Physik und Sport - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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II.4 Stabhochsprung 24<br />
ches mithilfe von measure Dynamics <strong>und</strong> hier speziell der Stroboskopbildfunktion erzeugt<br />
wird. Die schematische Zeichnung der gesamten Bewegung, rechts zu erkennen, illustriert<br />
eine offene Aufgabe des BLK Programms Sinus Set 2 in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> wird hier<br />
nur zur Elementarisierung der Bewegungskurve des Athleten eingebracht (Huhn, 1999).<br />
Abbildung 4: Stabhochsprung, Stroboskopbild Abbildung 5: Stabhochsprung, schematisch<br />
(Quelle: Huhn, 1999)<br />
Als Erstes stellt sich die Frage, welche Höhen beim Stabhochsprung maximal erreicht werden<br />
können <strong>und</strong> durch welche Faktoren ein erfolgreicher Sprung bedingt wird. Ganz elementar<br />
betrachtet erkennt man, dass der <strong>Sport</strong>ler beim Anlauf seine Geschwindigkeit zu maximieren<br />
versucht. Er besitzt somit bis zum Einstich des Stabes an der Matte nur kinetische Energie.<br />
Nun ist bekannt, dass Stabhochspringer der internationalen Leistungsklasse Geschwindigkei-<br />
ten von bis zu 9 , 5m<br />
erreichen (Willimczik, 1989, S. 190). Wird dies im Idealfall komplett<br />
s<br />
in potentielle Energie umgewandelt, so errechnet sich mittels des Energieerhaltungssatzes<br />
eine maximale Sprunghöhe h max wie folgt:<br />
E � E<br />
kin<br />
pot<br />
1<br />
� m � v � m � g � h<br />
2<br />
2<br />
� max<br />
2<br />
v<br />
� hmax<br />
�<br />
2 � g<br />
Das Einsetzen des obigen approximativen Maximalwertes der Geschwindigkeit liefert eine<br />
Höhe von circa 4,60 m. Diese Sprunghöhe bezieht sich jedoch auf den Erdboden. Berücksichtigt<br />
man, dass sich der Körperschwerpunkt etwa 1 m darüber befindet, so kann dieser dementsprechend<br />
auf eine Höhe von 5,60 m angehoben werden, was schon deutlich näher an dem<br />
momentan bestehenden Weltrekord von Sergei Bubka liegt, der im Jahre 1994 eine Höhe von<br />
6,14 m übersprang (Brockhaus, 2007, S. 453). Aus physikalischer Sicht ist klar, dass eine<br />
solche Sprunghöhe nur erreicht werden kann, wenn erstens die kinetische Energie möglichst