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VDWF im Dialog 2/2007

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Wissen und Nachwuchs<br />

Ausbildung in Deutschland:<br />

Verwaltungsdschungel der<br />

Kompetenzen und Gebietsaufteilungen<br />

von Dipl.-Ing. (FH) Tobias Knipping<br />

Ende vergangenen Jahres schlossen sich mehrere Firmen des<br />

<strong>VDWF</strong> zusammen, um den Arbeitskreis Ausbildung ins Leben<br />

zu rufen. Ziel dieses Arbeitskreises ist es, die Ausbildung der<br />

jungen Leute, die sich für den Beruf des Werkzeugmechanikers/<br />

der Werkzeugmechanikerin bzw. des Feinwerkmechanikers/<br />

der Feinwerkmechanikerin entschieden haben, zeitgemäß zu<br />

gestalten.<br />

Die Basis für den Arbeitskreis bildete eine Bestandsaufnahme,<br />

wie sich die Ausbildung in den teilnehmenden Betrieben derzeit<br />

darstellt. Im Anschluss daran wurden von den Mitgliedern die<br />

Anforderungen definiert, die ein Auszubildender aus Sicht der<br />

Führungskräfte heutzutage erfüllen sollte, wenn er die Ausbildung<br />

abgeschlossen hat. Ein Abgleich der Anforderungsliste mit<br />

den Ausbildungsordnungen nach BBiG (Berufsbildungsgesetz)<br />

und HwO (Handwerksordnung) ergab, dass die Ziele und die<br />

Lehrplaninhalte nur in wenigen Fällen nicht deckungsgleich<br />

sind.<br />

Vier verschiedene Verwaltungsbezirke bei vier<br />

Institutionen, die mit der Ausbildung beauftragt sind<br />

Als eine der größten Herausforderungen des Arbeitskreises<br />

stellte sich schon nach kurzer Zeit heraus, dass die Verwaltungsbezirke<br />

der berufsbildenden Institutionen nur unzureichend<br />

deckungsgleich sind. Oberste Instanz für die Berufsschulen sind<br />

in den einzelnen Ländern die Regierungspräsidien, die direkt den<br />

Ministerien für Kultus, Jugend und Sport der Länder unterstellt<br />

sind. In Baden-Württemberg, welches hier exemplarisch als<br />

Beispiel dient, ist die Landesfläche in vier Regierungspräsidiumsbezirke<br />

aufgeteilt.<br />

Problematischer wird die Recherche nach statistischem Material,<br />

wenn neben den Regierungspräsidien, die aufgrund datenschutzrechtlicher<br />

Best<strong>im</strong>mungen und schwieriger Entscheidungskompetenzen<br />

keine Auskunft geben dürfen, die Industrie- und Handelskammern<br />

(IHK) und die Handwerkskammern (HK) angefragt<br />

werden. Nicht nur, dass sich einige Kammervertreter weigern,<br />

die angeforderten Informationen herauszugeben, durch die<br />

Diskrepanz zwischen Regierungspräsidiumsbezirken und HKbzw.<br />

IHK-Bezirken können keine eindeutigen Aussagen zu den<br />

Schülerzahlen in den Regierungspräsidien gemacht werden.<br />

Die einzig verlässliche Quelle, die Schülerzahlen <strong>im</strong> Werkzeugmechaniker-<br />

bzw. Feinwerkmechanikerhandwerk erhebt, ist das<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Dieses Institut<br />

greift auf die Zahlen der Arbeitsämter zurück, wo die Lehrlingsverträge<br />

gemeldet werden müssen. Einziges Hindernis ist auch<br />

bei diesen Zahlen, dass sich die Arbeitsagenturbezirke weder<br />

mit den IHK- und HK-Bezirken noch mit den Regierungspräsidiumsbezirken<br />

decken.<br />

Erfahrungen zusammentragen und gemeinsam<br />

Lösungen erarbeiten<br />

Da die momentane Situation der Werkzeug- und Formenbaulehrlinge<br />

ein Thema ist, welches nicht nur die Firmen an sich,<br />

sondern die gesamte Gesellschaft etwas angeht, möchten wir<br />

gemeinsam mit den Regierungspräsidien, den Industrie- und<br />

Handelskammern und den Handwerkskammern eine Lösung<br />

erarbeiten, wie das Thema Ausbildung <strong>im</strong> Werkzeug- und Formenbau<br />

für alle Beteiligten zufriedenstellend gelöst werden kann.<br />

Parallel dazu rufen wir alle Werkzeug- und Formenbauer auf,<br />

sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Teilen Sie uns per Fax,<br />

per Mail oder per Post an die Geschäftsstelle, unter dem Stichwort<br />

“Ausbildung”, Ihre Erfahrungen und Probleme mit, damit<br />

der Verband diese in die Diskussion einbringen kann. Helfen<br />

Sie uns durch Ihre aktive Mitarbeit, damit wir gemeinsam stark<br />

sein können. | Dipl.-Ing. (FH) Tobias Knipping, Schwendi<br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Thüringen<br />

<strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 2/<strong>2007</strong> 7<br />

1996 1998 2000 2002 2004 2006<br />

Lehrlingszahlen der <strong>im</strong> Werkzeug- und<br />

Formenbau relevanten Berufsbilder (Werkzeugmechaniker/-in,<br />

Feinwerkmechaniker/<br />

-in, Schneidwerkzeugmechaniker/-in, Werkzeugmacher/-in)<br />

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn

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