apply.ING. 2010/11 Soft Skills - TU Career Center
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gemacht hat, für diese spezifische Position<br />
Unterlagen zu erstellen.<br />
Es gilt: Welche Unterlagen die Bewerbung<br />
enthält, richtet sich im Wesentlichen<br />
nach den Anforderungen des<br />
Unternehmens. In der Stellenausschreibung<br />
ist meist angegeben, welche<br />
Dokumente der Bewerbung beigelegt<br />
und auf welchem Wege die Unterlagen<br />
übermittelt werden sollen.<br />
Wichtig sind Vollständigkeit und Übersichtlichkeit.<br />
Bedenken Sie: Die Informationen,<br />
die Ihr Lebenslauf nicht enthält,<br />
kann der/die Personalist/in nicht von<br />
Ihnen wissen. Fehlen z. B. Details über<br />
Sprach- oder EDV-Kenntnisse kann es<br />
gut sein, dass Ihre Unterlagen gleich<br />
„ausgesiebt werden“. Personalverantwortliche<br />
stehen oft unter Zeitdruck und<br />
entscheiden innerhalb weniger Sekunden,<br />
ob Sie in die engere Auswahl der<br />
interessanten Bewerbungen kommen<br />
oder gleich auf dem Absagestapel landen.<br />
Das Anschreiben<br />
Im Anschreiben, oder auch Motivationsschreiben<br />
genannt, werden kurz und<br />
prägnant die Motivation für die Bewerbung<br />
sowie die relevanten Qualifikationen<br />
präsentiert. Es soll die Neugierde<br />
wecken, sich die Unterlagen<br />
genauer anzusehen. Gestaltet wird<br />
das Anschreiben als Brief mit den üblichen<br />
Bestandteilen (Adresse, Datum,<br />
Betreff, Grußformel,…). Es sollte nicht<br />
länger als eine Seite sein und wird<br />
lose auf die übrigen Unterlagen gelegt.<br />
Inhaltlich sollte man sehr individuell<br />
auf die ausgeschriebene Position eingehen<br />
und darlegen, warum man sich<br />
für diesen Job interessiert und genau<br />
der/die Richtige für diese Stelle ist.<br />
In der Einleitung stellen Sie Bezug zum<br />
Unternehmen her. Recherchieren Sie<br />
aktuelle Entwicklungen des Unternehmens<br />
bzw. informieren Sie sich auf<br />
der Homepage über Werte und Ziele<br />
des Unternehmens. Hier haben Sie<br />
die Möglichkeit, sich von den „Hiermit<br />
bewerbe ich mich …“-Einleitungen abzuheben<br />
und einen originellen, persönlichen<br />
Einstieg zu schaffen.<br />
Im Hauptteil weisen Sie gezielt auf<br />
Ihre Qualifikationen, Fähigkeiten und<br />
Kompetenzen in Bezug auf die ausgeschriebene<br />
Stelle hin. Vermeiden Sie<br />
es, Daten, die ohnehin im Lebenslauf<br />
zu finden sind, zu wiederholen.<br />
Der Schluss beinhaltet den Wunsch, zu<br />
einem Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
zu werden. Seien Sie sparsam mit Konjunktiven,<br />
hier ist eine gesunde Portion<br />
Selbstbewusstsein durchaus angebracht:<br />
Sie gehen ja davon aus, dass Sie zum<br />
Gespräch eingeladen werden.<br />
Der Lebenslauf<br />
Der Lebenslauf ist das „Herzstück“ Ihrer<br />
Bewerbung und im ersten Schritt Ihr<br />
wichtigstes „Werbeinstrument“. Wenn<br />
Sie es schaffen, Ihre Qualifikationen und<br />
Erfahrungen übersichtlich und aussagekräftig<br />
zu präsentieren, sind Sie Ihrem<br />
Traumjob mit Sicherheit einen Schritt<br />
näher gekommen.<br />
Ein leider sehr oft unterschätzter Punkt:<br />
das Bewerbungsfoto. „Ein Bild sagt mehr<br />
als 1000 Worte“: dieser alte Spruch gilt<br />
ganz besonders für Ihre Bewerbungsunterlagen.<br />
Mit Ihrem professionellen<br />
Bild unterstützen Sie den ersten Eindruck<br />
ganz maßgeblich. Es lohnt sich also,<br />
diesem Thema etwas Zeit zu widmen.<br />
Überlegen Sie sich, welchen Eindruck<br />
Sie hinterlassen möchten, und investieren<br />
Sie ein bisschen Geld in den<br />
Besuch eines Fotografen. Sie können<br />
mit Mimik, Frisur und Kleidung ganz<br />
wesentlichen Einfluss auf die Wirkung<br />
Ihres Bildes nehmen.<br />
Üblich ist die Gestaltung des Lebenslaufs<br />
in tabellarischer Form und in gestürzter<br />
Chronologie („last job first“).<br />
Links findet sich eine Zeitleiste mit Beginn<br />
und Ende einer Tätigkeit/Ausbildung<br />
(z. B. 06/2005 – 09/2007), rechts<br />
davon steht der erklärende Text (z. B.<br />
Firma, Positionsbezeichnung, genauere<br />
Beschreibung der Tätigkeit). Man beginnt<br />
mit der aktuellsten Tätigkeit bzw.<br />
der letzten Ausbildung und geht dann<br />
zurück bis zum ersten Job bzw. zur<br />
Matura. Der Lebenslauf sollte zwei bis<br />
drei Seiten nicht überschreiten.<br />
Fragen Sie sich bei der Erstellung Ihres<br />
CVs am besten immer: Welche Informationen<br />
sind für einen Personalisten/eine<br />
Personalistin wichtig? Was wird meinen<br />
zukünftigen Arbeitgeber interessieren?<br />
Beispielsweise können bei der Angabe<br />
Ihrer Ausbildungen neben Dauer und<br />
Titel auch Inhalte und Schwerpunkte<br />
interessant sein. Für manche Positionen<br />
ist möglicherweise auch das Thema<br />
Ihrer Diplomarbeit relevant. Auch hier<br />
gilt: Passen Sie Ihre Angaben immer der<br />
aktuellen Bewerbung an. Beachten Sie<br />
dies auch bei der Angabe Ihrer Berufserfahrung.<br />
Gegliedert wird der Lebenslauf in Themenblöcke.<br />
Diese Blöcke können z. B.<br />
Persönliche Daten, Ausbildung, Berufliche<br />
Erfahrung, Sprach- und EDV-Kenntnisse,<br />
Aus- und Weiterbildung und<br />
eventuell Sonstiges, wie Hobbies, Vereinsmitgliedschaften<br />
benannt werden.<br />
Persönliche Daten und Kontaktinformationen<br />
beinhalten Vor- und Zuname,<br />
Adresse, E-Mailadresse und Telefonnummer.<br />
Hier noch ein kleiner Tipp betreffend<br />
Ihre Anrufbeantworter- und Mobilboxtexte:<br />
Löschen Sie die aus Ihrer<br />
Studienzeit sicher sehr witzigen Texte<br />
von James Bond, Mr. Spock oder Kaiser<br />
Franz Josef und ersetzen Sie sie durch<br />
seriöse Ansagetexte. Ansagen wie:<br />
„I bin grad net do, was liegt an?“ klingen<br />
in den Ohren der Personalist/inn/en<br />
nicht sehr professionell und sind als<br />
erster Eindruck nicht gut geeignet.<br />
Weiters werden Geburtsdatum und -ort,<br />
Familienstand, Zahl und Alter der Kinder<br />
sowie Ihre Staatsbürgerschaft angegeben.<br />
Bei ausländischen Staatsbürgern<br />
empfiehlt sich dazu noch die Nennung<br />
allfälliger Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen.<br />
Für Mütter mit kleinen Kindern<br />
hat es sich als praktisch erwiesen,<br />
im CV neben der Erwähnung der Kinder<br />
auch gleich einen Hinweis auf eine<br />
gesicherte Kinderbetreuung zu geben.<br />
So ist klar, Sie bekommen Kinder und<br />
Job „unter einen Hut“. Informationen<br />
über Beruf und Alter der Eltern, Partner/in<br />
oder Geschwister sind im<br />
Lebenslauf nicht relevant.<br />
Bei der Auskunft über Ihre Ihrer Sprach-<br />
und EDV-Kenntnisse sollten Sie auch<br />
immer den Grad der Beherrschung<br />
anführen. Dazu bieten sich Formulierungen<br />
wie Basiskenntnisse, sehr gute<br />
Kenntnisse in Wort und Schrift (Aus-<br />
landsaufenthalt von 2 Monaten), verhandlungssicher<br />
(6 monatiger Studienaufenthalt<br />
in Amerika) an.<br />
Onlinebewerbung<br />
Bewerbungen werden heute fast ausschließlich<br />
per E-Mail oder über Onlineportale<br />
versendet. Das Medium Internet<br />
verleitet durch die Geschwindigkeit der<br />
Kommunikation leicht zu mangelnder<br />
Sorgfalt. Achten Sie daher besonders auf<br />
Rechtschreibung, Grammatik und die<br />
richtige Form.<br />
Verwenden Sie für den Versand einer E-<br />
Mail unbedingt eine seriöse Mailadresse.<br />
Am besten eignet sich vorname.nachname@xyz.at.<br />
Versenden Sie auf keinen<br />
Fall Ihre Unterlagen in CC an mehrere<br />
Englische Bewerbungsunterlagen<br />
Englischsprachige Bewerbungsunterlagen<br />
bestehen aus zwei Teilen: dem<br />
Anschreiben bzw. Motivationsschreiben<br />
(Europa: Covering Letter, restlicher englischsprachiger<br />
Raum: Cover Letter) und<br />
dem Lebenslauf (Großbritannien, Irland,<br />
Schottland: Curriculum Vitae, restlicher<br />
englischsprachiger Raum: Resume).<br />
Vollständige Bewerbungsmappen oder<br />
weitere Unterlagen werden nicht verschickt,<br />
außer es wird ausdrücklich gefordert.<br />
Zeugnisse (References) und Referenzen<br />
(Recommendations) reicht die/<br />
der Bewerber/in erst auf Anfrage nach<br />
(References on request). Beim Vorstellungsgespräch<br />
sind Referenzen oder<br />
auch „letters of recommendation“ gerne<br />
gesehen.<br />
Typisch für den englischsprachigen Raum<br />
ist auch, dass die Bewerbungsunterlagen<br />
kein Foto enthalten. Die persönlichen<br />
Angaben beschränken sich auf<br />
Name, Adresse, Telefonnummer und<br />
Emailadresse, also keine Angabe des<br />
Geburtsortes. In den USA wird auch<br />
das Geburtsdatum nicht angeführt.<br />
Telefonische Kontaktaufnahme<br />
Der auffälligste Unterschied zwischen<br />
dem angloamerikanischen und dem<br />
deutschsprachigen Raum ist das konsequente<br />
höfliche Nachtelefonieren,<br />
um sich über den Stand der Dinge zu<br />
informieren. Ein absolutes „Must“ ist<br />
die telefonische Kontaktaufnahme, bevor<br />
man die Bewerbung versendet, um<br />
beispielsweise den Namen der Kontaktperson<br />
herauszufinden. Besonders bei<br />
Gerne unterstützen Sie unsere Berater/innen bei der Erstellung und Optimierung<br />
Ihrer englischen Bewerbungsunterlagen in einem persönlichen Beratungstermin<br />
oder im Online-CV-Check. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte per<br />
E-Mail an lebenslauf@tucareer.com.<br />
Initiativbewerbungen ist es im angloamerikanischen<br />
Raum üblich, vorher<br />
persönlich Kontakt aufzunehmen.<br />
In diesen Gebieten muss man auch<br />
nach dem Verschicken der Unterlagen<br />
unbedingt präsent bleiben. Damit<br />
bezeugt man Motivation und Professionalität.<br />
Wenn die Bewerbung abgeschickt<br />
wurde, sollte man sich nicht<br />
länger als drei bis vier Tage Zeit lassen<br />
um nachzufragen, ob das Verschickte<br />
angekommen ist, ob es noch Unklarheiten<br />
in Bezug auf die Bewerbung<br />
gibt oder ob noch andere Unterlagen<br />
gewünscht sind. Eine Einladung abzuwarten<br />
und nichts von sich hören zu<br />
lassen wird als Desinteresse bewertet.<br />
Auch nach dem Vorstellungsgespräch<br />
bleibt die/der Bewerber/in aktiv und<br />
schickt einen „Thank you letter“, in dem<br />
man sich für das informative Gespräch<br />
und die weiteren Informationen bedankt.<br />
Bekommt man eine Zusage, so formuliert<br />
man ein Annahmeschreiben und<br />
verleiht seiner Freude Ausdruck. Wenn<br />
das Interesse an der Position nicht mehr<br />
besteht, dann schickt man ein höfliches<br />
Absageschreiben.<br />
28 Richtig bewerben <strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
<strong>apply</strong>.<strong>ING</strong>. <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> Richtig bewerben 2<br />
Tipp<br />
Unternehmen, das wirkt auf Personalist/<br />
inn/en wenig respektvoll. Achten Sie beim<br />
Versand auch darauf, dass die Dateigröße<br />
1-2 MB nicht überschreitet.<br />
Als Betreff bietet sich eine Formulierung<br />
wie „Bewerbung: Junior Consultant Job-<br />
Nr. 123“ an. Da Personalist/inn/en und<br />
Personalberater/innen parallel mehrere<br />
Positionen zu besetzen haben, erleichtern<br />
Sie den Mitarbeiter/inne/n mit möglichst<br />
konkreten Angaben die Arbeit und<br />
Ihre Unterlagen können rascher und<br />
leichter zugeordnet werden.<br />
Wir empfehlen Ihnen, den Mailtext kurz<br />
zu halten. Verweisen Sie auf Erreichbarkeit<br />
und Ihre im Anhang angefügten<br />
Unterlagen. Diese versenden Sie<br />
idealerweise als pdf-File.<br />
Angebot des <strong>TU</strong> <strong>Career</strong> <strong>Center</strong>s:<br />
Viele Unternehmen verwalten einlangende<br />
Bewerbungen heute über ein<br />
standardisiertes Online-Tool. Über die<br />
Website des Unternehmens oder der<br />
Karriereplattform landen Sie mit einem<br />
Mausklick auf einem Bewerbungsformular.<br />
Füllen Sie alle Felder genau<br />
aus, um bei den elektronischen Suchabfragen<br />
des Bewerberpools auch ausgewählt<br />
werden zu können. Nutzen<br />
Sie die Möglichkeit, Dokumente hoch<br />
zu laden, wenn es diese Option gibt.<br />
Bitte beachten Sie, dass es viele Unternehmen<br />
gibt, die Bewerbungen ausschließlich<br />
über diese E-Recruiting-<br />
Tools akzeptieren, und achten Sie auf<br />
die entsprechenden Hinweise in den<br />
Inseraten.