IPTV - Ein Flop kurz vor - goetzpartners.com
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2 _ <strong>IPTV</strong><br />
modell zu etablieren. Warner Bros. International Television Distribution<br />
zum Beispiel kooperiert mit On Demand Deutschland, um den VoD-Service<br />
Warner TV in Deutschland, Österreich und Schweiz zu vermarkten. Über<br />
Pro Sieben wird Warner TV bereits in Deutschland angeboten; zudem gibt<br />
es Medienpartner in Großbritannien, Italien, Frankreich und Japan.<br />
Bei VoD-Inhalten ist zwischen Free- und Pay-Content zu differenzieren, der<br />
entweder zeitbegrenzt oder unbegrenzt beziehungsweise als Rental oder<br />
Electronic Sell Through zur Verfügung steht. Durch die fortschreitende<br />
Überlappung der einzelnen Verwertungsfenster sind seit Anfang dieses Jahres<br />
zahlungspflichtige Blockbuster zeitgleich zur DVD-Veröffentlichung auf<br />
verschiedenen VoD-Plattformen wie maxdome erhältlich. Darüber hinaus<br />
bieten Fernsehsender neben Seven-Day-Catch-up-Angeboten ihre Inhalte<br />
teilweise bereits als Pre-TV-Service an, sodass aktuelle Serienepisoden bereits<br />
24 Stunden <strong>vor</strong> der Ausstrahlung im Free-TV gesehen werden können.<br />
Im Kontext der Erlösmodelle sind bei zahlungspflichtigen VoD-Inhalten<br />
neue Abrechnungslogiken zu beschreiben. Zwischenzeitlich können Videos<br />
nicht mehr nur als Download-to-Rent (DtR), sondern ebenfalls als Download-to-Own<br />
(DtO) erworben werden. Sowohl Apple mit seiner Plattform<br />
iTunes wie auch videoload bieten Videocontent zum Kauf an. Bei werbefinanzierten<br />
Onlineformaten wie UGVC bietet SevenOne Interactive, der<br />
Online- und Multimediavermarkter der Pro-SiebenSat.1-Gruppe, seit April<br />
dieses Jahres erstmals auch MidRoll Video-Ads an. War es bisher nur möglich,<br />
<strong>vor</strong> einem Video eine 15 bis 30 Sekunden dauernde PreRoll-Werbung<br />
zu platzieren, können nun je nach Länge des Videos bis zu fünf Spots in<br />
Abständen von zehn Minuten in das Video eingebunden werden. Daneben<br />
bietet sich Werbekunden auf dem deutschen TV-Werbemarkt seit diesem<br />
Jahr erstmals die Möglichkeit, TV-Kampagnen ohne gesonderte Buchung<br />
als MidRoll Video-Ads auf das Internet auszuweiten.<br />
Bei Betrachtung der Verwertungsrechte ist eine Stauchung der Wertschöpfungskette<br />
zu beobachten. VoD als eigenständiges Nutzungsrecht<br />
erlangt einen immer höheren Stellenwert im Verwertungsprozess.<br />
Inhalteproduzenten betreiben Disintermediation; zudem können<br />
auch andere VoD-Anbieter aktuelle Blockbuster zeitgleich zum DVD-<br />
Start anbieten. VoD kann daher nicht nur den DVD-, sondern auch den<br />
Fernsehmarkt verändern. Anbieter aller Wertschöpfungsstufen sollten<br />
daher ihre Geschäftsmodelle darauf abstimmen.<br />
1.3.6 Regulatorische Neuerungen<br />
Im Zuge des Inkrafttretens des 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrags zum<br />
01.09.2008 sind regulatorische Neuerungen eingeführt worden, die aktu-