28.02.2013 Aufrufe

Elbsandsteingebirge - Sandstones

Elbsandsteingebirge - Sandstones

Elbsandsteingebirge - Sandstones

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mitäten – Waldbrände (Ort, Umfang, Schäden, Grund sowie Folgemaßnahmen) 18 , über<br />

Stürme, Hochwässer (im Zusammenhang mit der Beschädigung der Waldwege und natürlich<br />

auch mit der Entdeckung von Schädlingen; z. B. im Juni 1848 wurde gemeldet, dass 10<br />

– 50 jährige Kieferbestände durch Hilesninus piniperda 19 befallen wurden.<br />

2. Jagdwesen<br />

Zu den interessantesten Angaben gehören logisch die Erlegungslisten. Deren Niveau<br />

verfügt über eine unterschiedliche Aussagekraft; angefangen bei einfachen Feststellungen<br />

wie viele Stücke im welchen Jahr erjagt wurden kann man in einigen Zeitabschnitten auch<br />

ergänzende Informationen gewinnen. Zum Beispiel in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts<br />

wurde eine bestimmte Zeit lang eine statistisch wertvolle Reihe von Eintragungen<br />

geführt, in denen regelmäßig Informationen über Hirsche erscheinen: Erlegungsdatum,<br />

Revier, Gesamtgewicht, Alter des Stückes, Gewicht des Fells und des Geweihs. Beispiel:<br />

Am 27. August 1737 wurde im Revier Růžová ein Zehnender Hirsch erschossen, das Gesamtgewicht<br />

betrug 281 Pfund, das Fell wog 48 Pfund und das Geweih 5 Pfund 20 .<br />

Einen Bestandteil der Geldbelege bilden auch die Belohnungen für erschossene<br />

Raubtiere von den einzelnen Förstern. Leider gehen diese nicht immer bis ins Detail, die<br />

Förster haben zwar die Stücke von Sperbern, Habichten oder Mardern angeführt (etwas<br />

kurios erscheinten unter dem Raubwild auch die Kuckucks) – aber in anderen Fällen kamen<br />

sie mit der Bezeichnung „große Eule“ oder „kleine Eule“ aus. Einige Bezeichnungen<br />

von Greifvögeln konnten bis jetzt nicht identifiziert werden (zum Beispiel der Geier, welcher<br />

angesichts der Häufigkeit der Eintragungen mit Sicherheit nicht einen Geier bezeichnet).<br />

Berichte über größere Raubtiere und Fallen, welche zu deren Fang errichtet wurden,<br />

blieben leider nur selten erhalten. Trotzdem sind im Archiv Erwähnungen über Gebiete<br />

zu finden, in denen sich zum Beispiel Wolfsgruben befanden, einschließlich deren Beschreibung<br />

und Abmessungen oder mit Informationen über das System deren Nutzung.<br />

Aus dem Jahre 1691 blieb ein Eintrag über eine verlassene Wolfsgrube an der Grenze des<br />

Herrschaftsgutes Česká Kamenice und des Bauernhofs der Dietrichsteiner bei Markvartice<br />

erhalten. Die Grube hatte einen quadratförmigen Grundriß bei einer Länge von 10,5<br />

Ellen und einer Tiefe von 5,25 Ellen, der Boden wurde in einem Felsen ausgehauen, die<br />

Wände mit Holz belegt 21 . Interessant ist, dass wir in den Rechnungen für die Erschießung<br />

des Raubwilds praktisch keine Eintragungen über den Abschuß von Wölfen finden (aber<br />

auch von keinen Luchsen), obwohl noch in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts einige Fallen<br />

– sog. Wolfsgehege – in Betrieb waren – zum Beispiel im Revier Mezná und Vysoká Lípa,<br />

wo aus Gemeinden in der Umgebung (aber auch aus Benešov nad Ploučnicí) alte Rinder<br />

oder Aase hingebracht wurden 22 .<br />

18 Hier weise ich auf den Artikel Belisová, N. hin,: Historische Eintragungen in der Böhmischen Schweiz, in: Vergangenheiten<br />

der Böhmischen Schweiz IV, Krásná Lípa, 2007, in Druck.<br />

19 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Česká Kamenice, Amtsberichte, K a 32, Juni 1848.<br />

20 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Bynovec, Geldrechnungen, K 53, September.<br />

21 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Česká Kamenice, Amtsberichte, K 5, 1.6. 1691.<br />

22 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Bynovec, Geldrechnungen, K 46 (1728, 1729), K 47 (1730) oder K 51 (1735)<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!