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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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Eine nicht zu vernachlässigende Menge an Flechten besiedelt auch anthropogene<br />

Standorte wie z.B. den Steinbruch unterm Rosenberg oder die Steinhaufen in der Nähe<br />

der menschlichen Siedlungen. Hier dominieren insbesondere die als Erstbesiedler geltenden<br />

Flechtenarten: Porpidia crustulata, Trapelia sp. div. u.a.<br />

Auf den mit Kalk angereicherten Substraten (insbesondere auf Kalksandsteinen)<br />

können auch kalkliebende Arten entdeckt werden - Caloplaca citrina, Lecanora dispersa,<br />

Mycobilimbia sabuletorum.<br />

Terrikole Arten<br />

Flechten zählen zu den Erstbesiedlern, die freiliegende nährstoffarme Böden besiedeln.<br />

Die terrikolen Flechten sind durch folgende Arten vertreten: Baeomyces rufus,<br />

Cladonia sp.div., Placynthiella sp. div., Trapeliopsis granulosa, T. pseudogranulosa u.a.<br />

An einigen Stellen, z.B. im NPR Babylon im Nationalpark kommen reich entwickelte,<br />

azidophyle terrikole bis terrikol-saxikole Gemeinschaften von strauchartigen Flechten<br />

vor (siehe Bild 42 im Anhang), insbesondere auf exponierten Scheiteln der Sandsteinfelsen.<br />

Hier wachsen oft viele Arten beisammen (z.B. Cetraria islandica, C. aculeata,<br />

Cladonia arbuscula, C. cervicornis, C. coccifera, C. furcata, C. gracilis, C. portentosa- siehe<br />

Bild 43 im Anhang, C. rangiferina, C. verticillata, Stereocaulon vesuvianum). Auf humusreicheren,<br />

feuchteren Stellen, die oft durch junge Kiefern beschattet sind, finden wir am<br />

moderndem Holz und auf Humus viele weitere Arten, wieder insbesondere Vertreter<br />

der Gattung Cladonia (z.B. Cladonia coniocraea, C. cornuta, C. digitata, C. fimbriata, C.<br />

glauca, C. ochrochlora, C. polydactyla, C. pyxidata, C. squamosa, Placynthiella dasaea).<br />

Schlusswort<br />

Insgesamt wurden Angaben von mehr als 220 Flechtensippen, die auf dem Gebiet<br />

des <strong>Elbsandsteingebirge</strong>s vorkommen, gesammelt. Diese Zahl stellt rund 13 % unserer<br />

Flechtenflora dar. Obwohl manche in der Literatur vom Ende des 19. Jahrhunderts und<br />

der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erwähnte Flechte infolge der Umweltverschmutzung<br />

wahrscheinlich bereits ausgestorben ist, wird die Gesamtzahl der Flechtenarten mit<br />

Sicherheit noch größer werden. Das <strong>Elbsandsteingebirge</strong> gehört aus der lichenologischen<br />

Sicht trotz der anscheinenden Eintönigkeit zu einem lichenologisch völlig außergewöhnlichen<br />

Gebiet. Es verdient neben systematischen und gezielten Schutzmassnahmen auch<br />

eine fortgesetzte Forschung und Aufmerksamkeit nicht nur von Lichenologen, sondern<br />

auch von anderen Forschern.<br />

Literatur<br />

Anders J. (1906a): Die Strauch- und Blattflechten Nordböhmens. - 96 p., Böhm. Leipa.<br />

Anders J. (1906b): Die Strauch- und Blattflechten Nordböhmens. – Mitteilungen<br />

des Nordböhm. Exk.-Klubs 29: 140-153.<br />

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