Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH
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Einen hochsignifikanten Erklärungsbeitrag für die Weiterbildungsintensität von Unternehmen<br />
leistet bei allen multivariaten Schätzungen die Betriebsgröße, 14 mit zunehmender<br />
Betriebsgröße steigt sie eindeutig an. Als Erklärungsmuster dient die mit steigender<br />
Betriebsgröße zunehmende Ausdifferenzierung der Ablauforganisation sowie<br />
die komplexer werdende funktionale und fachliche Arbeitsteilung. Als Konsequenz<br />
nimmt auch der Institutionalisierungsgrad der Weiterbildung zu: Während in Großbetrieben<br />
zumeist eigenständige Arbeitsbereiche „berufliche Weiterbildung“ bestehen,<br />
zumindest aber Personal mit der Wahrnehmung von Weiterbildungsverantwortung und<br />
-zuständigkeit beauftragt ist, wird dieses Aufgabenfeld in Klein- und Kleinstbetrieben -<br />
wenn überhaupt - von den Unternehmensführungen neben vielen anderen Aufgabenbereichen<br />
mit bearbeitet.<br />
Neben den bereits genannten Determinanten betrieblicher Weiterbildungsaktivitäten<br />
gibt es eine Reihe weiterer Einflußfaktoren. Nach einschlägigen Untersuchungen<br />
gehören dazu insbesondere die Person<strong>als</strong>truktur, die technische Ausstattung, die qualitative<br />
wie quantitative Arbeitsnachfrage, die Arbeitsbeziehungen sowie das Weiterbildungsangebot.<br />
15<br />
Eine Untersuchung für das Land <strong>Brandenburg</strong> 16 verweist auf die folgenden Hauptgründe,<br />
weshalb ein großer Teil der befragten Betriebe keine Weiterbildungsmaßnahmen<br />
durchführt: Als den weitaus wichtigsten Beweggrund nennen 64 % der Betriebe<br />
ein ausreichendes Qualifikationsniveau der Beschäftigten. 20 % der Betriebe verweisen<br />
auf unzureichende finanzielle Ressourcen, 13 % der Betriebe können eine Freistellung<br />
der Mitarbeiter aus zeitlichen Gründen nicht ermöglichen. 17 Darüber hinaus werden zur<br />
Deckung des Fachkräftebedarfes Möglichkeiten der betriebsexternen Arbeitskräfterekrutierung<br />
genutzt. 18<br />
Diese Befunde verweisen im Kontext der brandenburgischen Unternehmenslandschaft<br />
auf zwei wesentliche Bedingungsfaktoren, die zumindest kurz angesprochen werden<br />
sollen:<br />
- Die Personalanpassung und -selektion der vergangenen Jahre hat nach Auffassung<br />
zahlreicher Betriebe zu einem hinreichend qualifizierten Personalbestand geführt,<br />
für den gegenwärtig keine Weiterbildungsaktivitäten eingeleitet werden müssen.<br />
Diese Einschätzung der Unternehmen deckt sich mit den Bewertungen politikberatender<br />
Wirtschaftsforschungsinstitute, die insbesondere die Personalkosten <strong>als</strong> vordringliches<br />
personalpolitisches Problem betrachten, weniger eine etwa unzureichende<br />
Qualifikation der Beschäftigten. 19<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
Vgl. Düll a.a.O., S. 220.<br />
Ebenda S. 209.<br />
MASGF a.a.O., S. 67.<br />
Mehrfachnennungen waren möglich.<br />
Ebenda S. 16.<br />
Dazu u.a.: DIW a.a.O., S. 586.<br />
17