres Unternehmen! Und das bei Einnahmen von knapp 8 Millionen<br />

Franken. Rechnet man die Sachkosten von 2,137 Millionen Franken dazu,<br />

liegen wir bei fast 6 Millionen Franken an Ausgaben. Das nennt man dann<br />

wohl mehr als luxuriös und das Ganze hat wohl nichts mehr mit den alten<br />

Recken, den Aktivisten von einst zu tun. Die Öffentlichkeit belässt man<br />

lieber <strong>im</strong> nebligen Tal der Ahnungslosen. Auch der vom CR eingereichte<br />

Fragenkatalog wurde von der Aids-Hilfe Schweiz zurückgewiesen. Man<br />

werde darauf nicht eingehen, hiess es. So blieb nichts anderes übrig, als<br />

bei der Recherche auf bereits von offizieller Stelle veröffentlichtes Material<br />

zurückzugreifen.<br />

In der Pressemitteilung vom 25. Januar dieses Jahres steht: «30 Prozent<br />

Personalressourcen haben wir in den letzten zwei Jahren eingespart.» Die<br />

Statistik lügt bekanntlich nie. Zweifelsohne wurde der Mitarbeiterstamm<br />

verkleinert, die Personalkosten stiegen dennoch von 2008 bis in das Jahr<br />

2010 konstant an. Über die Zahlen zum Geschäftsjahr 2011 deckte sich<br />

der Mantel des Schweigens. Darüber wollte die Pressesprecherin der Aids-<br />

Hilfe Schweiz keine Auskunft geben. Muss und darf man es so verstehen,<br />

dass zwar Personal eingespart wurde, aber die Gehälter für die verschiedenen<br />

Profis bzw. für die eingeschworene Gemeinschaft stiegen? Der<br />

hinterbliebene, tonnenschwere Personal-Sandsack mit <strong>im</strong>mer noch über<br />

30 Mitarbeitern muss erst einmal finanziert werden. Frei nach dem Motto:<br />

Alle denken an sich, ich denke nur an mich! Getrieben von der Angst<br />

um sinkende Spendeneinnahmen sollte mit Doris Fiala nun kräftig die<br />

Werbetrommel gerührt werden. Dies ist leider nicht <strong>im</strong>mer von Erfolg<br />

gekrönt. Denn: zunehmend stellen sich Spender und solvente Unternehmen<br />

der Schweiz die Frage nach dem Sinn ihrer Finanzspritze. Gerüchte<br />

kreisen durch den Blätterwald: Wer hilft wem? Und wer hilft uns?<br />

Wahre Kaiserinnen thronen samt Hofstaat <strong>im</strong><br />

Palast der Eitelkeiten – jenseits des schnöden<br />

Volkes<br />

Doris Fiala und den Vorstand lassen derlei Geschichten kalt. Man würde<br />

doch so gerne wieder zum Tages-Beschaffungs-Geschäft übergehen.<br />

Dies um so mehr, da man doch gerade erst <strong>im</strong> Dezember 2010 mit einem<br />

lächerlichen Umzugsaufwand von CHF 200 000 aus Spendengeldern wieder<br />

in die früheren Räumlichkeiten (zwischenzeitlich war die Aids-Hilfe<br />

Schweiz an unterschiedlichen Orten untergebracht) gezogen ist. Auch<br />

wenn es ums Feiern geht, darf mal Geld fliessen. Schliesslich sind ja allein<br />

die Reise- und Repäsentationskosten der Aids-Hilfe vom Jahr 2009 zum<br />

Jahr 2010 von CHF 67 179 auf CHF 127 914 gestiegen. Zumindest Doris<br />

Fiala lässt es richtig krachen wie man ihrem – aus dem Hauptquartier der<br />

7


Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Aids-Hilfe-Schweiz – dem «Sonntag» zugespielten<br />

Arbeitsrapportblatt vom Januar <strong>2012</strong> entnehmen<br />

darf. Ihre 20 Prozent Anstellung verdingt<br />

sie vorzugsweise <strong>im</strong> Rahmen fröhlicher<br />

Besprechungstermine, aber auch TV-Auftritte<br />

werden als Arbeitszeit abgerechnet. Viele Stunden<br />

lässt sie dafür verbuchen. Immerhin: Auch<br />

das «Aktenstudium auf diverse Termine hin»<br />

wurde zählbar in Stunden ordnungsgemäss in<br />

den Arbeitsrapport eingetragen.<br />

HIV-positiv? Aids-krank?<br />

Arbeitslos? Verarmt? Dafür<br />

können wir nichts!<br />

Auch Direktbetroffene haben in den letzten<br />

Jahren, die eine oder andere Erfahrung mit der<br />

Aids-Hilfe Schweiz gemacht. Artikel «Schmuddelkinder»<br />

<strong>im</strong> CR. Über den knapp 400 000<br />

Franken zählenden «Solidaritätsfonds» können<br />

Betroffene finanzielle Unterstützungen in Krisensituationen<br />

bei der Aids-Hilfe Schweiz beantragen.<br />

Das Prozedere findet sich auf einer<br />

Unter-Unter-Webseite der Organisation. Man<br />

will ja keine schlafenden Hunde wecken. Die<br />

Antragsformulare (nicht unwesentlich bescheidener<br />

als be<strong>im</strong> Sozialamt) kann man sich dann<br />

als Pdf-Datei runterladen und ausdrucken – sofern<br />

man noch einen funktionierenden He<strong>im</strong>drucker<br />

besitzt. Erst kürzlich klagte die Aids-<br />

Hilfe Schweiz über den enormen Zulauf und die<br />

wachsende Zahl der Antragstellern. Ausgeben<br />

will man <strong>im</strong> Haus jedoch nicht mehr als 5 Prozent<br />

der Gesamtausgaben. Wie in jeder gut organisierten,<br />

professionellen Einrichtung verlegt<br />

man sich lieber aufs Abw<strong>im</strong>meln. Dazu meint<br />

Ricardo S.: «Ich war in einer Krisensituation.<br />

Ich hatte erfahren, dass ich HIV-positiv bin und<br />

lag wochenlang <strong>im</strong> Bett. Das Ergebnis meiner<br />

Depression war, dass ich nicht mehr gearbeitet<br />

habe und so nicht mehr meine Krankenkasse<br />

bezahlen konnte. Am Ende wollte ich mich umbringen.<br />

Da kam dann ein Freund und verwies<br />

mich an die Aids-Hilfe Schweiz. Die Protokollfragen<br />

waren grauenvoll.»<br />

Marktführend in Sachen<br />

Prävention und Rechtsberatung<br />

für Gestrandete<br />

Da wäre ja noch die Rechtsberatung und der Präventionsfonds.<br />

«Dass ist mir mittlerweilen völlig<br />

egal», resümiert Ricardo S. resigniert. «Diese Informationen<br />

konnte ich mir auch kostenlos auf<br />

Wikipedia <strong>im</strong> Internet runterladen. Nach all den<br />

Wochen des Wartens habe ich dann meine HIV-<br />

Medikamente bei Freunden besorgt. Sonst hätte<br />

ich wie viele von meinen Bekannten heute auch<br />

Resis tenzen auf die Medikamente und hätte andere<br />

HIV-Positive de facto neu angesteckt.» Gemeint<br />

ist das gute Viertel HIV-Positiver, vor allem<br />

in Grossstädten wie New York und London, aber<br />

auch Zürich, die irgendwann ihre Zuzahlung zu<br />

den HIV-Medikamenten und ihre Krankenkasse<br />

nicht mehr zahlen konnten. Nach Absetzen der<br />

Medikamente mutieren die Viren, die Medikamente<br />

nützen nichts mehr und Sexpartner mit<br />

denselben Medikamenten infizieren sich neu<br />

durch die resistenten Viren. «Das ist ein Riesenproblem.<br />

Vor allem in der Zukunft gehen uns<br />

durch diese resistenten Viren, die sich <strong>im</strong>mer<br />

schneller verbreiten, die Arsenale an wirksamen<br />

HIV-Präparaten aus», sagt Dr. Martin Lehner.<br />

«Dass die Aids-Hilfe Schweiz lieber in ihren aufgeblasenen<br />

Verwaltungsapparat investiert und<br />

8<br />

nicht am Stopp der Verbreitung des Problems<br />

arbeitet, ist traurig. Ein HIV-Positiver, der sich<br />

seine Medikamente nicht mehr leisten kann, hat<br />

nicht einmal die Zeit von 10 Tagen, um schleunigst<br />

an die Medikamente zu kommen. Der kann<br />

nicht Wochen auf ein Zeichen der Aids-Hilfe<br />

Schweiz warten.» Glücklicherweise hat die Eidgenossenschaft<br />

wenigstens das Problem mit den<br />

Medikamenten seit 1.Januar <strong>2012</strong> gelöst! Seither<br />

gibt es keine Leistungsaufschübe bei Nicht-<br />

Bezahlung der Krankenkassenprämien mehr.<br />

Die Kantone übernehmen 85 Prozent der Verlustscheine.<br />

Ein Therapie-Abbruch ist also nicht<br />

mehr zwingend für HIV-Betroffene. Daumen<br />

hoch! Und dennoch: Ein Schelm der Schlechtes<br />

denkt, wenn es um die Aussichten des Solidaritätsfonds<br />

<strong>2012</strong> geht. Löcher zu stopfen zugunsten<br />

des Personal-Apparats ist schliesslich die<br />

Spezialität der Aids-Hilfe-Schweiz. Da kann man<br />

doch be<strong>im</strong> Solidaritätsfonds kräftig einsparen.<br />

Andeutungen dahingehend gab es bereits 2011<br />

bei eifrigen Telefonaten von Call-Agents aus professionalisierten<br />

Marketing-Unternehmen an<br />

potente Spender.<br />

Bei uns ruft niemand selbst<br />

be<strong>im</strong> Spender an<br />

In den letzten Jahren wurden eifrig Callcenters<br />

für die Spenden-Akquise vor den – angeblich<br />

blutleeren – Karren der Aids-Hilfe Schweiz<br />

gespannt. Bekanntlich verbleibt ein Grossteil<br />

der Spende be<strong>im</strong> Callcenter bzw. der Marketing-Agentur.<br />

Von 50 Franken Spende kommen,<br />

nach Abzug sämtlicher Kosten, <strong>im</strong> Idealfall nur<br />

25 Franken in der Organisation an. Verrechnet<br />

man die Personalkosten, Versandkosten,<br />

Druckkosten, Werbematerial und und und<br />

bleibt nicht viel übrig für die HIV-Betroffenen<br />

und Aidskranken. 2010 lag der Ertrag der brieflichen<br />

Spendensammlung bei knapp 3,9 Millionen<br />

Franken. Der Aufwand lag demgegenüber<br />

bei knapp 1,95 Millionen Franken. Man scheint<br />

bei der Aids-Hilfe Schweiz dennoch stolz auf das<br />

Ergebnis der Professionalisierung. Wie schön! Es<br />

gibt auch andere Beispiele. «Wir haben uns von<br />

Anfang an gegen Callcenters entschieden. Natürlich<br />

sind wir als Dachverband der Schwulen<br />

der Schweiz nicht so professionell wie die Aids-<br />

Hilfe. Bei uns arbeiten drei Mitarbeiter Teilzeit<br />

und die Spenderbriefe verschicken Freiwillige<br />

meist alle paar Monate am Mittwoch. Danach<br />

machen die Freiwilligen so eine Art soziales<br />

Kaffekränzchen», sagt Pierre Andre Rosselet von<br />

Pink Cross, dem Dachverband der Schweizer Homos<br />

mit 2200 Mitgliedern und einem Jahresetat<br />

von 385 000 Franken. Auch Dr. Martin Lehner,<br />

Mitglied der Zürcher Aids-Hilfe (siehe Interview<br />

<strong>im</strong> Anschluss des Artikels), schliesst sich dem<br />

an: «Ich verstehe es nicht mehr. Dass Aids zum<br />

Geschäft wird, kannte ich bisher nur aus der<br />

Pharmaindustrie. Die viel zu früh Verstorbenen<br />

würden sich <strong>im</strong> Grab umdrehen, wenn sie dem<br />

heutigen Vorstand der Aids-Hilfe Schweiz begegnen<br />

müssten. Man beschenkt sich selbst und<br />

hat sich schon vor Ostern ein weiteres Ei ins<br />

Nest gelegt.»<br />

Kurz vor Redaktionsschluss hat die Aids-<br />

Hilfe Schweiz erfahren, dass CR in der <strong>April</strong>-<br />

Ausgabe am Thema dranbleibt. Allenfalls<br />

auch ohne ihre Stellungnahme. In allerletzter<br />

Minute hat die Geschäftsleitung nun<br />

unsere Fragen beantwortet. Siehe Seite 10.<br />

Kommentar des Verlegers<br />

Gewissenskonflikt<br />

Wir haben vor einem Monat einen Stein ins Rollen<br />

gebracht. CR hat die Entlöhnung der neuen<br />

Aids-Hilfe-Präsidentin angeprangert. Doris Fiala<br />

und damit auch die Aids-Hilfe Schweiz wurden<br />

zum dominierenden Thema der Schweizer Presse.<br />

In den Online-Versionen der grossen Tageszeitungen<br />

hagelte es Proteste und gab’s harsche<br />

Kritik bis hin zum Unverständnis, dass sich der<br />

Vorstand weiterhin einst<strong>im</strong>mig hinter seine Präsidentin<br />

stellt.<br />

Die Aids-Hilfe Schweiz erlitt einen enormen<br />

Image-Schaden, redete selbst von einem Scherbenhaufen<br />

und einem zusätzlichen Einbruch der<br />

Spenden, auf welche die Organisation mehr denn<br />

je angewiesen ist.<br />

Mit dem Rücken zur Wand übte sich die Aids-<br />

Hilfe Schweiz fortan in der Schadensbegrenzung.<br />

In diesen Massnahmenkatalog gehörten auch<br />

Kontakte zur Presse. Der Wunsch nach Ruhe <strong>im</strong><br />

Blätterwald war laut hörbar. Also vorläufig keine<br />

Berichte mehr veröffentlichen?<br />

Dem Ansinnen stattgeben oder nicht, hat mich in<br />

einen Gewissenskonflikt gebracht.<br />

Soll ich mir Schuld aufbürden, wenn aufgrund<br />

eines weiteren Artikels <strong>im</strong> CR noch mehr Spender<br />

abspringen? Natürlich wäre es für die Aids-Hilfe<br />

Schweiz gut, wenn jetzt mediale Ruhe eintreten<br />

würde. Seit ich den CR herausgebe, habe ich die<br />

Aids-Hilfe nach unseren Möglichkeiten unterstützt.<br />

Der wichtigen Aufgabe der Aids-Prävention<br />

zuliebe. Der Hilfe zuliebe, die an Betroffene<br />

geleistet wird.<br />

Ich kann aber den CR-Leser in dieser Ausgabe<br />

nicht alleine lassen. Offene Fragen, die in diesen<br />

Tagen zuhauf an mich gestellt wurden, muss ich<br />

zu beantworten versuchen. Darum erscheint in<br />

dieser Ausgabe ein kritischer Bericht über die<br />

Aids-Hilfe Schweiz.<br />

Mir ist klar, dass wir den Artikel zu einem heiklen<br />

Zeitpunkt veröffentlichen. Der neue Geschäftsführer,<br />

Michael Kohlbacher, hat eben erst<br />

das Steuer übernommen. Frau Fiala steht ganz<br />

am Anfang des Weges, der zum Turnaround führen<br />

soll. Einen ersten Schritt hat sie zumindest<br />

– nach dem Aufdecken des CR und in Folge auf<br />

Drängen der ZEWO – bereits gemacht: Sie hat auf<br />

20 000 Franken Honorar verzichtet.<br />

Mir ist zudem klar, dass die Autorin Lola Sara<br />

Korf zugespitzt formuliert und dass auch nüchterne<br />

Zahlen aus dem Rechnungsbericht (2010,<br />

neuere Zahlen wurden ihr nicht ausgehändigt)<br />

unterschiedlich betrachtet werden können. So<br />

beziffert die Aids-Hilfe die Verwaltungsausgaben<br />

auf 13,7 Prozent (gemäss ZEWO ein akzeptabler<br />

Prozentsatz). Unsere Autorin hingegen sieht in erster<br />

Linie, dass von gut 8 Millionen «nur» 400 000<br />

Franken für die Direktbetroffenen bereitstehen<br />

(also gerade mal 5 % vom Gesamtertrag oder 10 %<br />

der Spendengelder).<br />

Dazwischen liegt sehr viel Geld. Wir wollen hier<br />

lediglich zum Nachdenken anregen, ob dieses<br />

Geld, nach Abzug von Direkthilfe und Verwaltungsausgaben,<br />

sinnvoll – ganz und gar <strong>im</strong> Sinne<br />

der Spender – eingesetzt wird.<br />

Darüber nachzudenken, muss auch ausserhalb<br />

der Organisation Aids-Hilfe Schweiz in aller Offenheit<br />

erlaubt sein.<br />

Martin Ender


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

«Wir finden eine<br />

Lösung!»<br />

Das Basis-Interview zum Thema<br />

Aids-Hilfe Schweiz mit<br />

Dr. Martin Lehner<br />

Von Lola Sara Arnold-Korf<br />

Dr. Martin Lehner praktiziert<br />

in Höngg als Zahnarzt und<br />

Lebensberater für schwule,<br />

heterosexuelle, alte und junge<br />

Kundschaft. Bekannt ist er<br />

den CR-Lesern durch die jährlichen<br />

Drogen-Reports. Er ist<br />

auch seit vielen Jahren Basismitglied<br />

der Zürcher Aids-Hilfe<br />

und munterer Spender, der<br />

auch bei finanziell schwierigen<br />

Situationen seiner Patienten<br />

eine Lösung findet.<br />

Für den CR sprach Lola Sara<br />

Arnold-Korf mit ihm.<br />

CR Du bist Mitglied der lokalen Zürcher Aids-<br />

Hilfe und wirkst aber etwas irritiert, wenn<br />

es um die Aids-Hilfe Schweiz geht.<br />

Dr. Martin Lehner In Zürich wird, soweit ich das<br />

mitbekomme, gute Arbeit an der Basis geleistet:<br />

Prävention durch eine Liste von Aktivitäten,<br />

Aufklärung durch Kampagnen, Streetworker,<br />

Telefonberatung, Rechtsberatung, Aufklärungsarbeit<br />

bei MigrantInnen, Begleitung und<br />

Hilfestellung für Betroffene sowie ein unbürokratisches<br />

medizinisches Angebot bei der<br />

Anlaufstelle Checkpoint. Mein grosser Dank<br />

gilt all diesen Basismitarbeitern, die sich wahrscheinlich<br />

nicht jede Minute ihres Einsatzes<br />

vergüten lassen.<br />

CR Wohl wahr und ein sehr wichtiger Punkt,<br />

auf den es hinzuweisen gilt. Es gibt<br />

aber auch andere Aspekte ausserhalb der<br />

Basisarbeit – oder?<br />

Dr. Martin Lehner Ja. Es bleibt die grosse Frage, ob<br />

die angekündigte und begonnene Professionalisierung<br />

der Strukturen sich wirklich <strong>im</strong> Erfolg<br />

des Fundraisings niederschlägt und ob die<br />

Spendengelder wirklich da ankommen, wo sie<br />

gebraucht werden. Wer spendet, der hat emotionale<br />

Beweggründe. Ich weiss nicht genau, ob<br />

Professionalisierung der Spendeneintreibung<br />

sich nicht eher abträglich für den Erfolg auswirkt.<br />

CR Neben der durch die Aids-Hilfe Schweiz<br />

ausgegebenen Parole hin zu Professionalisierung<br />

ist auch <strong>im</strong>mer wieder die Rede von<br />

Vernetzung. Wie stehst du dazu?<br />

Dr. Martin Lehner Es wäre zu wünschen, dass die<br />

angeführte politische Vernetzung nicht nur<br />

als Argument für die Höhe der Honorarforderungen<br />

steht. Das sollte sich dann schon als<br />

Argument für Qualität be<strong>im</strong> Vertreten der Interessen<br />

der Aids-Hilfe gegenüber dem Bund,<br />

den Kantonen, der Wirtschaft darstellen und<br />

zu einer Geldvermehrung in den Vereinskassen<br />

führen. Die Mittelknappheit der öffentlichen<br />

Hand spricht eher dagegen.<br />

CR 50 000 Franken Honorar für die neue Präsidentin<br />

Doris Fiala waren auf Dauer nicht<br />

mehr haltbar. Grosszügig verzichtete sie Mitte<br />

März auf 20 000 Franken. Reicht das aus?<br />

Dr. Martin Lehner Befremdlich ist die Situation<br />

allemal. 30 000 Franken bleiben Frau Fiala ja<br />

noch. Und ganz freiwillig hat sie diesen Schritt<br />

ja nun auch nicht gemacht. Da wollen wir mal<br />

realistisch bleiben. Ich denke mir, ob jetzt nicht<br />

langsahm die gesamte Chefetage an der Reihe<br />

wäre, bei den Salär-Vorstellungen ein Zeichen<br />

der Solidarität zu setzen und mehr <strong>im</strong> Interesse<br />

Dossier<br />

Dr. Martin Lehner © by Stefan Büchi<br />

der Sache zu handeln – also ein beispielhaftes<br />

Vorbild zu sein. Das sieht aber sicherlich nicht<br />

so aus. Wir werden sehen, ob da wieder einmal<br />

eine soziale Organisation ad absurdum geführt<br />

wird. Es ist sicherlich ein Schlag ins Gesicht für<br />

viele Betroffene, die diese Diskussion mitverfolgen<br />

müssen.<br />

CR Was verbindest du mit der Aids-Hilfe?<br />

Dr. Martin Lehner In den Anfängen der Aids-Hilfen<br />

waren das Selbsthilfegruppen. In den frühen1980er-Jahren<br />

waren die Gründungsmitglieder<br />

Betroffene, Freunde und Angehörige<br />

von Betroffenen, die grossteils ehrenamtlich<br />

für ihre Sache einstanden. Ich kenne das persönlich<br />

aus meiner Studienzeit in den 90ern<br />

in Deutschland, in Freiburg <strong>im</strong> Breisgau. Zum<br />

Glück entwickelte sich dann auch ein Bewusstsein<br />

für die Problematik in der Politik, sodass<br />

auch eine Unterstützung von ganz oben kam.<br />

Die ist sicherlich <strong>im</strong> Zuge chronisch leerer Kassen<br />

gekürzt worden. Umso wichtiger ist es aber<br />

doch, dieses Defizit durch vermehrte Solidarität<br />

und Bescheidenheit auszugleichen.<br />

CR Wie wird deine künftige Unterstützung<br />

aussehen?<br />

Dr. Martin Lehner Für die kleine Zürcher Aids-<br />

Hilfe (ZAH) spende ich gerne. Persönlich setze<br />

ich mich für Gleichbehandlung von HIV- oder<br />

Nicht-HIV-Patienten ein, sofern dies medizinisch<br />

möglich ist. Bei finanziellen Problemen<br />

meiner Patienten gilt es, alle unterstützenden<br />

Möglichkeiten auszuschöpfen. Im Allgemeinen<br />

findet sich <strong>im</strong>mer eine Lösung!<br />

CR Vielen Dank für das offene Interview.<br />

9


Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Statement<br />

der Aids-Hilfe<br />

Schweiz<br />

Die Geschäftsleitung n<strong>im</strong>mt<br />

in allerletzter Minute Stellung<br />

zu den Fragen von Lola Sara<br />

Arnold-Korf<br />

10<br />

«Not amused» war die Aids-<br />

Hilfe Schweiz, als CR ihr einen<br />

Fragenkatalog zur Finanzlage<br />

unterbreitete und wissen<br />

wollte was sie in den letzten<br />

Jahren mit dem Geld gemacht<br />

hat. Man übte sich über Wochen<br />

in aktivem Schweigen.<br />

Nachdem publik wurde, dass<br />

<strong>im</strong> CR-Magazin ein Bericht erscheint,<br />

nahm der neue Geschäftsführer,<br />

Michael Kohlbacher,<br />

in allerletzter Minute<br />

vor Drucklegung Stellung. Hier<br />

seine Antworten.<br />

CR Über den Solidaritätsfonds Einzelhilfe unterstützt<br />

die Aids-Hilfe seit vielen Jahren unmittelbar<br />

Betroffene in schwieriger finanzieller<br />

und sozialer Situation. Die Zahl der<br />

Antragsteller / Hilfsbedürftigen hat laut AHS<br />

2011 deutlich zugenommen. Worin könnten<br />

die Ursachen liegen? Im Jahr 2010 gab die<br />

Aids-Hilfe CHF 419 720 für den Solidaritätsfonds<br />

aus. Welche Ausgaben gab es laut vorläufiger<br />

Bilanz 2011 (siehe Pressemitteilung<br />

vom 25. Januar <strong>2012</strong>)? Wie viel Prozent machten<br />

diese Ausgaben <strong>im</strong> Verhältnis zu den Gesamtausgaben<br />

aus?<br />

Michael Kohlbacher Uns ist wichtig, dass alle Betroffenen,<br />

die auf Unterstützung angewiesen<br />

sind, diese auch erhalten. Es werden deshalb<br />

keine Anträge wegen fehlender Fondsgelder abgelehnt.<br />

Reicht die Spendendotierung für die<br />

Anträge nicht aus, wird der Fonds aus Reserven<br />

al<strong>im</strong>entiert (wie z.B. 2010).<br />

Bis zum Jahr 2010 wurden neben Einzel-Unterstützungsanträgen<br />

auch noch Projekte aus<br />

dem Solidaritätsfonds finanziert. Im Jahr 2010<br />

wurden ca. 300 000 Franken für die Einzelhilfe<br />

ausbezahlt (bzw. CHF 419 720 ist inklusive<br />

Solidaritätsprojekte). Im 2011 sind es gemäss<br />

vorläufiger Bilanz ca. 250 000 Franken. Schwankungen<br />

gibt es <strong>im</strong>mer. Im 10-Jahresvergleich<br />

ab 2000 war zuerst ein Rückgang der Anträge,<br />

danach ein Anstieg und in den letzten beiden<br />

Jahren wieder eher ein Rückgang der Anträge<br />

festzustellen. Besonders häufig unterstützen<br />

wir Antragsteller /Antragstellerinnen, die eine<br />

IV beziehen. Der Solidaritätsfonds wird gemäss<br />

Fondsreglement mit 14 % der Spendeneinnahmen<br />

des Vorjahres dotiert.<br />

CR Das «neue Schlagwort» der AHS nennt sich<br />

Professionalisierung. Richten sich beispielsweise<br />

künftige Angestelltenverhältnisse ausschliesslich<br />

nach der professionellen Eignung<br />

oder spielen auch noch Verbundenheit,<br />

persönliche Betroffenheit u.ä. eine Rolle in<br />

den Personalausschreibungen?<br />

Michael Kohlbacher Im Vordergrund stehen die beruflichen<br />

Qualifikationen. Bei gleicher Qualifikation<br />

gilt das GIPA-Prinzip, d.h. HIV-Positiven,<br />

aber auch Angehörigen von anderen Zielgruppen<br />

der Prävention wird der Vorrang gegeben.<br />

Für das Programm MSM werden nur Schwule<br />

angestellt.<br />

CR Im Januar <strong>2012</strong> wurde auf die «massiven<br />

Kostensenkungsmassnahmen» hingewiesen.<br />

Vor allem die Reduzierung der Personalressourcen<br />

wurde als Grund angegeben. In der<br />

Betriebsrechnung der Jahre 2008 bis 2010 erhöhten<br />

sich die Projekt-Personalkosten dennoch<br />

stetig. Von CHF 2 693 296 auf CHF<br />

2 882 710. Wie sieht die vorläufige Personalkosten-Bilanz<br />

/ Projekte für 2011 aus?<br />

Michael Kohlbacher Projekt-Personalkosten gemäss<br />

vorläufiger Bilanz 2011: 2 441 649. Entwicklung<br />

des Gesamt-Personalstandes der AHS:<br />

1.1.2010: 3 455 Stellenprozent, 31.3.<strong>2012</strong>: 2 330<br />

Stellenprozent. Die etwas verzögerte Entwicklung<br />

bei den Lohnkosten ist durch Kündigungsfristen<br />

/ Lohnfortzahlungen erklärbar.<br />

CR Stichwort Professionalisierung: Die AHS<br />

hat in den letzten Jahren zunehmend vom Instrument<br />

der Beauftragung externer Werbe-/<br />

Marketingagenturen Gebrauch gemacht.<br />

Bekanntlich verbleibt ein Grossteil der<br />

Spendeneinnahmen bei jenen Wirtschaftsunternehmen.<br />

Mit welchen PR-Marketingagenturen<br />

arbeitete man 2011 mit welchen<br />

Ergebnissen?<br />

Michael Kohlbacher, neuer Geschäftsführer<br />

der Aids-Hilfe Schweiz<br />

Michael Kohlbacher Das st<strong>im</strong>mt nicht. Die AHS<br />

arbeitet nicht mit PR-Agenturen. Wie andere<br />

NPOs auch arbeitet die AHS aber seit Jahren<br />

mit externen Fundraising-Dienstleistern, um<br />

auf dem Spendenmarkt möglichst gut bestehen<br />

und möglichst viele Spenden für die wichtige<br />

Arbeit <strong>im</strong> HIV / Aidsbereich einwerben zu<br />

können.<br />

CR Wie oft werden jährlich Spendenaufrufe<br />

verschickt? Mit welchem finanziellen Aufwand<br />

ist dies neben den Portokosten verbunden?<br />

Welche Ergebnisse hat man erzielt?<br />

Michael Kohlbacher Seit Jahren sammeln wir mit<br />

dem sehr günstigen Fundraising-Instrument<br />

Direct Mail erfolgreich in der Bevölkerung für<br />

die HIV / Aidsarbeit. Dank AZB-Newsletter und<br />

Massenversand profitieren wir von sehr günstigen<br />

Protokosten. Mit einem Aufwand von<br />

rund 1.5 Mio. sammeln wir so jährlich 4 Mio.<br />

Franken.<br />

CR Die alleinigen Gesamtausgaben der<br />

Geschäftsstelle sind vom Jahr 2009 auf 2010<br />

von 868 626 Franken auf 908 965 Franken ge-


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Dossier<br />

stiegen. Konnte dieser Trend nach der vorläufigen<br />

Bilanz 2011 umgekehrt werden?<br />

MICHAEL KOHLBACHER Ja – 2011 gemäss provisorischer<br />

Bilanz: 776 033 Franken<br />

CR War in Zeiten sich leerender Kassen<br />

ein knapp 200 000 Franken teurer Umzug<br />

<strong>im</strong> Dezember 2010 aus heutiger Sicht<br />

notwendig?<br />

MICHAEL KOHLBACHER Ein Umzug erfolgte <strong>im</strong> Jahr<br />

2008 und zwar aus Sparüberlegungen: 2008<br />

platzten wir aus allen Nähten, eine zusätzliche<br />

Anmietung bzw. ein Umbau von Räumen an der<br />

Konradstrasse wäre teurer gekommen. Dabei<br />

fielen Umzugs- und Umbaukosten an. Im Laufe<br />

der nächsten drei Jahre musste wegen eines vorher<br />

nicht absehbaren Entzugs von Aufträgen<br />

des BAG die Geschäftsstelle red<strong>im</strong>ensioniert<br />

und Personal abgebaut werden und der Platzbedarf<br />

wurde kleiner. Deshalb wurden die vorher<br />

benötigten zusätzlichen Räumlichkeiten<br />

wieder aufgegeben. Der Nachmieter hat dabei<br />

einen grossen Teil der Umbaukosten übernommen,<br />

so dass sich der Aufwand in Grenzen hielt<br />

und nicht den von Ihnen genannten Zahlen<br />

entspricht.<br />

CR Der Nettoertrag aus Merchandising betrug<br />

2010 gerade einmal 35 822 Franken. Im<br />

Jahr 2009 waren es noch 48 085 Franken.<br />

MICHAEL KOHLBACHER Das Merchandising ist <strong>im</strong>mer<br />

Schwankungen unterworfen. Sie nennen<br />

Nettobeträge. Dies hat mit den getätigten Einkäufen<br />

zu tun.<br />

CR Worin liegt nach Meinung der AHS die Ursache<br />

für das frappierend sinkende Interesse<br />

an der Spendenbereitschaft? Hat das Label<br />

«Aids-Hilfe Schweiz» in den letzten Jahren abgebaut?<br />

MICHAEL KOHLBACHER Nein, das Label hat einen unverändert<br />

guten Ruf. Be<strong>im</strong> Spendensammeln in<br />

der breiten Bevölkerung führt die öffentliche<br />

Banalisierung des Themas und die abnehmende<br />

Brisanz zu einem sinkenden öffentlichen Interesse<br />

und erschwert dadurch die Mobilisierung<br />

von Spendern.<br />

CR Ist die Präsidentin Doris Fiala als politische<br />

Präsidentin – getreu der Geschichte und dem<br />

Anliegen der Aids-Hilfe – oder als professionelle<br />

Wirtschaftsaniererin gewonnen worden?<br />

MICHAEL KOHLBACHER Beides trifft zu: Frau Fiala hat<br />

sich bereit erklärt, die schwierige Aufgabe anzutreten,<br />

weil sie sich seit vielen Jahren mit dem<br />

Thema HIV / Aids und einzelnen Zielgruppen<br />

emotional sehr stark verbunden fühlt, und weil<br />

sie die AHS mit ihrem wirtschaftlichen Knowhow<br />

bzw. Netzwerk in der Wirtschaft sowie mit<br />

ihrer strategischen NPO-Führungserfahrung<br />

aus einer existenziell schwierigen Situation<br />

herausführen will.<br />

CR Ein Betroffener klagte über die komplizierte<br />

Antragsgestaltung <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit der Direkthilfe über den Solidaritätsfonds.<br />

Entsprechende Hilfsangebote finden<br />

sich auf der Webseite «unter ferner liefen».<br />

Ist dies nicht das Hauptanliegen der AHS seit<br />

ihrer Gründung gewesen: Den Betroffenen<br />

zu helfen?<br />

MICHAEL KOHLBACHER Das Verfahren ist überhaupt<br />

nicht kompliziert, sondern notwendig, um sicherzustellen,<br />

dass nur Personen, die auch wirklich<br />

berechtigt sind, Unterstützungsgelder erhalten.<br />

Das sind wir unseren Spenderinnen und<br />

Spendern schuldig. Gewisse Angaben zu ihren<br />

finanziellen Verhältnissen müssen wir von den<br />

Antragsstellern verlangen. Ausserdem füllen<br />

die Betreuer der Unterstützungsbewerber die<br />

Anträge aus.<br />

CR Wie viele professionelle Mitarbeiter beabsichtigt<br />

man <strong>2012</strong> zu beschäftigen und wie<br />

versucht man, deren ehrenamtliches Eigen-<br />

Engagement über die bezahlte Arbeitszeit<br />

hinaus zu stärken?<br />

MICHAEL KOHLBACHER Aktuell werden 34 Personen<br />

mit 2 330 Stellenprozent = 23.3 Vollzeitstellenäquivalente<br />

beschäftigt. Die AHS hat eine sehr<br />

soziale Personalpolitik und beschäftigt Teilzeitmitarbeitende<br />

in der ganzen Bandbreite von<br />

Pensen, um dadurch dem Grossteil der Mitarbeitenden<br />

das von ihnen gewünschte und praktizierte<br />

nebenberufliche soziale Engagement zu<br />

ermöglichen.<br />

Anzeige<br />

11


Prominent CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Stephan Bitterlin<br />

Der amtierende MrGay Switzerland, Stephan<br />

Bitterlin, hat Grosses vor. Neben seinen Ambitionen<br />

als TV-Moderator bei Colornation (City<br />

Channel 1) tritt er <strong>im</strong> <strong>April</strong> seine (vorerst) letzte<br />

Amtshandlung an. Stephan Bitterlin vertritt<br />

vom 4. bis 8. <strong>April</strong> die Schweiz an den renommierten<br />

MrGay World-Wahlen in Südafrika.<br />

Der schöne 42-jährige Zürcher reist jedoch ohne<br />

Entourage ans Kap der guten Hoffnung. Da sich<br />

die MrGay Organisation längst aufgelöst hat,<br />

ist Stephan Bitterlin quasi auf sich alleine gestellt.<br />

Dies höchst erfolgreich. Bislang konnte<br />

er einige Integrationsprojekte aufgleisen und<br />

avancierte diesseits wie jenseits der Szene zur<br />

kleinen Berühmtheit. Um nun auch die Welt zu<br />

erobern, hat sich Stephan Bitterlin den Event-<br />

Manager Stefan Caamano mit ins Boot geholt.<br />

Dieser produzierte eigens für die MrGay World-<br />

Wahlen ein aussagekräftiges Präsentationsvideo,<br />

welches Stephan Bitterlin bei den Wahlen<br />

die nötigen Punkte beschaffen soll. Im besagten<br />

Video, welches natürlich auch in der Schweiz zu<br />

sehen sein wird, kommen die vielen Facetten<br />

Andrej Perijc<br />

Die schönste Frau der Welt ist ein Mann. Dies<br />

behaupten zumindest einige der Modezaren,<br />

welche das Model Andrej Perijc <strong>im</strong>mer wieder<br />

als androgynes Wesen, jedoch meist als Frau,<br />

engagieren. Andrej Perijc selbst ist mittlerweile<br />

21 Jahre jung und ein australisches Model mit<br />

kroatisch-serbischen Wurzeln. Er selbst sagt<br />

von sich: «Manchmal fühle ich mich eher männlich<br />

und manchmal eher weiblich. Viele finden<br />

mich zurzeit sicher eher feminin, aber ich bin<br />

beides.» Und in der Modewelt ist das ein Plus.<br />

Andrej Perijc präsentiert sowohl Damen- wie<br />

Herren-Mode. Als erster Mann trug er zudem<br />

ein Brautkleid bei der Modenschau von Jean-<br />

Paul Gaultier. Die Sensation schlechthin. Vergessen<br />

waren die Demütigungen seiner Kindheit,<br />

als Andrej Perijc krampfhaft versuchte, ein<br />

Junge zu sein. Auf dem Laufsteg liegt ihm nun<br />

die Welt zu Füssen – noch. Haben also die vielen<br />

Designer und Modeexperten ein «tolerantes»<br />

Auge für Schönheit? Kann sein, vielleicht auch<br />

eher ein blindes, schliesslich sind viele der erfolgreichen<br />

Models unterernährt. (dd)<br />

Ricky Martin<br />

So manche Promi-Karrieren beginnen mit<br />

Abzählre<strong>im</strong>en. Auch Ricky startete bei null,<br />

bevor er mit seinem «un, dos, tres» Millionen<br />

machte. Damals besang er Maria, heute ist es<br />

kein Gehe<strong>im</strong>nis mehr, dass sein Herz für Mario<br />

schlägt. Ein Promi, ein Coming-out, ein Partner,<br />

eine Leihmutter, zwei Söhne. Da muss neu<br />

gezählt werden. Für ihn geht die Rechnung auf.<br />

Er wagte den Befreiungsschlag, schrieb nach<br />

unzähligen machoiden Latin-Lover-Songs seine<br />

int<strong>im</strong>e Autobiografie. Heute sieht er sich als<br />

«glücklicher homosexueller Mann», lässt sich<br />

mit seinem Partner bei Turnübungen am Strand<br />

von Paparazzi ablichten, gibt in Interviews fre<strong>im</strong>ütig<br />

das Workout-Gehe<strong>im</strong>nis seines Luxuskörpers<br />

preis (Sex und Kinder rumtragen). Wenn<br />

man bei zehn schwulen A-Promis mit Abzählen<br />

beginnt, das Management einberechnet,<br />

die Verkaufszahlen kalkuliert… Bald lassen sie<br />

sich an einer Hand abzählen. Und am Ende, da<br />

war’s nur noch: Ricky Martin. Doch was macht<br />

von Stephan Bitterlin zur Geltung. Dabei unterstützen<br />

ihn so manch andere Promis, etwa<br />

Shawne Fielding, Marco Fritsche oder Patrick<br />

Rohr. Egal, ob Pflegefachmann, Pilates- oder<br />

Tanztrainer, alles wird gezeigt. Denn schliesslich<br />

schmückt sich Stephan Bitterlin auch mit<br />

dem Titel «Ältester MrGay aller Zeiten». Nur der<br />

deutsche Kandidat könnte Stephan Bitterlin<br />

ernsthaft Konkurrenz machen: Chris J. Janik<br />

ist 35 und sieht auch so aus. Alle weiteren Informationen<br />

sind der Webseite www.mrgayworld.<br />

org zu entnehmen. Das CR-Magazin wünscht<br />

Stephan Bitterlin viel Glück! (dd)<br />

12<br />

er eigentlich ausser Fitnessübungen? Er singt<br />

am Broadway, gibt in einer gefeierten Evita-<br />

Neuinszenierung den Che. Und ist damit in<br />

bester Gesellschaft. Immer öfter macht die vorderste<br />

Reihe der Prominenz Theaterbühnen zu<br />

Brettern, die die Welt bedeuten. Ohne Schnitt,<br />

Bild- und Tonbearbeitung kommt wahres Talent<br />

in grelles Scheinwerferlicht. Cate Blanchett<br />

und Juliette Binoche sind aktuell in London <strong>im</strong><br />

Stück «The Barbican» zu sehen, Neil Patrick Harris<br />

(HIMYM) und Alan Harper (TAAHM) standen<br />

kürzlich für das Musical «Company» gemeinsam<br />

auf der Bühne. Un, dos, tres, nächster Akt.<br />

Vorhang. Applaus. (rg)


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Prominent<br />

Channing Tatum<br />

Manchen Namen eilt ein Ruf voraus. Anderen<br />

ein Gesicht. Channing wie? Was noch nicht<br />

jeder buchstabieren kann, hat best<strong>im</strong>mt<br />

schon jeder gesehen. In Kampagnen von<br />

Abercrombie&Fitch oder Pepsi, in CSI Miami,<br />

in G.I. Joe und Step Up. Channing Tatum ist<br />

der Mann der Stunde, aktuell in «Für <strong>im</strong>mer<br />

Liebe» und «Haywire» gleich zweifach <strong>im</strong> Kino<br />

zu bewundern. Einmal in gnadenloser Romantik,<br />

einmal in knallharter Action. Wo ist da der<br />

Haken? Er könnte hetero sein. Ist er. Hat 2009<br />

seine Partnerin aus Step Up geheiratet. Aber<br />

was soll‘s? Hetero und gut so. Locker posiert er<br />

für Gay-Magazine, macht Sprüche über seine<br />

erotische Beziehung zu Filmpartner Jamie Bell<br />

(Billy Elliot), alles erfrischend unverkrampft.<br />

So kann man’s also auch machen. Und dann?<br />

Besser wird’s nicht? Ha, einen Trumpf hat er<br />

noch: «Magic Mike», eine Komödie von Steven<br />

Soderbergh, in der er an der Seite von Matthew<br />

McConaughey einen Stripper spielt. Dass der<br />

Film auf seine persönlichen Erfahrungen als<br />

Stripper unter dem Namen «Chan Crawford» zurückgreift,<br />

beflügelt die Fantasien nur zusätzlich.<br />

Ruf, Name, Gesicht, Körper: Bei Channing<br />

eilt alles zusammen in Richtung Superstar von<br />

Adele<br />

Da stand sie. Ehrlich gerührt, sechs Grammies<br />

schwer. Nach einem Jahr, in dem sie Rekorde<br />

brach, eine St<strong>im</strong>mband-Operation überstand<br />

und Fans zum Niederknien bewegte. «Adele ist<br />

derzeit voll angesagt. Sie ist ein bisschen zu<br />

fett, aber sie hat ein schönes Gesicht und eine<br />

göttliche St<strong>im</strong>me», sagt Lagerfeld über sie. Als<br />

«völlig lächerlich» bezeichnet Madonna seinen<br />

Kommentar. Noch vor kurzem boykottierten<br />

Patrick Bach<br />

«Silas» ist wieder da! Zumindest bis zum Redaktionsschluss.<br />

Bei der RTL-Show «Let’s Dance!»<br />

tanzt sich der ehemalige Kinderstar wieder in<br />

die Herzen der Zuschauer. Noch <strong>im</strong>mer sieht<br />

er spitzbübisch jung aus, obwohl Patrick Bach<br />

doch bereits 44 Jahre alt ist. Für viele bleibt er<br />

<strong>im</strong>mer «Silas», jener Serienheld aus den frühen<br />

1980ern, der mit seinem Pferd den Strand entlang<br />

reitet. Damals war er 13. Die Schublade der<br />

so genannten «Weihnachtsserie» war ganz die<br />

seine, nur ein Jahr später faszinierte er als «Jack<br />

Holborn», als junger Pirat. 1987 dann der grösste<br />

nebenan. Als Wiederholungstäter in unseren<br />

Prominent-Kolumnen ist er gesetzt, als Wiederholungstäter<br />

bei Soderbergh ebenfalls. In<br />

dessen neustem Projekt, dem Pharma-Thriller<br />

«Side Effects», soll er mit Jude Law und Rooney<br />

Mara vor der Kamera stehen. Und spätestens<br />

dann wird hier auch eine Liebeserklärung an<br />

Rooney zu lesen sein. (rg)<br />

amerikanische Radiostationen ihr «Chasing Pavements»,<br />

weil sie zwischen den Zeilen ein Plädoyer<br />

für Homosexualität lesen wollten. Davon<br />

singt heute keiner mehr ein Lied. Miss Adkins<br />

setzte noch einen drauf, triumphierte bei den<br />

Brit Awards erneut, macht jeden Kommentar<br />

überflüssig, wenn sie singt. Ikone geworden und<br />

Darling geblieben, der authentische Gegenentwurf<br />

zur pompösen Inszenierung, die derzeit<br />

das Pop-Business dominiert. Ungewöhnlich gephotoshopt<br />

auf dem Vogue-Cover kündigt sie<br />

nun an, sich für mehrere Jahre zurückzuziehen,<br />

will einen Gang und zwei Kleidergrössen<br />

zurückschrauben. Plötzlich allzu angepasst<br />

oder nur wie <strong>im</strong>mer fast allzu ehrlich? Adele,<br />

du musst nicht ewig über Liebeskummer singen,<br />

sollst aussehen, wie du willst… Wir haben<br />

gehört, dass deine Träume wahr wurden. Wir<br />

wünschen auch für dich nichts als das Beste.<br />

Aber someone like you? Niemals. Wir warten<br />

geduldig und vertreiben uns die Zeit mit der verzweifelt<br />

nicht alternden Queen Madonna und<br />

der ewig jungen Prinzessin Kylie, die in Australien<br />

gerade eine Art Anti-Tour gestartet hat, auf<br />

der sie nur unbekannte Songs zum Besten gibt.<br />

Dass Lady Gaga ab sofort keine Interviews mehr<br />

geben und viele Kinder haben will, macht das<br />

Warten noch schwieriger. Oder einfacher? (rg)<br />

Erfolg: Als querschnittgelähmter Rainer verhalf<br />

er der Ballerina «Anna» zum Erfolg. Diese Erfolge<br />

konnte er nie mehr toppen – muss er auch<br />

nicht. Patrick Bach ist wieder da, wenn auch aus<br />

dem süssen Junge mit der hinreissenden Zahnlücke<br />

ein Moppelchen wurde. Durch das Tanzen<br />

könnte sich dies jedoch wieder ändern. (dd)<br />

13


Gesellschaft CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Regenbogenfamilien<br />

sind<br />

eine gesellschaftliche<br />

Realität<br />

Populistische Opposition in<br />

der Weltwoche auf den<br />

bundesrätlichen Adoptionsentscheid<br />

Von Martin Ender<br />

Der Ständerat zeigt sich für<br />

einmal fortschrittlicher als erwartet<br />

und will die Adoption<br />

generell öffnen. Der Bundesrat<br />

empfiehlt allerdings, nur die<br />

Stiefkind-Adoption zuzulassen.<br />

Dem Journalisten Beni Frenkel<br />

geht selbst diese Lösung<br />

viel zu weit. In der Weltwoche<br />

zeichnet er ein haarsträubend<br />

weltfremdes Schwulen-Familien-Bild.<br />

Vater, Mutter, Kind oder Kinder. Dieses Schweizer<br />

Familien-Bild ist historisch in unseren Köpfen<br />

fest verankert und auch juristisch noch in<br />

Stein gemeisselt. Die Realität sieht jedoch anders<br />

Neue Familienformen<br />

Eben ist das Buch «Familienbande» erschienen.<br />

Die Journalistin und Soziologin Christina<br />

Caprez hat dafür eine ganze Reihe von «Familien»<br />

besucht und mit ihnen Gespräche geführt.<br />

Entstanden sind 15 spannende Portraits über<br />

Patchwork-Familien, Wohnkollektive, Regenbogenfamilien.<br />

Da ist etwa die Geschichte vom<br />

40-jährigen Matthias und dem acht Jahre jüngeren<br />

T<strong>im</strong> mit dem Baby Nils; von Papa, Transpapa<br />

und dem gemeinsamen Kind. Oder die Geschichte<br />

zweier Lesben in einem Aargauer Dorf,<br />

die einen gemeinsamen Freund um eine Samenspende<br />

bitten. Und weitere fast alltägliche<br />

Geschichten von Menschen, deren Wege nicht<br />

geradlinig nach bisherigen Familien-Richtlinien<br />

verlaufen. Es sind einfache, schnörkellose<br />

Erzählungen ohne Pathos.<br />

Christina Caprez: «Familienbande 15 Porträts», L<strong>im</strong>mat Verlag, Zürich<br />

aus. Die Kernfamilie ist heute schon fast die Ausnahme.<br />

Es ist nur noch eine unter vielen Familienformen.<br />

Ein Drittel der Familien lebt heute<br />

als traditionelle Kernfamilie. Und die andern?<br />

Es gibt Patchwork-Familien aufgrund von Scheidung,<br />

aber <strong>im</strong>mer mehr Familien starten bereits<br />

unkonventionell: Lesben und Schwule, die sich<br />

zusammentun, um eine Familie zu gründen.<br />

Single-Frauen, die nicht länger auf den Traummann<br />

warten wollen, um ein Kind zu bekommen,<br />

Eltern, die in unkonventionellen Arrangements<br />

Entlastung und Bereicherung finden.<br />

Im Buch kommen zudem auch Fachleute zu<br />

Wort: Der Historiker S<strong>im</strong>on Teuscher, die<br />

Rechtsprofessorin Ingeborg Schwenzer und<br />

die Psycholgin Heidi S<strong>im</strong>oni. Sie beantworten<br />

gesellschaftliche Fragen, die in den Familiengeschichten<br />

aufgeworfen werden. «Familienbande.<br />

15 Portraits» widerspiegelt heutige Realitäten<br />

und ist eine anregende Lektüre.<br />

Die kranken Gedanken des Herrn B. Frenkel<br />

Weitab der Realität bewegt sich ein pervertiertes<br />

Bild, das der Journalist B. Frenkel zeichnet und<br />

14


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Gesellschaft<br />

das von der Weltwoche mitgetragen wird. Wohlgemerkt,<br />

es handelt sich nicht um einen Leserbrief.<br />

Folgende Formulierungen stehen in<br />

einem Artikel, der einmal mehr schwules Leben<br />

auf die Sexualität reduziert und zusätzlich<br />

ins Unerträgliche steigert. Das Schwulenbild<br />

des B. Frenkel und scheinbar auch der Weltwoche<br />

sieht so aus:<br />

«Karl steht in der Küche und bereitet das Frühstück<br />

vor. Der 43-Jährige pfeift vergnügt eine<br />

Melodie und streicht vier Butterbrote. Gerade<br />

hat er mit seinem Lebenspartner Roli, 47, eine<br />

Dreiviertelstunde lang lebensbejahenden Morgensex<br />

gehabt. Und wenn die beiden Informatiker<br />

zur Sache gehen, geht das selten still über<br />

die Bühne. Die Wohnung zittert ob des Stöhnens<br />

und Jaulens, und die Nachbarin hämmert be<strong>im</strong><br />

Höhepunkt häufig an die ringhörige Wand. Die<br />

beiden Adoptivkinder von Karl und Roli sind<br />

mittlerweile auch wach geworden. Müde trotten<br />

Boris, 12, und Jolanka, 14, beide geboren<br />

in Weissrussland, ins Wohnz<strong>im</strong>mer und sehen,<br />

wie ihr Vater Roli den Po von Vater Karl tätschelt<br />

und ihm versonnen ‚Du kleiner Rammler’ ins<br />

Öhrchen flüstert.»<br />

Und nun befürchtet der Sexgeschichten-Märchenerzähler,<br />

dass der Bundesrat leider kaum<br />

das frenkelsche Bild <strong>im</strong> Kopf hatte, als er eine<br />

Motion des Ständerats zu Teilen guthiess. Bravo!<br />

Gut, dass der Bundesrat ein anderes, weltoffenes<br />

Bild von den Homosexuellen hat.<br />

Fortschrittlicher Ständerat<br />

Der Ständerat hat zur Kenntnis genommen, dass<br />

neben der traditionellen Familienform andere<br />

Familienkonstellationen stark zugenommen haben.<br />

Vor diesem Hintergrund folgte er mit 21 zu<br />

19 St<strong>im</strong>men seiner Rechtskommission, welche<br />

die Adoption unabhängig von Zivilstand und<br />

sexueller Orientierung zulassen will. Das heisst,<br />

homosexuelle Paare, aber auch unverheiratete<br />

Personen sollen Kinder adoptieren dürfen.<br />

Dem Bundesrat geht die verlangte uneingeschränkte<br />

Öffnung der Adoption indes zu weit,<br />

aber er spricht sich für die Stiefkind-Adoption<br />

aus. Das heisst, Kinder aus einer früheren Beziehung<br />

oder einer vorangegangenen Einzel-Adoption<br />

sollen durch die eingetragene Partnerin<br />

der Mutter oder den eingetragenen Partner des<br />

Vaters adoptiert werden können.<br />

Zögerlicher Nationalrat?<br />

Der Nationalrat wird dem ständerätlichen Entscheid<br />

kaum vollumfänglich folgen. Die CVP<br />

tut sich schwer mit dem Thema und befürchtet<br />

ein Aufweichen der Institution Ehe. Und auch<br />

die SVP als Hüterin schweizerisch traditioneller<br />

Werte wird sich dagegen stemmen und es mit<br />

dem Schlusswort <strong>im</strong> Weltwoche-Artikel von<br />

B. Frenkel halten: «Vielleicht wird jemand von<br />

ihnen (Adoptivkinder mit zwei Papis oder zwei<br />

Mamis) sogar Bundesrat oder Ständerat. Aber<br />

die Mehrheit dieser Kinder wird sich spätestens<br />

in der Pubertät für seine zwei Papis oder zwei<br />

Mamis schämen und sich wünschen, dass die<br />

restriktive Haltung bezüglich Adoptionen in<br />

der Schweiz auch für Schwule und Lesben gegolten<br />

hätte. Für Kinderfreunde gibt es ja auch<br />

Alternativen zu einer Adoption: World Vision,<br />

Unicef, SOS-Kinderdorf, oder der Kauf von Pro-<br />

Juventute-Briefmarken.» Haben sich Frenkel<br />

und Weltwoche gefragt, ob Kinder – von diesen<br />

Hilfsorganisationen unterstützt – sich nicht<br />

auch schämen, wenn ihnen mit Spenden von<br />

Schwulen geholfen wird?<br />

Mit solchem Gedankengut kann der Baselbieter<br />

SP-Ständerat Claude Janiak gar nichts anfangen.<br />

Zwar ist für ihn Adoption kein Grundrecht, weder<br />

für Homo- noch für Heterosexuelle. Ihm<br />

geht es in erster Linie um das Wohl der Kinder.<br />

Es sei zwar möglich, dass Kinder gleichgeschlechtlicher<br />

Paare von ihren Mitschülern<br />

gehänselt würden. «Aber wenn sie in stabilen<br />

Verhältnissen leben, sind sie stark. Das Kind<br />

meines Partners leidet nicht.» Und er wünscht<br />

sich die Möglichkeit einer besseren rechtlichen<br />

Absicherung für dieses Kind.<br />

Anzeige<br />

vom Schwein, vom Kalb, vom Rind... vom Wasserbüffel<br />

ausgesuchte Spezialitäten vom<br />

Schangnauer (BE) Wasserbüffel<br />

der Bauernfamilie Gerber<br />

Büffelfleisch <strong>im</strong> Vergleich zu Rindfleisch:<br />

50 % weniger Cholesteringehalt<br />

höherer Eiweiss- und Trockensubstanzgehalt<br />

reich an Vitamin A und Vitamin B12<br />

www.gnuesserei.ch<br />

15


News Schweiz CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

BREAK THE CHAIN – Jetzt<br />

geht’s los!<br />

Der <strong>April</strong> ist da, die Kampagne BREAK THE<br />

CHAIN geht in die heisse Phase. Von nun an<br />

gilt es, die HIV-Pr<strong>im</strong>oinfektion zu verhindern.<br />

Eine Launch-Party und ein Videoclip begleiten<br />

das Vorhaben.<br />

Herzstück der Kampagne ist die BREAK THE CHAIN-App, damit kann jeder mitspielen<br />

und profitieren. Ausserdem erhält man Gratis-Eintritte zu Events, Rabatte<br />

auf Einkäufe in Szene-Betrieben, CR-Abos zum halben Preis und vieles mehr.<br />

Im Aktionsmonat <strong>April</strong> sollen alle dafür sorgen, dass ein Monat lang<br />

schweizweit keine neuen HIV-Infektionen entstehen. Nicht durch Enthaltsamkeit,<br />

sondern durch die Safer-Sex-Regeln. Im Mai gibt es eine weitere<br />

HIV-Test-Aktion. Wer <strong>im</strong> Aktionsmonat bei seinem Einsatz bleibt und<br />

konsequent HIV-Infektionen vermeidet, dem liefert der HIV-Test <strong>im</strong> Mai<br />

ein aussagekräftiges Resultat.<br />

Die Kampagne des BAG und der Checkpoints startet am 31. März mit einer<br />

Launch-Party <strong>im</strong> Bagatelle an der Zürcher Langstrasse. Dabei wird auch die<br />

Premiere des Videoclips BREAK THE CHAIN gefeiert, welcher extra vom DJ-<br />

Duo Glitzerhaus produziert wurde.<br />

www.breakthechain.ch<br />

Aids-Hilfe Schweiz: Neuer<br />

Leiter Programm MSM<br />

Die Aids-Hilfe Schweiz hat einen neuen Leiter<br />

für das Programm MSM. Bastian Baumann<br />

bringt als Kommunikationsfachmann den<br />

richtigen Hintergrund für diesen Job mit.<br />

Seit Februar hat die Aids-Hilfe Schweiz nebst einer neuen Präsidentin auch<br />

einen neuen Leiter für das Programm MSM: Bastian Baumann ist 27-jährig<br />

und kommt aus Bern. Er bringt viel Erfahrung mit: So arbeitete er als<br />

Kommunikations- und Marketingfachmann bei der Stadt Bern und in einer<br />

Zürcher PR-Agentur. Er verfügt über langjährige Erfahrung <strong>im</strong> Projekt- und<br />

Eventmanagement und ist heute Teilhaber einer Agentur für Kommunikationsgestaltung.<br />

Privat engagiert er sich schon länger für die Gay-Community:<br />

Er war Gründer der Jugendgruppe GAYthun und engagierte sich bei<br />

der Homosexuellen Arbeitsgruppe Bern. Bastian Baumann will sein Augenmerk<br />

neben dem Kampf gegen die <strong>im</strong>mer noch hohen HIV-Ansteckungszahlen<br />

auch vermehrt auf andere sexuell übertragbare Krankheiten und<br />

Fragen der Diskr<strong>im</strong>inierung von HIV-positiven Männern richten.<br />

«Schwul ist not cool!»<br />

Laut Pink Cross unterstützt die EDU den Aufruf<br />

zur Ermordung von Schwulen und Lesben.<br />

Dies dank einem Flyer mit dubiosem Inhalt.<br />

Die christlich-fundamentalistische Eidgenössische Demokratische Union<br />

(EDU) versucht derzeit, an Schulen mit einem Flyer zur Liebe und Sexualität<br />

an Boden zu gewinnen. Der optisch trendige Flyer thematisiert unter dem<br />

Titel «Tabu?» auch die Homosexualität. Dort wird in lustiger Sprechblase geschrieben:<br />

«Schwul ist cool! Na und? Not schwul is much more cool!» Ausserdem<br />

wird die Aids-Epidemie den Homosexuellen angelastet. Insofern nichts<br />

Neues von der EDU. Allerdings zitiert der Flyer auch den ugandischen Staatspräsidenten<br />

Yoweri K. Museveni <strong>im</strong> selben «Tabu?»-Kapitel mit den Worten<br />

«Liebe und Treue» in der Ehe sind wichtig <strong>im</strong> Kampf gegen die «Aids-Seuche».<br />

Wohlweislich verschwiegen wird dabei Musevenis Haltung gegenüber Homosexuellen.<br />

Diesen droht in Uganda nichts weniger als die Ermordung.<br />

LOS und Pink Cross richten deshalb an die Schulbehörden den Aufruf, die<br />

Verteilung des Flyers nicht zuzulassen. Yoweri K. Museveni zu erwähnen<br />

heisse, dessen schwulen- und lesbenfeindliche Haltung zu unterstützen.<br />

Label «Gayfreundliche<br />

Hotels»<br />

Schwule und Lesben verdienen gut, haben<br />

keine Kinder (noch) und gehen gerne auf<br />

Reisen. Dies hat auch Schweiz Tourismus erkannt.<br />

Mit dem Label «Gayfreundliche Hotels»<br />

sollen zahlende Homosexuelle in die Schweiz<br />

gelockt werden.<br />

Wie 20min.ch berichtete, steht es nicht gut um das Ferienparadies<br />

Schweiz. Schuld daran ist der Euro. Vermögende Kundschaft ist also mehr<br />

als erwünscht. Schweiz Tourismus will jetzt in Deutschland, Frankreich<br />

und England mit dem Label «Gayfreundliche Hotels» werben.<br />

Urs Eberhard von Schweiz Tourismus gegenüber 20min.ch: «Schwule<br />

und Lesben sind oft Doppelverdiener ohne Kinder mit Interesse für kulturelle<br />

Angebote». Kurz formuliert, es handle sich dabei um «Premium<br />

Gäste». Schon 49 Schweizer Betriebe sollen mit an Bord sein. Nicht alle<br />

Hotels sind von Natur aus «schwulenfreundlich». So müsse laut 20min.<br />

ch das Personal in eine Schulung, um überhaupt mit Schwulen und Lesben<br />

umgehen zu können. Wer erfahren will, welche Betriebe denn nun<br />

extra eine Ausbildung <strong>im</strong> Umgang mit Homosexuellen anbieten, dem<br />

sei die Seite Gaycomfort.com ans Herz gelegt. Respekt lautet die Devise.<br />

Homosexuelle Gäste sollen - ohne aufzufallen – in gewöhnlichen Hotels<br />

absteigen dürfen.<br />

Pink Cross: Alicia Parel wird<br />

neue Geschäftsführerin<br />

Der Vorstand von Pink Cross hat Alicia Parel<br />

zur Nachfolgerin von Uwe Splittdorf gewählt.<br />

Ihre Wahl soll die gesamte LGBT-Community<br />

ansprechen.<br />

Pink Cross geht mit der Wahl von Alicia Parel neue Wege in der Gay-Community.<br />

Die designierte Nachfolgerin von Uwe Splittdorf ist transsexuell<br />

und wird somit die ganze LGBT-Gemeinschaft ansprechen. Alicia Parel,<br />

40, kommt aus Neuchâtel, hat zwei Kinder und ist auch Co-Präsidentin<br />

des Transgender Networks. Pink Cross Präsident André Rosselet erklärte<br />

<strong>im</strong> «Pink Mail»: «Alicia Parel hat uns durch ihr Auftreten, ihr Engagement<br />

und ihre Wirkung sehr beeindruckt. Ich bin voller Glück und Hoffnung,<br />

sie als Nachfolgerin von Uwe Splittdorf präsentieren zu können». Nach<br />

einer intensiven Einarbeitung übern<strong>im</strong>mt Alicia Parel am 1. August <strong>2012</strong><br />

vollumfänglich die Geschäftsleitung.<br />

16


FRANCE<br />

DELON<br />

PREMIERE - MI. 25.APRIL<br />

SHOW:22 UHR - DOORS:21.30<br />

ACHTUNG!<br />

MONTAG 30.APRIL<br />

Special France Delon Party Night<br />

mit Häppchen von Aytu vom HUUSMAA Restaurant,<br />

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Nachgefragt CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Branko B. Gabriel<br />

trifft...<br />

Chansonier T<strong>im</strong> Fischer<br />

18<br />

Vor einigen Wochen besuchte<br />

Branko B. Gabriel <strong>im</strong> Theater<br />

Hechtplatz spontan eine Vorstellung<br />

des Berliner Chansonniers<br />

T<strong>im</strong> Fischer. Auf dem<br />

Programm stand ein Lyrikabend<br />

nach Hildegard Knef.<br />

Dieser kleine grosse Kerl mit<br />

der unverwechselbaren St<strong>im</strong>me<br />

verzauberte ihn, fesselte<br />

von der ersten Silbe an und<br />

liess ihn nicht mehr los!<br />

BRANKO B. GABRIEL Lieber T<strong>im</strong>, du hast mein Herz<br />

gestohlen! Was für ein wundervolles und<br />

herzerwärmendes Konzert. Wie schafft man<br />

eine so int<strong>im</strong>e Gratwanderung zwischen<br />

Freud und Leid, Glück und Unglück?<br />

TIM FISCHER Merci vielmals! Voraussetzung für<br />

ein gelungenes Konzert ist natürlich ein gutes<br />

Programm und ein offenes, interessiertes Publikum,<br />

das bereit ist, mitzugehen. Und genau<br />

dieses Publikum findet man <strong>im</strong> Zürcher Hechtplatz<br />

Theater. Ich freue mich enorm über die<br />

Sympathie, die mir die Schweizer entgegenbringen.<br />

«Ich freue mich enorm über<br />

die Sympathie, die mir die<br />

Schweizer entgegenbringen.»<br />

BRANKO B. GABRIEL Was bedeutet die Knef für dich?<br />

TIM FISCHER Sie war zweifellos eine schillernde,<br />

faszinierende Persönlichkeit, eine grosse Dame<br />

des Films – eine Künstlerin. Doch wer mich<br />

besonders beeindruckt, ist die Lyrikerin Hildegard<br />

Knef. Sie hat wunderschöne Texte geschrieben,<br />

die sich wie Gedichte von Christian<br />

Morgenstern lesen und die von so grossartigen<br />

Komponisten wie Kai Rautenberg, Charlie Niessen,<br />

Güter Noris und dem begnadeten Hans<br />

Hammerschmid vertont wurden. Die Songs<br />

strahlen eine unglaubliche Wärme, eine Zärtlichkeit<br />

aus.<br />

BRANKO B. GABRIEL Deine Bühnenshows sind keine<br />

einfache Kost. Sie sind intensiv und regen<br />

zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln<br />

an. Was verführt dich dazu?<br />

TIM FISCHER Es gibt glücklicherweise viele Menschen,<br />

die auf Inhalt und niveauvolle Unterhaltung<br />

Wert legen. Es macht mir einfach Freude,<br />

etwas Gutes zu bieten.<br />

BRANKO B. GABRIEL Du kramst in den Abgründen<br />

der Menschen, schaust in ihre Seelen und trotz<br />

alle dem – oder genau deshalb – n<strong>im</strong>mt man es<br />

dir, ohne mit den W<strong>im</strong>pern zu zucken, ab.<br />

TIM FISCHER Authentizität – das ist der springende<br />

Punkt. Der grossartige Georg Kreisler beispielsweise<br />

und auch die Knef mit ihrem einzigartigen<br />

Blick auf die Dinge haben es verstanden,<br />

nicht aus der Ich-, sondern aus der Wir-Perspektive<br />

zu denken und zu dichten. Damit können<br />

sich viele identifizieren – auch ich.<br />

BRANKO B. GABRIEL Du warst früher in der Berliner<br />

Subkultur zu Hause. Da lebte man ja<br />

mehr schlecht als recht. Drogen, Alkohol<br />

und keine müde Mark. Wie hast du diese Zeit<br />

in Erinnerung?<br />

TIM FISCHER Es war eine schöne Zeit! Wunderbare<br />

Freundschaften entstanden, die teilweise noch<br />

heute bestehen. Wir hatten zwar kein Geld, waren<br />

aber ungeheuer kreativ und hatten Ideen.<br />

«Es gibt viele Menschen, die<br />

auf Inhalt und niveauvolle<br />

Unterhaltung Wert legen.»<br />

BRANKO B. GABRIEL Man kann sich das heute gar<br />

nicht mehr vorstellen – du in farbigen Dreadlocks,<br />

weshalb der krasse Wandel?<br />

TIM FISCHER Der Falter flattert froh hinaus, als<br />

Raupe sah er anders aus. (Georg Kreisler)<br />

BRANKO B. GABRIEL Seit 1993 bist du clean – hast<br />

deine Drogen- und Alkoholsucht überwunden,<br />

hat dir das Chanson diese Kraft gegeben?<br />

TIM FISCHER In meiner Krisenzeit hat es mir sicher<br />

sehr geholfen, dass ich einen Beruf habe, der<br />

meine Passion ist und auf den ich mich voll<br />

konzentrieren kann. Noch wichtiger waren und<br />

sind allerdings Freunde.<br />

BRANKO B. GABRIEL Das Showbiz ist Freund und<br />

Feind zugleich....<br />

TIM FISCHER Das st<strong>im</strong>mt! Ich liebe es.<br />

«Wir hatten damals in Berlin<br />

zwar kein Geld, waren aber<br />

ungeheuer kreativ.»<br />

BRANKO B. GABRIEL Was bleibt dir, wenn der Vorhang<br />

fällt, die Lichter ausgehen?<br />

TIM FISCHER Ich habe das grosse Glück, einen wunderbaren<br />

Menschen an meiner Seite zu haben.<br />

Er gibt mir Kraft. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />

BRANKO B. GABRIEL Deine Bühnenpräsenz ist unglaublich,<br />

du singst die Lieder, das Chanson<br />

nicht nur, sondern du lebst es mit Haut und<br />

Haaren...<br />

TIM FISCHER Danke, wenn meine Interpretation die<br />

Menschen erreicht, macht mich das glücklich.<br />

BRANKO B. GABRIEL In der Szene warst du Jahrelang<br />

ein Gehe<strong>im</strong>tipp, heute bist du einer der<br />

bekanntesten deutschsprachigen Chansonniers.<br />

Macht Erfolg glücklich?


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Nachgefragt<br />

TIM FISCHER Glück kann in den verschiedensten<br />

Formen auftauchen – auch als Erfolg. Wenn er<br />

da ist, geniesse ich ihn.<br />

BRANKO B. GABRIEL Künstler zu sein, ist ein knochenharter<br />

Job. Wie meisterst du dein Leben<br />

zwischen Bühne und «normalem Alltag»?<br />

Gibt es das überhaupt bei dir «Normal»?<br />

TIM FISCHER Ja, bei mir ist <strong>im</strong>mer viel los, und das<br />

ist auch gut so. Doch gibt es auch ruhigere Phasen,<br />

in denen ich das Leben in vollen Zügen geniesse.<br />

Abwechslung ist mir wichtig, um nicht<br />

in Routine zu erstarren.<br />

BRANKO B. GABRIEL Hat T<strong>im</strong> Fischer schon alles<br />

erreicht, oder gibt es da einen verborgenen<br />

Traum, den du dir noch erfüllen willst?<br />

TIM FISCHER Es gibt ein neues künstlerisches Projekt,<br />

an dem ich arbeite. Für mich ist es wichtig, <strong>im</strong>mer<br />

weiterzugehen und Neues auszuprobieren.<br />

»Glück kann in den verschiedensten<br />

Formen auftauchen<br />

– auch als Erfolg.»<br />

BRANKO B. GABRIEL Im Moment bist du mit drei verschiedenen<br />

Programmen in Deutschland und<br />

Österreich unterwegs. Wann dürfen wir dich<br />

wieder auf Schweizer Bühnen begrüssen?<br />

TIM FISCHER Am 18. und 19. März 2013 werden<br />

Rainer Bielfeldt und ich erneut <strong>im</strong> Hechtplatz<br />

Theater zu Gast sein. Auf dem Programm steht<br />

«Zarah ohne Kleid», ein sehr unterhaltsamer<br />

Abend. Zudem werden noch Termine in Bern<br />

und Basel dazukommen. Wir freuen uns auf<br />

unser Schweizer Publikum.<br />

T<strong>im</strong> Fischer<br />

T<strong>im</strong> Fischer wurde 1973 in Delmenhorst geboren.<br />

In Oldenburg besuchte er die Waldorfschule,<br />

schon früh erkannte er die Liebe zum Chanson.<br />

Mit 17 Jahren zog es ihn nach Hamburg,<br />

u.a arbeitete er <strong>im</strong> Schmidt-Theater und fing so<br />

seine eigentliche Karriere als Chansonnier an.<br />

Anfangs der 90er-Jahre siedelte er nach Berlin<br />

über und konnte schon damals einige Erfolge<br />

verbuchen, in der Szene wurde er bereits als Gehe<strong>im</strong>tipp<br />

gehandelt. 1995 erhielt er als jüngster<br />

Chansonnier den Deutschen Kleinkunstpreis.<br />

Seit 2000 präsentiert er diverse Chansonprogramme<br />

und spielte in verschiedenen Filmen,<br />

u.a. neben Isabelle Huppert die Rolle der Josephine<br />

Baker in Werner Schroeters Film «Deux».<br />

Fischer ist seit 2008 mit seinem Lebenspartner<br />

Rolando verheiratet, er gewann diverse Auszeichnungen,<br />

ausserdem engagiert er sich mit<br />

seinem Projekt «Songs against Aids» für ein<br />

Aids-Hospiz in Z<strong>im</strong>babwe.<br />

www.t<strong>im</strong>fischer.de<br />

T<strong>im</strong> Fischer © by Frank Darius<br />

19


Szene CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Parties und<br />

Events<br />

Easteria<br />

Jungle-Oster-Party<br />

JACK-Meute mächtig einheizen, bevor er der Berliner-Prominenz<br />

auf dem 1st Floor die Plattennadel<br />

reicht. Mit gleich zwei hochkarätigen DJs,<br />

die sich zwischen House und Elektro ein musikalisches<br />

Duell der Extraklasse liefern werden,<br />

lässt es sich gut die Nacht um die Ohren hauen.<br />

Auf dem zweiten Tanzboden sorgt eine der verruchtesten<br />

Berliner Schnauzen mit auserwählten<br />

Geschmacklosigkeiten für schweisstreibende<br />

Momente. Die Rede ist von Gloria Viagra,<br />

die nebst ihren musikalischen Ausbrüchen als<br />

DJane und Band-Leaderin mit ihrem ungehaltenen<br />

Mundwerk weit über die Berliner Szene<br />

hinaus für Furore sorgt. Ihren ausgesprochen<br />

schmeichelhaften Zweitnamen «Empire State<br />

Building of Drag-Entertainment» verdankt sie<br />

ihren beeindruckenden 2,10m. – Dass der Unterhaltungswert<br />

der ewig 23-Jährigen und ihre<br />

gute Laune <strong>im</strong>posant sind, davon konnte sich<br />

die JACK-Community bei ihrem ersten Zürcher<br />

Auftritt am Pelikanplatz vor einem Jahr überzeugen.<br />

20<br />

Zu Ostern bittet Jungle wieder zum Tanz auf<br />

drei Floors. Die Veranstalter überzeugen einmal<br />

mehr mit ihrem Line-up: Micky Friedmann<br />

und Antoine909 werden den Main Floor mit<br />

ihren Progressive- und Housesets erzittern lassen.<br />

Fürs Auge gibt es dazu Miss Bunny and the<br />

Anon ymous sowie Gorgeous Gogo-Gods and hot<br />

and sexy Strippers. Auf dem Trance-Progressive-<br />

Floor, der von Flexx gehostet wird, stehen die<br />

DJs Ajaxx und Willi P. <strong>im</strong> Einsatz, während DJ<br />

Juiceppe die JetLag Disco Gallery unter seine<br />

Fittiche n<strong>im</strong>mt.<br />

Live auf der Bühne wird Josey Greenwell seine<br />

neue Single «Stuck in my Head» vorstellen. Der<br />

Sänger Greenwell kommt aus den USA. «I‘m a<br />

very real and fun person and I want to portray<br />

that in my music», sagt er von sich. Im Moment<br />

läuft alles bestens für ihn und er freut sich auf<br />

das, was in seiner nächsten Zukunft noch alles<br />

auf ihn zukommt. «Wenn du etwas richtig machen<br />

willst, musst du es selbst anpacken. Und<br />

das habe ich bei meinem neuen Album gemacht.<br />

Ich habe viel mit dem Ton exper<strong>im</strong>entiert, um<br />

einen neuen Sound zu schaffen und die Songs<br />

strahlen unterschiedliche St<strong>im</strong>mungen aus»,<br />

so Greenwell. Apropos Ausstrahlung. Die hat er<br />

auch als Model. Das beweist er auf dem Cover<br />

des neuen «Spartacus International Gay Guide<br />

<strong>2012</strong> / 2013».<br />

Jungel Easteria<br />

Sonntag, 8. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Club MAD, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne<br />

www.gay-party.com<br />

Jack<br />

The Most Wanted Issue<br />

DJ Maringo, einer, der über das musikalische<br />

Handwerk verfügt, gute Laune noch besser werden<br />

zu lassen, wird in dieser einen Frühlingsnacht<br />

der Taktgeber sein. Als Resident des legendären<br />

GMF in Berlin, gehört er längst zu<br />

jenen DJs, die sich durch ein ausgeprägt musikalisches<br />

Feingefühl ihren Platz als Fixstern über<br />

dem Partyh<strong>im</strong>mel erobert haben. Zuerst wird<br />

jedoch der Zürcher DJ Juiceppe als Appetizer der<br />

JACK - The Most Wanted Issue<br />

Samstag, 14. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />

www.jackcompany.com<br />

Fummelnacht<br />

Ferienflug zu gewinnen<br />

Nein, keine Angst! Die Pigalle Bar wird nicht<br />

zum Darkroom. An diesem Abend geht es<br />

um die Fummel zum Anziehen. Oder wie der<br />

Duden vermerkt: Kleidungsstück [aus billigem<br />

und leichtem Stoff]. Aber «leicht&billig» ist<br />

nicht gleich billig! Denn um Mitternacht findet<br />

die Wahl zur Miss Pigalle <strong>2012</strong> statt! Teilnehmen<br />

kann jeder, der sich bis 21.30 Uhr an<br />

der Bar anmeldet. Als Preis winkt dem Gewinner<br />

nicht nur grosse Bewunderung von Christa<br />

Rigozzi und anderen Ex-Missen, sondern auch<br />

ein Flug für zwei Personen nach Cran Canaria,<br />

offeriert von Pink Cloud.<br />

Fummelnacht<br />

Donnerstag, 5. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Pigalle Bar, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

www.g-colors.ch


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Szene<br />

All About<br />

Madonna<br />

Konzertkarten zu gewinnen<br />

Die All-About-Parties <strong>im</strong> T&M sind jeweils einer<br />

ganz grossen Pop-Ikone gewidmet. Der Donnerstag<br />

vor Karfreitag steht ganz <strong>im</strong> Zeichen von Madonna.<br />

Klar, dass DJ Marc S. an diesem Abend<br />

kaum einen Song von ihr auslassen wird, vom topaktuellen<br />

«Gmayl» bis zu den alten Klassikern wie<br />

«Holiday» oder «Material Girl». Und natürlich laufen<br />

auch alle Videos vom aktuellen Album MDNA.<br />

Wer noch kein Ticket hat fürs Konzert <strong>im</strong> Juni<br />

darf diesen Abend erst recht nicht verpassen:<br />

Nebst Reisen mit Kuoni und zahlreichen weiteren<br />

Preisen gibt es nämlich Tickets für das Konzert<br />

<strong>im</strong> Letzigrund zu gewinnen!<br />

All About Madonna <strong>im</strong> T&M<br />

Donnerstag, 5. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 21.30 Uhr<br />

gratis Eintritt bis 22.30 Uhr<br />

T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

www.g-colors.ch<br />

Hirsch Meets Disco<br />

Mit DJ Evita von Tesa<br />

Mal den alltäglichen Stress hinter sich lassen,<br />

sich ein paar kühle Drinks gönnen, sich mit<br />

Freunden treffen und gemeinsam be<strong>im</strong> Sound<br />

der goldenen Disco-Aera einen schönen Abend<br />

verbringen.<br />

In der Zürcher Platzhirsch Bar startet am Karfreitag<br />

der erste «Hirsch Meets Disco»-Anlass.<br />

Serviert wird feinster Sound, angefangen bei<br />

den Sechzigern bis hin zu den Achtzigern. Um<br />

das leibliche Wohl in Form von leckeren Cocktails<br />

oder anderen schmackhaften Drinks sorgen<br />

sich die Bartender der Platzhirsch-Crew.<br />

Die Gastgeberin Evita von Tesa empfängt alle<br />

mit offenen Armen und versüsst den Abend mit<br />

ihrem schönsten Lächeln.<br />

Hirsch Meets Disco<br />

(jeden ersten Freitag <strong>im</strong> Monat)<br />

6. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 20.00 Uhr<br />

Platzhirsch, Spitalgasse 3, 8001 Zürich<br />

www.meinplatzhirsch.ch<br />

Glitter Twist<br />

Neuer Gay-Event auf der<br />

Agenda des Cabaret Clubs<br />

Der schmucke Club <strong>im</strong> Kreis 5 schliesst schon<br />

bald seine Tore. Die Lokalität hat eine so vielseitige<br />

Vergangenheit wie keine zweite in Zürich.<br />

Von Electronights zu klassischen Konzerten,<br />

von Singleparties zu Men-only-Parties und von<br />

Straight- zu Gayparties hat der Club schon alles<br />

durchlebt. Und nun kommt ein weiterer Gay-<br />

Event zur Agenda hinzu: Glitter Twist!<br />

Glitter Twist öffnet seine Tore zum ersten Mal<br />

am Karfreitag. Mit an Board sind das DJ Duo<br />

Glitzerhaus, das Party Chick und AAVENTS. Die<br />

Party steht unter der Federführung des Osterhasen,<br />

ist ja wohl klar! Er hat dieses Jahr nicht<br />

nur grosse Eier, sondern auch bunte versteckt.<br />

Zu Gast an diesem speziellen Abend ist der Sänger<br />

und Songwriter Adam Joseph aus New York.<br />

Sein Talent hat der junge Beau bereits mit Bob<br />

Sinclair, the ONES, Kevin Aviance und einigen<br />

mehr unter Beweis gestellt. Für die Glitter Twist<br />

Party am Karfreitag performt das Multitalent<br />

in Zusammenarbeit mit Glitzerhaus den neusten<br />

Song für die «Break The Chain»-Kampagne.<br />

Und wer die App von «Break The Chain»auf seinem<br />

Smartphone vorweisen kann, bezahlt an<br />

der Kasse nur CHF 10.– anstatt CHF 15.–.<br />

Glitter Twist<br />

Karfreitag, 6. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />

Cabaret Club, Geroldstrasse 15, 8005 Zürich<br />

www.cabaret.<strong>im</strong><br />

HomoBlok<br />

Neue Sonntags-Partyreihe<br />

Wer steckt hinter HomoBlok? «Wir sind ein loses<br />

Team von Jungs, die mit dem Blok zusammen<br />

den Sonntag schwul machen und uns ne gute<br />

Mischung aus geiler Mukke und coolen Gästen<br />

wünschen». Weil Mensch neben Fleisch und<br />

Luft auch etwas für die zarte Seele benötigt, fahren<br />

wir Elektronisches vom Feinsten auf», so die<br />

Macher. Die erste Party findet am Ostersonntag<br />

statt, die zweite am Pfingstsonntag und die dritte<br />

am CSD-Samstag und zwar <strong>im</strong> Blok (bisher<br />

bekannt als Labor Bar).<br />

Tama Sumo, deren Talent sie von ihren Anfängen<br />

<strong>im</strong> Kreuzberger Drama um die ganze Welt<br />

gebracht hat, spielt für HomoBlok den Auftakt.<br />

Seit vielen Jahren Resident <strong>im</strong> Berghain / Panorama<br />

Bar, beweist sie <strong>im</strong>mer wieder von Neuem ihr<br />

ausgeprägtes Taktgefühl. Flankiert wird die Berlinerin<br />

von der umtriebigen DJ-Amazone PLAY-<br />

LOVE, mit ihrer ureigenen Melange aus trippigem<br />

Techno, schmutzigem House und deepem Detroit.<br />

Gill&Gill, das Zürcher Brüderpaar, bekannt für ihren<br />

Sound von min<strong>im</strong>alistisch bis hypnotisch, vollenden<br />

das Line-up. Seelenbalsam durch und durch.<br />

HomoBlok<br />

Ostersonntag, 8. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, ab 23.00 Uhr<br />

Blok, Schiffbaustrasse 3, 8005 Zürich<br />

www.blok-club.ch<br />

France Delon<br />

Zum letzten Mal <strong>im</strong> T&M!<br />

Unverwüstlich und schöner denn je, altersschrill,<br />

aber auch altersweise wie noch nie!<br />

France Delon kommt zurück nach Zürich für<br />

ihren letzten Auftritt an der Marktgasse 14. Für<br />

ihre Reise nach Zürich hat sie jede Menge Neues,<br />

aber natürlich auch die Klassiker <strong>im</strong> Gepäck.<br />

France Delon ist wohl eine der bekanntesten<br />

und erfolgreichsten Drag Queens überhaupt<br />

und seit einer halben Ewigkeit auf der Bühne.<br />

Aber machen wir sie nicht älter, als sie ist! Denn<br />

feiern kann sie noch ganz ordentlich. Das zeigt<br />

sie nicht nur in ihrer Show, sondern auch an der<br />

France Delon Party Night, welche am 30. <strong>April</strong><br />

<strong>im</strong> Anschluss an die Show stattfindet. Hier wird<br />

bunt und garantiert pflastersteinfrei in den<br />

1. Mai hineingefeiert. Dazu reicht Aytu vom<br />

«Huusmaa» feine Häppchen. DJ Marc S. serviert<br />

den passenden Sound.<br />

France Delon Show<br />

25. <strong>April</strong> – 6. Mai <strong>2012</strong>, täglich (ausser dienstags)<br />

Türöffnung: 21.30 Uhr, Show 22.00 Uhr<br />

Special France Delon Party Night,<br />

Montag, 30.04.12<br />

T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

www.g-colors.ch<br />

White Party<br />

Odyssey<br />

Ein jahrzehntealtes episches Abenteuer kehrt<br />

zurück ins Volkshaus: am 5. Mai präsentieren<br />

Angels die 18. White Party! Die Edition <strong>2012</strong> ist<br />

eine fantastische Reise durch Licht und Musik<br />

und n<strong>im</strong>mt die Gäste mit auf eine prickelnde<br />

Odyssee. Eine überwältigende Konstellation aus<br />

internationalen DJs und Entertainern kommt<br />

ins Volkshaus. Hector Fonseca, offizieller Remixer<br />

von Lady Gaga, Beyoncé und Katy Perry, ist<br />

der hellste Stern am Partyh<strong>im</strong>mel. Er wurde<br />

vom Gay Magazin EDGE als «Best International<br />

DJ / Producer 2009» ausgezeichnet<br />

Mit Steven Redants Rückkehr nach Zürich wird<br />

das DJ Line-up zum regelrechten Staraufgebot.<br />

Nach seinem hervorragenden Debüt an der<br />

Black Party präsentiert er an der White Party<br />

seine neusten Club Tracks in Begleitung der<br />

brasilianischen Sängerin Amannda.<br />

Auf den drei verschiedenen Dancefloors gibt’s<br />

einige Highlights: DJ Jack Chan und Resident<br />

DJ Ajaxx kombinieren eine Mischung aus Progressive,<br />

Tech-House und Tribal auf dem SKYY<br />

Floor. Ihr Gegenpol übern<strong>im</strong>mt den Upper Floor.<br />

Dieser liegt in den professionellen Händen des<br />

exzentrischen DJ Duo Glitzerhaus.<br />

Ob königliche Gottheit oder furchtloser Krieger<br />

– gefeiert wird eine unvergessliche Partynacht<br />

an der White Party Odyssey.<br />

Vorverkauf: Cranberry, Daniel H., Männerzone,<br />

Ministry of Kink.<br />

Online Tickets und Party Passes: (White &<br />

Afterhour) erhältlich auf www.ticketino.com<br />

Angels White Party Odyssey<br />

Samstag, 5. Mai <strong>2012</strong>, Volkshaus Zürich<br />

Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich<br />

www.angels.ch<br />

21


Portrait CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Hollywoods neuer<br />

Sex-Gott<br />

Michael Fassbender erobert<br />

das Kino<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Den wirklich grossen Film hat<br />

Michael Fassbender noch<br />

nicht gedreht, aber eine clevere<br />

Auswahl an kleinen Kino-<br />

Juwelen. Ausserdem scheut<br />

sich der heterosexuelle Schauspieler<br />

kaum, nackt vor die Kamera<br />

zu treten. Sein Penis wird<br />

in ganz Hollywood bewundert.<br />

Michael Fassender, 35, war bis vor kurzem einer<br />

jener Schauspieler, deren Gesicht <strong>im</strong> Gedächtnis<br />

blieb, aber deren Name niemand kannte. Das<br />

hat sich nun geändert. Seit Michael Fassbenders<br />

Rolle in «Shame» – er spielte einen sexsüchtigen<br />

Typen – wurden Presse und Fans hellhörig. Nicht<br />

umsonst erhielt er bei den Filmfestspielen Venedig<br />

2011 dafür den «Goldenen Löwen» als bester<br />

Schauspieler.<br />

ab, dafür wurde er für die Werbung entdeckt.<br />

Seinen jungen, nackten Hintern verwendete<br />

eine Fluglinie in einem TV-Spot. Michael Fassbender<br />

meint dazu ironisch, dass er seit Beginn<br />

seiner Karriere nackt war.<br />

Eine seriöse Rolle mit Kleidern ergatterte er in<br />

der US-Fernsehproduktion «Band of Brothers<br />

– Wir waren Brüder». Es folgten Streifen wie<br />

«300» oder «Eden Lake», bis er in «Hunger» von<br />

SteveMcQueen brillierte. Die Rolle des in den<br />

Hungerstreik getretenen IRA-Häftlings Bobby<br />

Sands war ihm wie auf den Leib geschrieben.<br />

Dies <strong>im</strong>ponierte auch Quentin Tarantino. Er besetzte<br />

Michael Fassbender daraufhin als Spion<br />

in «Inglorious Basterds». Der Durchbruch.<br />

Wenn ein Penis berühmt wird<br />

Seither war Michael Fassbender in Filmen wie<br />

«X-Men: First Class», «A Dangerous Method» oder<br />

«Shame» zu sehen. Und besonders in Letzterem<br />

Sein Name verwirrt, doch er hat nichts mit dem<br />

Regisseur Rainer Werner Fassbinder gemein.<br />

Ausser den deutschen Wurzeln. Geboren wurde<br />

Michael Fassbender 1977 in Heidelberg, nach<br />

zwei Jahren zog es die Familie nach Irland. Von<br />

seinem deutschen Vater habe er laut gala.de die<br />

typisch deutsche Arbeitsmentalität mit auf den<br />

Weg bekommen. Die irische Mutter soll ihm das<br />

«Feier-Gen» vererbt haben.<br />

Von Beginn an nackt<br />

Der Rotschopf wollte schon früh Schauspieler<br />

werden, allerdings mangelte es ihm an Geduld.<br />

Die Schauspielschule brach Michael Fassbender<br />

mal wieder nackt. Sein Penis <strong>im</strong>ponierte, so gratulierte<br />

Charlize Theron öffentlich und auch<br />

George Clooney schwärmte von Michael Fassbenders<br />

bestem Stück.<br />

Michael Fassbender ist das egal, er geniesst lieber<br />

Zigaretten und einen Drink. Und entspricht<br />

damit absolut nicht dem Saubermann-Klischee<br />

eines Hollywood-Stars. Aber schliesslich ist er ja<br />

auch kein Amerikaner. Im kommenden Sommer<br />

wird Michael Fassbender (und sein Penis?) in 3D<br />

zu sehen sein. In Ridley Scotts Science Fiction<br />

Vehikel «Prometheus» wird er an der Seite von<br />

Noomi Rapace («Vergebung») einen Androiden<br />

verkörpern. Nie war eine Sexpuppe spannender.<br />

22


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Fotostrecke<br />

Anthony<br />

Mangham<br />

Photographer<br />

Anthony Mangham (26) ist in New York geboren. Heute lebt und arbeitet<br />

er in Zürich. Sein Lieblingszitat beschreibt plakativ seinen Geburtsort:<br />

«In New York sind die Menschen wie Krabben in einem Fass zusammengepfercht.<br />

Jede drückt die nächste nach unten, um als erste ganz nach<br />

oben zu kommen, um dann zu merken, dass die obersten zuerst gefressen<br />

werden».<br />

Anthony Mangham entdeckte die Liebe zur Fotografie eher zufällig. Was<br />

als Hobby begann, wandelte sich rasch in Leidenschaft und wurde seine<br />

berufliche Best<strong>im</strong>mung. Er hielt seine erste Kamera bereits in jungen<br />

Jahren in den Händen. Es drängte ihn, Momente festzuhalten – anhand<br />

der Personen, welche diese Momente durchlebten. Ausser für die Karriere<br />

braucht er die Kamera auch privat. Zur Entspannung, um Erinnerungen,<br />

um sein Leben und das seiner Freunde und Bekannten festzuhalten.<br />

www.anthony-mangham.com<br />

AM Photography<br />

Modus 8 Studio @ Zürich Güterbahnhof<br />

Hohlstrasse 150, 8004 - Zürich, amfmphoto@me.com<br />

23


Kultur CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Musik: Stefanie<br />

Heinzmann<br />

Die Power-Soulst<strong>im</strong>me aus<br />

dem Wallis ist zurück. Seit<br />

Stefanie Heinzmanns Debütalbum<br />

«Masterplan» und dem<br />

Nummer-1-Hit «My Man Is A<br />

Mean Man» eroberte sie die<br />

deutschsprachigen Bühnen<br />

<strong>im</strong> Sturm.<br />

Seit vier Jahren ist Stefanie Heinzmann aus<br />

der Musikszene kaum mehr wegzudenken. Die<br />

Schweizer Power-Soulst<strong>im</strong>me aus dem Wallis lancierte<br />

ihre Karriere 2007 in Stefan Raabs legendärer<br />

Casting-Show SSDSDSSWEMUGABRTLAD!<br />

(«Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was<br />

er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten<br />

Bühne: Tanzfestival<br />

Steps<br />

Die Welt tanzt vom 12. <strong>April</strong><br />

bis zum 5. Mai mit 94 Vorstellungen<br />

in 33 Schweizer Städten.<br />

Dies dank dem Migros-<br />

Kulturprozent Tanzfestival<br />

Steps.<br />

Das Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps<br />

bringt ab dem 12. <strong>April</strong> während dreier Wochen<br />

bereits zum 13. Mal zeitgenössischen Tanz aus<br />

der ganzen Welt in die Schweiz. Die eingeladenen<br />

vierzehn Compagnien touren durch 33<br />

Städte und geben auf 45 Bühnen 94 Vorstellungen.<br />

Die französische Pr<strong>im</strong>aballerina und Wahlschweizerin<br />

Sylvie Guillem eröffnet das Festival<br />

in Genf. Die Grande Dame der Tanzwelt<br />

tanzt mit der Produktion «6000 miles away» von<br />

Sadler’s Wells London zwei Choreografien von<br />

Mats Ek und William Forsythe.<br />

Die Weiblichkeit in der Choreografie bildet den<br />

Schwerpunkt <strong>im</strong> Programm der grössten zeitgenössischen<br />

Tanzbiennale der Schweiz. Zu sehen<br />

sind Werke von etablierten Künstlerinnen wie<br />

der Pina-Bausch-Weggefährtin Meryl Tankard,<br />

der Vertreterin des Min<strong>im</strong>al Dance, Lucinda<br />

Childs, oder der Berlinerin Helena Waldmann.<br />

Gespannt sein darf man auch auf junge Choreografinnen<br />

wie die Kanadierin Crystal Pite,<br />

Sharon Eyal aus Israel und die Amerikanerin<br />

Andrea Miller.<br />

Konzert: Nana<br />

Mouskouri<br />

Griechenland würde noch<br />

ärmer sein, gäbe es Nana<br />

Mouskouri nicht. Mit der Jubiläumstournee<br />

«50 Jahre Weisse<br />

Rosen» beehrt die St<strong>im</strong>me<br />

mit der Brille die Schweiz.<br />

Die griechische Sängerin Nana Mouskouri ist<br />

ein Weltstar. Ihre Erfolge sind Meilensteine<br />

der Musikgeschichte. Jahrzehntelang ist Nana<br />

Mouskouri um die ganze Welt getourt, um vor<br />

vier Jahren dann den Abschied von der Bühne<br />

zu feiern. Doch wie eine Tina Turner kann auch<br />

Nana Mouskouri nicht ohne Musik sein. Und ein<br />

Grund findet sich <strong>im</strong>mer.<br />

© pd<br />

darf!») Es folgte ihr erster Nummer-1-Hit «My<br />

Man Is A Mean Man» und dann das zweite, mit<br />

diversen Topshots eingespielte Album «Roots to<br />

Grow», das ihr gleich zwei Swiss Music Awards<br />

bescherte sowie den ECHO-Award, Deutschlands<br />

wichtigste Musik-Auszeichnung.<br />

Stefanie Heinzmann begeistert mit einer prägnanten<br />

Soulst<strong>im</strong>me, die mit jener ihres grossen<br />

Vorbilds Joss Stone problemlos mithalten<br />

kann. Und natürlich mit ihrem Mix aus Soul<br />

und Funk, den sie zweifellos auch auf ihrem<br />

anfangs März erschienenen neuen Album zelebriert.<br />

Dieses wurde beinahe schlicht nach<br />

dem Namen der Sängerin betitelt. Im Kaufleuten<br />

spielt Stefanie Heinzmann nun das erste<br />

Konzert ihrer «CD-Release-Tour», welche sie <strong>im</strong><br />

<strong>April</strong> durch die Schweiz führt. Mit <strong>im</strong> Gepäck<br />

natürlich die Hit-Single «Diggin’In The Dirt».<br />

Mittwoch, 11.4.12, 20.00 Uhr,<br />

Kaufleuten Zürich<br />

Alle Daten: www.stefanieheinzmann.de<br />

28<br />

© pd<br />

Weitere Programmhöhepunkte sind die Akram<br />

Khan Company aus England oder die kanadische<br />

Compagnie La La La Human Steps.<br />

Migros-Kulturprozent konzipiert das Tanzfestival<br />

Steps und realisiert es in enger Zusammenarbeit<br />

mit zahlreichen lokalen Kulturveranstaltern<br />

und Theaterhäusern in der ganzen<br />

Schweiz. Der Vorverkauf ist eröffnet. Sämtliche<br />

Daten und Informationen sind der Webseite zu<br />

entnehmen.<br />

Schweiz, 12. <strong>April</strong> – 5. Mai <strong>2012</strong><br />

www.steps.ch<br />

© pd<br />

Im <strong>April</strong> kehrt die heute 77-jährige Nana Mouskouri<br />

anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ihres<br />

Welterfolgs «Weisse Rosen aus Athen» zurück.<br />

Nicht, dass die Griechin sonst nichts zu tun<br />

hätte. Als Sängerin, Musikerin, Politikerin, Mutter<br />

und Unicef-Sonderabgeordnete führt Nana<br />

Mouskouri ein beeindruckendes Leben. Und<br />

steht mit 200 Millionen verkaufter Alben ganz<br />

oben <strong>im</strong> Musik-Olymp.<br />

In unseren Breitengraden wird Nana Mouskouri<br />

oft nur der Schlagerszene zugeschrieben. International<br />

arbeitete Nana Mouskouri jedoch mit<br />

vielseitigen Musikstilen. Anfang der 60er-Jahre<br />

nahm sie unter der Regie von Quincy Jones «The<br />

Girl From Greece Sings» auf und ein Jahr später<br />

erste Einspielungen in französischer Sprache<br />

mit Interpretationen von Bob Dylan und Joan<br />

Baez. Mit Julio Iglesias nahm sie ein Latin-Music-<br />

Album auf und erhielt dafür Gold und Platin.<br />

Nana Mouskouri arbeitete und tourte mehrfach<br />

mit Harry Belafonte in den USA und Kanada<br />

und hat es geschafft, sich rund um den Globus<br />

als vielfach umjubelte Sängerin zu etablieren.<br />

Sonntag, 22. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>, 20 Uhr, 20 Uhr<br />

www.goodnews.ch


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Kultur<br />

Theater: Amerika<br />

Ein Schiff kommt an <strong>im</strong> Schiffbau:<br />

Frank Castorf bearbeitet<br />

den unvollendeten Roman<br />

«Amerika» von Franz Kafka<br />

neu für die Bühne.<br />

Am 14. <strong>April</strong> feiert Franz Kafkas «Amerika» unter<br />

der Regie von Frank Castorf in der Halle<br />

des Schiffbaus Premiere. Frank Castorf, der am<br />

Schauspielhaus zuletzt «Der Hofmeister» und<br />

«Die schwarze Spinne/Pilatus’ Traum» inszenierte,<br />

bringt damit zum ersten Mal ein Werk<br />

von Franz Kafka auf die Bühne.<br />

Die Geschichte handelt vom siebzehnjährigen<br />

Karl Rossmann, der von seinen armen Eltern<br />

nach Amerika geschickt wurde, weil ihn ein<br />

Dienstmädchen verführte und ein Kind von<br />

ihm bekommen hatte. Er ist «Der Verschollene»,<br />

wie Franz Kafka seinen Roman gemäss einer<br />

Briefnotiz betiteln wollte. Sein Freund, Nachlassverwalter<br />

und Herausgeber Max Brod, setzte<br />

indes als Titel «Amerika» durch und dramatisierte<br />

später selbst die Uraufführung, welche<br />

1957 <strong>im</strong> Pfauen stattfand.<br />

Serie: Game of<br />

Thrones<br />

Die aufwändig produzierte<br />

Fantasie-Serie «Games of<br />

Thrones» findet ihren Weg ins<br />

He<strong>im</strong>kino. Könige und Königinnen,<br />

Ritter und Abtrünnige<br />

– sie alle spielen das «Spiel<br />

um den Thron», bei dem man<br />

gewinnt – oder stirbt.<br />

Der Winter naht – und er kann ein Leben lang<br />

andauern. Der Kampf um den Eisernen Thron<br />

hat begonnen. Er wird sich vom Süden, wo die<br />

Hitze den Nährboden für Intrigen, Affären und<br />

Komplotte bereitet, über den ausgedehnten Osten<br />

hin zum kalten Norden erstrecken. Dort,<br />

wo eine Mauer aus Eis das Königreich vor den<br />

dunklen Mächten schützt. Dies die spannende<br />

Einleitung der episch angelegten Serie von David<br />

Benioff und D.B. Weiss.<br />

DVD: Weekend<br />

Neu auf DVD: Ein ebenso<br />

kompromissloser wie ehrlicher<br />

Liebesfilm über Sex,<br />

Int<strong>im</strong>ität und Liebe, in dem<br />

sich jeder ein bisschen wiederfinden<br />

wird.<br />

Freitagnacht <strong>im</strong> Club. Russell ist auf der Suche<br />

– Blicke, Drinks, tanzen, cruisen – und kurz bevor<br />

das Licht angeht, n<strong>im</strong>mt er Glen mit nach<br />

Hause. So weit, so gewöhnlich. Doch was erst<br />

mal ganz nach einem unverbindlichen, alkoholgetränkten<br />

One-Night-Stand aussieht, von<br />

dem nicht viel mehr als vielleicht ein schaler<br />

Nachgeschmack und Kopfschmerzen zu erwarten<br />

sind, geht mit dem morgendlichen Kaffee<br />

rasant in die Tiefe. Und be<strong>im</strong> obligatorischen<br />

Telefonnummerntausch wird klar: Da ist mehr.<br />

Bereits wenige Stunden später sehen sich die<br />

beiden wieder. Während dem Rest des Wochenendes<br />

in Bars und Betten, zwischen Alkohol und<br />

Drogen. Sie erzählen sich Geschichten, haben<br />

Sex und stürzen sich allmählich in eine komplizierte<br />

und hochemotionale Romanze.<br />

Die Kritik reagierte bislang begeistert auf die<br />

schwule Romanze. So schrieb etwa «Der Spiegel»:<br />

Ein Film über die kleine Tür zum Glück, die<br />

sich <strong>im</strong>mer nur ganz kurz öffnet, und vielleicht<br />

für <strong>im</strong>mer verschlossen bleibt, wenn man nicht<br />

hindurchgeht. Wer es doch tut, kann nur gewinnen.»<br />

Das Werk von Andrew Haigh gewann<br />

darüber hinaus diverse Preise, so den Preis der<br />

Jury als «Bester Spielfilm» am internationalen<br />

Queer-Festival in Hamburg.<br />

Ab sofort auf DVD.<br />

© pd<br />

Geschrieben zwischen 1911 und 1914, ist «Amerika»<br />

der erste der drei Romane Kafkas und blieb<br />

unvollendet – die Geschichte sei «ins Endlose<br />

angelegt», schrieb Kafka bedauernd an Felice<br />

Bauer. Anders als der verleumdete Josef K. in<br />

«Der Prozess» und der Landvermesser K. in «Das<br />

Schloss» begibt sich K. Rossmann auf verhältnismässig<br />

reales Terrain: In den Vereinigten Staaten<br />

von Nordamerika sucht er seine berufliche<br />

und soziale Chance.<br />

Schiffbau Zürich<br />

Premiere: Samstag, 14. <strong>April</strong>, 19 Uhr<br />

www.schauspielhaus.ch<br />

© pd<br />

Die von der Kritik gelobte Serie basiert auf dem<br />

Roman «Das Lied von Eis und Feuer» von George<br />

R. R. Martin. Ein dankbarer Stoff für ein Fantasy-Spektakel<br />

der Sonderklasse. Obwohl eine US-<br />

Produktion, kommt «Games of Thrones» überaus<br />

freizügig daher. Die Brutalität steht dem<br />

aber in Nichts nach. Bereits in der ersten Folge<br />

wird der Zuschauer Zeuge diverser abgeschnittener<br />

Köpfe und Gliedmassen.<br />

Regisseur David Benioff sprach zu Recht von<br />

den «Sopranos der Mittelerde». Zwar bleibt die<br />

Serie eindeutig dem Fantasy-Genre zugehörig,<br />

doch spielen die fantastischen Elemente eine<br />

eher untergeordnete Rolle. Es lohnt sich zudem<br />

zu erwähnen, dass die Original-Geschichte<br />

ohne Zweifel von Marion Z<strong>im</strong>mer Bradleys<br />

«Darkover-Zyklus» inspiriert wurde.<br />

Ab 30. März auf DVD & Blu-ray<br />

© pd<br />

29


Kino CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Zurück in die<br />

Zukunft<br />

<strong>2012</strong> wird die Kinoleinwand<br />

zum Zeitfenster.<br />

Von René Gerber<br />

Vor 100 Jahren sank die Titanic,<br />

vor 50 Jahren starb Marilyn<br />

Monroe, in nicht allzu<br />

ferner Zukunft werden die<br />

Hunger Games ausgetragen.<br />

Es war einmal… Übermorgen!<br />

Auch wenn die Tage länger werden und die Sonne<br />

lacht: Diesen Frühling lohnt es sich, <strong>im</strong> dunklen<br />

Kinosaal ein paar Tränen zu vergiessen.<br />

«Titanic 3D» ist nur die Spitze des Eisbergs sehenswerter<br />

Blockbuster. Während über einem<br />

Jahr hat James Cameron sein Meisterwerk mit<br />

Digitalspezialisten in die dritte D<strong>im</strong>ension erhoben,<br />

Bild für Bild. Wenn der Avatar-Regisseur<br />

selbst Hand anlegt und ein völlig neues Erlebnis<br />

verspricht, wird die Neuauflage hoffentlich<br />

aufregender als die halbherzige 3D-Aufbereitung<br />

von «Star Wars». Inzwischen arbeitet Cameron<br />

für die «Avatar»-Fortsetzung bereits an<br />

einer neuen Technik, 60 statt 24 Bilder pro Sekunde<br />

sollen für nie gesehene Klarheit sorgen.<br />

Auch Peter Jackson setzt für «The Hobbit» auf das<br />

neue Format. Im Dezember wissen wir mehr.<br />

Bis dahin werden einige Sequels (Men in Black<br />

3, Madagascar 3, Ice Age 4) die Lachmuskeln<br />

strapazieren. Auch ein Wiedersehen mit Spiderman<br />

und Batman steht auf der Startliste.<br />

Zudem hat Hollywood eine neue Jugendbuchreihe<br />

entdeckt und damit ein neues Genre: das<br />

Märchen. Gleich zwei Schneewittchen-Updates<br />

gibt’s in den kommenden Wochen, Hänsel und<br />

Gretel mit Gemma Arterton steckt mitten in der<br />

Produktion. Es war einmal… In eine märchenhafte<br />

Vergangenheit linst die Filmwelt auch mit<br />

preisgekrönten Hommagen an Marilyn Monroe.<br />

Im Schatten all dieser spektakulären Streifen<br />

gibt es natürlich auch einige Kleinode zu<br />

entdecken. «Café de Flore» etwa, eine berührende<br />

Liebesgeschichte mit Vanessa Paradis<br />

oder «My Generation», ein so witziges wie tiefgründiges<br />

Generationenporträt der Schweizer<br />

«Katzenball»-Regisseurin Veronika Minder. Und<br />

vielleicht ergibt sich noch ein Überraschungshit,<br />

der in einer auf der Leinwand momentan<br />

sehr seltenen Zeit spielt: der Gegenwart. So wie<br />

«Les Intouchables», inzwischen in der Schweiz<br />

der dritterfolgreichste Film aller Zeiten. Direkt<br />

hinter – genau – «Titanic» und «Avatar».<br />

Brot und Spiele<br />

Die Idee für ihre Saga hatte Suzanne Collins,<br />

als sie von einer Castingshow zu einer Kriegsreportage<br />

zappte. Harry Potter hat ausgezaubert,<br />

die «Twilight»-Vampire gehen bald in die letzte<br />

Runde, da kommt ein neuer mehrteiliger Buchhit<br />

als Filmvorlage gerade recht. Hier ist alles<br />

anders, abgebrühter, gnadenloser. «The Hunger<br />

Games» spielt nicht in einer romantischen<br />

oder zauberhaften Parallelwelt, sondern in einer<br />

Zukunft, die aktuelle Trends beängstigend<br />

zu Ende denkt. In Panem sind Macht und Reichtum<br />

klar verteilt auf zwölf Distrikte. Einmal<br />

jährlich treten jugendliche Vertreter aus allen<br />

Klassen gegen einander an, kämpfen um Liebe<br />

und Hoffnung, um Leben und Tod. Ein Spektakel<br />

zwischen hypermodernem Videogame und<br />

archaischem Gladia torenkampf. Unbedingt<br />

sehenswert, nicht nur wegen Lenny Kravitz als<br />

exzentrischer Stylist Cinna.<br />

Jack und Rose<br />

Am 14. <strong>April</strong> 1912 ging die Titanic unter. Hundert<br />

Jahre später erlebt die aufwändigste und<br />

beste von vielen Verfilmungen der Katastrophe<br />

ein Revival. Der Untergang des vermeintlich<br />

Unsinkbaren, die Liebesgeschichte, die<br />

<strong>im</strong> Angesicht des Todes Klassengrenzen aufhebt:<br />

Zeitlos berührend. Eine Generation erinnert<br />

sich an ein Filmereignis, eine andere<br />

entdeckt es neu. Die Hauptdarsteller, DiCaprio<br />

und Winslet, sie schw<strong>im</strong>men längst auf der<br />

höchsten Welle, brauchen sich nicht mehr zu<br />

sorgen, für <strong>im</strong>mer Jack und Rose zu bleiben.<br />

SNOW WHITE, MIRROR MIRROR: Wer ist die Schönste <strong>im</strong> ganzen Land?<br />

Julia Roberts oder Charlize Theron?<br />

30


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Kino<br />

Und <strong>2012</strong>, nach 14 Jahren, wird vielleicht auch<br />

Céline Dions «My Heart will go on» wieder erträglich.<br />

Wer verliebt sich neu, wer bleibt King<br />

of the World, wer kann kalt bleiben, wenn der<br />

Ozeandampfer den Eisberg rammt?<br />

Marilyn und Marilyn<br />

Vor 50 Jahren starb Norma Jeane Baker alias<br />

Marilyn Monroe. Sie ist unsterblich geblieben,<br />

als Filmikone und Sexsymbol. Zwei<br />

Filme widmen sich der Ikone, fangen einzelne<br />

der unzähligen Facetten ein. «Poupoupidou»<br />

zum einen, ein postmoderner Kr<strong>im</strong>i, der<br />

<strong>im</strong> Jura spielt, voll von Klischees und Ironie,<br />

«My Week with Marilyn» zum anderen, der<br />

Einblick in das Seelenleben und Filmschaffen<br />

bietet. Michelle Williams wurde für ihre<br />

Marilyn-Darstellung vielfach ausgezeichnet.<br />

Monatelang studierte sie als Vorbereitung<br />

ihre Ticks und Eigenheiten. Kam zum<br />

Schluss, «dass Marilyn Monroe auch nur eine<br />

Rolle war, die sie verkörpert hat.» Fazit: Man<br />

kann sich Marilyn so oder so nähern, unerreicht<br />

und unvergesslich bleibt sie <strong>im</strong>mer.<br />

Legenden und Gehe<strong>im</strong>nisse ranken sich um<br />

sie, und je näher man ihr kommt, desto faszinierender<br />

wird sie.<br />

sie gleich nochmals auf die Leinwand. Nach<br />

der opulenten Kostümkomödie in einem<br />

actiongeladenen Fantasyspektakel. Schneewittchen<br />

hier: Kirsten Stewart, böse Königin:<br />

Charlize Theron. Welche Verfilmung schöner<br />

ist, diese Frage wird der Spiegel der Besucherzahlen<br />

beantworten…<br />

The Hunger Games (<strong>im</strong> Kino)<br />

Poupoupidou (<strong>im</strong> Kino)<br />

Titanic 3D (ab 5. <strong>April</strong>)<br />

Mirror, Mirror (ab 5. <strong>April</strong>)<br />

My Week with Marilyn (ab 19. <strong>April</strong>)<br />

Snow White and the Huntsman (ab 31. Mai)<br />

Schneewittchen und die böse Königin<br />

«Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist<br />

die Schönste <strong>im</strong> ganzen Land?» Julia Roberts<br />

stellt die alles entscheidende Frage, Stieftochter<br />

Schneewittchen (Lily Collins) macht ihr<br />

Konkurrenz. So wird sie kurzerhand in den<br />

Wald verbannt, wo sie auf eine Bande kleinwüchsiger<br />

Kleinkr<strong>im</strong>ineller trifft, besser<br />

bekannt als die sieben Zwerge. Ein schöner<br />

Prinz (Armie Hammer) verzwickt die Lage<br />

zusätzlich, in überraschenden und humorvollen<br />

Wendung kommt endlich die Wahrheit<br />

hinter den Märchenfiguren ans Licht.<br />

Und wenn sie nicht gestorben sind… treten<br />

MY WEEK WITH MARILYN: Michelle Williams als Marilyn Monroe<br />

HUNGER GAMES: Neuer Filmhit für die Twillight-<br />

Gemeinde: Jennifer Lawrence und Liam Hemsworth.<br />

TITANIC: Kate Winslet und Leonardo DiCaprio versinken <strong>im</strong> <strong>April</strong> in 3D<br />

31


Lifestyle CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

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3Buntes Krokodil<br />

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32<br />

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• Vorbereitung von Aktivitäten, Projekten und Kampagnen in<br />

Zusammenarbeit mit dem Geschäftsleiter<br />

• Administration (Mitgliederverwaltung, Rechnungs kontrolle, Website, etc.)<br />

• Redaktion, Layout Mitgliederzeitschrift und Presseschau<br />

Sie bringen mit<br />

• Kaufmännische Grundausbildung<br />

• PC/MAC-Anwenderkenntnisse (Office-Palette,<br />

FileMaker, Photoshop, InDesign, Illustrator,<br />

Websiteadministration, Mail, etc.)<br />

• Gute Französischkenntnisse<br />

• Kreativität<br />

• Organisationstalent<br />

• Effizientes Arbeiten<br />

Von Vorteil sind<br />

• Italienischkenntnisse<br />

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(Tel. 031 372 33 00) sowie Uwe Splittdorf, Geschäftsleiter Pink Cross (079 690 58 97).<br />

Ihre vollständige Bewerbung richten Sie bitte bis am 15. <strong>April</strong> <strong>2012</strong> an:<br />

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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Kolumne<br />

Der neue Kampf<br />

gegen reduzierte<br />

Freiwilligkeit<br />

Von Michi Rüegg<br />

Es gibt innere und äussere Zwänge. Ich beispielsweise<br />

zwinge mich ab und zu, mit dem Staubsauger<br />

den Fussboden zu reinigen. Obwohl ich das<br />

nicht mag, des lauten Geräusches wegen. Aber<br />

weil ich Staub noch weniger mag, erbringe ich<br />

das Opfer. Ein anderer Zwang, den viele von uns<br />

kennen: Die Analdusche, aus Angst, das Laken<br />

könnte schmutzig werden. Ein äusserer Zwang<br />

ist beispielsweise, nicht bei Rot eine Kreuzung<br />

zu überqueren, wenn ein ganzer Kindergarten<br />

zuschaut. Man möchte nicht über die Strasse<br />

und damit mit schlechtem Beispiel vorangehen.<br />

Der Nationalrat hat jüngst über eine andere<br />

Form von Zwängen debattiert, nämlich die<br />

Zwangsehen, die gemäss seinem Willen strafrechtlich<br />

verboten werden sollen. Was vor wenigen<br />

Generationen in unserem Kulturkreis noch<br />

gang und gäbe war, soll neu aufs Schärfste geächtet<br />

werden. Dass wir uns unsere Partner selber<br />

aussuchen dürfen, ist eine zivilisatorische<br />

Errungenschaft. In anderen Kulturkreisen hat<br />

sich diese Ansicht noch nicht durchgesetzt.<br />

Also bitte, geschätzter Leser, liebe Leserin, verstehen<br />

Sie mich nicht falsch. Ich bin in keiner<br />

Weise für Zwangsverbindungen, es sei denn,<br />

sie basieren auf einem besonderen Fetisch der<br />

Involvierten. Wenn das Gesetz in einer Weise<br />

verschärft werden soll, die nützt, soll mir das<br />

recht sein. (Ob der Weg übers Strafrecht der<br />

sinnvollste ist, soll später die Geschichtsschreibung<br />

beurteilen).<br />

Etwas absurd ist jedoch, dass die Verfolgung von<br />

Zwangsehen aus Gründen der ausgleichenden<br />

Gerechtigkeit nicht nur für heterosexuelle<br />

Ehen, sondern auch für registrierte Partnerschaften<br />

gelten soll. Künftig müssen Standesbeamte<br />

– und vielleicht gar Staatsanwälte – also<br />

der Frage nachgehen, ob die beiden Herren oder<br />

Damen aus freien Stücken auf dem Zivilstandsamt<br />

sind, oder ob sie beispielsweise von ihren<br />

Eltern dazu gezwungen worden sind.<br />

Man stellt sich vor, wie der fünfzehnjährige<br />

Omar be<strong>im</strong> Onanieren mit seinem Cousin<br />

Abdul von der Grossmutter erwischt wird.<br />

Um Schande von der Familie abzuwenden, beschliessen<br />

beide Eltern, dass Omar und Abdul<br />

gemäss Scharia eine registrierte Partnerschaft<br />

eingehen müssen. Die Tragik dabei: Beide sind<br />

gar nicht schwul, sondern nur exper<strong>im</strong>entierfreudige<br />

Teenager.<br />

Oder die junge Dürdane, die eigentlich nach<br />

der Matura Medizin studieren wollte und auf<br />

Urlaub in Ostanatolien mit der 49jährigen, alleinstehenden<br />

Ziegenhirtin Gülümser verheiratet<br />

wird – weil die Familie Schulden bei ihr hat.<br />

Vielleicht muss man gar nicht so weit suchen.<br />

Möglicherweise werden auch die Bauernsöhne<br />

Ueli und Kaspar <strong>im</strong> Appenzellischen zwangsverpartnert,<br />

weil die Familien die beiden Gehöfte<br />

fusionieren wollen, um damit noch mehr<br />

Direktzahlungen vom Bund einzuhe<strong>im</strong>sen. Tragisch<br />

wäre das insbesondere, wenn Kaspar in<br />

die Tochter des Gemeindeschreibers verliebt<br />

wäre, aber auf Druck der Familie mit ebendiesem<br />

Ueli ins Heu müsste.<br />

Nicht auszudenken, was Zwangspartnerschaften<br />

für die betroffenen jungen Männer und<br />

Frauen bedeuten würden. Andererseits könnten<br />

sie auch einen Segen darstellen. In Zeiten der<br />

Männerflut und des schier uneingeschränkten<br />

Angebots an Gelegenheiten können sich viele<br />

von uns nicht für einen Partner entscheiden,<br />

aus Angst, es käme bald ein besserer daher. Eine<br />

von den Eltern eingefädelte Verbindung würde<br />

dieser Orientierungslosigkeit Abhilfe schaffen.<br />

Profitieren von solchen unfreiwilligen Verbindungen<br />

würden auch Schriftsteller, Theaterautoren<br />

und Drehbuchschreiber. Die in unzähligen<br />

Geschichten nacherzählte Tragödie von<br />

Romeo und Julia könnte in neuen Variationen<br />

aufgelegt werden. Zum Beispiel über den Katholiken<br />

Thomas, der den Juden Ben liebt. Aber die<br />

beiden dürfen nicht zusammen sein, weil Bens<br />

Vater will, dass sein Sohn den Talmudschüler<br />

Ezra ehelicht. Es ist wie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Leben: Des<br />

einen Leid ist des anderen Freud.<br />

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35


Reisen CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Pagoden und<br />

«People Like Us»<br />

Gay Birma erwacht: «Wir haben<br />

schon mehr Freiheiten.»<br />

von Robert Spring, Rangun<br />

Birmanen sind sehr freundliche<br />

Menschen. Spaziert man durch<br />

Birmas schöne Kapitale Rangun,<br />

wird man <strong>im</strong>mer wieder freundlich<br />

gegrüsst oder angelächelt.<br />

Das ist schön und<br />

lockert die gespannte Neugierde,<br />

die aufkommt bei dem ersten Besuch<br />

in dem lange Zeit von<br />

der Aussenwelt isolierten Myanmar,<br />

wie Birma offiziell heisst.<br />

Es gibt einiges zu entdecken in Rangun, einer<br />

Stadt mit vielen Parks, Bäumen und Büschen,<br />

deren sattes Grün sich lebhaft vom Glanz der<br />

vielen goldenen Pagoden abhebt. Die jahrzehntelange<br />

Herrschaft der Militärjunta hat wie ein<br />

unfreiwilliges Konservierungsprogramm gewirkt,<br />

auch wenn Moos, Sch<strong>im</strong>mel und Zerfall<br />

den Kolonialbauten über die Jahrzehnte arg<br />

zugesetzt haben.<br />

Aufbruch und Skepsis<br />

In Rangun ist eine prickelnde Aufbruchst<strong>im</strong>mung<br />

zu spüren. Sichtbare Zeichen der Reformpolitik<br />

von Präsident Thein Sein sind die bis vor<br />

wenigen Monaten unter Strafe verbotenen Satellitenschüsseln<br />

an vielen Häusern, ausländische<br />

Zeitungen in Cafés und Hotels und – vor allem<br />

– die allgegenwärtigen Bilder von Oppositionsführerin<br />

Aung San Suu Kyi.<br />

Zu spüren ist aber auch die Skepsis der Birmanen<br />

gegenüber der Reformpolitik der ersten zivilen<br />

Regierung Birmas nach Jahrzehnten der<br />

Militärdiktatur. «Ich hoffe, dass die Regierung<br />

es ernst meint» oder «Erst mal abwarten» sind<br />

die am häufigsten gehörten Kommentare zu<br />

dem Kurs von Präsident Thein Sein.<br />

PLU (People Like Us)<br />

Nicht ganz so einfach zu entdecken ist die<br />

schwule Szene. Nicht jeder Mann, der einen<br />

in den Strassen und Restaurants anlächelt, ist<br />

ein PLU, ein «People Like Us». In den Jahren der<br />

Diktatur haben Birmanen gelernt, auch in der<br />

Sprache Vorsicht walten zu lassen. Dabei würde<br />

man gerne das Lächeln von so manchem schmucken<br />

Birmanen <strong>im</strong> traditionellen Longyi, der<br />

birmanischen Version des Sarongs, als Einladung<br />

auffassen.<br />

Win Hlaing erscheint in Jeans statt <strong>im</strong> Longyi.<br />

In Wirklichkeit heisst Win Hlaing anders. Aber<br />

wie der Autor dieser Zeilen mag er nicht unter<br />

seinem richtigen Namen medienöffentlich werden,<br />

denn noch ist die Reformpolitik nicht so<br />

ganz <strong>im</strong> Trockenen. Be<strong>im</strong> Bier der Marke «Myanmar»<br />

<strong>im</strong> Lion World in Rangun erzählt der<br />

33 Jahre alte Win Hlaing vom schwulen Leben<br />

in Rangun.<br />

Die Szene verlagert sich <strong>im</strong>mer wieder<br />

Das Lion World auf der Veranda <strong>im</strong> ersten Stock<br />

ist eine von vielen Rotlichtbars in einem bunkerartigen<br />

Gebäude in Ranguns Innenstadt.<br />

Leicht bekleidete, gelangweilt wirkende Mädels<br />

stolzieren unter der fadenscheinigen Tarnung<br />

als Model einer «Fashion Show» über den Laufsteg<br />

des Lion World. Für schwule Männer ist die<br />

Fussgängerbrücke am anderen Ende der Bar der<br />

Laufsteg der Eitelkeiten. Die Brücke über die vier<br />

Strassen einer grossen Kreuzung ist Cruisingort<br />

und Strich gleichermassen, zumindest so lange<br />

bis – was häufig passiert – die Polizei auftaucht.<br />

«Meine Freunde und ich kommen nicht of hierher»,<br />

erzählt Win Hlaing. «Wir treffen uns lieber<br />

in einem der Restaurants in China Town.»<br />

In Myanmar, wo Versammlungen von mehr als<br />

fünf Menschen verboten sind und als Erbe der<br />

britischen Kolonialzeit Homosexualität noch<br />

illegal ist, ist es besser, nicht aufzufallen. «Es<br />

gibt <strong>im</strong>mer wieder Cafés, Kneipen, Clubs, die<br />

bei Schwulen populär sind. Aber wenn sie zu<br />

sehr als Schwulentreffpunkt bekannt werden,<br />

verlagert sich die Szene sicherheitshalber woanders<br />

hin.» Win Hlaing unterscheidet zwischen<br />

den «High Class»-Schwulen und den anderen.<br />

«High Class» steht für jene durch Korruption<br />

und enge Verbindungen zum Militär reich gewordene<br />

Schicht. Diese High-Class-Homos, für<br />

die Win Hlaing nur Verachtung übrig hat, sind<br />

in den Nachtklubs Ranguns zu finden und <strong>im</strong><br />

Mojo, einer neuen, modernen, in einem Viertel<br />

der Besserverdienenden gelegenen Cocktailbar.<br />

Das Internet ist neuerdings zugänglich<br />

Wenn man in früher in Rangun wissen wollte,<br />

wo was los ist, wo man sich trifft, war man auf<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Das<br />

Internet war zensiert. Mit extrem hohen, für<br />

die bitterarmen Birmanen unerschwinglichen,<br />

Preisen für Handys und vor allem S<strong>im</strong>-Karten<br />

(die bis vor kurzem über 2000 Dollar kosteten)<br />

verhinderte die Militärjunta aus Furcht vor<br />

Aufständen nicht nur den leichten Kontakt ins<br />

Ausland sondern auch der Birmanen untereinander.<br />

Jetzt ist das Internet zugänglich (wenn<br />

nicht gerade mal wieder der Strom ausfällt) und<br />

S<strong>im</strong>-Karten werden billiger (obwohl sie mit 200,<br />

300 Dollar <strong>im</strong>mer noch teuer sind). Internationale<br />

schwule Datingseiten wie Gaydar oder Gayromeo<br />

sind ebenso zugänglich wie birmanische<br />

Homoseiten mit Informationen über Aids und<br />

die Szene vor Ort.<br />

Langsam geht der Regenbogen auch über den<br />

goldenen Pagoden Birmas auf. Ob er <strong>im</strong>mer<br />

kräftiger strahlen wird, ob Birmas Parlament<br />

Homosexualität entkr<strong>im</strong>inalisiert, das alles ist<br />

noch sehr offen wie auch die Zukunft der gesamten<br />

Reformpolitik. Win Hlaing ist bereits<br />

glücklich über die momentane Situation der<br />

Birmanen jeglicher sexuellen Orientierung:<br />

«Wir haben schon mehr Freiheiten.»<br />

36


Musik CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Nina Kraviz ****<br />

Der Dschungel ist unübersichtlich. Wo findet man neue Musiktalente? In<br />

Castingshows? Eintagsfliegen. In den Charts? Stechmücken. In den Strassen?<br />

Tausendfüssler. Vielleicht doch mal wieder tief eintauchen in die<br />

Clubs, in den zu Unrecht totgesagten House, in die Nacht, wo die Spinnen<br />

ihre verhängnisvollen Netze spannen. Die DJane ist die Göttin, sie kann<br />

mehr als nur Tracks aneinanderweben. Sie mixt Sounds und schüttelt die<br />

Menge durch, <strong>im</strong> Idealfall. Der Idealfall heisst Nina Kraviz. Nachdem sie<br />

ihre Kindheit <strong>im</strong> sibirischen Irkutsk verbrachte, zog die Russin 2008 nach<br />

Moskau, machte sich in der Underground-Szene allmählich einen Namen,<br />

hostete schliesslich <strong>im</strong> angesagten «Propaganda» eine Party, bis der Hype<br />

um sie den Veranstaltern zu viel wurde. Kurzerhand wurde das Multitalent<br />

gefeuert, zog in die weite Partywelt hinaus, bespielte als DJ, Sängerin<br />

und Produzentin fast jeden angesagten Club rund um den Globus.<br />

Nun hat Nina ihren Sound auf eine Scheibe gepresst. Sie singt und flüstert,<br />

sexy und verführerisch. Der Opener «Walking in the Night» gibt den Ton<br />

an: Sphärischer Untergrund, hypnotisierender Beat, schwebende St<strong>im</strong>me.<br />

Der Soundtrack für den Weg vom Dancefloor ins Schlafz<strong>im</strong>mer. Mit «Ghetto<br />

Kraviz» geht die Reise weiter, tiefer rein in Beats und Melodiefetzen.<br />

Ein sanfter Strudel aus House und Trip Hop, aus dem es für 14 Tracks kein<br />

Entkommen gibt. Relaxt man da in der Chillout-Lounge oder steht man<br />

<strong>im</strong> Auge des Orkans? Min<strong>im</strong>alistisch, verlangsamt, und doch in jedem Moment<br />

von einer Intensität, der man sich kaum entziehen kann. Nina Kraviz<br />

zeigt endlich mal wieder, dass hippe Clubs nicht nur Tanzfabriken sind,<br />

sondern auch Schmelztiegel von Sounds und Emotionen. Jeder kommt irgendwoher,<br />

ist für einen Takt König der Nacht und geht dann seinen Weg,<br />

ins Dunkle hinaus, in den Dschungel der tiefen Träume. (rg)<br />

Rekids<br />

Roxette *****<br />

Travelling<br />

Funktioniert es noch? Das war vor rund einem<br />

Jahr die grosse Frage, als Per und Marie das<br />

Comeback wagten. Ja, es hat funktioniert.<br />

Roxette rockten das Ding, stürmten die Charts<br />

wie damals in den 1990ern, tourten ausverkauft,<br />

reihten sich mit «She’s got nothing on<br />

(but the Radio)» wieder ein in die Radio-Endlosschlaufen.<br />

Das Erfolgsrezept: Gleiche Zutaten,<br />

neu gemischt. Dem bleibt das schwedische Duo<br />

auch weiterhin treu, als wäre es nie von der Bildund<br />

Tonfläche verschwunden. «Travelling» ist<br />

ein «Joyride» von heute, eine temporeiche Fahrt<br />

durch vertraut klingende Uptempo-Hits («It’s<br />

possible») und zeitgemässe Balladen («Perfect<br />

Excuse»). Gut konserviert, gut gereift. Wer den<br />

Live-Beweis will, legt am 17.<br />

Juli be<strong>im</strong> Dolder einen Zwischenhalt<br />

ein und wird hören<br />

und sehen, dass die Reise<br />

noch längst nicht zu Ende ist.<br />

(rg) EMI<br />

38<br />

Miike Snow *****<br />

Happy to You<br />

Man kann Pop <strong>2012</strong> in Schubladen einreihen.<br />

Bei den meisten. Man kann von allem etwas nehmen<br />

und in eine vertonte Ikea-Billigbox stecken.<br />

Machen viele. Oder aber man designt seine ganz<br />

eigenen Soundmöbel, für die das Haus erst noch<br />

gebaut werden muss. Machen ganz wenige. So<br />

geschehen be<strong>im</strong> schwedisch-amerikanischen<br />

Produzentenduo Miike Snow. Da wird getüftelt<br />

und geschraubt, erfunden und ausgegraben. Bläser<br />

und Geräusche, Loops und Beats, Elektro und<br />

Indie: Immer überbordend kreativ, <strong>im</strong>mer mit<br />

demselben Ergebnis: WOW. Immer Spass, nie Langeweile.<br />

Ist das noch Avantgarde oder schon ein<br />

Ohrwurm? Andrew Wyatt, Christian Karlsson<br />

und Pontus Winnberg sind definitiv der Think<br />

Tank der Gegenwartsmusik.<br />

Dass sie Britney Spears‘ coolsten<br />

Song, «Toxic», produziert<br />

haben, sagt vieles, das neue Album<br />

«Happy to You» singt den<br />

Rest. (rg) Sony Music<br />

Madonna *****<br />

MDNA<br />

Ein Titel zwischen Partydroge und Gentechnik.<br />

MDMA war gestern, DNA altert. Spass und Jugend<br />

werden zum zwanghaften Diktat. «Girls<br />

gone wild» umwirbt mit einem sexy Video die<br />

Gays, «Give me all your Luvin» die Sportfans.<br />

Alles kühl kalkuliert, nichts kühn inspiriert.<br />

Die Musik dazu, ein schales Gähnen aus Trance<br />

und Dance: Kaum der Rede wert. Viele Köche verderben<br />

den Brei. Das Album ist nichts. Aber: Sie<br />

ist Madonna, sie bleibt die Meisterin der Projektionsfläche.<br />

MDNA kann nichts bleiben, gleichzeitig<br />

lässt sich damit alles machen. Mit genialer<br />

Tour und cleverem Marketing vielleicht<br />

sogar ein «Masterpiece», der beste Song auf dem<br />

Album. Darin geht es um eine Frau, die ihre<br />

Perfektion verliert. Sie kann<br />

die Fäden in die Hände der<br />

Fans legen und irgendwann<br />

wieder selbst ergreifen. Sie ist<br />

Madonna, sie hat die MDNA.<br />

(rg) Universal Music


15.<br />

PI N K<br />

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schwullesbisches<br />

Filmfestival<br />

Zürich 2.–10.5.12<br />

Frauenfeld 11 .–13.5.12<br />

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PRÄSENTIERT:<br />

VOM 1. BIS 30. APRIL <strong>2012</strong><br />

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und unterstützen die Teilnehmer!


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Gesundheit<br />

Hallo James<br />

Nein, ihr müsst nicht auf Sex verzichten. Es gibt viele serodifferente Paare,<br />

die ein glückliches Sexualleben führen. Streicheln, Kuscheln, gegenseitiges<br />

Wichsen oder intensive Zungenküsse sind alles absolut sichere Praktiken.<br />

Auch Oral- und Analverkehr sind unter Einhaltung der Safer-Sex-<br />

Regeln (Bumsen nur mit Gummi, kein Sperma in den Mund, bei Juckreiz,<br />

Brennen oder Ausfluss zum Arzt) kein Problem. Gerade in Bezug auf die<br />

dritte Safer-Sex-Regel ist es wichtig, darauf zu achten, dass keine andere<br />

sexuell übertragbare Infektion vorliegt, denn eine solche kann eine HIV-<br />

Übertragung fördern. Unter spezifischen Bedingungen (die antiretrovirale<br />

Therapie wird konsequent eingehalten, Viruslast ist mindestens<br />

sechs Monate nicht mehr nachweisbar, keine andere STI) ist es für feste,<br />

serodifferente Paare sogar möglich, auf die Safer-Sex-Regeln zu verzichten.<br />

Weitere Informationen hierzu gibt euch der behandelnde Arzt. Mehr<br />

zum Thema findest du hier: www.gay-box.ch.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Nie mehr Sex?<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich befinde mich in einer schwierigen Situation. Vor einiger Zeit habe ich<br />

einen tollen Typen kennen gelernt. Obwohl sich gegenseitig Gefühle entwickeln,<br />

ist es bisher noch nicht zu Sex gekommen. Der Mann ist mir sehr<br />

wichtig und ich könnte mir eine Beziehung mit ihm vorstellen. Leider hat<br />

er sich kürzlich mit dem HI-Virus angesteckt und ich weiss nicht richtig,<br />

wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Worauf muss ich speziell achten?<br />

Reicht Safer Sex oder sollten wir ganz auf Sex verzichten?<br />

James, 25<br />

Sauberer Analsex?<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Wenn mein Freund und ich Analsex haben, passiert es leider <strong>im</strong>mer wieder,<br />

dass mein Penis danach voller Kot ist. Früher hatten wir diese Probleme<br />

nicht und auch wenn er mich fickt, passiert es nicht. Wir duschen<br />

vorher <strong>im</strong>mer zusammen, möchten aber auf eine Analdusche verzichten.<br />

Das kann doch nicht normal sein, oder? Im Internet haben wir leider keine<br />

hilfreichen Tipps gefunden. Kannst du uns weiterhelfen?<br />

Henry, 21<br />

Hallo Henry<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass be<strong>im</strong> Analverkehr manchmal etwas<br />

Kot ins Spiel kommt. Das ist zwar unangenehm, aber ganz normal. Der<br />

menschliche Körper ist nun mal keine Maschine, die <strong>im</strong>mer dann «sauber»<br />

ist, wenn es gerade passt. Es versteht sich von selbst, dass der Darm<br />

vor dem Analverkehr möglichst leer sein sollte. Leider merkt man nicht<br />

<strong>im</strong>mer, ob das der Fall ist. Warum wollt ihr auf eine Analdusche verzichten?<br />

Ein Einlauf ist eine gute Variante, damit später be<strong>im</strong> Sex keine unangenehmen<br />

Überraschungen passieren. Aber nicht übertreiben. Zu viele<br />

Einläufe können die Darmflora schädigen und belasten den Kreislauf. Ein<br />

bis zwei Einläufe pro Woche sind unbedenklich. Weitere Informationen<br />

dazu gibt es hier: www.gay-box.ch<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Pia<br />

Ein machbarer<br />

Tribut an die<br />

Community<br />

Es ist natürlich wie bei der La-Ola-Welle <strong>im</strong> Fussballstadion:<br />

Es machen nie alle mit. Leider! Aber<br />

je mehr mitmachen, umso geiler ist der Effekt.<br />

Genauso ist das bei «Break The Chain». Auch<br />

wenn wir‘s alle nicht mehr hören können, auch<br />

wenn alle meinen, dass es heute tolle Medis<br />

gibt, auch wenn ich meine Sex-Dates seit Jahren<br />

kenne und auch wenn ich so überhaupt keine<br />

Lust habe, mich mit medizinischen Spitzfindigkeiten<br />

wie dem «Pr<strong>im</strong>o-Infekt» auseinanderzusetzen.<br />

Die Realität spricht eine andere Sprache.<br />

Die Neuansteckungen in unserer Szene nehmen<br />

<strong>im</strong>mer noch zu. Nicht wegen den Sexworkern aus<br />

Osteuropa, die keine Ahnung von Safer Sex haben.<br />

Nicht wegen Migranten aus Afrika, die den Schnitt<br />

so drastisch nach oben treiben. Wegen uns. Und<br />

darum MÜSSEN wir so eine Riesenwelle machen.<br />

Jeder, der mitmacht, leistet einen Beitrag zur<br />

Sicherheit unserer Szene. Es gibt nichts zu verlieren<br />

– nur zu gewinnen. Einen Monat auf etwas<br />

zu verzichten, ist nicht nur ein machbarer Tribut<br />

an die Community – es ist auch saisonal absolut<br />

korrektes Verhalten. Immerhin sind wir mitten<br />

in der Fastenzeit. Natürlich ist es einfacher, auf etwas<br />

zu verzichten, was einem auch sonst eher am<br />

Rücken vorbeigeht. Auf Beda Stadler zum Beispiel,<br />

und seine medienwirksamen Stellungnahmen<br />

zu jeder Katzen-Grippe. Beda Stadler, Infektiologe<br />

und extremer Schwerbescheidwisser, also<br />

eigentlich der Roger Schawinski der Viren und<br />

Bazillen, hat die Aktion «Break The Chain» scharf<br />

kritisiert, er nannte sie wörtlich «hanebüchen»,<br />

weil sie den Eindruck erwecke, man könne nach<br />

dem Aktionsmonat bedenkenlos auf Safer Sex<br />

verzichten. Wenn man jetzt so wie Beda ab und an<br />

in einen Bottich Schlauwasser gefallen ist, dann<br />

kann man natürlich schon mal aus Versehen<br />

meinen, dass die breite Masse da draussen kein<br />

Geistesgigant ist. Ist schon in Ordnung, Beda. Zu<br />

deinen Gunsten nehmen wir an, dass du einfach<br />

nur grausam besorgt bist um uns. Andernfalls<br />

müssten wir nämlich vermuten, dass du uns alle<br />

für komplette Furzgurken hältst, die zum ersten<br />

Mal etwas von HIV hören. Ich wage zu behaupten,<br />

dass jeder Typ in der Szene genau weiss, um was es<br />

bei «Break The Chain» geht. Es kann sich nur nicht<br />

jeder zum Mitmachen durchringen. Und drum<br />

kommen jetzt die Goodies! Wer sich registriert,<br />

erhält <strong>im</strong> Monat <strong>April</strong> jeden Tag einen Gutschein<br />

auf sein Smartphone oder seine Mailbox. Zahlreiche<br />

Bars und Läden machen mit und verwöhnen<br />

euch mit Angeboten und Vergünstigungen.<br />

Lasst euch das nicht entgehen! Am einfachsten<br />

geht es, wenn ihr die App auf eurem Handy habt.<br />

Man lädt ja sonst auch jeden Scheiss runter. Ich<br />

werde so frei sein und <strong>im</strong> <strong>April</strong> konsequente Handykontrollen<br />

durchführen. Und wer Grindr drauf<br />

hat, aber nicht «Break The Chain», dem werd ich<br />

tief und eindringlich in die Augen sehen müssen.<br />

Wer kein Apfelhandy hat oder auf seinem Smartphone<br />

schon so viele Apps hat, dass er es kaum<br />

noch tragen kann, der kann aber auch online mitmachen<br />

www.break-the-chain.ch Seid dabei bei<br />

etwas Einzigartigem, meldet euch jetzt noch an<br />

und wählt euren Einsatz aus! Unsere Community<br />

muss es wert sein!<br />

Apropos «Einsatz»: Ich bin froh, wenn dieses<br />

elende Doris-Fiala-Bashing endlich ein Ende<br />

n<strong>im</strong>mt. Es ist <strong>im</strong> Moment nicht leicht für mich<br />

mit dieser Frisur rumzulaufen. Ich sehe ja quasi<br />

aus wie das Stunt-Double von Doris und ich<br />

habe voll keine Lust darauf, auf der Strasse als<br />

Zewo-Prellerin gedisst zu werden. Doris wird<br />

das schon wieder grad biegen und bis dahin bitte<br />

ich um Geduld. Ich hab echt keine Lust, mir<br />

eine neue Frisur zu kaufen.<br />

Bis demnächst, Eure Pia<br />

41


Agenda CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

FR 30. März<br />

Luzern<br />

22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />

people@The Loft Haldenstr. 21. Special<br />

Party mit DJs Alessandro Lesz, Luc le Grand<br />

& C-Side<br />

Zürich<br />

18.00 Checkpoint <strong>im</strong> Gespräch by QueerHelp:<br />

Die Kette durchbrechen. Das Leben positiv<br />

gestalten. Vom Umgang mit der eigenen<br />

Psyche und der Schwierigkeit mit der Therapietreue.<br />

Ab 20h Essen und Trinken mit<br />

Posibar. Restaurant Hubbles,<br />

Werdstr. 54, 8004 Zürich. Keine Anmeldung<br />

erforderlich<br />

19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />

Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />

Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />

21.30 t&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation<br />

mit DJ Marc S<br />

Anzeige<br />

22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />

Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />

Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />

80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />

Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />

Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra,<br />

L<strong>im</strong>matstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch<br />

22.00 Rage:<br />

Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />

DJ La Luna<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode sportsLAB. Cum in sports gear<br />

SA 31. März<br />

Basel<br />

22.00 Flavor - Strawberry Edition: DJs Peeza<br />

& Friends. Excellent Club, Binningerstr. 7<br />

(Nähe Heuwaage). Infos www.housefashion.ch<br />

Bern<br />

22.00 Gentleboyz: The most gentle gay nights in<br />

the capital. DJs José Galisteo (live), Kareem<br />

Junior, David Cruso & Kary. Fr. 25.–, Vorverkauf<br />

Fr. 20.–. Charity Event zugunsten<br />

Aids Hilfe Schweiz. Club Du Théâtre Bern,<br />

Hotelgasse 10. Infos www.gentleboyz.ch<br />

Thurgau<br />

19.30 G old ie s - Show: mit Spaghettiplausch<br />

Oldies, Evergreens präsentiert von Diva<br />

International. Menu mit Salat, diverse<br />

Saucen und Dessert. Im HOT-Lokal,<br />

Wilerstrasse 5, Wängi. Anmeldung über<br />

Anmeldung@hot-tg.ch<br />

Zürich<br />

16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />

Special. Youngster haben reduzierten<br />

Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler<br />

Eintritt von Fr. 30.–<br />

20.00 Break the Chain: Launch Party <strong>im</strong><br />

Bagatelle, Langstrasse 93. Ab 20h Apéro und<br />

Videopremiere des Glitzerhaus-Clips «Break<br />

The Chain». Ab 22h Party mit DJs Luca<br />

Torre, Fabri!, Carlos de House & Marco de<br />

Rosa. Fr. 10.– als Spende für Checkpoint<br />

21.30 t&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance mit<br />

DJ Groovemaster<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />

unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />

DJs Charles Meyer & Mad House<br />

23.00 M i l k s ha ke: not an ordinary gay party.<br />

DJ Angel O. Door hosted by Luca. Komplex<br />

457, Hohlstr. 457. Infos www.milkshake.ch<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter<br />

Dresscode-Anlass Full Fetish<br />

<strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

SO 01. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Collins<br />

– 10 Jahre Filz <strong>im</strong> Hirsch, Querbeet<br />

Lausanne<br />

23.00 t R I X X: Gay Bar @ MAD Rue de Genève 23.<br />

Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday The<br />

Vintage. DJ Dirty Flav<br />

Thurgau<br />

11.00 G O !:GayOstschweiz! Sonntagsbrunch<br />

<strong>im</strong> GO! Lokal, Frauenfelderstr. 100, 9548<br />

Matzingen. Reichhaltiges Buffet. Cüpli zum<br />

Apéro wird offeriert. Fr. 26.– Mitglieder<br />

bzw. Fr. 31.– für Gäste. Anmeldung bis 30.3.<br />

unter www.go-club.ch, 052 366 00 17<br />

Zürich<br />

07.10 HAZ Outdoor: Frühlingswanderung am<br />

Walensee. Von Walenstadtberg über Quinten<br />

nach Weesen. Abfahrt Zürich<br />

HB 07.12h. Infos und Anmeldung unter<br />

www.haz.ch/outdoor/aktuell. Teilnehmerzahl<br />

ist auf 15 Personen beschränkt,<br />

wegen Bus Walenstadt<br />

19.00 tanzleila@Exil: Party von Frauen für<br />

Frauen. Ab 19h Salsa-Special. Ab 21h<br />

DJ Anouk Amok, ab 23h DJ Nadia Naas<br />

19.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Zero – Sunday Nacked. Fr. 13.– inkl. Eintritt<br />

Rage & Garderobe<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

MO 02. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

19.00 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH<br />

Eiermalen <strong>im</strong> Hochschulforum,<br />

Hirschengraben 7. Anmeldung bis 1.4. an<br />

zundh@websites.uzh.ch<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Latino Party<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />

DJ Groovemaster<br />

DI 03. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

20.00 Uncut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />

der Reitschule. «Ausente», Argentinien 2011,<br />

Digital 91 Min., OV Spanisch/dt. UT. Bar ab 20h,<br />

Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

42<br />

LIVE RUND UM DIE UHR:<br />

Aufregende Flirts<br />

Junge Gays Live<br />

Scharfe Boys online<br />

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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Agenda<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />

MI 04. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />

11. Essen und Kultur Abendessen mit<br />

Buffet; der Frühling ist da. Fr. 30.–. Zudem<br />

Schwubliothek und Lesbenstammtisch<br />

Zürich<br />

20.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. Naked<br />

Party mit Maskenpflicht. Maske gibt es zu<br />

leihen für Fr. 5.–<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />

alex brand playing nighty mighty oldschool<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Bart und<br />

Bauch<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt<br />

DJ Upspace<br />

DO 05. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

20.00 Seite 69 – frische Fritten – neue talente:<br />

Homosexuell, heterofreundlich <strong>im</strong> Kapitel,<br />

Bollwerk 41. Disco 300000. DJs Helga & Inga<br />

& Thalamus<br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />

Lokal Badgasse 8<br />

Zürich<br />

19.00 Bi-treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />

Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />

L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />

20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />

Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />

und Polyamory<br />

21.30 All About Madonna: Special Party mit<br />

Gewinnmöglichkeit, dem neuen Song<br />

Gmayl, Album MDNA und den legendären<br />

Videos etc. DJ Marc S. Im T&M, Marktgasse 14<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren.<br />

Oster-Welcum<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Leder, Gummi,<br />

Uniform<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Mad House<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.<br />

Underwear, Jocks, Naked. Strict dresscode<br />

FR 06. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

22.00 Supergay Party: mit DJs Taylor Crus<br />

& Original Flavor in Garage (ex Annex),<br />

Binningerstr. 14. Fr. 12.–<br />

Zürich<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Hirsch meets<br />

Disco. DJ Evita von Tesa. 60er bis 80er<br />

Sound, leckere Drinks<br />

21.30 t&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />

22.00 Queer Beats: LGBT & Friends House Party.<br />

Zürich SexyFriday. Alte Kaserne / Zeughaus,<br />

Kanonengasse 20. Gratiseintritt. DJS Ambient<br />

P, Angy Dee, Gaetano, Juiceppe & Mary.<br />

Zudem Special Guest DJ Pink Lady DeeJay.<br />

Gogos & sexy Dancers<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />

Oster-Cruising. Bierpass 3 für 2<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Blackout.<br />

DJ Nick Harvey<br />

23.00 Glitter twist: Zur Eröffnung dieser Partyreihe<br />

ist neben dem DJ Duo Glitterhaus, DJ das<br />

Party Chic & Aavents gibt es ein Livekonzert<br />

mit dem Sänger und Songwriter Adam<br />

Joseph aus New York. Fr. 15.– mit App von<br />

Break the Chain Kampagne nur Fr. 10.–.<br />

Cabaret Club, Geroldstrasse 15<br />

23.00 Magnusbar:<br />

Magnusstr. 29 Vollmond-Party<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Piss-off (yellow). Bierpass 3 für 2<br />

SA 07. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

22.00 Isola Club@Club en Vogue:<br />

Clarastr. 45. DJ Mary<br />

Bern<br />

22.00 Julius Party <strong>im</strong> Du Nord:<br />

Lorrainestrasse 2. Infos www.juliusparty.ch<br />

Zürich<br />

18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette Philipp,<br />

Zweierstr. 166<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Warmup Boyahkasha!<br />

DJ Loyce mit Clubhits, Dance & RnB<br />

21.30 t&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce<br />

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43


Agenda CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />

Oster-Meeting<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Embassy of House. DJ Gaetano<br />

23.00 Splashing Boys Hollywood Night:<br />

Party for Gays & Friends. DJs Luc le Grand &<br />

Tschespito. Der rote Teppich ist ausgelegt.<br />

Exil, Hardstr. 245. Fr. 20.–<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Osterfick – full fetish<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />

70er & 80er Jahre Musik<br />

SO 08. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels<br />

on Speed – Elektronischer Eiertanz<br />

Lausanne<br />

22.00 Ju ngle: the gay Party – Easteria Club MAD,<br />

Rue de Genève 23. Live on stage: Josey<br />

Greenwell (USA) with new Single «Stuck in<br />

my head». DJs Micky Friedmann, Antoine999,<br />

Juiceppe, Ajaxx & Willi P. Easter<br />

Bunnies-Show, Drag-Queens etc. Vorverkauf<br />

Fr. 25.–, Abendkasse Fr. 30.–.<br />

www.gay-party.net<br />

Zürich<br />

14.00 EntreNous – Sunday tea Dance:<br />

Treff für tanzbegeisterte Lesben und<br />

Schwule zu Standard- und lateinamerikanischen<br />

Tänzen oder einfach zum plaudern.<br />

Club Silbando (Swisscom Gebäude),<br />

Förrlibuckstr. 62<br />

20.00 Ladies Night <strong>im</strong> Adagio:<br />

Gotthardstr. 5 (Kongresshaus). Osterparty<br />

21.30 Oster Week2end: mit DJ Groovemaster.<br />

Im T&M, Marktgasse 14<br />

22.00 8 Jahre Boyahkasha Jubiläumsparty:<br />

mit DJs José Parra & Cindy Babado, Miss<br />

Deliscious, Pascha & Zör Gollin. Hostess;<br />

Afrodita Ismajli. Plaza, Badenerstrasse 109.<br />

Infos www.boyahkasha.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren. Oster-Freistoss!<br />

«Manndeckung». Sportswear & Sneakers-<br />

O ut fi t<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end Oster<br />

Special. DJ Qbass<br />

23.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />

Stutenmarkt & Nachtsauna<br />

23.00 HomoBlok: Die erste HomoBlok-Party <strong>im</strong><br />

Blok-Club, Schiffbaustr. 3. Janes Tama Sumo<br />

& Playlove. Zudem DJ Duo Gill & Gill<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13,<br />

Schlieren. Oster-Freistoss! «Manndeckung».<br />

Sportswear & Sneakers-Outfit only!<br />

MO 09. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />

DI 10. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />

der Reitschule. «80 Egunean - Herbstgefühle»,<br />

Spanien 2010, Digital 105 Min., OV<br />

Spanisch/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />

Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Duplexx DJ Upspace<br />

MI 11. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />

11. Essen und Kultur 15 Minuten mit Alicia<br />

Parel, der neuen Geschäftsleiterin von Pink<br />

Cross. Abendessen, Schwubliothek & Trans*-<br />

Stammtisch<br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />

Zürich<br />

20.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />

GangBang-Mask Party<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Rock/<br />

Electro. DJ siehe www.heldenbar.ch<br />

22.00 Magnusbar:<br />

Magnusstr. 29 Bereiter & Berittene<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Treffpunkt DJ Angy Dee<br />

DO 12. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

20.00 Katholische Gewissensnot – Gibs zu, du<br />

stehst drauf: Monolog von Irvine Welsh,<br />

dem Autor von Trainspotting in einer<br />

rockigen Horror Bühnenshow. Schauspiel:<br />

Pascal Holzer, Regie: Bodo Krumwiede,<br />

Musik: Signori Misteriosi unter der Leitung<br />

von Angelo Repetto. Actaeon Produktion in<br />

Zusammenarbeit mit Pink Cross & Kanzlei.<br />

Im Kanzlei, Helvetiaplatz. Einlass 20h, Beginn<br />

21h. Reservation: actaeonproduction@<br />

gmail.com. Abendkasse Fr. 18.–<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Mad House<br />

FR 13. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

19.30 H A Z - C ent ro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />

mit speziellem kulinarischem Angebot<br />

präsentiert von Dänu, Zäsi & Marco<br />

19.30 Frauenbar <strong>im</strong> GZ Riesbach: Seefeldstr. 93<br />

20.00 gay: my way: - Schwule Männer <strong>im</strong> Comingout<br />

Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67.<br />

Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />

20.00 Gay Bikers Zürich: Höck <strong>im</strong> Restaurant<br />

Marion, Mühlegasse 22<br />

21.30 t&M Disco: Marktgasse 14. DJ Marc S mit<br />

Disco & 70er bis 90er Jahre Musik<br />

22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />

Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />

Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />

80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />

Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />

Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />

118. Infos www.lollipopparty.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Mens cruising<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &<br />

Sneakers<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wagistr. 13. Strikter Dresscode Open sector,<br />

heute ohne Dresscode<br />

SA 14. <strong>April</strong><br />

Biel/Bienne<br />

22.00 Gaypirinha Birthday Bash: zum 5 Jahre<br />

Jubiläum. DJs DoubleD & Brunozinho.<br />

Fr. 15.–, ab 18 Jahre. Restaurant La Plage<br />

(Strandbad), Biel. Infos www.gaypirinha.ch<br />

Winterthur<br />

17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

We are family! Essen, Geniesserabend<br />

für die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />

Badgasse 8 Anmeldung über<br />

www.badgasse8.ch<br />

Anzeige<br />

44


CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

Agenda<br />

Zürich<br />

19.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.<br />

Ab 19h Kulturbar; Chill and feel. Um 20h<br />

Livekonzert mit Tom Kees mit seinem<br />

Programm «Think Pink Over The Rainbow».<br />

Ab 21h Party mit DJ Leon Guess. Fr. 20.–.<br />

Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram 7<br />

& 15, N6, Sonneggstrasse).<br />

Infos www.party4lesandgay.ch<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />

DJ iDeer mit Klubhits & House<br />

21.30 t&M Disco: Marktgasse 14.<br />

G-Dance. DJ Qbass<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />

Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab.<br />

DJs Garçon Sauvage & Thomi B<br />

23.00 Jack Party the Most Wanted Issue:<br />

DJs Maringo, Gloria Viagra, Juiceppe. Hot<br />

Mustache. Im Festsaal (Kaufleuten), Pelikanplatz.<br />

Infos www.jackcompany.com<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Ultraleather Plus<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

SO 15. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Mitschi<br />

Matschi – Lieder mit Hintergrund<br />

Lausanne<br />

23.00 tRIXX Gay Bar @ MAD:<br />

Rue de Genève 23. Zapoff Gallery. Friendly<br />

Gay Sunday DJs Blow Job<br />

Zürich<br />

08.00 HAZ Outdoor: Frühlingswanderung <strong>im</strong><br />

Baselbiet. Infos und Anmeldung unter<br />

www.haz.ch/outdoor/aktuell<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er & 80er<br />

Jahre Musik<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

MO 16. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

19.30 z&h Schwule Studis an Uni & EtH:<br />

Serienabend: Modern Family. Sitcom aus<br />

den USA. Uni Zürich Hauptgebäude,<br />

Rämistr., Raum KO2-D-54<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

MondAAAH!y DJ Groovemaster<br />

DI 17. <strong>April</strong><br />

Aarau<br />

20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe Treff Tischlein deck<br />

dich. Deko-Abend mit Brigitte. Anmeldung<br />

bis 3.4. bei brigitte.salewski@bs-ag.ch<br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Duplexx DJ Garçon Sauvage<br />

MI 18. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />

11. Essen und Kultur Abendessen, Schwubliothek<br />

& Jassabend<br />

Zürich<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff Sihlquai 240 DJ<br />

Battle mit Søren und René von Offstream<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Anzug-Party<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />

DO 19. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule, Bisexuelle,<br />

Tansgender und Intersexuelle. Tanze<br />

deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für Queres.<br />

Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.<br />

Keine Vorkenntnisse nötig. Mitbringen:<br />

bequeme Kleidung und etwas zu trinken.<br />

Getanzt wird barfuss oder in leichten Tanzschuhen.<br />

Gemeindezentrum Hottingen,<br />

Gemeindestr. 54. Fr. 25.–.<br />

Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,<br />

fischer.b1@bluewin.ch<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />

Underwear & oben ohne<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Mad House<br />

FR 20. <strong>April</strong><br />

Luzern<br />

22.00 Frigay Night: happy sound for happy<br />

people@The Loft Haldenstr. 21<br />

Zürich<br />

21.30 t&M Disco: Marktgasse 14.<br />

Chartstation. DJ Marc S<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />

Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />

22.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />

Nachtsauna mit Stutenmarkt<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Progressive Locals. DJ Angy Dee<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Friday naked<br />

SA 21. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

22.00 discOriental from bhangra to rai:<br />

finest arabic music for gays, lesbians &<br />

friends. DJ zardas. Fr. 15.–. Lounge Kapelle,<br />

Kramgasse 8, www.loungekapelle.ch<br />

Luzern<br />

20.00 PRON!: a queer happening for gays, lesbians<br />

& friends.<br />

DJane Wicked Wilma, DJ Gate & DJ Ascap.<br />

Special Deco & Visuals. Barbetrieb ab 20h<br />

mit 50er bis 70er Sound. Party ab 22h. Fr.<br />

15.–. Bar 59, Industriestr. 5.<br />

Infos www.bar59.ch<br />

Winterthur<br />

21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay &<br />

Friends. DJs SBajra & Surprise DJ. Lightfire,<br />

Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg<br />

vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)<br />

Zürich<br />

18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette<br />

Philipp, Zweierstr. 166<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />

DJ iDeer mit Klubhits & House<br />

21.30 K lu bnacht: Main Floor: Stella de Stroy<br />

(GMF Berlin). Upper Floor: DJs Gaetano<br />

& Nick Harvey. Party auf 2 Floors, freier<br />

Eintritt bis 22.30h.<br />

Infos: www.g-colors.ch. G-Colors<br />

(T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren The big<br />

Gang Bang Party<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass The big Gang Bang Party, heute ohne<br />

Dresscode<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Leermond-Party<br />

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FOR GAYS, FRIENDS & LESBIANS<br />

Dein<br />

FetischlaDen<br />

in Zürich<br />

20.04.<strong>2012</strong><br />

VORWAHL ZUM GAY<br />

MODEL OF THE YEAR<br />

SWITZERLAND <strong>2012</strong><br />

DJ DRAG QUEEN MISS DELICIOUS<br />

DJ C-SIDE | MC DRAG QUEEN KELLY HILTON<br />

THE LOFT CLUB LUCERNE | HALDENSTR. 21 | 6006 LUCERNE | FRIGAYNIGHT.CH<br />

Kernstrasse 57<br />

ch-8004 Zürich<br />

tel. 043 243 30 43<br />

www.MaennerZone.coM<br />

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11<br />

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SEEBAHNSTRASSE<br />

STAUFFACHERSTRASSE<br />

KALKBREITENSTRASSE<br />

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BÄCKERANLAGE<br />

ENGELSTRASSE<br />

13<br />

BADENERSTRASSE<br />

HOHLSTRASSE<br />

LANGSTRASSE<br />

BIRMENSDORFERSTRASSE<br />

14<br />

LANGSTRASSE<br />

HELVETIAPLATZ<br />

STAUFFACHERSTRASSE<br />

MILITÄRSTRASSE<br />

KASERNENAREAL<br />

Rudolf-Brun-<br />

Brücke<br />

Stauffacherbrücke<br />

LAGERSTRASSE<br />

KASERNENSTR.<br />

Sihlbrücke<br />

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MUSEUMSSTRASSE<br />

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9 14<br />

2 3<br />

8<br />

9 14<br />

2 3<br />

8<br />

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STAUFFACHER<br />

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8<br />

8<br />

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www.moustache.ch<br />

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BAR – CAFé<br />

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www.rathauscafe.ch<br />

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Zähringerstrasse 11<br />

www.dynastyclub.ch<br />

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Badenerstrasse 138<br />

www.huusmaa.ch<br />

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Häringstrasse 16<br />

www.macho.ch<br />

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Kernstrasse 57<br />

www.renosrelax.ch<br />

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www.tiptopbar.ch<br />

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RAUCHER LoUnGE<br />

Zähringerstrasse 33<br />

www.johanniter.com<br />

15 Route 39<br />

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Winzerstrasse 39<br />

www.route39.ch<br />

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CAFé – BAR – SUSHI<br />

Spitalgasse 14<br />

www.barfuesser.ch<br />

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Stampfenbachstr. 7<br />

www.leonhardsapotheke.ch<br />

Interesse in diesem Inserat<br />

aufgeführt zu sein?<br />

Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />

Design: bicorne.ch<br />

APRIL <strong>2012</strong><br />

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www.paragonya.ch<br />

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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

SO 22. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r –<br />

Pop of then century<br />

Ganze Schweiz<br />

09.40 Les lacets roses: Hüttenzauber an den Pilatushängen.<br />

Treffpunkt um 09.40h Kurhaus<br />

Eigenthal. Infos bei Hans 079 478 25 13<br />

Lausanne<br />

23.00 t R I X X: Gay Bar @ MAD Rue de Genève 23.<br />

Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday Tracks.<br />

DJ Nicolas W<br />

Zürich<br />

11.00 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH Alumni<br />

Brunch <strong>im</strong> Huusmaa, Badenerstr. 138.<br />

Infos www.zundh.uzh.ch<br />

22.00 Magnusbar:<br />

Magnusstr. 29 Bart und Bauch<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S<br />

MO 23. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er & 80er<br />

Jahre Musik<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y<br />

DJ Groovemaster<br />

DI 24. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag <strong>im</strong> Kino<br />

der Reitschule. «König des Comics - Ralf<br />

König», D <strong>2012</strong>, Digital 80 Min. D. Bar ab<br />

20h, Film um 20.30h.<br />

Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />

Trinken, essen, kennenlernen. Im Huusmaa,<br />

Badenerstr. 138<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr.<br />

29 Leder, Gummi, Uniform<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Duplexx DJ Angy Dee<br />

MI 25. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

19.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11.<br />

Essen und Kultur Abendessen, Schwubliothek<br />

& HAB-Mitgliederversammlung<br />

Zürich<br />

20.00 Schwule Väter: Väterstamm <strong>im</strong><br />

Café Rathaus, L<strong>im</strong>matquai<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Rock/<br />

Electro. DJ siehe www.heldenbar.ch<br />

21.30 France Delon Show Premiere: Show 22h,<br />

danach DJ Marc S. Im T&M, Marktgasse 14<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt<br />

DJ Garçon Sauvage<br />

DO 26. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

21.00 Comeback Bar: Rathausgasse 42. Elektronischer<br />

Musikabend in gemütlicher<br />

Bar-Atmosphäre mit DJ ELfERich<br />

Zürich<br />

19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH: z&h<br />

Nachtessen <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Katholische Gewissensnot - Gibs zu, du<br />

stehst drauf: Monolog von Irvine Welsh,<br />

dem Autor von Trainspotting in einer<br />

rockigen Horror Bühnenshow. Schauspiel:<br />

Pascal Holzer, Regie: Bodo Krumwiede,<br />

Musik: Signori Misteriosi unter der Leitung<br />

von Angelo Repetto. Actaeon Produktion in<br />

Zusammenarbeit mit Pink Cross & Kanzlei.<br />

Im Kanzlei, Helvetiaplatz. Einlass 20h, Beginn<br />

21h. Reservation: actaeonproduction@<br />

gmail.com. Abendkasse Fr. 18.–<br />

20.00 H A Z - C ent ro: Schwubliothek, Schwule<br />

Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,<br />

Sihlquai 67<br />

21.30 France Delon: Show Show 22h, danach<br />

Partytunes mit DJ Marc S. Im T&M,<br />

Marktgasse 14<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Mad House<br />

FR 27. <strong>April</strong><br />

Zürich<br />

18.00 Checkpoint <strong>im</strong> Gespräch: by QueerHelp<br />

Infoabend: The Big 5 – wenn es juckt und<br />

brennt. Über sexuell übertragbare Krankheiten.<br />

Ab 20h Essen und Trinken mit Posibar.<br />

Restaurant Hubbles, Werdstr. 54, 8004<br />

Zürich. Keine Anmeldung erforderlich<br />

19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff <strong>im</strong><br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule,<br />

Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />

Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. France Delon<br />

Show um 22h, danach Chartstation mit<br />

DJ Marc S<br />

22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Lollipop<br />

Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />

Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />

80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />

Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />

Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />

118. Infos www.lollipopparty.ch<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz<br />

Friday<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals.<br />

DJ La Luna<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Techno-Party<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode sportsLAB – cum in sports gear<br />

Agenda<br />

SA 28. <strong>April</strong><br />

Bern<br />

22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule,<br />

Lesben und FreundInnen. Elektro Tolerdance.<br />

She-DJ Xylophee, DJ PCB. Live Drums<br />

by Stein. Fr. 15.–<br />

Thurgau<br />

19.00 G O !:GayOstschweiz! Alpenhüttengaudi <strong>im</strong><br />

GO! Lokal, Frauenfelderstr. 100, 9548 Matineen.<br />

Alphütten-Olympiade, Volksmusik.<br />

Reichhaltiges Hütten-Buffet (kalt/warm).<br />

Apéro wird offeriert. Fr. 27.– Mitglieder<br />

bzw. Fr. 32.– für Gäste. Anmeldung bis 25.4.<br />

unter www.go-club.ch oder info@go-club.ch<br />

Zürich<br />

07.00 L M Z: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />

Spargeltour ins Markgräflerland bis 29.04.<br />

Anmeldung bis 14.4. Infos www.lmz.ch<br />

16.00 GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30<br />

Special. Youngster haben reduzierten<br />

Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler<br />

Eintritt von Fr. 30.–<br />

20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch.<br />

DJ iDeer mit Klubhits & House<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. France Delon<br />

Show um 22h. Danach G-Dance mit DJ<br />

Goovemaster<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />

Cruising unl<strong>im</strong>ited<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe.<br />

DJs Charles Meyer & José Parra<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2<br />

23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29<br />

DWT/TV/Fummel Party<br />

SO 29. <strong>April</strong><br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Milk & Wodka<br />

- Surf, Rock n Roll<br />

Lausanne<br />

23.00 TRIXX Gay Bar @ MAD: Rue de Genève<br />

23. Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday<br />

DJ David Armada<br />

Zürich<br />

08.00 Gay Bikers Zürich: Eröffnungstour.<br />

Infos www.gaybikers.ch<br />

20.00 Ladies Night <strong>im</strong> Adagio:<br />

Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) DJ AL.B<br />

22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Windel-Party<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Week2end DJ Marc S<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />

Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />

Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel,<br />

René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach<br />

Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />

Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />

Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />

Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />

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Photography - STEFAN HEINRICHS<br />

JACK<br />

JACK N o 16<br />

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14.04.12<br />

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WWW. JACK<br />

C o MPANy<br />

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