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MB 322 Geschraubte Verbindungen im Stahlbau

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10<br />

Merkblatt <strong>322</strong><br />

Produktnorm Bez. Gewindelänge Produkt- Festigb<br />

klasse keitsklasse<br />

DIN EN 14399-3 HR<br />

DIN EN 14399-4 HV<br />

DIN EN 14399-8 1) HV<br />

1) Passschraube mit ds = d + 1 mm.<br />

Abb. 2.4:<br />

Verbindung mit<br />

einer Senkschraube<br />

Mittellang<br />

≈ (2,2 – 3,3) · d<br />

Kurz<br />

≈ (1,4 – 1,9) · d<br />

Kurz<br />

≈ (1,4 – 1,9) · d<br />

Tabelle 2.2: Schrauben für<br />

vorspannbare Schraubenverbindungen<br />

B 8.8, 10.9<br />

B 10.9<br />

B 10.9<br />

haben eine größere Schlüsselweite als nicht vorspannbare<br />

Schraubengarnituren. Schrauben mit<br />

geringerer Festigkeitsklasse (4.6 und 5.6) dürfen<br />

grundsätzlich nur handfest angezogen, aber<br />

planmäßig nicht vorgespannt werden. Nähere<br />

Angaben enthalten die Tabellen 2.2 und 2.6.<br />

Die HR-Schraube unterscheidet sich von<br />

der HV-Schraube durch ihr längeres Gewinde.<br />

Außerdem weisen die Muttern vom Typ HR eine<br />

größere Höhe auf. Ansonsten sind die Abmessungen<br />

nahezu identisch. Begründet werden<br />

die Unterschiede damit, dass sich bei einer<br />

HV-Garnitur das Verformungsvermögen durch<br />

Abstreifen der Mutter einstellen soll. Demgegenüber<br />

soll bei einer HR-Garnitur die Schraube ihr<br />

Dehnungsvermögen durch plastische Verlängerung<br />

der Schraube erreichen.<br />

Passschrauben nach DIN 7968 (nicht vor -<br />

gespannt) und DIN EN 14399-8 (vorspannbar)<br />

werden nach DIN EN 1993-1-8 <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

wie normale Schrauben bemessen und daher<br />

hier nicht gesondert behandelt.<br />

Neben den Sechskantschrauben gibt es <strong>im</strong><br />

<strong>Stahlbau</strong> unter anderem die Senkschrauben nach<br />

DIN 7969 bzw. DIN EN 14399-7 (siehe Abb. 2.4)<br />

und HRC-Schrauben nach DIN EN 14399-10.<br />

Aufgrund ihrer eher untergeordneten Bedeutung<br />

werden sie hier nur der Vollständigkeit halber<br />

erwähnt.<br />

2.2.4 Muttern und Scheiben<br />

Genauso wie die Schrauben sind auch die<br />

Muttern sowie die Scheiben in Produktnormen<br />

geregelt. Auch hierbei ist die Unterscheidung<br />

zwischen Muttern und Scheiben für vorspannbare<br />

und nicht vorgespannte Schraubengarnituren<br />

zu beachten. In Tabelle 2.3 sind Produktnormen<br />

für Muttern und in Tabelle 2.4 für Scheiben<br />

zusammengestellt. Wie bei den Schrauben<br />

sind die Schlüsselweiten der Muttern bei nicht<br />

vorgespannten <strong>Verbindungen</strong> ca. 1,5 bis 1,6 · d.<br />

Bei vorspannbaren Schraubengarnituren sind die<br />

Muttern wie die Schraubenköpfe eine Schlüsselweite<br />

größer als bei nicht vorspannbaren Garnituren<br />

(siehe Tabelle 2.6).<br />

Bei den Scheiben wird zwischen Scheiben<br />

mit und ohne Fasen unterschieden. Während<br />

es für die Scheiben unter den Muttern und bei<br />

nicht vorspannbaren Schraubengarnituren auch<br />

unter dem Kopf keine Rolle spielt, ob Scheiben<br />

mit oder ohne Fase verwendet werden, dürfen<br />

unter den Schraubenköpfen bei vorspannbaren<br />

Schrauben nur die mit Fase verwendet werden.<br />

Die Fasen sind innen und außen vorhanden und<br />

sind be<strong>im</strong> Einbau dem Schraubenkopf bzw. der<br />

Mutter zugewandt. Dadurch wird der Übergang<br />

vom Schraubenkopf zum Schaft vor einer Kerbe<br />

geschützt. Die außenliegende Fase ermöglicht<br />

die Kontrolle des richtigen Einbaus von außen.<br />

Auf der anderen Seite liegt die Scheibe vollflächig<br />

auf und gewährleistet eine konstante Kraftübertragung.<br />

2.3 Schraubenbezeichnung und<br />

-kennzeichnung<br />

Alle Schrauben und Muttern für geschraubte<br />

<strong>Verbindungen</strong> müssen ein Herstellerkennzeichen<br />

und die Kennzeichnung der Festigkeitsklasse<br />

bzw. des Schraubentyps enthalten, so dass die<br />

Gefahr einer Verwechselung min<strong>im</strong>iert wird und<br />

eine spätere Kontrolle der Verbindungsmittel<br />

möglich ist. In Abb. 2.5 sind beispielhaft die<br />

Herstellerangaben auf Scheiben für vorspann -<br />

bare Schraubengarnituren, auf Schraubenköpfen<br />

und Muttern dargestellt.<br />

Die Kennzeichnung der Festigkeitsklasse<br />

für Schrauben erfolgt durch zwei Zahlen, z.B.<br />

4.6. Die beiden Zahlen werden durch einen<br />

Punkt getrennt; der Punkt wird mitgelesen: „vier<br />

Punkt sechs“.<br />

Für den Stahlhochbau kommen in Deutschland<br />

gemäß nationalem Anhang zur DIN EN<br />

1993-1-8 nur Schrauben der Festigkeitsklassen<br />

4.6, 5.6, 8.8 und 10.9 in Frage. Für die Muttern

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