Elbsandsteingebirge - Sandstones
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gutes Česká Kamenice gehört das Gedenkbuch aus dem Jahre 1621. 1 Zum angeführten Datum<br />
sind Angaben über die Menge des verarbeiteten Holzes in den einzelnen herrschaftlichen<br />
Sägewerken einschließlich der Angabe über die Gewinnungsstandorte zu finden.<br />
Beispiel: im Sägewerk Jetřichovice (es existierte bis 1695 an der Stelle der gegenwärtigen<br />
Alten Mühle), wurden 6 x 60 Stücke vom Standort Mokrý důl, dem Waldteil Budersdorf<br />
und Suchý vrch verarbeitet. Das Sägewerk in Srbská Kamenice (sog. Hammermühle, am<br />
Anfang der Ferdinands Klamm) zersägte 18 x 60 Stücke vom Standort Suchý vrch. Die<br />
Eintragungen sind ergänzt um Informationen, von wem die Baumstämme zum Gatter gebracht<br />
wurden (im Fall des Sägewerkes Jetřichovice die Untertanen aus Jetřichovice, Všemily,<br />
mit Pferdefuhrwerken vom Bauernhof Rynartice einschließlich der Angabe über die<br />
Zahl der Baumstämme).<br />
Im 18. Jahrhundert, noch vor der Einführung der künstlichen Forstwirtschaft, kann<br />
die Holzgewinnung bereits detaillierter verfolgt werden. Auf den Geldrechnungen des<br />
Herrschaftsgutes Bynovec erscheinen regelmäßig Posten im Zusammenhang mit dem<br />
Schlagen und Abräumen von Derbholz an den einzelnen Standorten, dem Holztransport<br />
zu den Gattern (einschließlich Angaben über die Nutzung von konkreten Schleifen) – das<br />
alles jeweils mit Angabe der konkreten Menge. Der Wert der Angaben ist im Laufe der<br />
Jahre gestiegen, eine statistisch wertvolle Übersicht kann dann von der 2. Hälfte des 18.<br />
Jahrhunderts an geschaffen werden.<br />
Vom 19. Jahrhundert an blieben dann auch komplette Sammlungen von Bestandeskarten<br />
und Fördergebühren erhalten.<br />
b) Holztransport<br />
Das komplizierte Gelände hatte im voraus die Transportart des gefällten Holzes<br />
bestimmt, die sich seit den ältesten Zeiten bis ins 20. Jahrhundert erhalten hat. Der<br />
Holzeinschlag und die Reinigung des Waldes von Derbholz erfolgten zu günstigen Jahreszeiten<br />
(Frühjahr – Herbst). Aus den weniger zugänglichen Waldteilen wurde das Holz erst<br />
im Winter mit Hilfe von Schlitten in die Lager oder in die Sägewerke gebracht. In Revieren,<br />
in denen die Möglichkeit bestand, Wasserströme zum Flößen zu nutzen, wurde in der<br />
Saison gearbeitet. Genutzt wurden auch kleine Wasserströme (z. B. der Bach Doubický<br />
potok, Suchá Kamenice). Je nach aktuellen klimatischen Bedingungen wurde ca. von März<br />
bis Oktober geflößt. 2 Von den obersten Partien erfolgte die Holzbeförderung mit Hilfe von<br />
Waldhuschen. Deren konkrete Bezeichnungen, aber auch die genaueren Angaben über die<br />
Betriebsweise (Kurz- oder Langholz, gegen Gebühr, mit ständiger Bedienung) können in<br />
den Urbarien der Herrschaftsgüter nachgesucht, genau in den zeitgemäßen Bestandeskarten<br />
lokalisiert werden und deren zeitliche Abgrenzung des Betriebs sowie die Volumenkapazität<br />
können beispielsweise aus den vorstehenden Rechnungen für die Holzausfuhr<br />
exzerpiert werden.<br />
1 Staatliches Gebietsarchiv (im weiteren SGA) Litoměřice, VS (im weiteren GG) Česká Kamenice, K 1a, Memorialbuch d. beiden<br />
Herrschaften Kamnitz und Bensen, 1621<br />
2 Z. B. SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Česká Kamenice, Amtsberichte, K a 5, September 1797, Meldung des Forstamts,<br />
das Herbstflößen wid am 19.10. beendet<br />
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