28.02.2013 Aufrufe

IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE

IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE

IEC 61850 – Anforderungen aus Anwendersicht - VDE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>IEC</strong> <strong>61850</strong> <strong>–</strong> <strong>Anforderungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Anwendersicht</strong><br />

Der Einsatz der Switchtechnik vermeidet Kollisionen auf dem Ethernet-LAN, in dem sie zyklisch<br />

kurzzeitige Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen den einzelnen Busteilnehmern<br />

durchschaltet.<br />

Es wäre auf Grund dieser Technik auch denkbar, Stations- und Prozessbus zu einem physikalischen<br />

Bus zu verschmelzen. Die Kommunikation über diesen einen Bus wird dann anhand<br />

der jeweiligen Dienste und Datenmodelle definiert.<br />

Der Synchronisation aller an den Bus bzw. an die einzelnen Bussegmente angeschalteten<br />

Komponenten hat einen hohen Stellenwert, da die <strong>Anforderungen</strong> für zeitkritische Stationsfunktionen<br />

wie Sammelschienenschutz, Parallelschaltfunktionen oder Transformator-Differentialschutz<br />

erfüllt werden müssen.<br />

Die zum Einsatz kommende Technik muss bei der projektbezogenen Erstinstallation auf den<br />

zu erwartenden Kommunikationsverkehr in der Station inkl. aller möglichen Erweiterungen<br />

<strong>aus</strong>gelegt werden. Erfolgt dies nicht, wird bei künftigen Erweiterungen der Station unter<br />

Umständen die Bandbreite der <strong>aus</strong>gewählten Switches nicht <strong>aus</strong>reichen.<br />

5.2.2 Bustechnologie<br />

Damit in einem „verteilten“, über einen Bus gekoppelten Stationsautomatisierungssystem<br />

(SAS) ein stimmiger Daten<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch und eine korrekte Verarbeitung stattfinden kann, muss<br />

eine exakte Synchronisation aller im System arbeitenden Komponenten gewährleistet sein.<br />

Dies geschieht über eine Uhrzeit- und Taktsynchronisation über den Bus. Das bedeutet, dass<br />

alle Komponenten über exakt die gleiche Uhrzeit verfügen müssen. Darüber hin<strong>aus</strong> ist für<br />

zentrale Verarbeitungsvorgänge, wie z. B. den SS-Schutz oder die Parallelschaltfunktion zu<br />

gewährleisten, dass miteinander korrespondierende Messwerte zur Verfügung stehen.<br />

Beim Ethernetbus sind abhängig vom gewählten Übertragungsmedium und -geschwindigkeit<br />

die Buslängen begrenzt. Freiluft-Schaltanlagen mit Flächen<strong>aus</strong>dehnungen von 1<strong>–</strong>2 km lassen<br />

sich durch entsprechende Strukturierung (Switchtechnologie) mit einem Ethernetbus<br />

<strong>aus</strong>rüsten.<br />

Dabei ist zu beachten, dass mit Zunahme der Flächen<strong>aus</strong>dehnung einer Schaltanlage auch<br />

der technische Aufwand im Kommunikationsbereich zunimmt. Bei zusätzlichen Redundanzanforderungen<br />

für den Ethernetbus verdoppelt sich auch der Aufwand für die Kommunikationsseite.<br />

Der Einsatz von Switchtechnologie löst bekannte Probleme herkömmlicher Ethernetstrukturen,<br />

wie z.B. Kollisionsmanagement.<br />

Ebenso werden kurzgeschlossene Anschlüsse aktiver Busteilnehmer vom Switch <strong>aus</strong> dem<br />

Netz her<strong>aus</strong>getrennt. Durch Aufbau eines Ethernetbusses in offener Ringstruktur wird die<br />

© Verband der Netzbetreiber <strong>–</strong> VDN , Juli 2004 Seite 31/76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!