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Kritische Faktoren für e-Democracy - 20 -<br />
4.3 Das politische Interesse<br />
Die neuen IKT werden und sollen nicht, bestehende traditionelle Informations- und<br />
Kommunikationswege verdrängen. Die Befürworter der Nutzung der neuen Technologie<br />
im politischen Prozess erwarten viel mehr eine Vertiefung und Intensivierung<br />
der politischen Vorgänge. Insbesondere der interaktive Aspekt der IKT könnte zu<br />
einer Belebung der politischen Diskussion führen, weg von der – oder besser: zusätzlich<br />
zu der – noch vorherrschenden Einseitigkeit der Informationsflüsse zu einem<br />
echten Meinungsaustausch zwischen Bürgern und politischen Repräsentanten.<br />
Die Befürworter der e-Democracy rechnen auch damit, dass die derzeit <strong>of</strong>t festgestellte<br />
Politikverdrossenheit und das Desinteresse an Politik speziell bei der jüngeren<br />
Generation durch die neuen IKT, die vor allem bei den Jüngeren populär sind,<br />
abgebaut werden.<br />
Diese neue Dimension der politischen Diskussion verlangt eine sorgfältige Anleitung<br />
und Begleitung durch rechtliche Rahmen und Erziehung. Diese Rahmenbedingungen<br />
werden – gerade wenn die interaktive Dimension der IKT genutzt wird – in größerem<br />
Einvernehmen zwischen Bürgern und politischen Vertretern gesetzt werden<br />
können und damit dem Ideal der Volkssouveränität besser entsprechen.<br />
Eine Schlüsselrolle wird – darauf wurde schon hingewiesen – die Bildung in ihren<br />
diversen Aspekten haben. Defizite in der Lese- und Schreibkompetenz (vgl. PISA-<br />
Studie 20037 ) werden abzubauen sein. Die politische Bildung darf auch in ihrer moralischen<br />
und ethischen Dimension nicht vernachlässigt werden. Auch das beste<br />
Bildungssystem wird nicht den perfekten mündigen Bürger schaffen können. Doch<br />
das Streben nach „dem Besten“ ist dem Bildungssystem inherent. Auch die Praxis<br />
im Internet wird fördernd und notfalls auch korrigierend auf den Nutzer rückwirken.<br />
Im empirischen Teil dieser Studie (siehe Kapitel 7.3, S.41ff) wird ausgewiesen, dass<br />
das politische Interesse der <strong>Wien</strong>er Bevölkerung – wenig überraschend - überwiegend<br />
auf jene Bereiche gerichtet ist, die ihr Leben unmittelbar berühren, nämlich<br />
Sozial-, Innen- und Umweltpolitik. Kultur-, Verteidigungs- und Außenpolitik finden<br />
7 siehe Pressunterlagen PISA 2003 von 06.12.2004 der ZVB – PISA Österreich.<br />
http://www.pisa-austria.at/aktuelle_ergebnisse.htm