IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE
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<strong>IEC</strong> <strong>61850</strong> <strong>–</strong> <strong>Anforderungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Anwendersicht</strong><br />
werden. Der Ausfall von Messgrößen muss an die Schutzsysteme gemeldet werden. Ebenfalls<br />
muss beim Vorliegen von falschen Messgrößen eine Information an die Geräte erfolgen<br />
und diese darf nicht zu einer Fehlfunktion führen.<br />
Für einen Zweiwicklungstransformator sind diese Messgrößen sowohl für die Oberspannungsseite<br />
als auch für die Unterspannungsseite zur Verfügung zu stellen. Für einen Dreiwicklungstransformator<br />
sind die Messgrößen auch für den dritten Ausgang bereitzustellen.<br />
Für Zusatzfunktionen (wie z. B. Synchronisation, Parallelkompensation usw.) aber auch<br />
Sammelschienen-Spannungswandler soll die einheitliche volle Anzahl der Basissignale der<br />
einzelnen Abgänge (z. B. Parallelleitung, Sammelschienenwandler usw.) verfügbar sein. Je<br />
nach Schutzkonzept muss die Bearbeitung von<br />
��3 x Leiterströmen (I1, I2, I3, ggf. I0) z. B. für die Parallelkompensation von Leitungen<br />
und<br />
��3 x Leiter-Erd-Spannungen U1E, U2E, U3E, ggf. U0 z. B. für die Synchrocheck-<br />
Funktionen<br />
mindestens möglich sein.<br />
Als Randbedingungen für Abtastfrequenz der Messgrößen kann <strong>aus</strong> der Betriebserfahrung<br />
mit digitalen Schutzrelais folgendes festgehalten werden.<br />
Heutige digitale Schutzgeräte verschiedener Fabrikate haben Abtastraten von 600/800/<br />
1000 Hz.<br />
Qualitätsstörschreiber haben Abtastraten von 10 bis 20 kHz.<br />
Für Betriebsmessung und Zählung kann von einer Abtastrate von 1000 Hz <strong>aus</strong>gegangen<br />
werden.<br />
Bei Erdschlusswischerrelais wird von einer max. Einschwingfrequenz von 4000 Hz beim Umladevorgang<br />
während eines Erdschlusses (Wischer) <strong>aus</strong>gegangen. Unter der Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
einer 6-fachen Abtastung wegen nichtsinusförmigen Größen muss eine Abtastfrequenz von<br />
24 kHz gewählt werden.<br />
Um möglichst viele Anwendungsfälle abdecken zu können ist mindestens von einer Abtastfrequenz<br />
von 24 kHz <strong>aus</strong>zugehen. An den externen Schnittstellen der MU müssen den <strong>Anforderungen</strong><br />
entsprechend die Signale mit unterschiedlichen Abtastraten angeboten werden.<br />
Die Transientenerfassung (z. B. Auswertung von Wanderwellen) ist bei den genannten Abtastraten<br />
nicht sicher möglich. Ebenso reicht die genannte Abtastrate bei Messungen von<br />
© Verband der Netzbetreiber <strong>–</strong> VDN , Juli 2004 Seite 69/76