Elbsandsteingebirge - Sandstones
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die Neigung der Erdachse und Präzession der Erdachse) widerspiegeln.<br />
In beiden Fällen bleiben viele offene Fragen übrig, die sich sowohl auf den primären<br />
Ursprung, als auch auf die klimatischen und ozeanographischen Mechanismen beziehen.<br />
Diese Mechanismen haben die sedimentäre Aufzeichnung der orbitalen Änderungen<br />
vermittelt. Insbesondere die zweite Frage erscheint als sehr interessant im Kontext des<br />
Treibhausklimas in der Zeit der Mittelkreide. Der Vergleich der Sedimente der Teplice-<br />
-Schichtenfolge mit gleich alten Sedimenten der küstennahen Deltas (die auf dem Hohen<br />
Schneeberg entdeckten Sandsteine des Oberturons) deutet darauf hin, dass der klimatische<br />
Mechanismus, der den Einfluss der Milankovič-Zyklen auf den Charakter der<br />
Sedimentation vermittelt hat, auch kurzfristige Bewegungen des Seespiegels verursacht<br />
hat. Ein ähnlicher Prozess hat sich im Quartär bemerkbar gemacht, wo durch die Intensitätsänderung<br />
der Sonnenstrahlung infolge der Milankovič-Zyklen das Volumen der<br />
kontinentalen Gletscher beeinflusst wurde und dadurch die Schwankungen des Seespiegels<br />
in der Grössenordnung von Dutzenden bis Hunderten Metern gesteuert wurden.<br />
Die Turon-Sandsteine verzeichnen Spiegelschwankungen in der Größenordnung von<br />
nur einigen Metern, wobei auch solche Änderungen im Treibhausklima ein Problem<br />
darstellen, weil wir keinen anderen ähnlich effektiven Mechanismus kurzfristiger Oszillationen<br />
des Seespiegels kennen. Die traditionelle Interpretation des Kreideklimas geht<br />
von einer hohen Durchschnittstemperatur und einer hohen Temperatur auf den Polen<br />
aus (z.B. Frakes, 1999; Huber et al., 2002). Die Existenz vom kontinentalen Eis scheint<br />
mit dieser Vorstellung im Widerspruch zu stehen.<br />
Die letzten Daten aus dem böhmischen Kreidebecken und aus anderen Stellen<br />
sowie die unlängst publizierten Ergebnisse der klimatischen Modellierung (DeConto<br />
und Pollard, 2003; Floegel et al., 2005) deuten jedoch die Notwendigkeit einer Revision<br />
des traditionellen Blickwinkels an. Sie weisen auf die Möglichkeit der Eisakkumulation<br />
in grossen Seehöhen an und geben somit der Forschung des Kreideklimas eine völlig<br />
neue Richtung.<br />
Die obigen Beispiele der Ergebnisse der sedimentologischen Untersuchung im<br />
westlichen Teil des böhmischen Kreidebeckens zeigen, dass in diesem Bereich nach wie<br />
vor ein großes Forschungspotential besteht. Die Kombination der Felddaten mit den klimatischen,<br />
sedimentären oder hydraulischen Modellen trägt zum besseren Verständnis<br />
der tektonischen und klimatischen Prozesse in der geologischen Geschichte Mitteleuropas,<br />
aber auch außerhalb der Grenzen dieser Region bei.<br />
Literatur<br />
Arthaud, F. und Matte, P. (1997): Late Paleozoic strike-slip faulting in southern Europe<br />
and northern Africa: Result of a right-lateral shear zone between the Appalachians<br />
and the Urals. Geological Society of America Bulletin, 88, 1305-1320.<br />
Barron, E.J., und Washington, W.M. (1985): Warm Cretaceous climates: high<br />
atmospheric CO 2 as a plausible mechanism, in Sundquist, E.T., and Boecker,<br />
W.S., eds., The Carbon Cycle and Atmospheric CO 2 ; Natural Variations Archean<br />
to Present: American Geophysical Union, Geophysical Monograph, 32, 546-553.