KREISTEIL - CDU Kreisverband Rottweil
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Aus den Ortsverbänden <strong>KREISTEIL</strong><br />
Fachbereichsleiter Franz Moser in einer Veranstaltung<br />
des <strong>CDU</strong>-Ortsverbands Lauterbach<br />
Mit neuen Strategien die ambulante medizinische Versorgung sichern / „Wann steht die Poliklinik?“<br />
Das Krankenhaus in Schramberg ist seit<br />
über einem Jahr geschlossen. Den Hausarzt,<br />
so wie wir ihn jahrzehntelang gewohnt<br />
waren, wird es in Zukunft nicht<br />
mehr geben: Der gesamte Gesundheitsbereich<br />
ist in Bewegung, ist in einem großen<br />
Umbruch begriffen.<br />
Was bleibt zu tun? Sich auf die neuen Ge-<br />
Informationen und Aufklärung aus allererster Hand:<br />
Franz Moser erläutert den Stand der geplanten Poliklinik<br />
im nahen Schramberg. Mit einigen Andeutungen, dass<br />
manche Hürden im Weg noch nicht weggeräumt sind<br />
bzw. dass nicht alle Gruppierungen mit dem Elan dabei<br />
sind, wie dies gewünscht wird.<br />
gebenheiten, die ganz unterschiedliche<br />
Ursachen haben, einstellen, den Herausforderungen<br />
versuchen gerecht zu werden.<br />
Informieren und mit den Menschen<br />
darüber ins Gespräch kommen. Aus diesem<br />
Grund hat der <strong>CDU</strong>-Ortsverband Lauterbach<br />
zur Informations- und Diskussionsveranstaltung<br />
mit dem Schramberger<br />
Fachbereichsleiter Franz Moser in den Sitzungssaal<br />
des Rathauses eingeladen.<br />
Warum gerade ihn, das wurde gleich zu<br />
Beginn des sehr spannenden und diskussionsfreudigen<br />
Abend klar: Das Thema der<br />
ärztlichen Versorgung gehört zwar nicht<br />
originär zu seinen Aufgaben, doch beschäftigt<br />
der 50-Jährige sich seit gut vier<br />
Jahren mit der Thematik intensiv. Er hat<br />
sich umgeschaut im ganzen Lande, beobachtet,<br />
wie neue Wege beschritten werden,<br />
um die Gesundheitsversorgung gerade<br />
im ländlichen Raum, in der Raumschaft<br />
Schramberg zu erhalten.<br />
Die Schließung des Krankenhauses<br />
bringt zahlreiche Folgerungen: die stationäre<br />
Versorgung, die Notfallversorgung<br />
(die laut Franz Moser geregelt ist, „und die<br />
wir in der jetzigen Struktur beobachten, ob<br />
sie ausreichend funktioniert“), die ambulante<br />
Versorgung, die mit der angestrebten<br />
Poliklinik auf dem ehemaligen Gelän-<br />
de der Firma Carl Haas entstehen soll, die<br />
Arbeitsplatzsituation, die städtebauliche<br />
Entwicklung (was tun mit dem Krankenhaus-Gebäude?)<br />
und Strukturprobleme für<br />
die Stadt und die Raumschaft: „Wie attraktiv<br />
sind wir noch?“<br />
Dazu kommt die Überalterung der Ärzteschaft,<br />
die wie nahezu überall im Land<br />
auch in unserer Raumschaft<br />
zum Problem wird. Franz Moser:<br />
„49 Prozent der Hausärzte<br />
bei uns sind zwischen 60 und<br />
88 Jahre alt.“ Zwar gefällt ihm<br />
der Begriff der „Feminisierung“<br />
nicht so sehr (70 Prozent<br />
der Medizinstudenten<br />
sind weiblich), doch das damit<br />
angesprochene Phänomen<br />
(anderer Berufsethos z. B.)<br />
zwingt dazu, neue Strategien<br />
zu entwickeln, dass auch in<br />
Zukunft in unserer Raum-<br />
schaft die hausärztliche Versorgung<br />
gewährleistet ist.<br />
Dazu, so Franz Moser, müssen<br />
die Bedingungen für die Ärzte<br />
verbessert werden: „Wir müssen<br />
Strategien entwickeln für<br />
die Weiterentwicklung der ambulanten<br />
Versorgung.“<br />
Bereits seit zehn Jahren habe sich die<br />
<strong>CDU</strong> und insbesondere Winfried Halusa<br />
dieses Themas angenommen und auf die<br />
Herausforderungen aufmerksam gemacht,<br />
sagte der Schramberger Fachbereichsleiter<br />
und fügte hinzu: „Zum Glück wurde der<br />
Bereich nie zur parteipolitischen Profilierung<br />
verwendet, sondern in großer Ge-<br />
schlossenheit haben alle Verantwortlichen<br />
in Schramberg stets am gleichen Strang in<br />
die gleiche Richtung gezogen.“<br />
Zur Poliklinik, in der vor allem Fachärzte,<br />
aber auch Allgemeinmediziner und der<br />
ärztenahe Handel angesiedelt werden soll,<br />
sei man jetzt in einer Phase, „wo es zum<br />
Schwur kommen soll“, äußerte sich Franz<br />
Moser leicht verhalten angesichts mancher<br />
Hindernisse, die zu bewältigen seien:<br />
„Ich bin noch zuversichtlich, dass wir unser<br />
Vorhaben hinkriegen“, sagte er. Zusammen<br />
mit dem schon im Bau befindlichen<br />
Ärztezentrum in Sulgen und den jetzt teilweise<br />
schon zu beobachtenden überörtlichen<br />
Kooperationen von Arztpraxen sieht<br />
Moser die Möglichkeit, dass dann die mit<br />
vereinten Kräften entstandenen neuen<br />
Modelle die ambulante medizinische Versorgung<br />
auf eine gute Grundlage gestellt<br />
werden.<br />
Und warum lohnt es sich, ein solches Angebot<br />
wie das der <strong>CDU</strong> Lauterbach zum<br />
„Live-Gespräch“ anzunehmen und den<br />
Weg in den Rathaussaal zu wagen? Weil<br />
ein (Zeitungs-)Bericht längst nicht alle Facetten<br />
eines Vortrags enthalten kann. Und<br />
vor allem auch, weil in der sehr angeregten<br />
Mit herzlichen Worten und einem Weinpräsent für ruhige Stunden bedankt sich der Lauterbacher<br />
<strong>CDU</strong>-Vorsitzende Rolf Buchholz bei dem Schramberger Fachbereichsleiter und<br />
perfekten Kenner der Materie für Vortrag und Diskussion.<br />
Diskussion unter Leitung des <strong>CDU</strong>-Ortsverbandsvorsitzenden<br />
Rolf Buchholz sehr<br />
viele aufgeworfene Fragen angesprochen<br />
und geklärt worden sind. Auch die nach<br />
der Zukunft des ausgeräumten alten Krankenhauses.<br />
Und eine weitere nach der voraussichtlichen<br />
Fertigstellung der Poliklinik.<br />
So spannend kann Politik sein. Nicht<br />
zuletzt weil sie jede und jeden ganz hautnah<br />
betrifft. > Seite 13