Heft 29 - Sektion Gera
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ewahren und erst mal weiter klettern - Mario ist ja auch noch dran. Beim Abseilen fanden wir<br />
dann auch das Buch, völlig durchnässt und verschmutzt. Wir kletterten noch eine Weile und ich<br />
verstaute das Buch in meinem Rucksack. Nachdem wir das Anklettern beendet hatten, packten<br />
wir unsere Sachen und wollten noch ne Weile am Wasser relaxen. Das machten wir; Mario badete<br />
sogar seine Füße im kalten Elsterwasser. Ein kühles Blondes in der Rentzschmühle war mir da<br />
schon lieber. Das war zwar vorerst eine gute Idee, wurde jedoch später zum Verhängnis, worüber<br />
ich im zweiten Teil der Geschichte berichte. Wer uns kennt, der weiß, dass es schlecht bei einem<br />
Bier bleiben sollte. Das Auto musste also stehen bleiben, wir fuhren mit dem Zug zurück nach<br />
<strong>Gera</strong>. Der nächste Morgen gestaltet sich etwas schwerfällig, jedoch, ich habe zwar kein Auto,<br />
aber einen Plan. Ich hole mein Fahrrad aus dem Wintersschlaf und mache mich auf den Weg ins<br />
Steinicht. Die Tour sollte teils aus dem Elsterradweg, teils aus dem Thüringenweg bestehen. Irgendwie<br />
fi nde ich schon hin. So fuhr ich den Elsterradweg über Meilitz nach Wünschendorf. Dort<br />
verließ ich den Radweg und fuhr auf dem Thüringenweg weiter, den Veitsberg hinauf. Vorbei an<br />
einer Koppel und durch einen Waldhang fahrend, gelangte ich nach Cronschwitz. Der Radweg<br />
war wieder in Sicht, doch ich entschloss mich, weiter auf dem Thüringenweg zu bleiben. Es ging<br />
erst einmal einen Stich hinauf, der mich trotz Gangschaltung ganz schön ins schwitzen brachte.<br />
Oben angekommen, fuhr ich dann auf dem Plateau entlang über den Silberberg – Berga stand<br />
immer an den Wegweisern – ich musste richtig sein. Nach einer längeren Fahrt und anschließender<br />
angenehmen Schussfahrt gelangte ich wieder ins Tal vorbei zur Clodramühle. Nun kam die<br />
erste Umtragestelle. Über die Brücke an der Baude wechselte ich auf das andere Elsterufer und<br />
fuhr dort weiter nach Berga. Das Wetter war phantastisch. Vorbei am Bahnhof, sollte nun eine<br />
Bergstrecke in Richtung Eula kommen. Die Straße war mir zu steil und zu glatt, so fuhr ich wieder<br />
den Wanderweg weiter. Durch schlammige Feldwege und etwas Wald gelang ich an eine Stelle,<br />
die ich tags zuvor mit dem Zug passierte. Hier war der Weg für Wanderer traumhaft ausgebaut<br />
– ich aber musste tragen. In Richtung Waltersdorf genoss ich die Aussicht über die für heute<br />
unerreichbaren Weiten. Bis nach Neumühle war es nicht mehr weit, auch hier ging es wieder bequem<br />
bergab. Am Ortsausgang von Neumühle ein Schild, Richtung Elsterufer zeigend, vielleicht<br />
ein Wanderweg dorthin? Am Ende angekommen, fand ich einen kleinen Boulderblock und zog<br />
mir daran etwas die Finger lang, schon wieder tragen, dazu hatte ich keine Lust mehr. Meine Entscheidung<br />
führte mich zurück zur Straße, die ich schon mit dem Auto gefahren war. Ich wusste<br />
also, was mich erwartete und wusste aber auch, dass ich die Hälfte der Strecke schon in der<br />
Tasche hatte. In Greiz angekommen empfi ng mich keine Konfetti-, sondern eine Regentropfenparade.<br />
Doch was soll’s, fahre ich halt zum Bahnhof und mit dem Zug weiter. Der erste Schreck<br />
stellte sich als Ente heraus und ich fuhr auf der Straße weiter Richtung Elsterberg. In Sachswitz<br />
überfi el mich starkes Hungergefühl und zwang mich förmlich zu einer Pause. Frisch gestärkt ging<br />
es an den Rest der Strecke und mein Rad lief wie von allein. Vorbei an der Gippenschänke fuhr<br />
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