Handbuch für das Reparatur- und Instand- haltungsschweißen - Esab
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98-1281_Handboksvets_ty30-61 06-05-08 18.22 Sida 31<br />
Kobaltbasislegierungen werden vorzugsweise eingesetzt, um Verschleiß bei erhöhten<br />
Temperaturen zu widerstehen, wobei eine gute Warmhärte zusammen mit einer guten<br />
Widerstandsfähigkeit gegen Oxidation, Korrosion <strong>und</strong> Verz<strong>und</strong>erung gefordert ist.<br />
Typische Anwendungen sind Ventilsitze, Extrusionsführungen, Motorventile usw.<br />
Kobaltbasislegierungen können zusammen mit Gr<strong>und</strong>werkstoffen wie Kohlenstoffstählen,<br />
niedrig legierten Gußstählen oder Edelstählen eingesetzt werden.<br />
Ein Vorwärmen ist oft nötig, um rißfreie Lagen beim Mehrlagenschweißen zu garantieren.<br />
OK 93.06 ist bekannt <strong>für</strong> ihre exzellente Verschleißwiderstandsfähigkeit bei hohen<br />
Temperaturen, <strong>und</strong> <strong>das</strong> Schweißgut wird <strong>für</strong> Schneid- <strong>und</strong> Schervorgänge bei Temperaturen<br />
oberhalb 600°C benutzt. Allerdings liefern „Hochgeschwindigkeitsstahl“-Elektroden<br />
wie OK 85.65 bei tieferen Temperaturen ein gleich gutes oder sogar besseres Resultat<br />
mit hervorragender Zähigkeit.<br />
OK 92.35 ist nicht sehr hart, jedoch findet der Abfall bei Festigkeit <strong>und</strong> Härte sehr<br />
gleichmäßig statt. Sogar bei 800°C liegt ihre Zugfestigkeit oberhalb von 400 MPa. Die<br />
Legierung ist höchst beständig gegenüber thermischen Schocks <strong>und</strong> zyklischen Belastungen<br />
sowie gegenüber Oxidation.<br />
Vorbereitung, praktische Ratschläge<br />
Um gleichmäßige <strong>und</strong> richtige Temperaturen einzustellen, sollte <strong>das</strong> Vorwärmen in<br />
einem Ofen stattfinden. Es kann jedoch auch mit einem Brenner ausgeführt werden. Es<br />
ist wichtig, die Temperatur langsam zu steigern, besonders bei Werkzeugen mit einer<br />
komplizierten Formgebung. Es ist ebenso wichtig, den Wärmeeintrag beim Schweißen<br />
auf ein Minimum zu reduzieren <strong>und</strong> eine unterbrochene Schweißfolge zu benutzen.<br />
Die Fugen können durch Schleifen vorbereitet werden. Scharfe Kanten müssen vermieden<br />
werden, <strong>und</strong> ein ausreichender Kantenradius ist notwendig. Für sehr schwer<br />
schweißbare Werkzeugstähle wird die Anwendung von einer oder zwei Pufferlagen<br />
empfohlen, z.B. mit OK 67.43 oder OK 68.82.<br />
Weniger kritische Bauteile <strong>und</strong> niedrig legierte Werkzeugstähle können mit OK 83.28<br />
vor dem Hartbeschichten aufgebaut werden.<br />
Alle Arbeits- <strong>und</strong> Schneidkanten sowie Oberflächen benötigen mindestens zwe<br />
Lagen mit der Werkzeugstahlelektrode.<br />
Entsprechend muß auch eine ausreichend dicke Schicht aufgetragen werden, um ein<br />
Abarbeiten auf <strong>das</strong> korrekte Endmaß zu ermöglichen.<br />
Ein Anlassen wird bei etwa der gleichen Temperatur wie <strong>das</strong> Vorwärmen durchgeführt.<br />
Jedoch darf weder die Anlaß- noch die Vorwärmtemperatur die Glühtemperatur<br />
überschreiten.