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Ausgabe 45 12/2005 - HSV-Supporters

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supporters news<br />

30<br />

Lars Pegelow, 35. Angefangen<br />

beim Sportmikrophon, später<br />

bei verschiedenen Hamburger<br />

Zeitungen, seit 1997 <strong>HSV</strong>-Repor-<br />

ter von NDR 90,3. Wurde gerade<br />

für sein 250. <strong>HSV</strong>-Spiel als<br />

Reporter geehrt. Erstes <strong>HSV</strong>-<br />

Spiel im Stadion 1982, <strong>HSV</strong><br />

siegte durch zwei Tore von<br />

Jimmy Hartwig mit 2:1 gegen<br />

den 1. FC Köln.<br />

porters oder den Block hinterm Tor,<br />

der ist ja in der Regel 90 Minuten dabei.<br />

Aber drumherum gibt es sicher auch<br />

viele sogenannte Modefans auf den Tribünen,<br />

die halt dann da sind, wenn es<br />

gut läuft.<br />

Lars Pegelow: Aber das ist ja genau<br />

der Punkt. Wenn Du Valencia erwähnst,<br />

da war ja auch nicht 90 Minuten die<br />

Hölle los, sondern da war es auch über<br />

weite Strecken eher gemächlich, was<br />

die Stimmung angeht.<br />

Simon Braasch: Aber in Dnjepropetrovsk<br />

damals, da haben sie alle mitgefeiert<br />

und ich wüsste im Moment keinen<br />

Verein in der Bundesliga, bei dem<br />

das noch der Fall ist, dass wirklich alle<br />

Tribünen mit dabei sind.<br />

Lars Pegelow: Ein Grund dafür, dass<br />

sich gerade in Hamburg viele Fans<br />

für den Verein engagieren sind auch<br />

die <strong>Supporters</strong>, die natürlich sehr gut<br />

organisiert sind und viele Aktionen<br />

drumherum machen, die es bei den<br />

meisten Vereinen so gar nicht gibt. Auf<br />

der anderen Seite gab es neulich diese<br />

Diskussion um die Ausgliederung, ein<br />

Thema, das nicht nur die ursprünglichen<br />

Interessen eines Fußballfans<br />

betraf, nämlich ins Stadion gehen und<br />

Fußball gucken, sondern Vereins-Politik.<br />

Ich bin mir heute noch nicht sicher,<br />

ob die Entscheidung, die damals<br />

getroffen wurde, richtig ist. Ich glaube<br />

aber, dass die damalige Diskussion mit<br />

viel zu viel Emotionen geführt wurde.<br />

Alexander Laux: Wenn ich da nochmal<br />

einhaken darf... Ich finde es sehr<br />

gut, dass es beim <strong>HSV</strong> eine so starke<br />

Fan-Organisation gibt, die natürlich<br />

unheimlich schnell gewachsen ist in<br />

den letzten Jahren und eine große Verantwortung<br />

hat, mit ihrer Macht auch<br />

richtig umzugehen. Ohne die <strong>Supporters</strong><br />

sind viele Dinge beim <strong>HSV</strong> nicht<br />

durchzusetzen.<br />

Lars Pegelow: Was ich eigentlich<br />

noch sagen wollte, und das ist ein gro-<br />

ßer Erfolg, den sich die <strong>Supporters</strong> und<br />

die Fanbetreuer auf die Fahne schreiben<br />

können, dass die Radikalisierung<br />

der Fans erfolgreich bekämpft wurde.<br />

Es gab sicher Zeiten in Hamburg, da<br />

konnte man nicht unbedingt mit Frau<br />

und Kind ins Stadion gehen, weil die<br />

einfach Angst hatten, dorthin zu gehen<br />

- was aber dem allgemeinen Meinungsbild<br />

entsprach. Heute ist das zum Glück<br />

anders.<br />

Matthias Linnenbrügger: Zu den Berührungspunkten<br />

mit <strong>HSV</strong>-Fans kann<br />

ich sicher für uns alle sprechen, dass<br />

sich in unserem privaten Freundesund<br />

Bekanntenkreis natürlich viele<br />

<strong>HSV</strong>-Fans und -Sympathisanten befinden,<br />

von daher hat man das Ohr auch<br />

bei den Fans. Und wenn man mal offizielle<br />

Statements braucht, dann sind die<br />

Fan-Beauftragten oder die <strong>Supporters</strong><br />

auch immer für uns da.<br />

supporters news: Wobei es natürlich<br />

sogut wie keine positive Berichterstattung<br />

über Fußballfans in den Medien<br />

gibt. Wenn überhaupt, geht es immer<br />

nur um Negativ-Beispiele. Aber solche<br />

Sachen, wie damals die Fan-Demo in<br />

Berlin oder jetzt in Frankfurt vor dem<br />

Confed-Cup tauchen fast gar nicht<br />

auf. Wie kommt das, wollen die Leute<br />

tatsächlich nur Schreckensszenarien<br />

lesen, „Hooliganparanoia“, Sicherheitsbestimmungen,<br />

die es auch den<br />

friedlichen Fans immer schwerer machen,<br />

ihrem Hobby zu fröhnen!?<br />

Alexander Laux: Das sind auf jeden<br />

Fall auch Auswirkungen der Medienlandschaft.<br />

Ich habe selber das Spiel<br />

Deutschland gegen England in Charleroi<br />

erlebt, wo man im Vorfeld schon<br />

ahnen konnte, dass es auf dem Marktplatz<br />

krachen könnte. In den umliegenden<br />

Wohnungen hatten sich dann auch<br />

über 20 Kamerateams eingemietet und<br />

als ich morgens um 9 Uhr zu zu diesem<br />

Platz kam, standen dort die besagten<br />

20 Kamerateams und haben darauf gewartet,<br />

dass es endlich kracht - damit<br />

sie „schöne“ Bilder machen konnten.

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