IPTV - Ein Flop kurz vor - goetzpartners.com
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14 _ <strong>IPTV</strong><br />
Abbildung 9: UGVC-Portal kochrezepte.de<br />
(Unternehmenshomepage)<br />
und MySpace mit 4,6 Millionen Nutzern pro Monat zu den erfolgreichsten<br />
gehören. Daneben existieren auch themenspezifische Plattformen wie<br />
beispielsweise Kochrezepte.de, die immerhin 200.000 Nutzer monatlich<br />
verzeichnen.<br />
<strong>IPTV</strong>-Angebote im Markt sind mannigfaltig und eröffnen zahlreiche<br />
Marktchancen für neue und bereits etablierte Anbieter. Offene Plattformen<br />
dominieren den Markt. Nach Meinung von <strong>goetzpartners</strong> werden<br />
geschlossene Plattformen aufgrund verbesserter infrastruktureller<br />
Grundlagen (Bandbreiten/Komprimierung) mittelfristig obsolet.<br />
Die Frage nach Erlösmodellen, insbesondere bei Special-Interest-Angeboten,<br />
ist jedoch noch nicht beantwortet.<br />
1.2.3 Der <strong>IPTV</strong>-Prosument<br />
Die zunehmende Verbreitung des Internets hat das Konsumentenverhalten<br />
in den letzten Jahren bereits stark beeinflusst. Der Fernsehkonsum<br />
nimmt leicht ab. Die Grenzen zwischen den Medien verschwimmen. Internet<br />
und Fernsehen werden zunehmend parallel genutzt, insbesondere<br />
von jüngeren Nutzern. Das Internet hat sich neben dem TV als starke<br />
Plattform für Bewegtbildangebote entwickelt. 2008 haben etwa 55% der<br />
Internetanwender visuelle Angebotsformen im Internet genutzt – bei den<br />
14- bis 29-Jährigen sind es sogar schon 84%. Sie sind die Kernanwender<br />
von Video- und Musikportalen, von Communities, Gesprächsforen und<br />
Onlinespielen. Ihre Internetnutzung hat sich in den letzten Jahren zulasten<br />
des Fernsehens stark in den Vorabend und Abend verschoben3) . Mit<br />
den zunehmenden Übertragungs- und Anwendungsmöglichkeiten sowie<br />
bedingt durch die ansteigende Nutzung von Internet und mobilen Endgeräten<br />
werden die Erwartungen und Präferenzen der Konsumenten an die<br />
Medienangebote vielfältiger und heterogener. Die immer stärkere Präsenz<br />
von Internet und Web-2.0-Anwendungen führt dazu, dass die Nutzer diese<br />
vielfältigen Möglichkeiten und Angebote des Medienkonsums immer<br />
mehr auch auf das Medium Fernsehen projizieren.<br />
Dieses wachsende Interesse an neuen und erweiterten Funktionalitäten<br />
führt zu einer Veränderung des TV-Konsums. Der aus dem Internet bekannte<br />
Lean-forward-Konsum gewinnt hier zunehmend an Bedeutung.<br />
Primär spielen demnach Interaktivität, Individualisierbarkeit, Zeitsouveränität<br />
und Qualität eine immer wichtigere Rolle für den Konsumenten. Das<br />
Nutzungsverhalten wird durch den Wunsch nach Aktivität, Mobilität und<br />
Mitwirkung geprägt – je jünger der Nutzer, desto stärker ist diese Ausprägung.<br />
Damit entwickelt sich der bislang überwiegend passive Konsument<br />
3) Mediaperspektiven 7 (2008)