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Kritische Faktoren für e-Democracy - 18 -<br />

Nutzungsklüfte ergeben sich im Umgang mit der neue Technologie innerhalb der<br />

Nutzergruppen. Unterschiedlich kann die Art der Nutzung sein: die gebildete Schicht<br />

nutzt eher die Serviceleistungen des Internets (eMail, eBanking, Information und<br />

Kommunikation etc.), die weniger Gebildeten bevorzugen das Internet als Unterhaltungsmedium.<br />

Die Wissenskluftforschung zeigte in der Nutzung bzw. im Umgang mit den bisherigen<br />

Massenmedien Nutzungsdifferenzen. Die Wissensklufthypo<strong>the</strong>se wurde im Jahr<br />

1970 von P. J. Tichenor, G. A. Donohue und C. N. Olien an der Minnesota University<br />

entwickelt:<br />

„Wenn der Informationsfluss von den Massenmedien in ein Sozialsystem wächst,<br />

tendieren die Bevölkerungssegmente mit höherem sozioökonomischen Status<br />

und/oder höherer formaler Bildung zu einer rascheren Aneignung dieser Information<br />

als die status- und bildungs-niedrigeren Segmente, so dass die Wissenskluft zwischen<br />

diesen Segmenten tendenziell zu- statt abnimmt.“ (Tichenor 1970)<br />

Die OECD hat in ihrem Bericht „Learning to Bridge <strong>the</strong> Digital Divide“ 5 festgehalten:<br />

„die größte Kluft besteht im Ausmaß und in der Qualität menschlichen Wissens und<br />

Lernens. Diese Kluft ist keine digitale, sondern eine aufgrund von Ausbildung“. Eine<br />

sinnvolle Nutzung des Internets bedingt einen gewissen Bildungsgrad, wer Leseoder<br />

Schreibprobleme hat, wird das Internet nur beschränkt nutzen.<br />

Eine andere Unterteilung ergibt sich durch den Grad der Nutzung, insbesondere<br />

zwischen den beruflichen intensiven Nutzern und solchen, die das Internet nur gelegentlich<br />

besuchen. Die geringere Nutzungsdichte bei Frauen erklärt sich im Übrigen<br />

dadurch, dass bei ihnen der Anteil der Berufstätigen niedriger ist als bei Männern.<br />

Hinzu kommt, dass sie <strong>of</strong>tmals Beschäftigungen nachgehen, die den EDV-Gebrauch<br />

nicht einschließen (vgl. Gussenstätter 2003, S.11).<br />

Es ergibt sich eine zweifache Herausforderung für die öffentlich Hand: erstens wird<br />

es ihre Aufgabe sein, Zugangsmöglichkeiten zum Internet zu schaffen bzw. zu fördern<br />

und, zweitens, dem Bildungsaspekt die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Hier ist auch der Aktionsplan 2005 der EU „eEurope“ zu erwähnen, der Maßnahmen<br />

zu Überwindung der digitalen Kluft zum Ziel hat (Gussenstätter 2003, S.3). Es kann<br />

5 OECD (2000): Learning to Bridge <strong>the</strong> Digital Divide. S.52

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