Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH
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3.2.2 Betriebliche Problemlagen und Weiterbildungsbedarfe<br />
Wie bereits ausgeführt, lassen sich die konkreten Weiterbildungsbedarfe brandenburgischer<br />
KMU ohne eine tiefgründige empirische Analyse im Detail nicht verifizieren.<br />
Gleichwohl sollen nachfolgend einige grundsätzliche Überlegungen bezüglich latenter<br />
Bedarfe angestellt werden.<br />
Neuere berufspädagogische Untersuchungen gehen davon aus, daß neben der<br />
fachlichen Weiterbildung (zur Stärkung der Fachkompetenzen) und der<br />
verhaltensorientierten Weiterbildung (zur Stärkung und Herausbildung<br />
extrafunktionaler Sozialkompetenzen bzw. sogenannter Schlüsselqualifikationen) in<br />
zunehmendem Maße die Förderung unternehmerischer Denkweisen treten muß. 37<br />
Während die Fachkompetenz der ostdeutschen Beschäftigten <strong>als</strong> vergleichsweise hoch<br />
eingeschätzt wird, bestehen insbesondere bei den unternehmerischen Denkweisen noch<br />
Kompetenzlücken.<br />
Obwohl eine Tendenz zu immer betriebsspezifischeren Qualifizierungsbedarfen festgestellt<br />
werden kann, gibt es auch eine Reihe von vergleichbaren betrieblichen Problemsituationen<br />
und mit ihnen verbundenen Weiterbildungsbedarfen. Diese resultieren<br />
zum einen aus den in ganz Ostdeutschland in ähnlicher Weise wirkenden Rahmenbedingungen<br />
des Transformationsprozesses, zum anderen aber auch aus den Gemeinsamkeiten<br />
der Sozialisationsprozesse der brandenburgischen Beschäftigten, wie auch<br />
der Führungskräfte.<br />
Wirtschaftswissenschaftlichen Analyseergebnissen zu den Problemen ostdeutscher<br />
KMU („Es ist schwer, neue Kunden zu finden“ „Der Vertrieb ist unzureichend“ „Der<br />
innerbetriebliche Arbeitsablauf ist nicht optimal” „Das Produktprogramm ist nicht<br />
optimal“ „Die Liquiditätslage ist angespannt“) 38 können Qualifikationsdefizite und<br />
somit latente Weiterbildungsbedarfe zugeordnet werden, die sich insbesondere auf die<br />
folgenden Bereiche konzentrieren: Führungsverhalten und Führungswissen, Kostenrechnung,<br />
Projekt- und Innovationsmanagement, Marketing und Vertrieb, Beschaffung<br />
sowie Organisation und Arbeitsmethodik. 39<br />
Auf diese Qualifizierungsbedarfe hat sich offensichtlich auch der Förderpunkt Q2<br />
„Förderung der Qualifizierung in kleinen und mittleren Unternehmen“ mit seinen<br />
inhaltlichen Schwerpunktsetzungen eingestellt:<br />
- Verbesserung der Kenntnisse in den Bereichen Absatz, Marketing, Vertrieb,<br />
Markteinführung sowie Hilfen zur Liquiditätsplanung/Liquidationsstrategien;<br />
- Verbesserung von Managementkompetenzen, insbesondere Unterstützung zur Verbesserung<br />
der Personal- und Organisationsentwicklung;<br />
- Verbesserung des Einsatzes neuer Technologien und Stützung innovativer Potentiale.<br />
Schließlich erbrachte auch die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung durchgeführte<br />
Bildungsträgerbefragung40 Hinweise auf bestehende Qualifikationsdefizite.<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
Vgl. Nagel, K.: Weiterbildung <strong>als</strong> strategische Waffe - Wettbewerbsvorteile durch eine neue Betrachtungsweise.<br />
In: Personalführung. Heft 5/1992. S. 324 ff.<br />
DIW a.a.O., S. 586.<br />
Ähnliche Weiterbildungsbedarfe für KMU signalisiert ein aktuelles Gutachten zu den Weiterbildungsberatungsstellen<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong>. MASGF: Weiterbildungsberatungsstellen im Land<br />
<strong>Brandenburg</strong> - Akzeptanz, Inanspruchnahme, Tätigkeitsspektrum und Handlungspotentiale.<br />
Potsdam, 1998. S. 112.<br />
Vgl. dazu den Abschnitt 4.2.<br />
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