Heft 29 - Sektion Gera

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Reginas Kaffeeklatsch Unternehmungsgeist, Phantasie und Engagement der rührigen Senioren-Wandergruppe unserer Sektion stellen so manche Jüngere in den Schatten und sorgen immer wieder für Höhepunkte im Vereinsleben. Ob es sich um den erstaunlichen Zulauf bei den Mittwoch- Wanderungen, um Bergtouren in mediterranen Gefi lden oder die fröhlichen Parties im Vereinshaus handelt – Erfolg scheint geradezu vorprogrammiert. So verbreiteten etwa bei Reginas Kaffeeklatsch am 10. November originelle Hutkreationen einen Hauch von Ascott und wer denkt da beim Anblick eines solchen Blumenmädchens nicht an Eliza Doolittle, könnte man die Autoren des folgenden Kurzberichtes fragen. 33 Wanderfreunde kommen zu diesem geselligen Nachmittag ins Vereinshaus. Die Damen haben „Hutzwang“, weshalb das schöne Geschlecht noch schöner und richtig nobel aussieht. Regina hat alles bestens im Griff. Wir werden mit einer festlich gedeckten Kaffeetafel mit allem Drum und Dran überrascht. Selbstgebackener Kuchen, Obsttorten, mehrere Kaffeespezialitäten, passende Kaffeehausmusik und lustige Vorträge runden das Kaffeekränzchen ab. Auch für ein kleines Abendbrot hat Regina liebevoll gesorgt. So haben wir Senioren wieder einmal fünf sehr gesellige und unterhaltsame Stunden gemeinsam verlebt. Ein herzliches Dankeschön an Regina Sterna und die Wanderfreunde, die ihr etwas zur Hand gingen. Erika Klinger/Erwin Böhme 976
Die berühmte Bahnschleife von St. Jodok BEGEGNUNGEN Die Brennerbahn bei St. Jodok Der Weg ist das Ziel. In Richtung Geraer Hütte haben wir diesen Leitspruch unseres Alpenvereins schon ab dem Heimatort befolgt. Das bedeutete: statt stupider Autobahnfahrt bequeme und erlebnisreiche Anreise mit der Eisenbahn. Gera – St. Jodok direkt, zwar nicht in einem (einzigen) Zug, aber in einem Zuge mit kurzem Umsteigen in München und Innsbruck. Für die Altvorderen war dies die einzige Reisemöglichkeit zum Geraer Refugium am Olperer. Und gewiss keine schlechte. Wir richteten uns ein: Quartiernahme im (gegenüber Gera hochgelegenen) Talort – natürlich mit Blick auf die Bahn, zur von zahlreichen Abbildungen bekannten Schleife von St. Jodok. Am nächsten Morgen zum Bahnhaltepunkt: Einsteigen in den Nahverkehrs(!)-Zug nach Lienz/ Osttirol. Ein wunderbares Erlebnis auf einer faszinierenden Bahnstrecke. Neben der Schweizer Gotthard-Tranversale ist die Brennertrasse die wichtigste europäische Nord-Süd-Achse – beide auf Straße und Schiene, nur eben mit dem Unterschied, daß das Gotthardmassiv im Tunnel unterquert wird, der Brenner aber von den Zügen in Bergsteigermanier erklommen wird. Noch. Denn hier, wie auch am Gotthard, soll dereinst ein Basistunnel unter dem Gebirge eine schnelle „U-Bahn“ des Fernverkehrs schaffen. Die erste „Überschienung“ der Alpen gab es am Semmering. Diese schon legendäre Bahnlinie mit spektakulären Viadukten und anderen Kunstbauten gehört nun zum anerkannten Weltkulturerbe. Zehn Jahre nach dem Semmering-Unternehmen ging man an die zweite Überschreitung der Ostalpen per Schiene. Zwar verfügten die Ingenieure durch das erste große Projekt schon über wertvolle Erfahrungen im Gebirgsbahnbau, doch waren die Bedingungen am Brenner deutlich komplizierter, sowohl topographisch als auch geologisch und klimatisch. Anders als am Semmering mussten hier zwei wilde Gebirgswässer, die Sill im Norden und den Eisack an der Südrampe, gebändigt und bedeutende Höhen unter Vorkehrungen gegen Lawinensturz gewonnen werden. In schier unzugänglichem Schluchtenterrain war erst einmal das Bahnplanum zu schaffen. Unter Leitung Carl von Etzels suchten die Projektanten nach der vorteilhaftesten Trasse mit einer für die Zuglokomotiven günstigen Höhenentwicklung. 977
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