Studie als PDF - LASA Brandenburg GmbH
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Neben den genannten Restriktionen seitens der Bildungsträger gibt es weitere Faktoren,<br />
die die Weiterbildungsintensität der brandenburgischen KMU negativ beeinflussen.<br />
Die bedeutendsten dieser - teilweise auch bei den KMU selbst liegenden - hemmenden<br />
Einflußfaktoren seien nachfolgend skizziert:<br />
- Aufgrund von Nutzenkalkülen der - von den Angeboten der Bildungsträger angesprochenen<br />
- KMU und alternativen Möglichkeiten zur Deckung des Qualifikations-<br />
und Personalbedarfes, sind Weiterbildungsaktivitäten in den Betrieben nach<br />
wie vor keine Selbstverständlichkeit.<br />
- Festzustellen ist darüber hinaus, daß eine gezielte Personal- und Qualifikationsentwicklung<br />
ein bislang von vielen Geschäftsführungen subjektiv vernachlässigter<br />
Bereich der Unternehmenspolitik ist. Diese mangelnde Problemsicht ist im wirtschaftshistorischen<br />
Rückblick auf den Transformationsprozeß zwar (teilweise)<br />
erklärlich, Investitionsentscheidungen zum Aufbau eines konkurrenzfähigen Kapit<strong>als</strong>tocks<br />
sowie Fragen der Produktentwicklung und der Marktbearbeitung mußten<br />
zunächst im Mittelpunkt betrieblicher Strategien stehen. Gleichwohl verschenken<br />
zahlreiche Unternehmen mit dem bis heute anzutreffenden geringen Stellenwert der<br />
Personalpolitik nicht unerhebliche betriebliche - auch betriebswirtschaftliche -<br />
Gestaltungspotentiale.<br />
- Die Größenstruktur der brandenburgischen Unternehmen bedingt im übrigen unabhängig<br />
von der subjektiven Problemwahrnehmung weitere Schwierigkeiten. So<br />
haben die zahlreich vertretenen KMU - aufgrund fehlender innerbetrieblicher<br />
Informationsbeschaffungs- und -verarbeitungskapazitäten - erhebliche Schwierigkeiten<br />
mit der Identifizierung ihres Qualifikationsbedarfes und mit der Artikulation<br />
entsprechender Weiterbildungsbedarfe.<br />
- Die geringe Transparenz der Weiterbildungsangebote trägt dazu bei, daß KMU<br />
häufig überfordert sind, sich auf dem unübersichtlichen Weiterbildungsmarkt zu<br />
orientieren. Zwar schaffen Instrumente wie die Weiterbildungsdatenbank <strong>Brandenburg</strong><br />
durch Information mehr Übersicht für interessierte Betriebe. Allerdings<br />
ermöglichen derartige Datenbanken weder die Vergleichbarkeit von Bildungsangeboten,<br />
noch sind Kriterien für Auswahlentscheidungen gegeben. Auch die festzustellende<br />
Zertifizierungstendenz bei den Bildungsträgern läßt keine grundsätzliche<br />
Auflösung dieses Problemkreises erwarten, da sie - zumindest derzeit - vornehmlich<br />
<strong>als</strong> Marketinginstrument begriffen wird.<br />
- Der Trend zu adressaten- bzw. unternehmensbezogenen Weiterbildungsangeboten<br />
hat in Flächenländern - zumal solchen wie <strong>Brandenburg</strong>, die nur dünn besiedelt und<br />
schwach urbanisiert sind - spezifische wirtschaftsgeographische Grenzen, die vor<br />
allem aus dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage resultieren. Die betriebswirtschaftliche<br />
Notwendigkeit der Bildungsträger, nur kostendeckende Maßnahmen<br />
realisieren zu können, schränkt die Möglichkeiten für bedarfsgerechte Angebote in<br />
ländlich-peripheren Gebieten - mit geringer Nachfrage und Schwierigkeiten bei der<br />
zeitlich-räumlichen Bündelung - ein.<br />
Aus diesen skizzierten Problembereichen ergeben sich die folgenden Ansatzpunkte für<br />
eine mögliche Profilierung der Aktivitäten der mit der beruflichen Weiterbildung in<br />
KMU befaßten Akteure:<br />
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