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Keimfähigkeit, Triebkraft, Feldaufgang und Steinbrandbefall bei ...

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7.1 Fehleranalyse<br />

Die Ährenbonitur (befallene Ähren pro m 2 ) brachte keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Varianten hervor, da <strong>bei</strong> dieser Bonitur kaum befallene Pflanzen gef<strong>und</strong>en<br />

wurden. Dies liegt auch daran, dass der <strong>Steinbrandbefall</strong> aufgr<strong>und</strong> der späten Saatzeit<br />

Anfang November tatsächlich gering war.<br />

Nach MUNZERT <strong>und</strong> FRAHM (2005) liegt die optimale Saatzeit für Winterweizen in den meisten<br />

Weizenanbaugebieten zwischen dem 1. <strong>und</strong> 20. Oktober. Der Saattermin in diesem Versuch<br />

wurde bewusst spät angesetzt, um den Einfluss der Pflanzenstärkungsmittel auf die<br />

Pflanzenentwicklung besser überprüfen zu können, da eine späte Aussaat normalerweise zu<br />

einer langsameren Keimung, schlechterem <strong>Feldaufgang</strong> <strong>und</strong> häufig auch zu empfindlichen<br />

Mindererträgen führt (MUNZERT <strong>und</strong> FRAHM, 2005).<br />

Eine späte Aussaat bringt aber zudem ungünstige Witterungsverhältnisse für einen Befall mit<br />

Steinbrand mit sich, wodurch keine größere Infektion mit T. caries durch den Boden zu erwarten<br />

ist.<br />

Ein weiterer Gesichtspunkt, der hier beachtet werden muss, ist, dass die Krankheit nach<br />

HOFFMANN <strong>und</strong> SCHMUTTERER (1983) am Deutlichsten nach dem Ährenschieben zu erkennen<br />

ist. Zwar sind die Symptome <strong>bei</strong> manchen Sorten schwer sichtbar, jedoch zeigt sich häufig<br />

eine Streckung der Ährenspindel sowie eine blaugrüne Verfärbung der befallenen Pflanzen.<br />

Da die Bonitur unter Anderem wegen starkem Niederschlag während der Zeit des Ährenschiebens<br />

zu einem Zeitpunkt stattfand, an dem die Ähren <strong>und</strong> Körner bereits weitgehend<br />

abgreift waren, wurde die Unterscheidung zwischen kranken <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Ähren zusätzlich<br />

erschwert. Hinzu kommt, dass eine genaue Bestimmung der befallenen Ähren Erfahrung voraussetzt.<br />

Zudem ist die Ährenbonitur nur eine Zusatzinformation. Die wichtigeren Ergebnisse, die auch<br />

für die landwirtschaftliche Praxis von Interesse sind, ist der Befall am Erntegut.<br />

Bei der Bestimmung der Sporenmengen am Erntegut können einzelne Sporen über Objektträger,<br />

Kolben oder Saugfilteranlage in andere Varianten übertragen werden. Das Risiko einer<br />

Ergebnisverfälschung ist hier jedoch gering, da alle Gegenstände, die mit der Sporensuspension<br />

in Berührung kamen, nach jeder Auswertung einer Variante gründlich gewaschen, bzw.<br />

ausgewechselt wurden.<br />

Bei der Befallsermittlung am Erntegut fand keine Differenzierung zwischen T. caries- <strong>und</strong> T.<br />

controversa (Zwergsteinbrand)-Sporen statt. Das verwendete Saatgut wurde ausschließlich<br />

mit T.caries-Sporen infiziert. Am Standort Viehhausen kommt laut Bodenuntersuchungen<br />

aber auch ein geringer Besatz mit T. controversa vor (DRESSLER, 2009).<br />

Zuletzt muss berücksichtigt werden, dass es sich um einen einjährigen Feldversuch mit lediglich<br />

einem Saattermin handelt. Witterung <strong>und</strong> Umweltbedingungen nehmen hier einen großen<br />

Einfluss auf die Ergebnisse. Folgeversuche über mehrere Jahre <strong>und</strong> mit verschiedenen Saatzeitpunkten<br />

wären sinnvoll <strong>und</strong> erstrebenswert, um die Wirkung der biologischen Saatgutbehandlungsmittel<br />

repräsentativer nachzuweisen <strong>und</strong> die Ergebnisse auf eine breitere statistische<br />

Basis zu stellen.<br />

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