Elbsandsteingebirge - Sandstones
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mit drei kleinflächigen Schutzgebieten (Za pilou, Arba und Meandry Chřibské Kamenice)<br />
wurde die Fauna dokumentiert. In den oft torfhaltigen Sumpfwiesen, der litoralen<br />
Zone des Teichs Lesní II., den stehenden Gewässern in den Reservaten sowie am Fluß<br />
Chřibská Kamenice selbst mit Anschwemmungen und mit abgerissenen Ufern hat sich<br />
eine sehr wertvolle Gemeinschaft mit den seltensten Arten der tschechischen Fauna erhalten<br />
(Laufkäfer Epaphius rivularis, Chlaenius tristis, Bembidion monticola, B. stomoides,<br />
Dyschirius intermedius, Omophron limbatum, Badister dilatatus und Kurzflügler<br />
Stenus kiesenwetteri, S. guttula und Euryporus picipes).<br />
Im Anschluss an die in Nordböhmen vom Erzgebirge über das Böhmische Mittelgebirge,<br />
das Lausitzer- und das Iser-Gebirge bis zum Riesengebirge geführten Untersuchungen<br />
der Steingeröllfauna wurden durch Jan Růžička (Růžička 2005, 2006) die Standorte<br />
des vorbereiteten Naturreservats Holý vrch in Jílové bei Děčín und am Růžovský<br />
vrch bei Růžová bearbeitet. Hier wurde während der Jahre 2005 und 2006 eine einzigartige<br />
Gemeinschaft bestätigt, die außer den typisch relikten Geröllarten wie Pterostichus<br />
negligens, Leistus montanus kultianus, Cychrus attenuatus (siehe Bild 35 im Anhang)<br />
Stenus glacialis, Catops longulus und Choleva l. lederiana auch die außergewöhnliche<br />
montane Art Licinus hoffmannseggi aufweist. Nähere Angaben sind dem Poster „Fauna<br />
des Gerölls der Böhmischen Schweiz“ zu entnehmen (Blažej & Šmucar 2007c).<br />
In den langfristigeren Untersuchungen im Nationalpark Böhmische Schweiz, die<br />
auf Wasserkäfer (Dytiscidae, Noteridae a Hydrophilidae) ausgerichtet sind, sind 74 Arten<br />
festgestellt worden, mit Vorkommen von sehr bedeutenden Taxa (Schwimmkäfer<br />
Agabus subtilis und Hydroporus gyllenhali). Die große Bedeutung der kleinen, oft torfhaltigen<br />
stehenden Gewässer und Sumpfwiesen in der lokalen eher bewaldeten Landschaft<br />
wurde nachgewiesen (Podskalská 2004). Die Art A. subtilis ist aktuell nur aus wenigen<br />
Standorten in der Tschechischen Republik bestätigt.<br />
Bereits seit 2000 befasst sich Jaromír Strejček (Strejček 2002, 2003, 2004, 2005,<br />
2006) mit der Beobachtung der Fauna der phytophagen Käferarten im Gebiet der Böhmischen<br />
Schweiz. Er konnte bislang das Vorkommen von mehr als 400 Arten der Familien<br />
Chrysomelidae, Bruchidae, Anthribidae und Curculionidae bestätigen. Aufgrund der<br />
vielfältigen Geomorphologie des Gebietes kommen hier wichtige Bergarten vor, deren<br />
Vorkommen in sehr niedriger Höhenlage einzigartig sind. Der Reliktcharakter weiterer<br />
Arten zeigt die Stabilität und den Naturcharakter des Waldes auf den gegebenen Standorten<br />
(aptere Rüsselkäfer der Art Echinodera und Acalles) sowie den Naturcharakter<br />
der Sumpfgebiete (Erdfloh Neocrepidodera nigritula).<br />
Aufgrund der Entwicklungsstudien der lokalen Fauna seit der letzten Gletscherbedeckung<br />
sind die Angaben bezüglich der Verbreitung von Plinthus tischeri, dessen<br />
Vorkommen hier den Charakter eines glazialen Reliktes hat, absolut einzigartig. Die Populationen<br />
überlebten in inversiven Lagen, die sich, im Gegensatz zum ursprünglichen<br />
Vorkommen über der oberen Waldgrenze, in einer extrem niedrigen Höhenlage befinden<br />
(Dürrkamnitzgrund um 200 m).<br />
Die geographische Lage des Gebietes ermöglicht auch das Vorkommen von westeuropäischen<br />
Elementen, die z.B. der seltene relikte Rüsselkäfer Sitona cambricus dar-<br />
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