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Physik und Sport - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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I.2 Schulleistungsmessung 6<br />

b<strong>und</strong>es oder den des Individuums misst. Die Evaluierung kann dabei statisch in Form eines<br />

Leistungsnachweises am Ende einer Lerneinheit oder prozessbezogen über den gesamten Verlauf<br />

einer Unterrichtseinheit z. B. in Form von Portfolios erfolgen. Darüber hinaus muss entschieden<br />

werden, welche Art von Wissen abgeprüft wird: Ein Leistungsnachweis, bei dem der<br />

Schüler semantisches Wissen, sprich Daten- <strong>und</strong> Faktenwissen, nachweisen muss, gibt beispielsweise<br />

keinerlei Hinweise auf die Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten, die dieselbe Person in<br />

anwendungsorientierten Prüfungen erbringen könnte. Die Leistung sagt also nichts über das<br />

so genannte prozedurale Wissen des Schülers aus. Gründe für diese unterschiedliche Leistungsfähigkeit<br />

liefert die Gedächtnispsychologie, welche die Existenz verschiedener Sparten<br />

des Langzeitgedächtnisses aufgezeigt hat, die je nach Wissensart aktiviert werden. Es kann<br />

somit durchaus sein, dass ein Schüler, der enorme Probleme bei der quantitativen Auswertung<br />

physikalischer Versuche hat, sich aktiv <strong>und</strong> gewinnbringend an Experimenten <strong>und</strong> Schülerversuchen<br />

einbringen kann, weil er hier auf eben genannte prozedurale Gedächtnisinhalte,<br />

also nicht direkt bewusstseinsfähige Fertigkeiten zurückgreifen kann. Diese Überlegungen zur<br />

Komplexität der Schulleistungsmessung werfen zwangsläufig die Frage auf, wodurch schulische<br />

Leistungen überhaupt determiniert werden.<br />

2.2 Determinanten der Schulleistung<br />

Einleitend kann festgestellt werden, dass die gängige intuitive Vorstellung, gute schulische<br />

Leistungen seien einzig <strong>und</strong> allein auf Intelligenz zurückzuführen, in diesem Maße nicht haltbar<br />

ist. Diese allgemein weit verbreitete Vorstellung relativiert u. a. FUNKE (2004) mit Verweis<br />

auf verschiedene andere Faktoren, die den Schulerfolg in äußerst komplexen Wechselwirkungen<br />

beeinflussen (ebd., S. 79 ff.). Eine mögliche Gliederung essentieller Einflussgrößen<br />

schlagen zum Beispiel HELMKE <strong>und</strong> WEINERT vor (ebd., S. 84)<br />

Abbildung 1: Determinanten der Schulleistung nach Helmke <strong>und</strong> Weinert<br />

(Quelle: Helmke et al., 2006, S. 84)

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