Friedrich Ehrbar - Stadtgemeinde Köflach
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<strong>Köflach</strong>er Rathauskurier<br />
köflacher Philatelist schuf jahrhundertwerk<br />
Den meisten <strong>Köflach</strong>erinnen und <strong>Köflach</strong>ern ist er in Zusammenhang mit den Namen „Skoda“ und „Seat“ ein Begriff.<br />
Dass der erfolgreiche Autohändler Paul Kainbacher auch eine wichtige Rolle als Motor der österreichischen Philatelie<br />
und Postgeschichte spielt, ist wohl weniger bekannt. Eine Wissenslücke, die wir hiermit schließen wollen.<br />
Paul Kainbacher hat kürzlich<br />
mit „Postgebühren<br />
von Österreich 1919 – 2006,<br />
Inlandsverkehr“ bereits sein<br />
drittes einschlägiges Handbuch<br />
herausgebracht. Das zweibändige<br />
Werk umfasst 1800 Seiten<br />
und Tausende Postgebühren,<br />
die in den letzten neun Jahrzehnten<br />
in Österreich gültig<br />
waren. 320(!) Postämter hat<br />
Kainbacher „abgeklappert“ um<br />
– wie viele Experten es wohl<br />
mit Recht bezeichnen – ein<br />
„Jahrhundertwerk“ in diesem<br />
Forschungsbereich zu schaffen.<br />
Behandelt werden in dem Buch<br />
Postordnungen und Erlässe,<br />
Briefgebühren, Wertbriefe,<br />
Einschreiben, Postbegleitadresse,<br />
Paketgebühren, Postanweisungen,<br />
Nachnahmen, Postaufträge,<br />
Spätlingssendungen,<br />
Einsammelgebühren, Rückscheine,<br />
Eilzustellungen, Rohrpost,<br />
Flugpostzuschläge, Bahnhofbriefe,<br />
Postvollmachten,<br />
Lagerzins, Zustellgebühren,<br />
Schließfächer, Nachforschungen,<br />
Undurchführbarkeit<br />
der Aufgabe, Gerichtliche Erledigungen,<br />
Verzollung, Zensur,<br />
Telegraphengebühren,<br />
Postverkehr mit dem Zollausschussgebiet,<br />
Befreite, eingegliederte<br />
und besetzte Gebiete,<br />
Deutsche und Österreichische<br />
Feldpost, Kriegsgefangenpost<br />
uvm. Darüberhinaus schildert<br />
Kainbacher, der natürlich auch<br />
begeisterter und hochkarä-<br />
tiger Briefmarkensammler ist,<br />
den Neubeginn der Österreichischen<br />
Post ab 1945 mit dem<br />
Übergang bzw. Inkraftreten der<br />
einzelnen Gebühren.<br />
Recherchen in Berlin<br />
Die umfassenden Recherchen<br />
für das Postgebühren-Meisterwerk<br />
führten den rührigen Philatelisten<br />
bis nach Berlin, wo er<br />
im Staatsarchiv und im Archiv<br />
der Deutschen Post nach Akten,<br />
die für die österreichische Postgeschichte<br />
zwischen 1938 und<br />
1945 relevant sind, forschte.<br />
Sehen lassen kann sich aber<br />
auch das hauseigene Archiv<br />
von Kainbacher. Hunderte<br />
akribisch sortierte Ordner dokumentieren<br />
die Geschichte<br />
der Österreichischen Post, ihrer<br />
Wertzeichen und Gebühren<br />
nahezu lückenlos. Ein<br />
Daten-Schatz, den Kainbacher<br />
in jahrzehntelanger Arbeit „gehoben“<br />
hat und der in dieser<br />
Dichte und Güte einzigartig<br />
ist. Schätze, die nicht leicht<br />
zu finden waren. Denn in fast<br />
allen Postämtern wurden die<br />
Gebühren-Erlässe nur für die<br />
Zeit ihrer Gültigkeit aufbewahrt.<br />
Sobald neue Gebühren<br />
in Kraft traten, wanderten die<br />
obsoleten Erlässe in den Papierkorb.<br />
In einem einzigen der<br />
von Kainbacher aufgesuchten<br />
320 Postämter blieben diese<br />
Akten erhalten. Ein Glück für<br />
den Autor und die Welt der<br />
Philatelie. Schließlich zählt das<br />
Wissen um Postgebühren, ihre<br />
Entstehung und Wirksamkeit<br />
zu den wichtigsten Grundlagen<br />
des Briefmarkensammelns.<br />
Nur mit Hilfe von Daten und<br />
Fakten, wie sie Paul Kainbacher<br />
zusammengetragen hat, ist eine<br />
korrekte und regelkonforme<br />
Beschreibung von Postwertzeichen<br />
möglich.<br />
Die Bedeutung und der Wert<br />
jeder Briefmarkensammlung<br />
steht und fällt mit der Dokumentation<br />
des Gebühren-<br />
„Hintergrundes“ der einzelnen<br />
Exponate. So meint ein Experte<br />
in der Fachpresse: „Das<br />
Handbuch von Paul Kainbacher,<br />
einem exzellenten Briefpostkenner,<br />
stellt dem wissbegierigen<br />
Sammler sämtliche<br />
entgeltliche Postdienste für den<br />
auf 1800 seiten hat Paul Kainbacher die österreichischen inlands-Postgebühren von 1919 bis 2006 kenntnisreich dokumentiert.<br />
abertausende Erlässe und dokumente zu Postwertzeichen und Postgebühren aus verschiedenen<br />
Jahrhunderten hat der <strong>Köflach</strong>er Philatelist Paul Kainbacher archiviert.<br />
Inlandsverkehr zur Verfügung.<br />
Das hört sich einfach an, ist<br />
es aber nicht. Eine Kultur der<br />
Postgebührenhefte, wie wir<br />
sie in Deutschland unter den<br />
Philatelisten kennen, gibt es<br />
in Österreich nur sehr gering<br />
ausgeprägt … Kainbacher hat<br />
diese immense, alle bisherigen<br />
Ergebnisse übersteigende Fleißarbeit<br />
mit einem jahrelangen<br />
Einsatz „an Ort und Stelle“ ermöglicht<br />
… Viele schon bereits<br />
abgeschrieben oder verloren<br />
geglaubte Erlässe wurden von<br />
ihm der Vernichtung entrissen,<br />
mit viel Gespür aufgespürt<br />
und zusammengetragen … Der<br />
Philatelist dankt … Kainbachers<br />
Handbuch stellt für jeden<br />
Österreich-Sammler eine sehr<br />
gewünschte Faktendokumentation<br />
von außerordentlicher<br />
Güte dar.“<br />
Einen „kleinen Wermutstropfen“<br />
ortet der Rezensent<br />
darin, dass ein ähnliches Werk<br />
für Auslandsgebühren nicht<br />
vorliegt.<br />
Wir können den guten Mann<br />
beruhigen: Paul Kainbacher<br />
hat sich auch dieser Herausforderung<br />
gestellt und arbeitet an<br />
seinem vierten Handbuch mit<br />
dem Titel „Flugpost Österreich<br />
(Flugpostzuschläge für Brief<br />
und Paketverkehr) 1946-2007<br />
und Postgebühren (Land- und<br />
Seeweg) – Auslandsverkehr<br />
1945 – 2007. Der KRK wird<br />
berichten! ���<br />
KrK märz 2008<br />
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