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MB 322 Geschraubte Verbindungen im Stahlbau

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6<br />

Merkblatt <strong>322</strong><br />

widerstandes und des Lochleibungswiderstandes<br />

nicht überschreiten. Zusätzlich darf bei Zugverbindungen<br />

der Bemessungswert des plastischen<br />

Widerstands des Nettoquerschnitts <strong>im</strong> kritischen<br />

Schnitt durch die Schraubenlöcher Nnet,Rd<br />

(siehe DIN EN 1993-1-1, 6.2) nicht überschritten<br />

werden.<br />

Für die Baupraxis hat die Kategorie A die<br />

mit Abstand größte Bedeutung. Gleitfeste <strong>Verbindungen</strong><br />

nach den Kategorien B und C kommen<br />

nur selten zum Einsatz, weil sie eine Behandlung<br />

der Reibflächen zur Sicherstellung<br />

der Reibung erfordern. Bezüglich des Tragverhaltens<br />

bieten sie bei ermüdungsbeanspruchten<br />

<strong>Verbindungen</strong>, d.h. bei häufig veränderlichen<br />

Beanspruchungen, Vorteile.<br />

Bei geschraubten <strong>Verbindungen</strong> mit zug -<br />

beanspruchten Schrauben werden in der Regel<br />

für die Bemessung folgende Kategorien unterschieden:<br />

a) Kategorie D:<br />

Nicht vorgespannt<br />

Zu dieser Kategorie gehören Schrauben der<br />

Festigkeitsklassen 4.6 bis 10.9. Vorspannung ist<br />

nicht erforderlich. Diese Kategorie darf bei <strong>Verbindungen</strong>,<br />

die häufig veränderlichen Zugbeanspruchungen<br />

ausgesetzt sind, nicht verwendet<br />

werden. Der Einsatz in <strong>Verbindungen</strong>, die durch<br />

normale Windlasten beansprucht werden, ist<br />

dagegen erlaubt.<br />

b) Kategorie E:<br />

Vorgespannt<br />

Zu dieser Kategorie gehören hochfeste vorgespannte<br />

Schrauben der Festigkeitsklasse 8.8<br />

oder 10.9, die kontrolliert vorgespannt werden.<br />

In Tabelle 1.1 sind die Nachweiskriterien für<br />

diese Verbindungskategorien zusammengefasst.<br />

Vereinzelt werden Schrauben in <strong>Verbindungen</strong><br />

durch hohe Scher- und hohe Zugkräfte be -<br />

ansprucht, so dass dann auch die Kombination<br />

nachzuweisen ist. Einzelheiten zur Kraftüber -<br />

tragung und zum Tragverhalten werden in<br />

Kapitel 4 vermittelt, Einzelheiten zur Bemessung<br />

nach DIN EN 1993-1-8 in Kapitel 5.<br />

1.5 Bezeichnungen<br />

Schrauben, Muttern und Scheiben<br />

d Schraubendurchmesser<br />

d1 Kerndurchmesser<br />

d2 Flankendurchmesser<br />

d0 Lochdurchmesser<br />

Dd Lochspiel<br />

A Schaftquerschnitt<br />

As Spannungsquerschnitt<br />

b Gewindelänge<br />

s Schlüsselweite<br />

e Eckenmaß<br />

k Kopfhöhe<br />

m Mutternhöhe<br />

h Scheibendicke<br />

P Steigung<br />

ℓ Schraubenlänge (ohne Kopf)<br />

Allgemeine Bezeichnungen<br />

M Biegemoment<br />

N Normalkraft<br />

V Querkraft<br />

A Querschnittsfläche (brutto)<br />

Anet Querschnittsfläche (netto)<br />

Fv Abscherkraft pro Schraube<br />

Fb Lochleibungskraft pro Schraube<br />

Ft Zugkraft pro Schraube<br />

t Blechdicke<br />

∑ t Klemmlänge<br />

ts Paketdicke der verbundenen Bleche ohne<br />

Scheiben<br />

n Bedeutung 1: Anzahl der Schrauben in einer<br />

Verbindung<br />

Bedeutung 2: Abstand der Schraubenreihe<br />

zum Angriffspunkt der Abstützkräfte<br />

(T-Stummel-Modell)<br />

m Bedeutung 1: Anzahl der Scherfugen<br />

(Schnittigkeit)<br />

Bedeutung 2: Abstand der Schraubenreihe<br />

zum gezogenen Blech (T-Stummel-Modell)<br />

e Abstand von der Schraubenreihe bis zum<br />

Rand (T-Stummel-Modell)<br />

p Abstand der Schrauben untereinander<br />

gM0 Teilsicherheitsbeiwert für die Beanspruchbarkeit<br />

von Querschnitten<br />

gM1 Teilsicherheitsbeiwert für die Beanspruchbarkeit<br />

von Bauteilen bei Stabilitätsversagen<br />

gM2 Teilsicherheitsbeiwert für die Beanspruchbarkeit<br />

von Querschnitten bei Bruchver -<br />

sagen infolge Zugbeanspruchung<br />

g F Teilsicherheitsbeiwert für Einwirkungen<br />

m Reibungszahl<br />

σ Normalspannung<br />

t Schubspannung<br />

fu Zugfestigkeit<br />

fy Streckgrenze<br />

Indizes<br />

f Flansch (engl.: flange)<br />

w Steg (engl.: web)<br />

Ed Bemessungswert der Einwirkung<br />

Rd Bemessungswert der Beanspruchbarkeit

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