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Unternehmertum in den Landkreisen Uckermark in Brandenburg und

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EINFÜHRUNG<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>Unternehmertum</strong> stellt für das Wirtschaftswachstum von <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung<br />

e<strong>in</strong>e entschei<strong>den</strong>de Triebkraft dar. In <strong>den</strong> OECD-Ländern existiert e<strong>in</strong>e umfangreiche Palette an<br />

Politik<strong>in</strong>itiativen <strong>und</strong> Programmen zur Förderung von <strong>Unternehmertum</strong>. 1 Lokale Akteure, e<strong>in</strong>schließlich<br />

der Landesregierungen <strong>und</strong> kommunale Selbstverwaltungen nehmen e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle<br />

bei der Gestaltung <strong>und</strong> Umsetzung dieser Politiken e<strong>in</strong>. Oft können geeignete lokale Politiken<br />

dazu beitragen, Barrieren bei der Gründung von <strong>und</strong> dem Wachstum neuer <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>er Firmen<br />

zu überw<strong>in</strong><strong>den</strong>, <strong>in</strong>dem spezifische Fragen von Marktversagen (z.B. bei der F<strong>in</strong>anzierung,<br />

Informationsvermittlung <strong>und</strong> Netzwerkbildung), Staatsversagen (z.B. bei der Vermittlung von<br />

unternehmerischen Fähigkeiten <strong>und</strong> im Bezug auf das regulatorische Umfeld) <strong>und</strong> Lernversagen<br />

(z.B. bei <strong>den</strong> Vorzügen, Fähigkeiten <strong>und</strong> der Konnektivität im lokalen Innovationssystem) auf<br />

örtlicher Ebene adressiert wer<strong>den</strong>.<br />

Die OECD-Tätigkeit zeigt, dass unternehmerische Aktivität von drei Hauptfaktoren bestimmt<br />

wird: (i) Stärke der unternehmerischen Kultur <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellungen zu abhängiger Beschäftigung<br />

<strong>und</strong> <strong>Unternehmertum</strong>; Vorhan<strong>den</strong>se<strong>in</strong> von Rollenmodellen unternehmerischen Verhaltens<br />

<strong>und</strong> unternehmerischer Fähigkeiten; (ii) die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für <strong>Unternehmertum</strong> wie Zugang<br />

zu F<strong>in</strong>anzen, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Austausch <strong>und</strong> Kooperationsnetzwerke, bürokratische<br />

<strong>und</strong> adm<strong>in</strong>istrative Hür<strong>den</strong> <strong>und</strong> Infrastruktur, e<strong>in</strong>schließlich Gewerbeflächen <strong>und</strong> -gebäude;<br />

<strong>und</strong> (iii) das Vorhan<strong>den</strong>se<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Qualität von öffentlichen Förderprogrammen <strong>und</strong> deren<br />

Umsetzungsrahmen.<br />

Wirksame lokale Politiken zur Förderung von <strong>Unternehmertum</strong> sollen allumfassend, <strong>in</strong>tegriert,<br />

mit Ressourcen ausgestattet <strong>und</strong> lokalen Erfordernissen angepasst se<strong>in</strong>. Daher sollen Initiativen<br />

die Interessensvertreter zusammenführen, welche an der Gestaltung des lokalen Umfelds<br />

für <strong>Unternehmertum</strong> beteiligt s<strong>in</strong>d oder beteiligt wer<strong>den</strong> könnten. Dazu gehören E<strong>in</strong>richtungen<br />

des öffentlichen Sektor, wie B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesregierungen sowie die Kommunalverwaltungen<br />

<strong>und</strong> deren Entwicklungsagenturen, private <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>nützige Organisationen, Universitäten <strong>und</strong><br />

Fachhochschulen, sowie die Kammern <strong>und</strong> Industrie- <strong>und</strong> Unternehmerverbände. Geeignete Mechanismen<br />

wer<strong>den</strong> benötigt, um zu gewährleisten, dass alle Beteiligten an der Politikgestaltung<br />

<strong>und</strong> -umsetzung im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es maximalen Synergieeffektes mitwirken.<br />

Der Hauptteil dieses Diskussionspapiers folgt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Aufbau <strong>den</strong> e<strong>in</strong>leitend genannten<br />

Hauptfaktoren. Jedes der Kapitel weist folgende Untergliederung auf: Ausgehend von e<strong>in</strong>er kurzen<br />

Erörterung der Stärken <strong>und</strong> Schwächen, wird e<strong>in</strong>e Reihe von Empfehlungen aufgestellt die<br />

e<strong>in</strong>er weiteren fachlichen Diskussion auf lokaler, Länder- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esebene dienen soll. Von <strong>den</strong><br />

Verfassern als Beispiele Guter Praxis ausgewählte <strong>in</strong>ternationale Lernmodelle zeigen, wie die<br />

gegebenen Empfehlungen andernorts <strong>in</strong> die Praxis umgesetzt wur<strong>den</strong> <strong>und</strong> bieten so Ideen <strong>und</strong><br />

Anregungen für e<strong>in</strong>en eventuellen Transfer. Die zur Diskussion vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen,<br />

s<strong>in</strong>d als „ActionPlan“ im Anhang dieses Dokuments zusammengefasst.<br />

1 Für <strong>den</strong> Leser an dieser Stelle e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition des Begriffs „entrepreneurship“, wie er <strong>in</strong> der<br />

englischen Orig<strong>in</strong>alversion dieses Diskussionspapiers Verwendung f<strong>in</strong>det: Entrepreneurship<br />

bedeutet übersetzt <strong>Unternehmertum</strong> <strong>und</strong> steht sowohl für unternehmerisches Handeln als auch<br />

die Unternehmensgründung. Der Begriff f<strong>in</strong>det hier je nach Autor mehr oder weniger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

dieser bei<strong>den</strong> Hauptbereiche se<strong>in</strong>e Anwendung.<br />

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