VDWF im Dialog 2/2007

Innovation und Technik
Robofil 640cc im Einsatz bei der
Bosch Erodiertechnik GmbH
von Dipl.-Ing. (FH) Tobias Knipping
Teilebeispiel: Rotor aus Edelstahl für die
Lebensmittelindustrie, 560 mm hoch, Außendurchmesser
350 mm
Werkstücke mit Abmessungen von 1300x1000 x
510 mm sind auf der Robofil 640cc bearbeitbar.
Seit einem halben Jahr liefert Charmilles
die neue High-End-Drahterodieranlage
Robofil 640cc an die Kunden aus. Als
eine der ersten Firmen überhaupt konnte
die Firma Bosch Erodiertechnik GmbH
in Dornstadt die neue Maschine auf Herz
und Nieren testen. Für Dipl.-Ing. Hans
Bartosch, seit über zehn Jahren Geschäftsführer
von Bosch Erodiertechnik, war
die Investition in die neue Maschine
ein notwendiger Schritt, um den Kunden
weiterhin den bekannten und bewährten
Service einer permanenten Verfügbarkeit–
auch für größere Auftragsvolumina mit
großen Teilen–garantieren zu können.
Eine besondere Herausforderung für
Charmilles bietet Bosch Erodiertechnik,
da die neue Maschine direkt neben einer
umgebauten 440er-Maschine läuft, die
dank eines Eigenumbaus die gleichen
Höhen wie die neue 640cc erodieren kann.
Sechs Monate nachdem die Maschine
ausgeliefert wurde, kann Hans Bartosch
eines schon mit Sicherheit sagen: Charmilles
hat die sich selbst gesetzten
Anforderungen–gleiche Geschwindigkeit
der neuen Maschine, wie die kleineren
Baureihen 240 und 440 zu realisieren –
voll erfüllt.
Neues Konzept trotz alter Baureihe –
digitaler Generator für mehr Leistung
Obwohl die Maschine dem Namen nach
auf die bereits bestehenden Baureihen
240 und 440 aufbaut, ist die 640cc eine
komplett neu konzipierte Maschine. Diese
Neukonzeption war notwendig geworden,
weil die Maschine in den Dimensionen
so groß geworden ist, dass die elektrische
Konzeption der früheren Baureihen für
diesen Maschinentyp nicht mehr aus-
reichend war. Doch nicht nur die elektrischen
Wege machten eine Neukonzeption
erforderlich, auch die größer gewordenen
Verfahrwege erforderten neue Denkrichtungen.
In der 640er-Baureihe verwendet Charmilles
einen neuen, digitalen Generator.
Nicht zuletzt dank dieses Generators
konnte man das Ziel erfüllen, die gleichen
Schneidleistungen wie bei den kleineren
Baureihen zu realisieren. Dies betätigt
auch Hans Bartosch: “Da wir die Werte
der analogen Generatoren nicht eins
zu eins übernehmen konnten, brauchten
wir einige Zeit, um die gleichen Leistungen
zu erreichen. Wir sehen das Ende
der Fahnenstange bei den digitalen
Generatoren jedoch noch nicht erreicht.”
Hier sieht er vor allem auch den Partner
Charmilles in der Pflicht, wo die Erprobung
des digitalen Generators mit verschiedenen
Drahtsorten und Werkstoffen
noch im Gange ist.
Hervorragende Leistungen
am Kundenauftrag erbracht
Die Feuertaufe bestand die neue Maschine
bei Bosch Erodiertechnik gleich in den
ersten Wochen ihres Daseins. Wegen
eines großen Kundenauftrags konnte
Hans Bartosch die gleichen Teile sowohl
auf der alten umgebauten Maschine
als auch auf der neuen 640cc laufen
lassen. “Im direkten Vergleich haben
beide Maschinen die gleichen Leistungen
erbracht”, zeigt sich Hans Bartosch
zufrieden mit dem Testergebnis unter
Realbedingungen. Die Verarbeitung
von Hartmetall in diesem Vergleichstest
war eine weitere Schwierigkeit, die
von der neuen Maschine mit Bravour
gemeistert wurde.
Startschwierigkeiten mit dem Häcksler
Einziger Wermutstropfen war jedoch
der Häcksler, der anfänglich nicht mit der
Leistungen der neuen Maschine mitgehen
konnte. “Aufgrund der komplexen Drahtführung
in der Maschine musste Charmilles
wieder einmal einen neuen Häcksler
konzipieren, was jedoch im ersten Versuch
nicht so gut gelungen ist”, erinnert sich
Hans Bartosch. “Erst nach mehreren
Reklamationen von uns wurde der
Häcksler verbessert und läuft seither
auch ohne Probleme.” Da dies jedoch
die einzige Beanstandung war, die Hans
Bartosch dem Partner Charmilles weitergeben
musste, trübte sie den hervorragenden
Gesamteindruck der Robofil
640cc nicht.
Hans Bartosch: “Da sich die Bosch Erodiertechnik
GmbH auf die Drahterosion
spezialisiert hat, ist die Maschine eine
ideale Ergänzung der technischen Ausstattung
des Betriebs. Sie hilft nahezu
sämtliche Aufgaben in der Bearbeitung
von Teilen durch diese Technologie abzudecken.
Unsere beiden Spezialitäten –
kleine filigrane Teile mit Dünndraht sowie
sehr große und sehr hohe Teile – wollen
wir gegenüber unseren Kunden mit
der neuen Maschine unterstreichen.” |
Dipl.-Ing. (FH) Tobias Knipping, Schwendi
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Maße (B xT x H) 2550 x 2750 x 2565 mm
Max. Werkstückmaße 1300 x 1000 x 510 mm
X-, Y-, Z-Verfahrwege 800 x 550 x 510 mm
U-, V-Verfahrwege 800 x 550 mm
Max. Werkstückgewicht 3000 kg
Max. Freiwinkel 30/510° /mm
Kollisionsschutz (ICP) Standard auf 5 Achsen
Drahtdurchmesser 0,1 bis 0.33 mm
Oberflächengüte CH 6/R a 0,20 µm
Automatische Drahteinfädelung
ThermoCut System
Numerische Steuerung
CNC CT-Millenium/PC Multiprozessoren
Mess-System
Lineare Glasmaßstäbe auf allen 5 Achsen,
Auflösung 0,5 µm
stop
nein
2: Position
erreicht?
ja
3: Achsverfahrung
1: CNC-Befehl
MOV X10
4: Positionsüberprüfung
Hart aber herzlich!