apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center
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Rhetorik – Eine Frage der Technik? Gerhard<br />
Tipps von Gerhard Felbermayer, Unternehmensberater und Dipl. Coach<br />
Sprechen ist ein Ausdruck der<br />
Persönlichkeit!<br />
Nur was innerlich an Klarheit, Sicherheit<br />
und Überzeugung vorhanden ist, kann<br />
glaubwürdig nach außen dargestellt<br />
werden und bei Menschen Resonanzen<br />
erzeugen.<br />
Wie kommen Sie nun zu Klarheit, Sicherheit<br />
und Überzeugung? Und, wie transportieren<br />
Sie Ihr Thema so, dass Ihre<br />
Zuhörer/innen Ihnen gerne zuhören?<br />
Dazu hat Gerhard Felbermayer, selbständiger<br />
Unternehmensberater und Dipl.<br />
Coach, einige Tipps, die Sie sofort (z. B.<br />
bei Referaten, Präsentationen oder<br />
Reden) umsetzen können.<br />
Ein klares Ziel haben<br />
„Bevor Sie Ihre Präsentation bzw. Ihre<br />
Rede vorbereiten, sollten Sie sich zunächst<br />
über Ihr Ziel im Klaren sein“, rät<br />
der erfahrene Rhetoriktrainer. Möchten<br />
Sie Menschen mit Ihren Informationen<br />
begeistern, wachrütteln oder zum Nachdenken<br />
anregen? Möchten Sie ein Produkt<br />
präsentieren oder Ihre Forschungs-<br />
ergebnisse vorstellen und vielleicht<br />
Forschungsgelder lukrieren? Oder wollen<br />
Sie einfach nur Zahlen, Daten und<br />
Fakten „loswerden“? Das sind Fragen,<br />
die Sie sich unbedingt beantworten<br />
sollten, bevor Sie überhaupt beginnen<br />
Ihren Stoff aufzuarbeiten. Vielleicht ist<br />
es Ihnen auch schon einmal passiert,<br />
dass Sie einen Vortrag gehört haben,<br />
wo Ihnen danach gar nicht klar war,<br />
was der/die Vortragende eigentlich aussagen<br />
wollte. Beugen Sie diesem, leider<br />
sehr häufig anzutreffenden, Fehler vor<br />
und legen Sie Ihr Ziel fest. So wird es<br />
Ihnen gelingen für Klarheit zu sorgen.<br />
Fragen wie „Welchen Nutzen haben<br />
meine Zuhörer/innen von meinem<br />
Vortrag?“ oder „Was ist das Besondere<br />
daran?“ können Ihnen ebenfalls dabei<br />
helfen, ein klares Ziel zu definieren.<br />
Empfänger/innen/gerechte Kommunikation<br />
„Der Wurm muss dem Fisch schmecken“,<br />
meint Herr Felbermayer, „daher ist für<br />
eine gute Vorbereitung nicht nur das<br />
Felbermayer<br />
Thema an sich wichtig sondern auch<br />
das Publikum, dem ich das Thema näherbringen<br />
möchte.“ Für eine Präsentation<br />
unter Studienkolleg/inn/en wird eine<br />
andere Sprache, eine andere Struktur<br />
bzw. ein anderes Auftreten passend sein<br />
als für eine Präsentation auf einem internationalen<br />
Fachkongress.<br />
Weiche Faktoren mit harten<br />
Folgen<br />
Als Nächstes bringt der Unternehmensberater<br />
„weiche Faktoren mit harten<br />
Folgen“ zur Sprache. „Menschen, die<br />
überzeugend auftreten, die sich wortgewandt<br />
und charmant ausdrücken<br />
können, werden sich immer besser<br />
durchsetzen können“, meint der Fachmann.<br />
„Zu einem überzeugenden<br />
Redner bzw. einer überzeugenden<br />
Rednerin gehören nicht nur die optische<br />
Erscheinung und die richtigen<br />
Worte. Vor allem die Ausstrahlung<br />
zählt hier“, erzählt er weiter. Nach<br />
dem Motto: „Was innerlich da ist,<br />
kann nach außen strahlen“, rät er<br />
dazu die eigene innere Haltung zu<br />
überprüfen.<br />
Kleine fachliche Unsicherheiten lassen<br />
sich durch eine gründliche Vorbereitung<br />
gut in den Griff bekommen. Schwieriger<br />
verhält es sich da mit Lampenfieber,<br />
Nervosität oder der Angst, „das Gesicht<br />
zu verlieren“. Auch die Angst sich<br />
zu blamieren oder sich vor allen Menschen<br />
lächerlich zu machen, bereitet<br />
vielen Redner/inne/n schlaflose Nächte.<br />
Auch dafür hat der Fachmann professionelle<br />
Unterstützung anzubieten. „Mittels<br />
Entspannungstechniken und Mentaltraining,<br />
das übrigens auch im Leistungssport<br />
eingesetzt wird, lässt sich<br />
da oft sehr leicht und schnell Abhilfe<br />
schaffen“, weiß Herr Felbermayer. Besonders<br />
Atemübungen gibt er gerne<br />
weiter. „Angst ist der Feind des Atems<br />
und die Atmung ist der Feind der Angst“,<br />
erklärte er bei seinem Workshops auf der<br />
<strong>TU</strong>day10 – Die Jobmesse der <strong>TU</strong> Wien.<br />
Er meint: „Neben dem rhetorischen<br />
Handwerkszeug ist es auch wichtig, dass<br />
die Redner/innen ständig Zugang zu<br />
ihren inneren Ressourcen haben. Fühlt<br />
sich ein Redner oder eine Referentin<br />
wohl, hat er/sie einen sogenannten<br />
„guten inneren Zustand“. Dann kann<br />
er/sie auch sicher und ruhig mit Einwänden,<br />
Gegenargumenten oder unangenehmen<br />
Fragen umgehen“, weiß<br />
der Unternehmensberater aus eigener<br />
Erfahrung.<br />
Struktur und Lebendigkeit<br />
Nun wissen Sie, was Ihr Ziel ist, Sie haben<br />
sich mit Ihrem „Publikum“ auseinander<br />
gesetzt und Sie haben gelernt,<br />
einen guten inneren Zustand zu halten<br />
und dadurch eine positive Ausstrahlung<br />
zu haben. Jetzt ist es an der Zeit sich mit<br />
der Struktur, dem sogenannten roten<br />
Faden, auseinanderzusetzen und damit,<br />
wie Sie Ihr Thema lebendig vermitteln<br />
können. „Die beste Struktur ist<br />
wenig Wert, wenn Ihnen die Zuhörer/<br />
innen einschlafen“, meint Felbermayer.<br />
Grundlagen der Kommunikation<br />
Die Auseinandersetzung mit Grundlagenwissen<br />
zum Thema Kommunikation<br />
ist dabei sehr hilfreich. Die Kanäle, mit<br />
denen Menschen ihre Umwelt wahrnehmen,<br />
sind bei jedem unterschiedlich<br />
ausgeprägt. So ist beispielsweise<br />
bei vielen Menschen der visuelle Sinn<br />
besonders stark. Diese Menschen<br />
brauchen visuelle Reize, um Inhalte<br />
leicht und gerne aufnehmen zu können.<br />
Anders verhält es sich mit kinästhetischen<br />
Menschen. Diese lieben<br />
Bewegung und möchten Dinge gerne<br />
in die Hand nehmen und angreifen. Um<br />
einen Vortrag interessant und lebendig<br />
zu gestalten, ist es wichtig auf die<br />
unterschiedlichen Typen einzugehen.<br />
„Jeder Typ fühlt sich durch andere<br />
„Zugänge“ angesprochen, und Sie als<br />
Redner/in können ganz leicht auf diese<br />
Bedürfnisse eingehen und Ihr Thema<br />
entsprechend präsentieren“, erklärt Felbermayer,<br />
„wenn es Ihnen gelingt in<br />
den Köpfen Ihrer Zuhörer/innen Bilder,<br />
Emotionen und neue Gedanken entstehen<br />
zu lassen, werden die Menschen<br />
Ihnen gerne zuhören.“<br />
Geeignete Struktur<br />
„Egal ob mit Hilfe der „Kette“, der<br />
„Synthese“ oder der „Alternative“, ein<br />
guter Spannungsbogen muss her“,<br />
meint Herr Felbermayer. Es gibt unterschiedliche<br />
Herangehensweisen, die Sie<br />
verwenden können. Wichtig ist, dass<br />
Sie sich für eine geeignete Variante<br />
entscheiden und diese dann auch einhalten.<br />
Die Struktur ist wesentlich für<br />
die eigene Sicherheit, die Klarheit und<br />
auch für das Verständnis durch das<br />
Publikum. „Bauen Sie Ihr Thema Schritt<br />
für Schritt auf und schaffen Sie dadurch<br />
Klarheit und Verständnis bei Ihren Zuhörer/inne/n“,<br />
rät Felbermayer.<br />
Authentizität – Den eigenen Stil<br />
finden<br />
„Worthülsen auswendig zu lernen und<br />
Verhalten von anderen zu kopieren<br />
macht keinen wirklich guten Redner bzw.<br />
gute Rednerin aus. In vielen durchaus<br />
guten Büchern zum Thema können Sie<br />
Tipps nachlesen wie: suchen Sie sich<br />
einen festen Stand, halten Sie Blickkontakt,<br />
reden Sie langsam, in die Hände<br />
gehören nicht die Hosentasche usw.<br />
Diese Tipps gelesen zu haben ist eine<br />
Sache, und sicherlich eine Wichtige.<br />
Noch wichtiger ist es die Dinge selber<br />
auszuprobieren, den eigenen Stil zu<br />
finden, im entscheidenden Moment<br />
ruhig zu bleiben und die Menschen<br />
begeistern zu können“, meint der erfahrene<br />
Unternehmensberater.<br />
Das lernen Sie aber nicht durch ein<br />
Buch, sondern nur durch die Übung.<br />
Daher empfiehlt der Rhetorikfachmann<br />
allen Menschen, die Reden halten müssen,<br />
einen Workshop zum Thema zu<br />
besuchen. „Learning by training and<br />
by doing“, ist die Devise von Gerhard<br />
Felbermayer.<br />
Erleben Sie den Unternehmensberater und Dipl. Coach persönlich und lernen Sie<br />
in einem übungsreichen und lebhaften Workshop, an Ihre persönliche Bestleistung<br />
zu gehen. Lösen Sie Sprechblockaden auf, erlernen Sie praktisches Handwerkszeug<br />
und optimieren Sie Ihre rhetorischen Fähigkeiten. In seinen Workshops werden Sie<br />
an die Quelle Ihrer inneren Ausstrahlungskraft geführt.<br />
Die nächsten Termine finden Sie auf der Website www.tualumni.at unter der<br />
Rubrik Events.<br />
12 <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Soft</strong> <strong>Skills</strong> 1<br />
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