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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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durch den tschechischen Mykologen Mirko Svrček beschrieben wurde und vor allem<br />

Fayodia anthracobia, in diesem Fall ging es um den ersten Fund für die Tschechische<br />

Republik.<br />

Pilze in der Kamnitzklamm<br />

Die Pilzflora der Kamnitzklamm und einiger Seitenschluchten (z. B. Tiefer Grund,<br />

Soorgrund, der Kirchsteig unterhalb der Grundmühle) und Täler (z. B. das Tal der Dittersbacher<br />

Biele) ist sehr reichhaltig. Von der restlichen Landschaft der Böhmischen<br />

Schweiz unterscheidet sich die Klamm durch die große Mannigfaltigkeit und die erhaltene,<br />

naturgemäße Vegetation und besonders durch das kühle und feuchte Mikroklima<br />

am Talgrund. Allgemein weist die Kamnitzklamm und die anliegenden Schluchten oder<br />

Täler eine typische Artenvielfalt von Pilzen auf, besonders durch das Vorkommen einer<br />

ganzen Reihe von seltenen, kälteliebenden Arten bis zu Bergpilzen oder an feuchte Standorte<br />

gebundene Arten (Erlenbestände, Torfmoore, feuchte Felsen). Interessant sind auch<br />

verschiedene, ungewöhnliche Substrate, wie z. B. welk werdender Farn, an dem der kleine<br />

Mycena pterigena und der Psilocybe crobula wachsen.<br />

Das Gebiet ist ein gesamtstaatlich bedeutender Zufluchtsort für die seltene und<br />

geschützte Art Camarops tubulina, die an die morsch werdenden Stämme von Nadelgehölzen<br />

gebunden ist, in diesem Fall die Fichtenstämme. Die Böhmische Schweiz besitz<br />

zusammen mit dem Böhmerwald und dem Riesengebirge die reichsten Vorkommen<br />

dieser Art in der Tschechischen Republik. Auch eine weitere seltene Art - Camarops polysperma<br />

- ist hier zu Hause. Dieser ist gebunden an absterbende Laubholzstümpfe, am<br />

häufigsten Erlenstümpfe, in unmittelbarer Nähe des Wasserlaufs. Von den weiteren kälteliebenden<br />

Arten ist Phellinus nigrolimitatus (siehe Bild 16 im Anhang) wichtig, ein an<br />

liegenden Fichtenstämmen wachsender Porling, der sonst besonders in urwaldartigen<br />

Bergwäldern vorkommt. Die Kamnitzklamm ist die am niedrigsten liegende Lokalität<br />

in der Tschechischen Republik. Zu kälte- und feuchteliebenden Arten gehört auch Pholiota<br />

scamba, eine ebenfalls an Fichtenholz lebende Art. Über den Wert dieser Lokalität<br />

sagen auch die Funde der Pyrenomyzeten aus – z. B. die Art Lophiotrema boreale, die<br />

in der Literatur aus den borealen Wäldern Skandinaviens aufgeführt wird. Zu seltenen<br />

holzbewohnenden Pilzen gehört auch Rigidoporus corticola und Entoloma placidum. Die<br />

Aufmerksamkeit verdienen auch einige signifikante Arte von Erlenbeständen, wie der<br />

Milchling der Gattung Lactarius cyathuliformis, Russula alnetorum – eine geschützte<br />

Art, Paxillus filamentosus – alles nicht häufig vorkommende Mycorhiza-Arten, und ferner<br />

einige nicht häufig vorkommende, jedoch typische Mykorhiza-Arten der warmen<br />

Laubwälder wie Russula solaris und der Milching der Gattung Lactarius subumbonatus.<br />

In der Kamnitzklamm gehört zu weiteren seltenen Pilzen auch Pholiota lubrica, Lichenomphalia<br />

hudsoniana – lichenisierter Basidienpilz und Agrocybe erebia. Gleich wertvoll<br />

sind auch einige schmale Seitenschluchten in Richtung der Kamnitzklamm, wo die seltenen<br />

Arten Delicatula integrella und Lactarius sphagneti gefunden wurden.<br />

Einige von den besagten Arten wachsen sicherlich auch im Kirnitzschtal. Dort beginnt<br />

die mykologische Forschung jedoch erst. Von den hier gefundenen Seltenheiten<br />

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