Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH

3 Weiterbildungsbedarfe von KMU
Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung war eine detaillierte Weiterbildungsbedarfsanalyse
für die KMU im Land Brandenburg nicht beabsichtigt. 22 Um gleichwohl
zu empirisch abgestützten Aussagen zu gelangen, wurde eine entsprechende
Literaturrecherche durchgeführt. Darüber hinaus wurden entsprechende Fragestellungen
in den geführten Interviews thematisiert. Auf dieser analytischen Basis können
zumindest einige Befunde vorgestellt werden, die Anstöße für die zielgenauere Strukturierung
des Weiterbildungsangebotes und für flankierende Maßnahmen geben
können und damit Impulse für gesteigerte Weiterbildungsaktivitäten in den brandenburgischen
KMU auszulösen, in der Lage sind.
3.1 Weiterbildungsaktivitäten brandenburgischer Betriebe:
Problemwahrnehmung und Konsequenzen
Der Umfang betrieblicher Weiterbildungsaktivitäten kann als wesentlicher Indikator
für die Problemwahrnehmung der Unternehmen hinsichtlich der Bedeutung beruflichen
Wissens für die Konkurrenz- und Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben aufgefaßt
werden.
Die herausragende Bedeutung beruflicher Weiterbildung steht vor dem Hintergrund
beständigen wirtschaftlichen und technologischen Wandels und der damit verbundenen
schnellen Veralterung beruflicher Qualifikationen weitgehend außer Zweifel. Die
diesbezügliche Problemwahrnehmung der Betriebe in Brandenburg scheint - zumindest
im Vergleich zu den anderen neuen Bundesländern - allerdings weniger weit entwickelt.
Im 1. Halbjahr 1997 wurden in 37 % der brandenburgischen Betriebe Weiterbildungsmaßnahmen
unterschiedlichster Form durchgeführt. Entsprechend realisierten 63 % der
Betriebe keine betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen. Die Weiterbildungsbereitschaft
aller ostdeutschen Betriebe liegt mit 39 % etwas höher. 23
Erwartungsgemäß nimmt der Anteil der weiterbildenden Betriebe mit der Betriebsgrößenklasse
zu: Während die Weiterbildungsbereitschaft in Betrieben mit bis zu 4 Beschäftigten
bei lediglich 24 % liegt und bei Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten
auch nur 32 % erreicht, fanden in immerhin 88 % aller Betriebe mit 100 bis 500
Beschäftigten Weiterbildungsmaßnahmen statt. In Großbetrieben (500 und mehr
Beschäftigte) liegt die Weiterbildungsbereitschaft bei 99 %.
Die Weiterbildungsquote - d. h. der Anteil der Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen
an allen Beschäftigten - ist mit 20 % in Brandenburg auch geringer als im ostdeutschen
Durchschnitt (22 %). Ausnahmslos alle neuen Bundesländer kommen auf höhere
Weiterbildungsquoten: Sie liegen in Sachsen bei 21 %, in Mecklenburg-Vorpommern
bei 23 %, in Thüringen bei 24 % und in Ostberlin sogar bei 30 %. 24
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Vgl. dazu Abschnitt 1.
MASGF a.a.O., S. 59 ff.
Ebenda.
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