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MB 322 Geschraubte Verbindungen im Stahlbau

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4.4 Zugverbindungen der Kategorien<br />

D und E<br />

<strong>Geschraubte</strong> <strong>Verbindungen</strong> können auch<br />

so konstruiert werden, dass Kräfte in Richtung<br />

der Schraubenachse auftreten. Gemäß Abb. 4.7<br />

werden die Schrauben dann durch Zugkräfte<br />

beansprucht, was die kennzeichnende Beanspruchung<br />

der Verbindung ist. Bei dieser Verbindungsart<br />

können Abstützkräfte auftreten,<br />

die Auswirkungen auf die Schraubenzugkräfte<br />

und auf die Beanspruchungen der Anschlussbleche<br />

haben. Gemäß Abb. 4.7 kommen folgende<br />

Versagensarten in Frage:<br />

a) Überschreiten der max<strong>im</strong>alen Schraubenzugkräfte<br />

b) Überschreiten der max<strong>im</strong>alen Blechbiegemomente<br />

c) Durchstanzen der Schraubenköpfe oder der<br />

Mutter durch die Anschlussbleche<br />

Abb. 4.7: Verbindung mit zugbeanspruchten Schrauben<br />

sowie Versagensarten<br />

Zugbeanspruchte Schrauben kommen hauptsächlich<br />

in Verbindung mit Stirnplatten vor.<br />

Auf die Ermittlung der Tragfähigkeit dieser <strong>Verbindungen</strong><br />

wird in Abschnitt 4.6 näher eingegangen.<br />

Max<strong>im</strong>ale Schraubenzugkräfte können<br />

Tabelle 5.7 entnommen werden.<br />

4.5 Schraubenkräfte in<br />

Scherverbindungen<br />

<strong>Geschraubte</strong> <strong>Verbindungen</strong> werden fast ausschließlich<br />

so konstruiert, dass alle Schrauben<br />

der Verbindung den gleichen Durchmesser und<br />

gleiche Abstände untereinander haben (siehe<br />

<strong>Geschraubte</strong> <strong>Verbindungen</strong> <strong>im</strong> <strong>Stahlbau</strong><br />

beispielsweise Abb. 4.3 b). Von Ausnahmen abgesehen<br />

werden die Schrauben symmetrisch angeordnet,<br />

so dass der Schwerpunkt S des Schraubenbildes<br />

<strong>im</strong> Schnittpunkt der Symmetrielinien<br />

liegt. Gemäß Abb. 4.8 werden die Schnittgrößen<br />

NS, VS und MS auf diesen Punkt bezogen.<br />

Sofern die zu übertragenden Schnittgrößen des<br />

anzuschließenden Querschnittsteils (siehe Abschnitt<br />

1.3) nicht in diesem Punkt wirken, sind<br />

entsprechende Schnittgrößentransformationen<br />

durchzuführen.<br />

Die allgemein übliche Vorgehensweise zur<br />

Ermittlung der Schraubenkräfte ist in Abb. 4.8<br />

an einem Beispiel mit vier Schrauben dargestellt:<br />

1. Zunächst werden die Schnittgrößen NS und<br />

VS gleichmäßig auf die vier Schrauben verteilt,<br />

so dass man Ni = NS / 4 und Vi = VS / 4<br />

erhält.<br />

2. Nun werden die Schraubenkräfte infolge<br />

MS ermittelt, die senkrecht auf den Hebel -<br />

armen ri zum Schwerpunkt S stehen. Bei<br />

dem Beispiel in Abb. 4.8 ergeben sie sich<br />

aus Gleichgewichts- und Symmetriegründen<br />

zu MS / (4 · ri).<br />

3. Nun wird die max<strong>im</strong>ale Schraubenkraft infolge<br />

NS, VS und MS berechnet. Sie tritt stets<br />

in Schrauben auf, die vom Schwerpunkt am<br />

weitesten entfernt liegen. Bei dem Beispiel<br />

in Abb. 4.8 genügt ein Blick, um festzustellen,<br />

dass die Schraube unten links die größte<br />

Schraubenkraft aufnehmen muss.<br />

Abb. 4.8:<br />

Ermittlung der<br />

Schraubenkräfte bei<br />

symmetrischen<br />

Schraubenbildern<br />

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