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Download des Jahresberichtes 2008/2009 als PDF - Deutscher ...

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Unsere Aufgabe ist es, mit den Eltern gemeinsam zu überlegen, wie sie selbst für den<br />

Schutz und die angemessene Begleitung ihrer Kinder wieder die Verantwortung übernehmen<br />

können und welche weitere Hilfen ggf. für sie selbst oder die Kinder notwendig wären.<br />

Meist geht es im ersten Schritt um die Frage, wie sie für sich selbst wieder mehr Verantwortung<br />

übernehmen können. Denn wer für sich verantwortlich ist, kann in die Lage versetzt<br />

werden, Verantwortung für Kinder zu übernehmen. Solch einen Beratungsprozess<br />

erleben Eltern häufig <strong>als</strong> schmerzvoll, fordernd, aber auch aktivierend. Bei den manchmal<br />

folgenden Jugendhilfemaßnahmen handelt es sich beispielsweise um Familienhilfe, soziale<br />

Gruppenarbeit mit Kindern oder Tagesgruppenarbeit, die durch das Jugendamt gewährt<br />

bzw. bewilligt werden können.<br />

Die Beratung und Begleitung dieser Familien ist sehr zeitintensiv und fordert auf allen<br />

Seiten ein hohes Durchhaltevermögen, sozusagen „Geduld und Spucke“ – jahrelange<br />

Konflikte lassen sich nicht „eben mal“ aus der Welt schaffen und die Familien brauchen Zeit<br />

und Vertrauen für Veränderungen. Die Kooperation mit anderen Helfersystemen kann in<br />

diesen schwierigen Fällen von „guten wie schlechteren Zeiten“ geprägt sein.<br />

Es kann passieren, dass Verantwortung hin- und hergeschoben wird, dass ein ausgeprägter<br />

Defizitblick auf die Probleme der Eltern vorherrscht und dass die Kinder in der Folge<br />

häufig aus dem Sichtfeld geraten. Erkennen die Helfersysteme dies und schaffen sie es,<br />

darüber ins Gespräch zu kommen, kann Familien gut in einer transparenten, wertschätzenden<br />

Zusammenarbeit geholfen werden. Das Helfersystem fungiert dann <strong>als</strong> Vorbild: Es werden<br />

Verantwortlichkeiten klar benannt, nichts passiert hinter dem Rücken der Familien,<br />

Probleme werden offen und klar angesprochen, Absprachen eingehalten. Die Arbeit im<br />

Bereich <strong>des</strong> Kinderschutzes fordert Helfer wie Eltern stark heraus und kostet Zeit, die aber<br />

auch gebraucht wird. Einschätzungen von Gefahren oder Hilfen, um Gefahren abzuwenden,<br />

lassen sich nicht in wenigen Stunden und selten von einzelnen allein bewältigen.<br />

Fachberatungen<br />

Im vergangenen Jahr haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich zunehmend Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus Kitas, Schulen und ambulanten Hilfen bei uns melden und<br />

nach einer Beratung fragen, um einen Verdacht auf Kin<strong>des</strong>wohlgefährdung abzuklären.<br />

Meist geht es dabei um Verdachtsmomente im Zusammenhang mit innerfamiliärer Gewalt<br />

und häufig speziell um sexuellen Missbrauch. Aber auch Schwierigkeiten in Kitagruppen<br />

oder Schulklassen, wie beispielsweise sexuelle Übergriffe oder Gewalt unter Kindern, sind<br />

Anlass für Nachfragen. Die Fachkräfte wünschen sich in solchen Situationen Anleitung, wie<br />

sie mit den Problemen umgehen sollen. Hierfür müssen wir erst einmal klären, was genau<br />

passiert ist, was nächste Schritte sein können und was für Befürchtungen auf Seiten der<br />

Fachkräfte bestehen. Wovor haben sie beispielsweise bei einem bevorstehenden Elterngespräch<br />

Angst? Was brauchen sie, um mit ihrer Angst umzugehen? Gerne begleiten die

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