Heft 29 - Sektion Gera
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halten. Seine muskulären Probleme konnte er offensichtlich gut wegstecken. Oder hatte er sie<br />
gar vergessen?<br />
Für jeden Schritt, den er ging, für jeden Stein, den er aus seinen Schuhen holen musste, war ich<br />
dankbar, brachte es mir doch etwas Erholung. Eine vernünftige Unterhaltung kam zwischen uns<br />
nicht zustande. Nur kurze abgehackte Sätze und stichpunktartig war ich zu einer Kommunikation<br />
in der Lage. Dabei wollte ich ihn doch fragen, ob es stimmte, dass er in der Zwischenzeit zum<br />
Professor avancierte. Die Bestätigung holte ich mir Tage später aus dem Internet.<br />
Vom Grenzadler zum Rondell in Oberhof, nach knapp 25 Kilometern am Limit, gab ich Hans-Uwe<br />
ein Zeichen, er möge nicht auf mich warten. Die 18 Minuten, die ich vor meiner Zeitplanung lag,<br />
konnte ich jetzt gut gebrauchen, mich einigermaßen ins Ziel zu retten. Weit war es nicht mehr,<br />
kaum 20 Kilometer.<br />
Der Große Beerberg ist der höchste Punkt nicht nur des Laufes, auch des Thüringer Waldes. Von<br />
dort bis ins Ziel geht es fast nur noch bergab. Somit in mehrfacher Hinsicht ein Höhepunkt von<br />
916 Metern. Verlogene Romantik, so lernte ich in der Schule, sei das Rennsteiglied von Herbert<br />
Roth. „Der Rennsteig ist in Wirklichkeit nichts weiter als ein breiter staubiger Wanderweg“, gab<br />
uns unser Deutschlehrer damals zu verstehen. Vielleicht ist diese, manchmal auch verlogene,<br />
Romantik gut, die Realität besser zu verkraften.<br />
In meiner derzeitigen Realität ging es leicht bergauf. Längst nicht so steil, wie zum Inselsberg, bis<br />
ich den „Lappen“ sah, auf dem stand, dass hier der höchste Punkt sei.<br />
Früher konnte ich von dort noch Zella-Mehlis sehen. Jetzt sind die Bäume schon so hoch, dass<br />
dieser Blick ins Tal nicht mehr möglich ist.<br />
Von der Schmücke sind es noch acht Kilometer bis ins Ziel. Die Kilometerzahlen also nur noch<br />
einstellig. Das motivierte.<br />
Vom Bierfl eck, der eigentlich Teefl eck heißen müsste, weil es am dortigen Verpfl egungspunkt<br />
noch nie Bier, sondern Tee gab, sind es vier Kilometer bis ins Ziel.<br />
Diesen Punkt überlief ich, wie auch in den Jahren davor. Noch etwa 20 Minuten bis Schmiedefeld.<br />
Auf der linken Seite dieses breiten Weges konnte ich manchmal schon den Ort sehen.<br />
Bruchstückhaft wehte der Wind Wortfetzen des Stadionsprechers zu mir herüber.<br />
Jetzt hieß es, sich für den Zieleinlauf vorzubereiten und die letzten Kilometer besonders bewusst<br />
wahrzunehmen. Also zusammenreißen, Tempo einigermaßen halten, das krampfartige Zucken<br />
im rechten Oberschenkel und der linken Wade ignorieren, einen vernünftigen Gesichtsausdruck<br />
machen, lächeln, winken und rein ins Ziel. Das schönste Ziel der Welt ist Schmiedefeld!<br />
981<br />
Klaus Kinski<br />
Beim 33. GutsMuths-Rennsteiglauf (15255 Teilnehmer) am 21. 5. 2005 belegte Klaus Kinski mit<br />
einer Zeit von 07:45:08 im Supermarathon in seiner Altersklasse (M 50) den 49. Platz.<br />
Teilnehmer aus der DAV-<strong>Sektion</strong> <strong>Gera</strong> am 33. GMRL<br />
(Name, AK, Platzierung in AK, Zeit)<br />
Halbmarathon:<br />
Jana Dümmler, WHK, 49, 01:55:<strong>29</strong>, Jan Burzik, 3. Platz Gesamtwertung! 01:11:16,<br />
Ulrich Benndorf, M 60, 219, 02:52:56.<br />
Marathon:<br />
Tina Herrmann, MHK, 16, 04:16:25, Hildegard Zorn, W 55, 3.! 04:49:25,<br />
Erhard Zorn, M 55, 15, 03:51:08, Andreas Hartmann, M 45, 155, 4:07:26,<br />
Oliver Freudenberg, M 30, 122, 04:10:41, Friedrich Patzelt, M 65, 94, 05:46:06.<br />
Supermarathon (76 km):<br />
Anke Herrmann, W 45, 9, 08:06:10, Claudia Herrmann, WHK, 5, 08:<strong>29</strong>:15<br />
(Ehrung als jüngste Teilnehmerin), Frowin Dümmler, M 50, 35, 07:36:10.