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Keimfähigkeit, Triebkraft, Feldaufgang und Steinbrandbefall bei ...

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7 Diskussion<br />

Die Freilanduntersuchungen unterstreichen diese Aussage. Im Hinblick auf den <strong>Feldaufgang</strong><br />

zeigt sich vor allem eine wachstumsfördernde Wirkung des Beizmittels Tillecur ® auf die<br />

Entwicklung junger Keimlinge. Am deutlichsten ist diese Wirkung an der positiven Beeinflussung<br />

des schwach triebkräftigen Saatguts mit der Qualität 'Capo' (CT 56 %) abzulesen.<br />

Neben der höheren Bestandesdichte wirken die Pflanzen mit Tillecur ® -Behandlung im Vergleich<br />

zu Cerall ® - <strong>und</strong> unbehandelten Varianten zudem vitaler <strong>und</strong> wüchsiger. Aber auch <strong>bei</strong><br />

den an sich schon triebkräftigen Varianten mit der Qualität 'Capo' (CT 96 %) führt die Tillecur<br />

® -Behandlung zu einem höheren <strong>Feldaufgang</strong> als <strong>bei</strong> unbehandelten Samen. Die von der<br />

Firma Intrachem Bio Deutschland beschriebene positive Wirkung von Cerall ® auf die Pflanzenentwicklung<br />

kann in diesem Versuch nicht bestätigt werden, da sich mit Cerall ® behandelte<br />

Varianten diesbezüglich nicht von der unbehandelten Kontrolle unterscheiden.<br />

Die niedrigeren Erträge der Varianten mit der Saatgutqualität (CT 56 %) sind darauf zurückzuführen,<br />

dass Saatgut mit geringerer Qualität <strong>und</strong> <strong>Triebkraft</strong> zwangsläufig auch zu einem<br />

schlechteren <strong>Feldaufgang</strong> führt. Schlechtes Saatgut reagiert empfindlicher auf nicht optimale<br />

Bodengegebenheiten, schlechte Witterungsbedingungen, oder Krankheitsbefall <strong>und</strong> führt damit<br />

zu einer geringeren Bestockung der Pflanzen. Dieser Nachteil kann allerdings durch den<br />

Einsatz von effektiv wirkenden Pflanzenstärkungsmitteln ausgeglichen werden, da diese einem<br />

Krankheitsbefall vorbeugen <strong>und</strong> die Widerstandsfähigkeit <strong>und</strong> Vitalität der Pflanzen erhöhen.<br />

In diesem Versuch wurde dies jedoch nur mit dem Pflanzenstärkungsmittel Tillecur ®<br />

erreicht. Das Mittel Cerall ® konnte diesen Kriterien nicht gerecht werden.<br />

Die Ertragseinbußen in den Varianten, die künstlich mit 20 oder 100 Sporen/Korn infiziert<br />

wurden, rühren daher, dass durch eine höhere Sporenbelastung des Saatgutes auch eine größere<br />

Zahl an Brandbutten in den Ähren entsteht <strong>und</strong> der Anteil an ges<strong>und</strong>en Körnern sinkt. Da<br />

die Brandbutten im Vergleich zu ges<strong>und</strong>en Körnern ein viel geringeres Gewicht aufbringen,<br />

kann auch das Gewicht des Ernteguts dezimiert werden, wenn die Brandbutten nicht aufplatzen<br />

<strong>und</strong> als Ganzes im Erntegut verbleiben.<br />

Die Ertragsunterschiede zwischen den Wiederholungen weisen darauf hin, dass der Versuch<br />

randomisiert angelegt war. Zwar unterscheiden sich die Wiederholungen untereinander, was<br />

freilich kaum vermeidbar ist, da ein Acker unweigerlich inhomogene Bedingungen mit einschließt,<br />

jedoch ist innerhalb der Wiederholungen Homogenität gegeben. Die verschiedenen<br />

Ertragspotentiale der Wiederholungen sind auch die Ursache für die breite Streuung der Daten.<br />

Wie zu erwarten war ergeben sich im Gegensatz zur Ährenbonitur auf dem Feld klare <strong>und</strong><br />

eindeutige Ergebnisse <strong>bei</strong> der Bestimmung des Brandsporenbefalls am Erntegut im Labor.<br />

Dieser Umstand ergibt sich dadurch, dass allein eine Brandbutte in einer Ähre zwischen vier<br />

<strong>und</strong> sechs Millionen Steinbrandsporen enthält [9]. Folglich können sich während des Drusches<br />

schon <strong>bei</strong> geringem Ährenbefall zahlreiche Brandsporen auf das Erntegut verteilen.<br />

Die Ergebnisse der Befallsbestimmung am Erntegut zeigen, dass Tillecur ® offensichtlich eine<br />

höhere Wirksamkeit gegen <strong>Steinbrandbefall</strong> hat als Cerall ® . Während die Anzahl Sporen/Korn<br />

am Erntegut <strong>bei</strong> den unbehandelten <strong>und</strong> Cerall ® -Varianten mit ansteigender Saatgutinfektionsstufe<br />

deutlich zunehmen, bleibt der Sporengehalt <strong>bei</strong> den mit Tillecur ® behandelten<br />

Varianten unabhängig von der künstlichen Saatgutinfektion auf annähernd gleichem Niveau.<br />

Dies ist mit dem schnelleren <strong>Feldaufgang</strong> <strong>und</strong> dem stärkeren Wachstum der Tillecur ® -<br />

Varianten zu erklären. Die jungen Keimlinge entwachsen hier den infektionsanfälligen<br />

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