28.02.2013 Aufrufe

Elbsandsteingebirge - Sandstones

Elbsandsteingebirge - Sandstones

Elbsandsteingebirge - Sandstones

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

An unterschiedlichen Stellen der Böhmischen Schweiz wurden an Stämmen<br />

von morsch werdendem Laubholz in Sandsteingründen seltene Arten von Dachpilzen<br />

entdeckt, z. B. Pluteus depauperatus, Pluteus luctuosus, Pluteus podospileus und Pluteus<br />

umbrosus. Zu den seltenen Arten gehört Ceriporiopsis pannocincta, dieser wächst an<br />

morsch werdendem Laubholz und auch Neobulgaria pura, welcher seine Fruchtkörper<br />

am häufigsten an herabgefallenen Buchenästen bildet.<br />

Zu den wahrscheinlich neuen Arten der Böhmischen Schweiz gehört Calocera furcata,<br />

der an Fichtenholz wächst und Entoloma lampropus, eine schwarzblau verfärbte<br />

Rötlingart, gefunden im Gras am Waldweg.<br />

Die interessanteste Pilzflora befindet sich in denjenigen Sandsteingründen, wo der<br />

natürliche Pflanzenbewuchs erhalten blieb – Buchenwälder, Kiefernwälder an den Hängen<br />

oder Torfbecken am Boden.<br />

Pilze der Felsenrücken und an besonnten Wänden:<br />

Die Felsenrücken und die besonnten Wände der Sandsteine sind meistens bewachsen<br />

mit Kiefernwäldern mit einer Beimischung von Birken. Die meiste Jahreszeit ist es<br />

hier trocken und Pilze wachsen erst nach ergiebigen Regen, die nicht oft kommen. Selbst<br />

die Artenanzahl ist meistens nicht groß, denn die hiesigen Bedingungen tun den Pilzen<br />

nicht sehr gut. An liegenden Kiefernstämmen wächst Trichaptum abietinum, der mit<br />

seinen lilafarbigen Röhrchen auffällig ist. Ein typischer Zerleger des Wald-Kiefernholzes<br />

ist auch Pseudomerulius aureus, welcher feuchteres Holz benötigt also beschattete Plätze.<br />

Aus den im Boden versteckten Kiefernzapfen wächst im Frühjahr Strobilurus stephanocystis<br />

und in feuchten Perioden auch Auriscalpium vulgare. Die Kiefernwälder an den<br />

Felsen sind jedoch noch immer ungenügend erforscht.<br />

Pilze an Wänden der feuchten Felsen:<br />

Die typischen Arten an bemoosten Felsen sind Glockenhüte, z. B. der seltene Galerina<br />

stordalii oder der zahlreichere Glockenhut der Art Galerina calyptrata. Ein weiterer<br />

bedeutsamer Pilz der feuchten Felsen ist Omphalina ericetorum mit kleinen trichterförmigen<br />

Fruchtkörpern in heller Sandfarbe und am Stiel herablaufenden Blättern. Es handelt<br />

sich um einen lichenisierten Pilz.<br />

Brandstättenpilze:<br />

Auf Brandstätten wachsen auf Kohlenstoff und Asche spezialisierte Pilzarten (sog.<br />

anthracophile Pilze), welche wir an anderen Standorten nicht finden. Von Ascomyzeten<br />

ist es z. B. Geopyxis carbonaria, der orangefarbige Pyronema omphalodes, ferner Rhizina<br />

undulata oder Ascobolus carbonarius. Auch einige blättrige Basidiomycota sind an<br />

Brandstätten gebunden, von den häufiger vorkommenden Arten, z. B. der rot-orangefarbige<br />

Pholiota highlandensis oder Myxomphalia maura. Auf der Brandstätte, die beim<br />

Rabenstein (Havraní skála) in der Nähe von Jetřichovice entstanden ist, wurden auch<br />

einige ausgesprochen seltene Pilze gefunden – die Art Rutstroemia carbonicola, welche<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!