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176 Vfl/Z/fang-os, Botaurus stellaris in Finnland uberwinternd. 13. V. 1921.
europas, 1905, VI, S. 260) sagt ausdriicklich, dass die Rohrdommel
(in Deutschland) „g-egen die Kälte unserer Winter
sehr empfindlich zu sein scheint und es öfters vorgekommen
ist, dass von einem heftigen Vorwinter iiberraschte Exem-
plare ermattet aus der Luft herabfielen".') Um so auffallender
ist es, dass die Rohrdommel auch in Finnland,
wie gesagt, an der Nordgrenze ihrer Verbreitung, hat mit-
ten im Winter existieren können, und da der Fall somit
besonders geeignet ist, einen Einblick in die Frage von der
Widerstandsfähigkeit der Art gegen Kälte zu gestatten,
sollen hier einige Daten iiber die Temperatur des Winters
1920— 21 nach den Monatsberichten der staatlichen Meteo-
rologischen Zentralanstalt in Finnland mitgeteilt werden.
Aus den Berichten geht hervor, dass der November 1920
eine bedeutend höhere Mitteltemperatur als normal hatte,
es in Siid-
strengere Fröste und andauernden Schnee gab
Finnland gar nicht. Auch- im Dezember dauerte die milde
Witterung fort. Die Mitteltemperatur des Monats war in
Siid-Finnland mehr als 2° C höher als normal, in Helsingfors
betrug sie — 1.3°, in Tammerfors — 2.6° C, und die Anzahl
der Tage mit einer Temperatur von 0° öder dariiber war in
Helsingfors 12, in Tammerfors 10. Erst am Ende des Monats
(die letzten 4 Tage) stellte sich eine Kälteperiode ein,
die tägliche Mitteltemperatur sank jedoch
in Siid-Finnland
nicht unter — 10° C (Minimum der einzelnen Beobachtungen
(c. — 12° bis — 14° C). Erst in den ersten Tagen des Dezember
froren kleinere Seen in Siid-Finnland definitiv zu.
Auch die Schneemenge war aussergewöhnlich klein, haupt-
sächlich fiel der Schnee erst am Ende des Monats. Die totale
Schneetiefe im Dezember war an der Siidkiiste kaum 10 cm,
im grössten Teile des Ländes 20—30 cm. Der Januar setzte
mit einer Fortsetzung und Steigerung der ebengenannten
Kälteperiode ein. Die tägliche Mitteltemperatur in Sud-
Finnland sank jedoch nicht viel unter — 10° C (1. I. 1921
') Naumann fiihrt iibrigens irrtiimlich an, dass die Rohrdommel
in Finnland „bisher nicht nachgewiesen werden konnte" (1. c. S. 260).