Ausgabe 45 12/2005 - HSV-Supporters
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supporters news<br />
in der Kurve steht, gar nicht dabei sein<br />
wird. Ich bin sehr gespannt, wie die<br />
Stimmung in den Stadion dann wirklich<br />
sein wird.<br />
Matthias Linnenbrügger: Wobei das<br />
Fußballfest ja auch ausserhalb der<br />
Stadion leben wird, vielleicht wird ja in<br />
den Städten das Herz der WM schlagen,<br />
oder auf den öffentlichen Plätzen.<br />
supporters news: Der Kommerz<br />
nimmt aber nicht nur bei den Länderspielen<br />
groteske Formen an, auch<br />
in der Bundesliga wird man an allen<br />
Ecken und Enden mit Werbung zugedröhnt.<br />
Lars Pegelow: Und das wird auch<br />
nicht weniger werden, ganz im Gegenteil,<br />
die Vereine beschweren sich ja<br />
eher noch, dass sie nicht genug Geld<br />
haben.<br />
Matthias Linnenbrügger: Da würde<br />
ich die Bundesliga aber schon von der<br />
Weltmeisterschaft trennen. Wenn man<br />
einen Spieler, wie zum Beispiel van der<br />
Vaart hier beim <strong>HSV</strong> spielen sehen will,<br />
dann muss der bezahlt werden, der<br />
verdient viel Geld, der hat viel Geld gekostet<br />
und das Geld muss irgendwoher<br />
kommen. Das können nicht die Fans<br />
allein durch das Kaufen der Eintrittskarten<br />
bewerkstelligen, dafür müssen<br />
einfach Sponsoren her. Und ich finde<br />
die Werbung hier im Stadion nicht unbedingt<br />
störend.<br />
Alexander Laux: Man muss aber<br />
auch mal überlegen, was hier im Stadion<br />
passiert wäre, wenn die Fans bzw.<br />
der <strong>Supporters</strong> Club nicht aufgepasst<br />
hätten. Möglicherweise keine Stehplätze,<br />
bunte Sitze, die schon montiert<br />
waren und die dann wieder weggemacht<br />
wurden. Es hätte ja wesentlich<br />
schlimmer kommen können!<br />
supporters news: Wie in Leiria zum<br />
Beispiel...<br />
28<br />
Alexander Laux: Genau, das ist einfach<br />
grausam dot. Und im Vergleich<br />
dazu sah es hier ja noch fast edel aus.<br />
supporters news: Bei der Umbenennung<br />
des Volksparkstadions haben<br />
einige Medien als erste Reaktion<br />
gesagt, sie würden auch weiterhin<br />
„Volksparkstadion“ schreiben, dies hat<br />
aber nicht lange angehalten. Warum<br />
nicht?<br />
Matthias Linnenbrügger: Ich weiss<br />
noch, dass wir uns damsls mit dem<br />
Chefredakteur zusammengesetzt haben,<br />
und gesagt haben, okay, das Stadion<br />
heisst jetzt „AOL-Arena“ und dann<br />
schreiben wir das auch. Die haben<br />
auch ordentlich Kohle auf den Tisch<br />
gepackt und sicherlich auch dafür gesorgt,<br />
dass der <strong>HSV</strong> soweit gekommen<br />
ist. Man sieht es ja auch jetzt, der <strong>HSV</strong><br />
war Vorreiter mit den verkauften Namensrechten,<br />
mittlerweile haben es<br />
fast alle Bundesligisten.<br />
Alexander Laux: Wobei man auch<br />
sagen muss, dass es damals extrem<br />
unglücklich gelaufen ist. Dies war<br />
glaube ich einer der Fehler, die Werner<br />
Hackmann damals gemacht hat. Man<br />
kann natürlich entgegnen, dass es in<br />
einer Mitgliederbefragung vielleicht<br />
abgelehnt worden wäre, auch der<br />
Partner wollte es wohl nicht vorzeitig<br />
veröffentlichen - aber so geht es eben<br />
bei der Struktur des Vereins <strong>HSV</strong> nicht,<br />
so kann man mit den Leuten eben nicht<br />
umgehen. Ich denke mal, der ein oder<br />
andere war dann auch einfach pikiert<br />
darüber, wie es öffentlich gemacht<br />
wurde.<br />
Lars Pegelow: Damals war bei vielen<br />
eine große Unsicherheit vorhanden.<br />
Auch bei uns in der Redaktion wurde<br />
heftig diskutiert. Dann kam noch dazu,<br />
dass es das erste Stadion war und man<br />
wusste nicht, wie lange hält dieser<br />
Vertrag tatsächlich, bürgert sich das<br />
bei den Leuten ein, ziehen die anderen<br />
nach, bleibt das Volksparkstadion das<br />
einzige Stadion, das war alles noch<br />
unbekannt, daher kam letztlich auch<br />
die ganze Diskussion - zumals mit der<br />
Umbenennung damals immer etwas<br />
Negaives assoziiert wurde und „AOL-<br />
Arena“ anfangs einen negative Beigeschmack<br />
bekam.<br />
supporters news: Welche Tabus gibt<br />
es für Euch in der Berichterstattung?<br />
Vorhin war mal von privaten Dingen<br />
der Spieler die Rede?<br />
Matthias Linnenbrügger: Ich persönlich<br />
würde niemals den Spielern<br />
nachts hinterher schnüffeln. Gucken,<br />
was die wo machen und wie lange<br />
sie was trinken oder mit wem sie unterwegs<br />
sind. Das gehört aus meiner<br />
Sicht nicht in die Zeitung. Schwer<br />
auch immer solche Sachen, bei denen<br />
es um schwere Krankheiten geht, als<br />
Beispiele seien hier nur kurz Werner<br />
Hackmann oder die Tochter von Fank<br />
Pagelsdorf erwähnt.<br />
Lars Pegelow: Das sind dann häufig<br />
Geschichten, die erst nach Freigabe<br />
gesendet oder gedruckt werden. Wenn<br />
wir beim Beispiel Werner Hackmann<br />
bleiben und dieser wochenlang nicht<br />
da ist, ist auch klar, dass erwähnt werden<br />
muss, warum dem so ist. Alledings<br />
nur nach Absprache mit dem Verein.<br />
Simon Braasch: Ich hatte mal eine<br />
Geschichte für die Welt recherchiert,<br />
die wir dann - im Gegensatz zu einer<br />
anderen Zeitung - nicht gebracht haben,<br />
auch wenn ich dafür einen auf den<br />
Deckel bekommen habe. Allerdings<br />
war dejenige damals völlig fertig und<br />
ihm war anzumerken, dass er nicht<br />
wollte, dass die Geschichte in die Zeitung<br />
kommt. Soviel Respekt sollte man<br />
dem Gegenüber dann auch entgegenbringen.<br />
Matthias Linnenbrügger: Grundsätzlich<br />
fallen mir die Geschichten am<br />
schwersten, die wenig oder gar nichts<br />
mit Fußball zu tun haben. An meinem<br />
ersten Tag bei der Welt hatte ich gleich<br />
Tony Yeboah’s Steuersumpf, da hatte