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Keimfähigkeit, Triebkraft, Feldaufgang und Steinbrandbefall bei ...

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3 Allgemeines zu Steinbrand (Tilletia caries)<br />

Abbildung 4: Weizenähre mit<br />

Brandbutte, verursacht durch T.<br />

caries; Quelle: Kellerer, T.<br />

Abbildung 5: Brandbutte (ganz <strong>und</strong> halbiert) <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es Weizenkorn<br />

(ganz <strong>und</strong> halbiert) (von links nach rechts); Quelle:<br />

http://www.lfl.bayern.de/ipz/saatgutanerkennung/32043/<br />

In der Regel sind alle Kornanlagen erkrankt <strong>und</strong> die Zahl der Brandbutten übersteigt meist die<br />

normale Kornzahl pro Ähre. Laut HOFFMANN <strong>und</strong> SCHMUTTERER (1983) bleiben die Spelzen<br />

<strong>und</strong> die äußeren Schichten der Karyopse erhalten, das Endosperm <strong>und</strong> der Keimling sind vollständig<br />

in die Reproduktion des Pilzes eingeb<strong>und</strong>en. Unreife Brandbutten sind zunächst weich<br />

<strong>und</strong> enthalten eine schwarze, schmierige Masse, die nach Heringslake riecht. Mit zunehmender<br />

Reifung werden sie härter, verfärben sich mattbraun <strong>und</strong> reißen teilweise auf, wodurch die<br />

Sporenmasse auszustäuben beginnt (HOFFMANN <strong>und</strong> SCHMUTTERER, 1983).<br />

3.5 Wirtskreis<br />

Der Steinbrand befällt vorrangig Triticum-Arten, darunter hauptsächlich Winterweizen, aber<br />

auch Sommerweizen oder Dinkel können infiziert werden.<br />

Daneben stellen auch zahlreiche Kultur- <strong>und</strong> Wildgräser aus den Gattungen Aegilops, Agropyron,<br />

Arrhenatherum, Bromus, Dactylis, sowie Lolium mögliche Wirte dar.<br />

Des Weiteren sind Wildgräser häufig ein Reservoir für neue Rassen (HOFFMANN <strong>und</strong><br />

SCHMUTTERER, 1983).<br />

3.6 Wirtschaftliche Bedeutung<br />

Tilletia caries kommt in allen Ländern mit Weizenanbau vor, insbesondere in kühleren Klimaten.<br />

Die stärkste Verbreitung zeigt sich in Nord- <strong>und</strong> Mitteleuropa.<br />

Vor der Einführung der Saatgut<strong>bei</strong>zung galt der Weizensteinbrand als wichtigste Krankheit an<br />

Getreide <strong>und</strong> konnte zu Verlusten von 50 % <strong>und</strong> mehr führen (HOFFMANN <strong>und</strong> SCHMUTTERER,<br />

1983).<br />

Während der Steinbrand im konventionellen Anbau heute eine eher untergeordnete Rolle<br />

spielt, stellt er im ökologischen Landbau ein immer wieder kehrendes Problem dar (SPIEß,<br />

2003). Auch in Ländern, in denen auf eine konsequente Saatgut<strong>bei</strong>zung verzichtet wird oder<br />

eine stärkere Bodenverseuchung vorliegt, können bis heute hohe Ausfälle beobachtet werden<br />

(HOFFMANN <strong>und</strong> SCHMUTTERER, 1983).<br />

Neben den hohen Ertragsausfällen kommen noch starke Qualitätsbeeinträchtigungen des Ern-<br />

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