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Jahresbericht 1994 - Senckenberg Deutsches Entomologisches ...

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tinerstiftes Admont (Österreich) und damit einer der wenigen Wissenschaftler der DDR, die<br />

offizielle Kontakte zum westlichen Ausland pflegen durften. Die Leitung der Abteilung Systematische<br />

Entomologie erhielt GÜNTHER PETERSEN, der bereits unter SCHWENKE im Institut gearbeitet<br />

hatte und nun dienstältester Mitarbeiter des Instituts war.<br />

Der Umzug nach Eberswalde in die Schicklerstraße 5 erfolgte in den Jahren 1964/65 in Etappen.<br />

Das als Funktionalbau für die Forstfakultät in den Jahren 1874/76 errichtete dreigeschossige<br />

repräsentative Backsteingebäude mußte für die Aufnahme der Sammlungs- und Bibliotheksbestände<br />

hergerichtet werden. Es erwies sich nach dem Umbau als gut geeignet für die<br />

Belange des neuen Nutzers. Neben den traditionellen Aufgaben der systematischen Forschung<br />

und Bibliographie, die weitergeführt werden konnten, verschob sich der angewandt-entomologische<br />

Schwerpunkt immer mehr zu Fragen der Bekämpfung land- und forstwirtschaftlich bedeutsamer<br />

Insektenschädlinge, beispielsweise zum Einsatz von Trichogramma sp. und Bakterienpräparaten.<br />

Insgesamt wirkte sich der fortwährende Profil- und Personalwechsel hier hemmend<br />

auf die Arbeit aus.<br />

Das Jahr 1970 setzte für die weitere Entwicklung des Institutes negative Zeichen in zweierlei<br />

Hinsicht. Das Plenum der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR - das ”Deutsche”<br />

war inzwischen aus dem Namen gestrichen worden - faßte den Beschluß, die phytopathologische<br />

Forschung der DDR zu konzentrieren und dafür die Biologische Zentralanstalt<br />

Kleinmachnow, das Deutsche Entomologische Institut Eberswalde und Teile des Bereichs Produktionsbiologie<br />

des Instituts für Forstwissenschaften Eberswalde zu einem ”Institut für Pflanzenschutzforschung<br />

Kleinmachnow” zusammenzufassen. Für die Zweigstelle in Eberswalde<br />

wurde folgende Struktur bestätigt: 1. Abteilung Taxonomie der Insekten und Bibliothek, 2. Abteilung<br />

Mathematisch-biologische Grundlagen der Überwachungstechnik, 3. Abteilung Anwendung<br />

von Wachstumsregulatoren. Zum Leiter dieses ziemlich heterogenen Forschungsbereiches<br />

berief die Akademie WERNER EBERT. Die Entomologische Bibliothek hatte in den 80er<br />

Jahren zusätzlich die Funktion einer Bereichsbibliothek auszuüben, ohne dabei die Aufgaben<br />

des Sammelschwerpunktes für entomologisches Schrifttum zu vernachlässigen. Sie arbeitete<br />

eng mit der neu geschaffenen Informationsstelle unter KLAUS ROHLFIEN zusammen, die die<br />

entomologische und Pflanzenschutzliteratur der Bibliothek auswertete. Mit diesem Beschluß<br />

wurde das DEI auf eine Abteilung Taxonomie der Insekten reduziert, ganz abgesehen davon,<br />

daß auch hier das ”Deutsche” als anstößig befunden wurde und der gute alte Name hinter hypertrophen<br />

Strukturbezeichnungen fast ganz verschwand. Deutlich zeigen dies in Publikationen<br />

aus dieser Zeit verwendete Formeln, die gefordert waren, so z.B. „Katalog der in den Sammlungen<br />

der Abteilung Taxonomie der Insekten des Instituts für Pflanzenschutzforschung, Bereich<br />

Eberswalde (ehemals <strong>Deutsches</strong> <strong>Entomologisches</strong> Institut), aufbewahrten Typen“. Vor<br />

allem aber war es nun in seiner internationalen Kooperation stark eingeschränkt. - Ebenfalls in<br />

diesem Jahre verkaufte die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.,<br />

Schirmherr des DEI von 1922 bis 1946, das ursprüngliche Institutsgebäude in Berlin-Dahlem,<br />

Ehrenberg-/Ecke Goßlerstraße, an das Land Berlin zur weiteren Nutzung durch die Freie Universität.<br />

Damit schwanden endgültig die Hoffnungen, dorthin zurückzukehren und die Bestand-<br />

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