Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH
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Entsprechende Initiativen sollten sich insbesondere auf die betrieblichen Entscheidungsträger<br />
und Führungskräfte konzentrieren, die für die etwaige Einleitung von<br />
Weiterbildungsaktivitäten Verantwortung tragen. Hierbei ist - wie namentlich die<br />
Erfahrungen der Kammern besagen - eine ausgesprochen sensible Vorgehensweise<br />
anzuraten, die sozial-psychologischen und pädagogischen Sachverstand erfordert, da<br />
sich in den Nachwendejahren - aufgrund häufig schlechter Erfahrungen - eine gewisse<br />
„Beraterresistenz“ herausgebildet hat.<br />
Entsprechend der festgestellten Weiterbildungsbereitschaft nach Betriebsgrößenklassen<br />
sind die Erfordernisse für den Problemaufschluß bei den Klein- und Kleinstbetrieben<br />
mit weniger <strong>als</strong> 20 Beschäftigten am größten, vermutlich aber auch am schwierigsten<br />
zu realisieren.<br />
3.2 Zur Identifizierung von Weiterbildungsbedarfen in KMU<br />
3.2.1 Systematische Schwierigkeiten von KMU bei der Bestimmung von<br />
Weiterbildungsbedarfen<br />
In sehr vielen KMU fehlt nicht nur die erforderliche Problemsicht auf berufliches<br />
Wissen und vor allem kontinuierliche Qualifikationsprozesse <strong>als</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Einflußgröße. 30 Zahlreiche Betriebe haben darüber hinaus erhebliche Schwierigkeiten<br />
mit der Identifizierung ihres Qualifikationsbedarfes und in Folge mit der Artikulation<br />
entsprechender Weiterbildungsbedarfe. Dies gilt um so mehr, wenn es um<br />
zukunftsfähige berufliche Qualifikationen geht, die über den Augenblicksbedarf hinausgehen.<br />
Ursächlich verantwortlich dafür ist - neben grundsätzlichen methodischen Problemen -<br />
der Umstand, daß KMU aufgrund ihrer Größe in der Regel nicht über die erforderlichen<br />
innerbetrieblichen Informationsbeschaffungs- und -verarbeitungskapazitäten<br />
verfügen. 31<br />
Während in Großunternehmen entsprechende personelle, institutionelle und materielle<br />
Ressourcen häufig vorgehalten werden (z. B. Personalabteilungen mit qualifizierungsrelevanten<br />
Aufgabenbereichen, Weiterbildungsverantwortliche, teilweise sogar<br />
betriebliche Weiterbildungseinrichtungen), ist der diesbezügliche Institutionalisierungs-<br />
und Professionalisierungsgrad bei den KMU äußerst gering. 32<br />
30<br />
31<br />
32<br />
Vgl. dazu auch den Abschnitt 4.2.2.4.<br />
Entsprechende Befunde erörtert u. a. Schmidt, B: Erhebung zur beruflichen Weiterbildung in<br />
Unternehmen in Rahmen des EG-Aktionsprogrammes FORCE - Ergebnisse der Haupterhebung.<br />
In: Wirtschaft und Statistik. Heft 12/1995. S. 867-879.<br />
Nach repräsentativen Untersuchungen für deutsche Betriebe mit 10 und mehr Beschäftigten<br />
verfügen lediglich 5 % der weiterbildenden Betriebe über einen eigenständigen Arbeitsbereich<br />
„berufliche Weiterbildung“. Ebenda S. 868 ff.<br />
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