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apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center

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Technische Universität Wien:<br />

Wissenschaftliche Karriere mit Idealismus –<br />

die <strong>TU</strong> Wien als Arbeitgeber Gastkommentar <strong>TU</strong> Wien<br />

Bildungseinrichtung und/oder Arbeitgeber? Nach Studienabschluss erwarten die AbsolventInnen der <strong>TU</strong> Wien<br />

nicht nur spannende Einstiegsmöglichkeiten in der Privatwirtschaft, auch an der Technischen Universität selbst<br />

bieten sich attraktive Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten. Über wissenschaftliche Karrieren im Allgemeinen und<br />

an der <strong>TU</strong> Wien im Speziellen spricht O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sabine Seidler, Vizerektorin für Forschung, im<br />

Interview mit Mag. Daniela Haiden, Bereichsleiterin Recruiting am <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>.<br />

Frau VR Seidler, die<br />

Wirtschaft beklagt<br />

laufend den eklatanten<br />

Mangel an<br />

TechnikerInnen.<br />

Wie sieht es bei der<br />

<strong>TU</strong> Wien als Arbeitgeber<br />

aus, hat<br />

die universitäre<br />

Forschung Nachwuchssorgen?<br />

Ebenso wie die Industrie sind wir<br />

ständig auf der Suche nach der/dem<br />

richtigen MitarbeiterIn. Ich würde unsere<br />

Situation jedoch nicht unbedingt<br />

mit dem Begriff „Nachwuchssorgen“<br />

umschreiben. In den letzten Jahren<br />

hat die Anzahl der wissenschaftlichen<br />

MitarbeiterInnen an der <strong>TU</strong> kontinuierlich<br />

zugenommen, seit dem Jahr 2007<br />

um 2<strong>11</strong>. Man muss jedoch die Situation<br />

differenzierter betrachten. Der Einstieg<br />

in eine wissenschaftliche Karriere, das<br />

Doktorat, hat in den einzelnen Fachrichtungen<br />

eine sehr unterschiedliche<br />

Bedeutung. Während in den naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen das<br />

Doktorat auch heute noch, unabhängig<br />

von der weiteren Karriere, häufig<br />

als ideale Voraussetzung für das<br />

Berufsleben gilt, ist dessen Stellenwert<br />

in den ingenieurwissenschaftlichen<br />

Disziplinen deutlich geringer. Daraus<br />

ergeben sich unterschiedliche Voraussetzungen<br />

für die weitere Entwicklung<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />

Dazu kommt, dass die Attraktivität von<br />

Arbeitsplätzen in der universitären<br />

Forschung nicht mit der im Unternehmen<br />

vergleichbar ist.<br />

Für Unternehmen ist es immer wichtig<br />

den „Right Potential“ zu finden. Welche<br />

Eigenschaften sollte eine junge<br />

Absolventin/ein junger Absolvent mitbringen,<br />

um für eine wissenschaftliche<br />

Karriere gerüstet zu sein?<br />

Ich denke, hier sind die Unterschiede<br />

nicht so groß. Wir benötigen kreative<br />

Köpfe, die in der Lage sind, wissenschaftliche<br />

Aufgabenstellungen zu<br />

lösen. Dazu benötigt man zu allererst<br />

Interesse am Fachgebiet, aber<br />

auch eine solide theoretische Basis,<br />

Ausdauer, Neugier, Zielstrebigkeit,<br />

Selbstständigkeit und eine gehörige<br />

Portion Idealismus. Darüber hinaus<br />

sollte man auch Freude daran haben,<br />

sein Wissen weiterzugeben.<br />

Wenn ich mich für eine Karriere als<br />

WissenschaftlerIn an der <strong>TU</strong> Wien interessiere,<br />

wie sieht der Bewerbungs-<br />

prozess aus? Was sind die Besonderheiten<br />

und Herausforderungen dieses<br />

Karriereweges?<br />

Eine wissenschaftliche Karriere kann auf<br />

sehr unterschiedliche Art und Weise beginnen,<br />

z.B. über frühzeitige Kontakte zur<br />

Arbeitsgruppe z.B. als TutorIn oder als<br />

StudienassistentIn. Die Diplomarbeitsphase<br />

stellt häufig den ersten „Eignungstest“<br />

für beide Seiten dar. Sind beide<br />

Seiten an einer weiteren Zusammenarbeit<br />

interessiert und Projektmittel vorhanden,<br />

steht dem ersten Karriereschritt<br />

nichts mehr im Wege. Da in Österreich<br />

das Doktorat als Studium und nicht als<br />

Berufseinstieg gilt, ist die Finanzierung<br />

formal unbedeutend. Tatsächlich verschlechtert<br />

eine solche Herangehens-<br />

weise jedoch unsere Wettbewerbssituation<br />

gegenüber der Industrie und ist<br />

nicht zu befürworten. Die klassische Bewerbung<br />

auf eine Stellenausschreibung<br />

ohne vorherige Kontakte ist natürlich<br />

auch möglich. Stellenausschreibungen<br />

finden sich zumindest im Mitteilungsblatt<br />

der <strong>TU</strong>. Der Start in die wissenschaftliche<br />

Karriere erfolgt immer über ein befristetes<br />

Arbeitsverhältnis. Ob sich daraus ein<br />

dauerhaftes ergibt, hängt von vielen Faktoren<br />

ab. Wir erwarten heute eine hohe<br />

Flexibilität, auch in der Wahl des Arbeitsortes.<br />

Nach der Promotion sollte man für<br />

mindestens ein Jahr ins Ausland gehen.<br />

Gibt es so etwas wie eine klassische<br />

Laufbahn in der Forschung und wie<br />

sieht diese aus Ihrer Sicht/aus der Sicht<br />

der <strong>TU</strong> Wien idealerweise aus?<br />

Der konventionelle Weg Promotion –<br />

Habilitation – Berufung und das alles in<br />

einem Haus stellt heute eher die Ausnahme<br />

dar, deshalb kann ich Ihre Frage<br />

nur mit „nein“ beantworten.<br />

Was möchten Sie unseren Leser/inne/n,<br />

die eine wissenschaftliche Karriere in<br />

Erwägung ziehen, als Tipp mit auf den<br />

Weg geben?<br />

Informieren sie sich rechtzeitig bei den<br />

MitarbeiterInnen des Fachgebietes<br />

Ihrer Wahl über die Möglichkeiten.<br />

Die Gruppen sind international gut<br />

vernetzt und wissen häufig auch, ob<br />

an vergleichbaren Einrichtungen im<br />

In- und Ausland wissenschaftliche<br />

MitarbeiterInnen gesucht werden.<br />

Machen Sie auf sich aufmerksam!<br />

Zeigen Sie, was sie können!<br />

Gastkommentare <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>

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