Download des Jahresberichtes 2008/2009 als PDF - Deutscher ...
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Angebot an? Wollen vielleicht viel zu viele Kinder in die AG? In jedem Fall ist die Umstrukturierung<br />
ein wesentlicher Schritt hin zu einem offeneren Arbeiten und damit auch zu einer<br />
höheren Qualität für die Kinder. Erleichtert wurde uns dieser Schritt wesentlich dadurch,<br />
dass sich die Erika-Mann-Grundschule, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen der<br />
Erzieherinnen und Erzieher aus den Vorjahren, dazu entschlossen hat, Hausaufgaben im<br />
klassischen Sinn abzuschaffen und durch Schulaufgaben im Morgenbereich zu ersetzen.<br />
Dies ermöglichte uns KiKiZet-Pädagogen überhaupt erst einen zeitlich ausreichenden<br />
Rahmen für neue und sinnvolle pädagogische Angebote.<br />
Neu ist auch der Essensanbieter im KiKiZet. Alle drei Jahre muss „das Catering“ ausgeschrieben<br />
werden. Und ganz offensichtlich wollten die Kinder endlich einmal etwas anderes<br />
essen und Abwechslung erfahren. Infolge <strong>des</strong>sen haben wir vor dem Schuljahreswechsel<br />
ein Essenskomitee, bestehend aus zwei Pädagogen, zwei Eltern und zwei Kindern<br />
gegründet. Dieses Komitee hatte die Aufgabe, sich mit den unterschiedlichen Qualitäten<br />
der verschiedenen Essensanbieter auseinanderzusetzen. Davon abgesehen, dass wir oft<br />
das Gefühl hatten, einen Einblick in die Abgründe der Großküchen zu erhalten, war der<br />
Prozess mit den Kindern sehr intensiv und spannend. Denn, wenn der Berliner Kinderschutzbund<br />
sich schon die „Partizipation von Kindern und Jugendlichen“ auf die Fahnen<br />
schreibt, dann muss man die Kinder auch ernst nehmen. Nur was macht man, wenn diese<br />
so einen gänzlich anderen Geschmack an den Tag legen? Oder was tun, wenn die Kinder<br />
von dem tollen Ambiente einer ihnen unbekannten Mensa derart beeindruckt sind, dass<br />
ihnen der exorbitant hohe Wasseranteil an der Tomatensoße nicht auffallen will? Natürlich:<br />
Reden, am Thema arbeiten, ihnen die Vorteile einer gesunden Ernährung aufzeigen, trotzdem<br />
ihre Meinung ernst nehmen und im Zweifelsfall ihrer Bewertung Rechnung tragen und<br />
den eigenen Wunschkandidaten von der Liste streichen.<br />
Und auch wenn die Erfahrungen mit dem neuen Essensanbieter nicht unbedingt auf eine<br />
Verbesserung der Qualität schließen lassen – den Kindern schmeckt es in der Regel.<br />
Etwas hat sich jedoch leider nicht verändert – die überbordende Bürokratie, die vor dem<br />
Vertragsabschluss bzw. der Betreuung eines Kin<strong>des</strong> steht. Viele Eltern sind bereits völlig<br />
überfordert und abgeschreckt, wenn sie sich (allein) durch den vierseitigen Antrag auf<br />
Hortbetreuung kämpfen müssen. Dieser ist obendrein in einem Deutsch verfasst, das<br />
selbst so manchen Deutsch-Muttersprachler verzweifeln lässt. Oftm<strong>als</strong> schaffen es viele<br />
Eltern nicht, die nötigen Dokumente zusammenzubringen, die das Amt einfordert. Ein großes<br />
Problem ist auch, dass Eltern, die beide ohne Arbeit sind, nicht ohne weiteres ein Platz<br />
für ihr Kind in der ergänzenden Betreuung zusteht. Das heißt, in einem Bezirk wie Berlin-<br />
Wedding, muss für beinahe je<strong>des</strong> Kind eine pädagogische Begründung geschrieben und<br />
eingereicht werden. Inklusive eines Kindergeldnachweises, den Belegen <strong>des</strong> Jobcenters für<br />
ein ganzes Jahr oder einer Arbeitsbescheinigung, dem eigentlichen Antragsformular und