Jahresbericht 1994 - Senckenberg Deutsches Entomologisches ...

denn die Theorie der Phylogenetischen Systematik wurde von WILLI HENNIG entwickelt, als er
Kustos der Diptera im DEI war (1937-1939, 1947-1961).
Vertiefung der phylogenetischen Merkmalsanalysen durch Einführung eines breiten Methodenspektrums.
- Zunächst sind chromosomenanalytische Untersuchungen bei Blattwespen
vorgesehen; in Kooperationen soll geprüft werden, inwieweit DNA-Analytik zur Klärung spezifischer
phylogenetischer Fragen beitragen kann. Prinzipiell ist besonderer Wert auf die
Einbeziehung a l l e r Lebensstadien zu legen, namentlich auf die der meist vernachlässigten
Präimaginalstadien.
Koordination der Arbeit mit entomologischen Datenbanken. - Das DEI übernimmt es, Standards
für wesentliche Schnittstellen entomologischer Datenbanken zu entwickeln, um in der
rapiden Entwicklung ständig neuer Systeme die Kompatibilität zu erhalten. Es wird bestimmte
Module selbst bearbeiten, andererseits die Zuarbeit von Spezialisten betreuen und deren
Daten mit verwalten.
Fauna Palaearctica und Fauna Europaea. - Auf der Grundlage langjährig gesammelter Erfahrungen
als Initiator von Inventarisierungsarbeiten der Fauna Ostdeutschlands sind Konzeptionen
für eine europäische oder paläarktische Dokumentation der Biodiversität zu erarbeiten.
Bislang fehlen hier vielfach Kataloge und Übersichtswerke, die an anderen Stellen der Welt
(Nordamerika, Australien) die entscheidenden Voraussetzungen für wirksame Schutz- und
Gestaltungsmaßnahmen geliefert haben.
Koordinierung der Kapazitäten der entomologischen Forschung, die durch Privatentomologen
geleistet wird. - Unterstützung durch Arbeitsmöglichkeiten im Institut (Arbeit in den Sammlungen,
Nutzung der Literaturbestände, Fachberatung); damit kann dieses wesentliche Potential
für die Lösung regionaler und überregionaler angewandter Fragen genutzt werden.
Technische Modernisierung der bibliographischen und entomohistorischen Arbeiten. - Die
effektive Erschließung der in den Bibliotheksbeständen vorhandenen Information ist überfällig.
Die Ergebnisse müssen künftig vorzugsweise in elektronische Aufbereitungen münden,
die den online-Anschluß an überregionale Datenverbunde erhalten.
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