IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE
IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE
IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>IEC</strong> <strong>61850</strong> <strong>–</strong> <strong>Anforderungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Anwendersicht</strong><br />
3 Generelle <strong>Anforderungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Anwendersicht</strong><br />
3.1 Grundsätzliche <strong>Anforderungen</strong> bei der Einführung neuer Techno-<br />
logien<br />
Die elektrischen Energieversorgungsnetze sind durch den Einsatz leittechnischer Einrichtungen<br />
in den Umspannanlagen bereits weitgehend ferngesteuert. Der Einsatz neuer Leittechniken<br />
ist daher im wesentlichen im Retrofit-Bereich bezogen auf die Umspannanlagen anzutreffen,<br />
wobei die Primärtechnik in der großen Mehrzahl dieser Projekte unverändert bleibt;<br />
ein Mehr an Funktionen ist hier <strong>aus</strong> heutiger Sicht kaum erforderlich. Bei Neubauanlagen<br />
bzw. Erneuerung der Primärtechnik können neue Funktionen (wie Monitoring) sinnvoll genutzt<br />
werden.<br />
Neue leittechnische Technologien müssen als Zielfunktion die Senkung der Kosten haben.<br />
Sie sind im Sinne einer Gesamtkostenbetrachtung (Investition inkl. Dienstleistungen, Betriebs-<br />
und Instandhaltungskosten) im Vergleich zu bisher eingesetzten Technologien zu<br />
bewerten. Für Folgeprojekte ist eine deutliche Kostensenkung zu fordern, damit sich der<br />
Einstiegsaufwand und das Einstiegsrisiko überhaupt lohnen. Bei den Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />
stehen für neue Lösungen Zielfunktionen wie möglichst geringer Inspektions-<br />
und Wartungsaufwand und weniger Aufwand zur Betreuung im Vordergrund.<br />
Bei der Einführung neuer Technologien in der Stationsautomatisierung sind grundsätzlich<br />
verschiedene Kriterien zu berücksichtigen.<br />
Neue technologische Lösungen sollen Basistechnologien und anwendungsbezogene Standards<br />
des Marktes einsetzen.<br />
Neue technologische Lösungen sollen einen Beitrag zur Optimierung der Prozesse beim Anwender<br />
und Hersteller leisten. Diese Prozessoptimierung gewinnt an Gewicht, da eine Weiterentwicklung<br />
der Funktionalität nicht mehr im Vordergrund steht. Die Prozess-Optimierung<br />
erfordert Beiträge der Stationsautomatisierung zur Kostenoptimierung<br />
•= für jene Prozesse, die die Stationsautomatisierung erfordern (Fernüberwachung,<br />
Fernsteuerung, ...) und<br />
•= für die Prozesse, die der Einsatz der Stationsautomatisierung selbst mit sich bringt<br />
(Engineering, Prüfung, Montage, Erweiterung und Änderung und Aust<strong>aus</strong>ch im Betrieb,<br />
Betrieb und Instandhaltung der Einrichtung selbst).<br />
•= Neue technologische Lösungen sollen die Optimierung der Lebenszykluskosten unterstützen.<br />
Diese umfassen beim Anwender im wesentlichen folgende Phasen:<br />
© Verband der Netzbetreiber <strong>–</strong> VDN , Juli 2004 Seite 13/76